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Angewandter Realismus

Beim Anfang September über die Bühne gegangenen, weltweit bedeutenden Festival digitaler Kunst Ars Electronica 2010 kam es bei der Aufzeichung einer vom Institute for Science and Technology Austria (ISTA) ausgerichteten Podiumsdiskussion für den 'Club 2' des Österreichischen Rundfunk (ORF) zu einem mittelgroßen Eklat. AktivistInnen der unibrennt Bewegung besetzten nach in etwa einer Stunde die Bühne und übernahmen die Moderation der bis dahin teilweise mit sehr harte Bandagen geführten Diskussion.

gescheiterte Club 2 Podiumgsdiskussion bei der Ars Electronica

Der Besetzung der Bühne waren heftige Wortgefechte und Beleidigungen vorangegangen, so dass der Moderator kurzzeitig die Gesprächsführung niederlegte und die Runde verließ. Zu seiner Rückkehr kam es nicht mehr. Eine der eingeladenen Diskussionsteilnehmerinnen, die Vertreterin der unibrennt Bewegung, forderte von der Bühne aus das Publikum auf, den Club 2 zu übernehmen, worauf gut 6 AktivistInnen auf die Bühne in der Tabakfabrik in Linz kletterten und "eine neue Diskussionskultur" ausriefen.

ORF verweigert Ausstrahlung des Club 2
Die Aufzeichnung wurde etwas später interessanter Weise nicht vom ORF sondern der Organisation der Ars Electronica abgebrochen. Die Ausstrahlung des Club 2 wurde vom ORF mit Hinweis auf den Tod von Claude Chabrol und eine kurzfristig angesetzte Retrospektive seines Werks abgesagt.

Eine Aufzeichnung der Podiumsdiskussion kursiert aber seit kurz nach Abschluss des Ars Electronica Festivals im Netz.

Diskussion "REPAIR - sind wir noch zu retten"
Der Veranstalter der Podiumsdiskussion hatte bereits ein Experiment angekündigt. Das ISTA, in Österreich landläufig unter der Bezeichnung Elite-Uni bekannter, war von der Ars Electronica ja mit einer großangelegten Evaluierung beauftragt worden, die bei dem diesjährigen Festival mit dem Titel "REPAIR - sind wir noch zu retten" präsentiert wurde und eben diese Frage aus der Sicht der Wissenschaft abklopft.

Wegweiser zur Podiumsdiskussion

Nach dem bereits der 500 Seiten starke Evaluationsbericht, von Prof. Stefan M. Seydel als "Die Form der Unruhe" publiziert, bei der Ars aber mit der Überschrift "REPAIR - sind wir noch zu retten" ausgegeben wurde, war es nur naheliegend auch die Diskussionsrunde mit dieser Frage zu konfrontieren. Das "Experiment" zielte auf die Zusammensetzung der geladenen DiskussionsteilnehmerInnen.

Explosive Einladungspolitik
Auf der einen Seite ein Unternehmer aus der Werbebranche, ein Sektionschef des Innenministeriums und Seydel, der Studienautor und Vertreter des Gastgebers. Auf der anderen Seite unbekannte Gesichter der autonomen Szene verschiedener Bereiche, so etwa ein freier Journalist, der mit kritischen Büchern zur Subprime-Krise aufgefallen war, eine Vertreterin einer selbstorganisierten Migrantinnenorganisation, ein Buchautor und ehemaliger Betriebsrat der ehemaligen Verstaatlichten Industrie und die Vertreterin der unibrennt Bewegung. Etwas überraschend kam da die Einladung von Sigrid Maurer, der Vorsitzenden der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH), die von den Herren wohl zur Seite der unzufriedenen Protestierenden gerechnet wurde, von den ExponentInnen der autonomen GesellschaftskritikerInnen aber zum Establishment.

Aktionen und Proteste waren geplant
Die Vertreterin der unibrennt Bewegung war zur für den Club 2 aufgezeichneten Diskussion deswegen zugelassen, weil das Festival der Bewegung einen Preis in der Kategorie "Digital Communities" zugesprochen hatte. Medien hatten daraufhin bereits im Vorfeld des Festivals vor Aktionen aus dem Dunstkreis der Bewegung gewarnt. Das hielt weder das ISTA, die Leitung der Ars Electronica noch den ORF von Ankündigungen der Podiumsdiskussion ab.

ISTA auf der ARS Electronica

Bereits mit der Eröffnung der Diskussion und der ersten Runde unter den Diskussionsteilnehmern begann sich abzuzeichnen, dass das Experiment scheitern würde, autonome und unversöhnliche Gesellschaftskritikerinnen an einen Tisch mit Leistungsträgern zu setzen. Die Vetreterin der autonomen Migrantinnen schockierte gleich zu Beginn damit, dass sie einen schweren Vorschlaghammer zur Diskussion mitgenommen hatte. Der Ton zwischen den DiskutantInnen war bald so ruppig, dass Zuschauer in der Tabakfabrik, dem Ausstellungsort des Festivals, unruhig wurden und sich im Hintergrund empörten.

Anschlag mit Wasserbomben verhindert
Da die Bühne der geplanten Club 2 Diskussion im Ausstellungsbereich "TELE-Internet" des Kurators Aram Bartholl gelegen war, kam es noch zu weiteren Komplikationen. Im nahegelegenen Hackerspace waren Künstler rund um das Wiener Metalab so erbost, dass sie spontan Wasserbomben mit den Luftballonen eines Sponsors anfertigten und unter dem Publikum verteilten.

Wasserbomben werden im Publikum verteilt

Diese kamen glücklicher Weise vorort nicht zum Einsatz, spielten aber später bei Übergriffen im Excecutive Zigarren Club des ISTA eine Rolle. Zu diesem exklusiven Abschluss ihres Engagements bei der Ars Electronica hatte die Elite-Uni ausgewählte Gäste geladen. Der Empfang fand trotz des vorangegangenen Eklats im 5. Stock der Tabakfabrik wohl noch statt, wurde allerdings von deutlich weniger Besuchern aus Politik, Kunst und Wissenschaft besucht, als sich die Gastgeber wohl vorgestellt hatten.

Hier ist die Aufzeichnung der Podiumsdiskussion zu sehen, die der ORF nun nicht mehr auszustrahlen gewillt ist, auch wenn eine Club 2 Ausstrahlung selbstverständlich stark gekürzt und geschnitten werden könnte:


Dekandente Römer der Gewerkschaftlichen Arbeitsloseninitiative Darmstadt haben heute die FDP-Geschäftsstelle in Darmstadt heimgesucht. Das ausgiebige Gelage fand zwischen den Portraits von Guido Westerwelle und den regionalen FDP-Größen auf und unter den Tischen statt.

http://de.indymedia.org/2010/03/274778.shtml

Proof again that politicians always say the same thing, with New Year at least. Kurt Beck's speech in Rheinland-Pfalz was his speech from last year, but nobody noticed. Look Hamburger Abendblatt (2.10.2010).

Morgen, Freitag, 20.1. , 20 Uhr, Demokratisches Zentrum Ludwigsburg, Wilhelmstr. 45/1:

Ausstellungseröffnung:
Subitoys - New toys for a new world!

Subitoys2Spielzeuge waren einst handgefertigt und zum Spielen, heute sind sie hervorragend gefertigte industrielle Produkte mit einem weltweiten Verbreitungsgrad und werden oftmals gesammelt. Wer kennt nicht die "Diddlmaus" oder die "Barbie-Puppe"? Beide haben längst eine Popularität erreicht, die diejenige des Papstes oder des regierenden amerikanischen Präsidenten übertrifft. Zeit, sich mal genauer mit Spielzeug zu beschäftigen und zwar in Form einer Kunst-Ausstellung eines jungen und dynamischen Unternehmens: Subitoys. Subitoys, der weltweit kleinste, aber theorielastigste Spielzeugkonzern, zeigt im DemoZ Ludwigsburg ab 20. Januar 2006 neueste Produkte.
Nachdem sie mit Arbeiten wie "Serialkiller" und dem "China-Barbie-Massaker" schon durch die halbe Republik gereist sind, wenden sich Axel Ebinger, Su Montoya und Billy Hutter, die drei gleichberechtigten VizepräsidentInnen des Unternehmens, jetzt anderen Themen zu. Im DemoZ Ludwigsburg werden sie zur Eröffnung ihrer neusten Ausstellung ihre Produkte vorstellen, u.a. zum Themenfeld 2. Juni 1967 mit der Collagen-Serie "Seargent Pepper". Darüber hinaus werden sie uns unentbehrliche Informationen aus der Plastikwelt in Form des ungeheuer lehrreichen Spielzeug-Quiz mit dem schönen Titel präsentieren: "Du bist Donald".

Vgl. a. den Beitrag zu Subitoys vom Februar

DuBistLudwigshafen</a

Um 1935: NS-Kundgebung auf dem Ludwigsplatz

70 Jahre danach: Nichts hat sich verändert: Wir sind Papst, Kanzlerin und Deutschland. Jetzt wissen wir wenigstens wie und wo sich Werber inspieren lassen. Danke Jung von Matt, Kemper Trautmann und Fischer-Appelt!

Quelle des Bildes:
Ludwigshafen - ein Jahrhundert in Bildern
Veröffentlichungen des Stadtarchivs
Hrsg.: Stadtarchiv Ludwigshafen am Rhein
Ludwigshafen am Rhein
Stadtarchiv, 1999
ISBN 3-924667-29-2

Im Weissen Rössl

"Im Salzkammergut, da kamma gut lustig sein!" – Nach dem
Historiendrama "Sommernachtsficknam", dem experimentellen
Rührstück "Ubu auf dem Mond" und der Tiefschlag-Burleske "Der
zerbrochene Krug" wendet sich das Buero für angewandten Realismus Ludwigshafen in diesem Sommer seiner wahren Bestimmung zu: der Operette. Mit von der Partie ein original totes Pferd, ein altes Hallenbad, eine Weißwurst-Performance, jede Menge Dirndl und zwei Dutzend sanges- und schauspielfreudige Menschen, die dafür sorgen, dass vom Weißen
Rössl in der Peter-Alexander-Sonntagnachmittga-im-ZDF-Version nur
noch wenig übrig bleibt. Und für die musikalische Begleitung ist niemand
Geringeres als Alleinunterhalter-Legende MC Orgelmüller zuständig.

Keine Angst. Alles wird gut.

Termine: 20. & 22. August, jeweils 20 Uhr
Ort: Altes Hallenbad Nord, Pettenkoferstr. 7, Ludwigshafen
Eintritt: 5 Euro
kartenreservierung: buero@angewandter.de

 

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