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Es ist wie mit aller großen Kunst. Die hier veröffentlichte Montage "Les coquelicots de Heiligendamm" hat ein paar Reaktionen hervorgerufen. In den Medien, in Indymedia, im Kunstbetrieb und in den Blogs (die hier nicht alle aufgelistet sind):

Medien: In der taz (11.6.2007) meint Sebastian Lütgert zum Thema
"Riot-Pornografie - Der G-8-Gipfel und die Bilderproduktion - drei Fragen zur Wahrnehmung der Ereignisse in Heiligendamm":

"Das vielleicht einzige Bild, das die Linke von der G 8 gemacht hat, ist eine Montage mit dem Titel "Les coquelicots de Heiligendamm", im Internet leicht zu finden, auf der, im Unterschied zu allen anderen Bildern aus Rostock und Heiligendamm, Tote zu sehen sind. Nicht 25, aber immerhin vier, gestorben unter unbekannten Umständen im frühen 20. Jahrhundert (selbst das lässt sich nur schätzen), gemalt von Claude Monet, an einem Sommertag, an dem sie noch am Leben waren. Als Tote haben sie zwar kein Recht, aber vielleicht doch einen legitimen Anspruch auf Abbildung, zumindest im Gegensatz zu Grönemeyer oder Deppendorf. Die Form der Wahrnehmung, die die Linke wäre, beginnt nicht mit der Gegenwart, sondern mit der übrigen Zeit und kann unter dem Regime der Tagesaktualität, der Herrschaft eines arroganten Blicks auf die Welt, der stets das aktuelle Elend oder Glück dem vergangenen oder zukünftigen vorzieht, nichts ausrichten. Wozu auch?"

In der Bildersammlung von sevenload meinte Dwarf Felix:

"Diese Bildkombination ist Kunst vom Feinsten, denke ich!
Es zeigt das berühmte Bild "Coquelicots"/ environs D'Argenteuil, 1873 - und eines der aktuellen Fotos aus Heiligendamm, als Demonstranten sich ihren Weg durch die Wiese zum Zaun bahnen und die Polizei mit Wasserwerfern versucht sie aufzuhalten.
Hier gefunden: http://kommunikationsguerilla.twoday.net/stories/3813155/"


Bei "artcore" lernen wir, dass das ein "Mashup" sein soll ... Bei Wikipedia wird man aber gleich zu "Collage" weiterverwiesen: Demzufolge steht Mashup "für Vermanschung" und "bezeichnet die Erstellung neuer Inhalte durch die nahtlose (Re-)Kombination bereits bestehender Inhalte."

Bei Metronaut (bigberlinbullshit) wird getitelt: "Wie Claude Monet den Gipfel sah"

Bei crisco-connection ("Claude wuz here") gibt's eine Anspielung auf die derzeit anlaufende Franzosen-Ausstellung ("Das Metropolitan Museum of Art, New York, zeigt seine schönsten Meisterwerke der französischen Kunst des 19. Jahrhunderts in Berlin) und der Urheberschaft dieses "Mashups" : "Die schönsten Franzosen kommen eben doch aus Paris."


Und was meint der Künstler himself dazu?

"erstaunlich, wie unterschiedlich so ein bild gelesen wird: ich fand es auch in ein paar blogs, wo die collage offenbar als tolle ironisierung der proteste betrachtet wird, tztztz..."

That's the way life, pardon, art is ...

Les coquelicots de Heiligendamm

Kunst

Montage aus dem gipfel-"fernen" Paris. Herzlichen Dank!


Und hier die "Originale" von Claude Monet und den GipfelstürmerInnen von Heiligendamm


Kunst

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Die Süddeutsche Zeitung (7.6. 2007) veröffentlichte zu ihrem Bericht über die Rebel Clown Army in Heiligendamm eine Fotostrecke mit ziemlich vernünftigen Kommentaren und Bildunterschriften in Form eines Interviews mit Andrea Pabst ("Mit Seifenblasen gegen G8):


Sie ist Soziologin und erforscht in ihrer Dissertation Straßenproteste globalisierungskritischer Bewegungen und die Rolle, die Körper darin haben. In Rostock betreibt sie derzeit Feldforschung. (s.u.)

"Rote Nase statt schwarzem Kapuzenpulli: In Rostock irritieren Demonstranten in Clownskostümen mit ihrem friedlichen Protest und einer neuen Protestkultur die Polizei. Ein bebildertes Interview mit der Soziologin Andrea Pabst.


sueddeutsche.de: Frau Pabst, auf der Demonstration am Samstag sind Leute auf Stelzen mitgegangen, haben sich als Clowns verkleidet, große Puppen aus Pappmaché gebastelt und riesige Schneemänner schweben lasen. Ist diese Kreativität eine neue Protestform?


Andrea Pabst: In der Wissenschaft werden die Proteste gegen die Welthandelsorganisation in Seattle 1999 oft als Einschnittpunkt zitiert. Das kann man sehen wie man will. Aber seit bestimmt zehn Jahren sind Straßenproteste deutlich kreativer geworden - auch, um sich mit der Gewalterfahrung auseinanderzusetzen. Die Clowns zum Beispiel: Sie sagen deutlich, dass sie Angst um ihre Körper haben. Die Verkleidung ist ein Ausdruck ihrer bisherigen Erfahrung bei Straßenprotesten.


sueddeutsche.de: Rote Nase, bunte Perücken, geschminkte Gesichter - schützt die Verkleidung vor körperlicher Gewalt?

Pabst: Am Samstag konnte man tatsächlich erleben, dass Clowns mit ihrer Strategie sogar deeskalierend wirken. Sie gehen ganz nah an die Polizisten heran und machen dadurch eine andere Form von Interaktion möglich. Einmal, als 20 Polizisten auf den Platz der Kundgebung vordringen wollten, haben die Clowns sie gemeinsam mit anderen wortwörtlich zurückgetanzt.

sueddeutsche.de: Warum gerade Clownskostüme?

Pabst: Man könnte ganz plakativ sagen, dass es einfach nicht gut aussehen würde, wenn ein Clown von einem Polizisten niedergeschlagen wird. Und die Polizei hält sich vermutlich auch zurück, weil ihr der Umgang mit solchen Protestformen nicht klar ist. Die Clowns-Taktik funktioniert jedoch nur so lange bis die Polizei gelernt hat, darauf zu reagieren. Dieses Wechselspiel treibt die Entwicklung der Protestformen voran. Wenn die Aktivisten als Clowns die Polizei nicht mehr irritieren können, dann müssen sie sich etwas Neues ausdenken.

sueddeutsche.de: Gelten also schwarze Kapuzenpullis und Tücher vor dem Gesicht in der Protestkultur als rückschrittlich?

Pabst: Man kann beobachten, dass auch Aktivisten, die sich eigentlich dem Schwarzen Block zurechnen würden, schon an Aktionen von Clowns teilgenommen haben. Das ist eben das besondere an Protestformen. Sie sind nicht an eine bestimmte Gruppe gebunden. Jeder kann sich eine Clownsnase aufsetzen. Was er dann damit macht, ist eine ganz andere Frage. Der Schwarze Block tritt zwar homogen auf, ist aber in sich sehr vielfältig. Wenn man jeden einzelnen befragen würde, käme heraus, dass viele von ihnen inhaltlich und theoretisch umfangreich begründen können, warum sie in so einem Schwarzen Block laufen. Und dann gibt es vermutlich auch welche, die es einfach nur aufregend finden, schwarz verkleidet zu sein. Dabei müssen sie nicht unbedingt sagen, au ja, ich wollte schon immer auch mal Steine schmeißen.

sueddeutsche.de: Welche Bedeutung hat der Körpereinsatz bei Protesten?

Pabst: Man sieht das zum Beispiel an Tutti Bianchi aus Italien, die sich nach den Protesten in Genua aufgelöst haben: Die haben ganz bewusst den Einsatz ihrer Körper thematisiert. Sie traten in gepolsterten weißen Anzügen auf und thematisierten in Pamphleten die Verletzbarkeit des Körpers. Die Auseinandersetzung mit dem Körper spielt in den globalisierungskritischen Bewegungen eine immer größere Rolle.

sueddeutsche.de: Werden Sie selbst am Mittwoch ausprobieren, den ganzen Körper als Protestmittel einzusetzen? Nehmen Sie an den Blockaden teil?

Pabst: Ja. Ich finde es spannend, mit vielen sehr unterschiedlichen Menschen ein ganz konkretes Ziel zu haben: den Gipfel zu blockieren. Es entspricht zudem nicht meinem Wissenschaftsverständnis, mir die Dinge nur von außen anzusehen. Das funktioniert vom Thema her nicht, denn es geht auch um ganz individuelle Erfahrung. Das muss ich schon selbst erleben, um es nachvollziehen zu können."

Ein nettes Video über die Rebel Clown Army in Heiligendamm bei ihrer etwas anderen Militanz. Spiegel-Online (6.6. 2006) lässt uns das nachvollziehen:
http://www.spiegel.de/videoplayer/0,6298,18758,00.html

UPDATE, 7.6. 2007

Auch die Süddeutsche Zeitung (7.6. 2007) hat nach dem Militanzfetisch die Kurve gekriegt und berichtet nun über den Einsatz der Rebel Clown Army in Heiligendamm:

"Clowns' Army" am Heiligendamm
Der Witz als Waffe

"Sie kämpfen mit Pantomine, Pustefix und roten Nasen - und bringen Polizisten nicht zum Lachen. Auf den Demonstrationen rund um Heiligendamm breitet sich eine neue international bewährte Protestfrom aus.

Die Seifenblasen zerplatzen am Plexiglasschild des schwer geschützen Polizisten. Die Clownin lädt ihr Pustefix-Stäbchen nach, holt Luft und wieder tanzen die ölig-bunten Bläschen durch die Luft. Sie lächelt, schneidet Grimassen. Sie kommt dem Polizisten sehr nahe, fast Nase an Nase steht sie vor ihm.

Sie will gute Laune verbreiten. Eine provozierend gute Laune.

Eine ganze "Clowns' Army" ist in Heiligendamm angerückt, um gegen den G8-Gipfel zu protestieren. Für viele Polizisten ein neues Phänomen - von dem sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Mitlachen oder besser auspassen? Ein Witz oder eine Waffe?

Die Polizeiführung in Rostock hat verbreitet, es habe Säureattacken auf Polizisten durch einige Clowns gegeben, die mit Wasserpistolen unterwegs sind. Bestätigen lässt sich das nicht. Die Substanz werde noch untersucht, heißt es.

Vertreter der G-8-Gegner beschwichtigen, die Meldung gehöre zu den üblichen Fehlinformationen der Polizei. Es könne sich höchstens um eine Seifenblasenflüssigkeit handeln, sagt eine Sprecherin der Blockierer. Von den Clowns ist dazu nicht viel zu erfahren. Wer sie anspricht, bekommt kindliches Geqäuke zu hören. Viele sagen einfach nichts. Sie ziehen Grimassen.

Experten wie der Hamburger Verfassungschützer Manfred Murck sehen die Clowns als Teil der "seit längerem zu beobachtenden Tendenz, Demonstrationen bunter zu machen". Gesinnung: Grundsätzlich friedlich. Das Konzept stammt aus Großbritannien, berichtet eine Sprecherin der Blockade-Organisatoren. Es soll nicht mehr sein als eine weitere Ausdrucksform für die Demonstranten.

Workshops zum "Clowning"

Im Vorfeld des G-8-Gipfels hat es in ganz Deutschland Vorbereitungstreffen gegeben, auf den auch Workshops zum "Clowning" angeboten worden sind. Dort haben sie gelernt, wie sie als einzelne Clowns angstfrei auf die Polizisten zugehen können. Immer mit dem Ziel, die Staatsmacht insgesamt ins Lächerliche zu ziehen. Fotografen lieben solche Bilder: Ein Clownin, die dem Polizisten Seifenblasen entgegepustet.

Polizisten, die bei den Demonstrationen ebenso unter Stress stehen wie manche Demonstranten, könnten sich von den blasenden Clowns leicht provoziert fühlen. Am Checkpoint Rennbahn, der seit Mittwoch blockierten Hauptzufahrt nach Heiligendamm, haben einige Clowns vor den Augen der Polizei und unter dem Beifall der Blockierer pantomimisch Knüppelszenen nachgespielt. Der darin enthaltene Vorwurf: Die Polizisten prügelten aus Spaß.

Die bunten Klamotten mögen auf den ersten Blick Heiterkeit vermitteln - wirklich lustig sind solche Aktionen für die meisten Polizisten wohl nicht. Und eine richtige fröhliche Antwort haben sie auch nicht. "

"Jonny Weckerle", so stellt sich die Jungle World offensichtlich vor, dass gefakt wird. Es ist wie immer in dieser Zeitung: Von nichts eine Ahnung aber davon ziemlich viel. Hinsichtlich der Spekulation um die Urheberschaft des "Bekennerschreibens" zur Mopo-"Autonome packen aus"-Fake-Story, heizt der folgende Artikel (22.5.2007) das Verwirrspielt nur weiter an. Weil die Verfasserin offenbar herausbekommen will, wie es wirklich gewesen ist, macht er sich dümmer als etwa der SPIEGEL-Artikel oder die taz:

"Autonome packen aus
in die presse

Die Hamburger Morgenpost war sich am Mittwoch voriger Woche sicher, einen großen Coup gelandet zu haben: »Autonome packen aus«, war in großen Lettern auf der Titelseite zu lesen. Angekündigt wurde ein »Exklusiv-Interview« mit »Ina (44) und Thomas (53)«, angeblich Beteiligte an der militanten Kampagne gegen das Mövenpick-Hotel im Sternschanzen-Park.

Die Bezeichnung als »Terroristen« oder »Kriminelle« lehnen Ina und Thomas in dem Interview entschieden ab: »Nennen Sie das, was wir tun, Notwehr.« Ihr Motiv für die Kampagne: »Ein öffentlicher Raum wurde von willfährigen Politikern einem Investor übergeben, damit der damit spekulieren kann. Die letzte Grünfläche im Viertel wurde den Bewohnern geraubt.« Die beiden Autonomen inszenieren sich nicht als ideologisch verhärtete Stadtguerilleros, sondern werben bürgernah um das Verständnis der Mopo-Leserschaft: »Wir haben doch nicht mit militanten Aktionen angefangen«, erklärten sie. Der Protest sei »von Anfang an kriminalisiert« worden: »Sie haben uns in die Ecke gedrängt, in der sie uns haben wollten.« Ein bisschen klingen sie wie Kommunalpolitiker, wenn sie Begriffe benutzen wie »Steuergelder«, »sozialverträglich« und »Naherholungsfläche«. Und auch menschlich zeigen sich die Militanten. Als werktätige Eltern seien sie einer Mehrfachbelastung ausgesetzt, denn »morgens nach einer Aktion müssen die Kinder genauso Frühstück bekommen wie sonst auch«.

Die Freude der Mopo über die Enthüllungsstory wurde jedoch bald getrübt, denn ein »Kommunikationsguerilla-Kommando ›Mövenpick-Protest goes G 8‹« verkündete auf Indymedia den Erfolg einer »lange geplanten Aktion«. Man habe der Mopo »abenteuerliche«, aber frei erfundene Geschichten untergeschoben und so die »Mopo-Titelseite gekapert«. Worin neben ein wenig Schadenfreude Sinn und Erfolg dieser Aktion liegen sollte, wird aus der wirren Erklärung allerdings nicht deutlich. Sie liest sich ähnlich unglaubwürdig wie das Interview, und so lässt sich wohl nur spekulieren, was hier echt und was inszeniert ist.

Zweifellos echt ist jedenfalls die gegenwärtige Terror-Hysterie, die Politiker, Medien und offenbar auch Autonome eifrig für ihre Public Relation nutzen.

jonny weckerle "


vice versa Jungle World ....

Make the G8 Precarious, Flexi-Fight the New World Order
Superfluous and Superheroes of the World: Unite and Take Over!


From 6-8 June, together with thousands of others, as part of the Block G8 campaign, we will cut the G8 Summit in Heiligendamm off from its infrastructure. The other world - the one we say is possible - will, once again, be revealed as already here.

The successful blockade of the World Trade Organisation in Seattle 1999 was an important moment of rupture. Famously, the common amongst environmentalists and trade unionists, nuns and queers, anarchists and communists was constituted through an act - a blockade � of practical delegitimation. The world was changed on those teargas-filled streets. Or rather, our perception of our own ability to influence the direction of the world was what underwent the greatest transformation.

The events of Seattle found their continuation in a series of counter-summit mobilisations (in Washington DC, Prague, Genoa, Cancun, Gleneagles, Hong Kong�), as well as revealing a previously hidden past; namely, the numerous revolts and rebellions against neoliberalism, primarily in the global South:
from the so-called 'IMF riots' which swept from country to country during the 1980s, the Zapatista uprising in 1994, and the struggles against employment reforms in South Korea from 1996-7. More than history's return, Seattle showed that it had never gone away!

Movement of Movements
With this breaking of the surface of public consciousness, the singular nature of the global 'movement of movements' became immediately apparent. Unlike so many of the 'new social movements' of the 1970s and 80s, the new movement was a
rejection (rather than defence) of identity. It is composed of an irreducible multiplicity of actors. It has constantly sought � sometimes more successfully than others � to address two overlapping problematics. Firstly, how can it move beyond a condition in which its constituent parts simply exist indifferently
alongside one another? And secondly, how can it simultaneously ensure that no single actor is able to assume the hegemonic role played by the party-form in previous eras of struggle?

Over the eight years since Seattle, the movement has transformed. Its composition, forms of political practice, and language have shifted; its relation to that which is not itself (which has always been something hard to define) in constant flux. Sometimes acting antagonistically; sometimes finding resonance. The declaration of war on the body of the movement in Genoa - and the onset of an open ended global war a few months later - have perhaps
presented the movement its biggest challenges yet. Meanwhile, neoliberalism's own crisis - manifested variously by the series of electoral victories in Latin America and beyond, won on an anti-neoliberal ticket; the rejection of the EU constitution; and the faltering of talks in almost every round of negotiations of the WTO, the FTAA, and the CAFTA since Seattle - have placed new demands on the movement. How does something which was born anti-neoliberal (rather than anti-capitalist per se) overcome its own internal contradictions and reject the increasingly vocal calls � from Jeffry Sachs, from Bono, from others - for a 'capitalism with a human face'? How do we respond to such efforts to transform
the movement for a globalisation from below into a lobby for change from above?
What are the possibilities for productive interaction, today, between movements and parties and other institutions: In Latin America? In Europe? And elsewhere? And importantly, how does a movement so celebratory of its diversity and with
such porous borders rule out influence and involvement from the political right? These are questions as yet without definitive answers, and about which we eagerly await discussion with you in Heiligendamm.

Glocal Struggles Within and Against Neoliberalism
The complex webs of social relations which compose the capitalist mode of (re)production today ensure that all conflicts � as local as they may at first seem � are in fact immediately global. For resistance movements, the G8 (likethe WTO, the IMF, the World Bank�) function as symbolic nodes in the network of
global governance and command. Yet the mobilisation around the G8 Summit is not purely symbolic. It serves the function of bringing together, intensifying and creating resonance amongst the more everyday struggles against and within globalised capitalism.

Since at least 2001, with the first EuroMayDay parade in Milan, a shift of focus has slowly been taking place within some areas of the global movement of movements; away from the symbols of global rule, and in search of commonality amongst the various singular subjectivities of the neoliberal era. Many have found this commonality in the notion of 'precariousness'; the social tendency towards an increasing insecurity which � in vastly different ways � is
beginning to effect us all. The parades have been a conscious effort to bring together these various subjectivities (and like the summit mobilisations of Seattle, Genoa and beyond) to uncover commonality despite and beyond difference through experimentation with new forms of political practice.

Simultaneously, more territorially rooted struggles around the issues of access to social wealth and processes of inclusion/exclusion have also erupted. In France, first in the banlieue, and then around the CPE (First Employment Law).
In Germany, around the introduction of the Harz IV welfare reforms and the restructuring of higher education. And in Oaxaca, Mexico, what began as a teachers' strike to highlight their economic plight generalised, over the summer of 2006, into a broad based, explicitly anti-capitalist struggle.

The potential of the mobilisation around this year's G8 Summit in Heiligendamm lies in its ability to connect these and other struggles, making them visible on the global stage and allowing the space for them to interact and interplay with one another. Not 'Unity in Diversity'; but an open-ended search for commonality in the process of us all becoming something different, together.

Block G8!
To realise their full potential, the mass blockades of this year's G8 Summit need to move beyond the discourse of (il)legitimacy and start making connections to our everyday struggles against precariousness (in all its various forms) and for the good life. We reject the G8 and the form of global governance of which it makes up only one part. And we are constantly looking for ways out of the capital relation for which they stand as a symbol. Yet where we ultimately want to go, and how we want to get there, is far more
ambiguous.

The fact that there are no immediately clear solutions to the problem of to how to constitute another possible world must not stop us from experimenting.
Tentatively, we propose a number of concrete demands which we feel, if won - and these are demands which must be fought for � would move us in the right direction. They point a way out of capitalist social relations, whilst clearly distinguishing ourselves from the right that tries to become a part of the movement whilst promoting racist and nationalist ideology. The demands are for:

A universal basic income, de-linked from productivity!
Global freedom of movement and the right to remain!
Equal rights for everyone!

Through adopting the carnivalesqe form of the (Euro)MayDay parades, through taking up the struggles of the Superfluous (see box), through supporting the striking Telekom workers, and through making visible the precarious 'superheroes' who have fought against neoliberalism over the last few years (see box), we hope � together with you � to be able to articulate these demands through the body of the movement: in the international demonstration on June 2, in the day of action on migration, through discussion and debate, and in the mass disobedient blockades of the streets around Heiligendamm on June 6.

FelS - Berlin

The following is a list of places and events in which we will be present and participating. We hope to see you there!
  • June 1: Opening of the camps! FelS will be in the Interventionist Left barrio of the camp in Rostock (Fischereihafen, Am Grenzschlachthof 1, Rostock).
    www.camping-07.de
  • June 2: International Demonstration. Join the Interventionist Left's 'Make Capitalism History' bloc � where there will also be a MayDay 'bloc within a bloc'. Rostock Central Station, 12:00. www.heiligendamm2007.de
  • June 3: International Networking Meetings. Convergence Centre,
    Knut-Rasmussen-Straße 8, Rostock.
  • June 4: Day of Action on Migration. Decentralised actions in the morning. Demo 'For Global Freedom of Movement and Equal Rights for Everyone'. Satower Strasse, Rostock. 13:00. http://g8-migration.net.tf/
  • June 6-8: Block G8! Mass blockades of the G8 Summit, with precarious superheroes, the Superfluous and others! Block G8 Info Line: +49 (0)381 1282702. www.block-g8.org
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Box #1

The Superfluous
The Superfluous (Überflüssigen) are those who, within globalised neoliberal capitalism, have to fight for survival. Their lives consist of unemployment, poverty, hunger and war. In the industrialised countries, they are those excluded from social wealth. They are the object of the class struggle from above. Superfluous, in capitalism, are the unemployed whose rights are being ever-further restricted � in Germany and beyond. They are refugees, asylum applicants and single mothers forced into low-paid jobs. But the Superfluous don't allow themselves to be dispensed with as easily as some may hope� All over the world, those deemed superfluous by capital have adorned white to symbolise their invisibility and reduction to a faceless commodity. For the same reason, in Germany, the Superfluous wear white masks: A face for the faceless. In reality, though, the masks reveal far more than they conceal: commonality. It is through the constitution of this commonality that the Superfluous are able to go about collective re-appropriation: of life's essentials, life's luxuries, life itself. Capitalism is superfluous!
www.ueberfluessig.tk
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Box #2

Precarious Superheroes
The reproduction of neoliberal social relations demands superheroism. Ever more mobility, flexibility, multitask-ability. Superhero subjectivities ready for super-exploitation. Yet everywhere, the figure of the superhero is becoming a symbol of resistance. From Superbarrio, who for over a decade has fought for Mexico City's poor; over the Unbeatables (like SpiderMom and SuperFlex) of the Milanese Euromayday; to the superheroes of Hamburg, who redistributed luxuries they appropriated from a delicatessen. More and more people are discovering that with their extra-ordinary powers, they can make another world possible.
berlin.euromayday.org // hamburg.euromayday.org // euromayday.org
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Box #3

FelS (For a Leftwing Current) is a Berlin-based group which, since the early-1990s, has attempted to intervene in and influence the direction of various social and political struggles in Germany and beyond. The group seeks to articulate a radical-left politics, and to develop new forms of political practice, within the context of broad coalitions and social networks. FelS was involved with the 2006 and 2007 Mayday Parades in Berlin, and is mobilising to Heiligendamm against the G8 Summit. The group produces the quarterly magazine arranca! and belongs to the Interventionist Left.
www.fels-berlin.de // fels@nadir.org // www.g8-2007.de
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Box #4

Useful Contacts
Rostock Camp Info Line: +49 (0) 1577 230 2168 // Reddelich Camp Info Line: +49 (0) 1577 463 0055 // Mobile Info Point (5 and 6 June only): +49 (0) 175 892 78 68 // Medics: +49 (0)178 654 1308 // Legal Team (EA): +49 (0) 38204 768111
(www.ermittlungsausschuss.antifa.net )
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--
FelS
c/o Schwarze Risse
Gneisenaustrasse 2a
10961 Berlin
http://www.fels-berlin.de
fels@nadir.org

In Darmstadt - so die Frankfurter Rundschau (31.5.2007) - seien "gefälschte" Schreiben in der Stadt aufgetaucht, die die polizeistaatliche Zurichtung für den G8-Gipfel auf's Korn genommen haben:

"Unbekannte warnen in gefälschten Schreiben der Stadt vor G8-Gipfel

Darmstadt (dpa/lhe). Eine Fälschung als Protest gegen den G8- Gipfel: In Darmstadt haben Unbekannte in Schreiben mit Briefkopf der Stadt die Bevölkerung aufgerufen, während des Gipfels "auf unnötige Mobiltelefonate" zu verzichten. Dies helfe den Behörden, terroristisch relevante Gespräche zu erkennen, hieß es in dem Brief, der am Donnerstag im Stadtgebiet verteilt wurde. Polizei und Staatsanwaltschaft haben Ermittlungen gegen Unbekannt aufgenommen.

"Viele Bürger fassen das vielleicht nicht als Scherz auf und glauben, sie leben in einem Polizeistaat", sagte ein Polizeisprecher in Darmstadt. Das nicht signierte Schreiben trage den Absender "Der Oberbürgermeister" im Briefkopf. Die Verfasser behaupteten, dass Passanten der Polizei in der Zeit vom 1. bis 8. Juni nach Einbruch der Dunkelheit unaufgefordert ihre Ausweispapiere vorlegen müssten. Ferner werde vor und während des Gipfels im Ostseebad Heiligendamm vor Reisen nach "Mecklenburg-Vorpommern und daran angrenzende Bundesgebiete" gewarnt.

Abonnenten von Blättern wie der "Frankfurter Rundschau", der "Süddeutschen Zeitung", der "Zeit" und der "tageszeitung" müssten mit der Überprüfung ihres Briefverkehrs sowie verspäteter Zustellung rechnen, heißt es in der Fälschung. "Für uns ist das ein ganz schlechter Scherz", sagte ein Sprecher der Stadt Darmstadt. "Da hört der Spaß auf."

Eine kleine Geschichte über Kunst, den Markt und Produkte (denn letztere sind wir alle) -- in form von zwölf Ölgemälden.

1985 gründeten einige Künstler -- Kippenberger, Schlick, Oehlen, Bauer -- in einer schnapsschwangeren Antikunst-Kunst-Nacht die "Lord Jim Loge", benannt nach Joseph Conrads Romanfigur. Dies ist die Geschichte
monochrom
  • wie die Loge gegründet wurde
  • wie das Kritzellogo "Sonne Busen Hammer" nebst Wortmarke "Keiner hilft keinem" entstand
  • wie die Loge auf der renommiertesten Kunstausstellung der welt präsentiert wurde
  • wie die Loge (hohes symbolisches Kapital, geringes reales) langsam zerfiel und sich beinahe verflüchtigte
  • wie die Loge von monochrom in Form einer feindlichen Übernahme gekauft wurde
  • wie monochrom sie neustartete und den Franchise anwarf
  • wie monochrom die Art-Consulting-Agentur Teyssandier-Springer aus dem Boden stampfte
  • wie Teyssandier-Springer sich eher unschön um die Logen-Rechte kümmerte
  • wie monochrom die Coca-Cola Company crackte
und
  • das Ergebnis in die Volksrepublik China outsourcte.

 

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