"Jonny Weckerle", so stellt sich die Jungle World offensichtlich vor, dass gefakt wird. Es ist wie immer in dieser Zeitung: Von nichts eine Ahnung aber davon ziemlich viel. Hinsichtlich der Spekulation um die Urheberschaft des "Bekennerschreibens" zur Mopo-"Autonome packen aus"-Fake-Story, heizt der folgende Artikel (22.5.2007) das Verwirrspielt nur weiter an. Weil die Verfasserin offenbar herausbekommen will, wie es wirklich gewesen ist, macht er sich dümmer als etwa der SPIEGEL-Artikel oder die taz:
"Autonome packen aus
in die presse
Die Hamburger Morgenpost war sich am Mittwoch voriger Woche sicher, einen großen Coup gelandet zu haben: »Autonome packen aus«, war in großen Lettern auf der Titelseite zu lesen. Angekündigt wurde ein »Exklusiv-Interview« mit »Ina (44) und Thomas (53)«, angeblich Beteiligte an der militanten Kampagne gegen das Mövenpick-Hotel im Sternschanzen-Park.
Die Bezeichnung als »Terroristen« oder »Kriminelle« lehnen Ina und Thomas in dem Interview entschieden ab: »Nennen Sie das, was wir tun, Notwehr.« Ihr Motiv für die Kampagne: »Ein öffentlicher Raum wurde von willfährigen Politikern einem Investor übergeben, damit der damit spekulieren kann. Die letzte Grünfläche im Viertel wurde den Bewohnern geraubt.« Die beiden Autonomen inszenieren sich nicht als ideologisch verhärtete Stadtguerilleros, sondern werben bürgernah um das Verständnis der Mopo-Leserschaft: »Wir haben doch nicht mit militanten Aktionen angefangen«, erklärten sie. Der Protest sei »von Anfang an kriminalisiert« worden: »Sie haben uns in die Ecke gedrängt, in der sie uns haben wollten.« Ein bisschen klingen sie wie Kommunalpolitiker, wenn sie Begriffe benutzen wie »Steuergelder«, »sozialverträglich« und »Naherholungsfläche«. Und auch menschlich zeigen sich die Militanten. Als werktätige Eltern seien sie einer Mehrfachbelastung ausgesetzt, denn »morgens nach einer Aktion müssen die Kinder genauso Frühstück bekommen wie sonst auch«.
Die Freude der Mopo über die Enthüllungsstory wurde jedoch bald getrübt, denn ein »Kommunikationsguerilla-Kommando ›Mövenpick-Protest goes G 8‹« verkündete auf Indymedia den Erfolg einer »lange geplanten Aktion«. Man habe der Mopo »abenteuerliche«, aber frei erfundene Geschichten untergeschoben und so die »Mopo-Titelseite gekapert«. Worin neben ein wenig Schadenfreude Sinn und Erfolg dieser Aktion liegen sollte, wird aus der wirren Erklärung allerdings nicht deutlich. Sie liest sich ähnlich unglaubwürdig wie das Interview, und so lässt sich wohl nur spekulieren, was hier echt und was inszeniert ist.
Zweifellos echt ist jedenfalls die gegenwärtige Terror-Hysterie, die Politiker, Medien und offenbar auch Autonome eifrig für ihre Public Relation nutzen.
jonny weckerle "
vice versa Jungle World ....
"Autonome packen aus
in die presse
Die Hamburger Morgenpost war sich am Mittwoch voriger Woche sicher, einen großen Coup gelandet zu haben: »Autonome packen aus«, war in großen Lettern auf der Titelseite zu lesen. Angekündigt wurde ein »Exklusiv-Interview« mit »Ina (44) und Thomas (53)«, angeblich Beteiligte an der militanten Kampagne gegen das Mövenpick-Hotel im Sternschanzen-Park.
Die Bezeichnung als »Terroristen« oder »Kriminelle« lehnen Ina und Thomas in dem Interview entschieden ab: »Nennen Sie das, was wir tun, Notwehr.« Ihr Motiv für die Kampagne: »Ein öffentlicher Raum wurde von willfährigen Politikern einem Investor übergeben, damit der damit spekulieren kann. Die letzte Grünfläche im Viertel wurde den Bewohnern geraubt.« Die beiden Autonomen inszenieren sich nicht als ideologisch verhärtete Stadtguerilleros, sondern werben bürgernah um das Verständnis der Mopo-Leserschaft: »Wir haben doch nicht mit militanten Aktionen angefangen«, erklärten sie. Der Protest sei »von Anfang an kriminalisiert« worden: »Sie haben uns in die Ecke gedrängt, in der sie uns haben wollten.« Ein bisschen klingen sie wie Kommunalpolitiker, wenn sie Begriffe benutzen wie »Steuergelder«, »sozialverträglich« und »Naherholungsfläche«. Und auch menschlich zeigen sich die Militanten. Als werktätige Eltern seien sie einer Mehrfachbelastung ausgesetzt, denn »morgens nach einer Aktion müssen die Kinder genauso Frühstück bekommen wie sonst auch«.
Die Freude der Mopo über die Enthüllungsstory wurde jedoch bald getrübt, denn ein »Kommunikationsguerilla-Kommando ›Mövenpick-Protest goes G 8‹« verkündete auf Indymedia den Erfolg einer »lange geplanten Aktion«. Man habe der Mopo »abenteuerliche«, aber frei erfundene Geschichten untergeschoben und so die »Mopo-Titelseite gekapert«. Worin neben ein wenig Schadenfreude Sinn und Erfolg dieser Aktion liegen sollte, wird aus der wirren Erklärung allerdings nicht deutlich. Sie liest sich ähnlich unglaubwürdig wie das Interview, und so lässt sich wohl nur spekulieren, was hier echt und was inszeniert ist.
Zweifellos echt ist jedenfalls die gegenwärtige Terror-Hysterie, die Politiker, Medien und offenbar auch Autonome eifrig für ihre Public Relation nutzen.
jonny weckerle "
vice versa Jungle World ....
kg2u - am Sonntag, 3. Juni 2007, 08:03 - Rubrik: Fake