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So langsam dringen die Nachrichten über die neueste Tortung von BHL auch in die deutschsprachige Öffentlichkeit. So lesen wir in der Frankfurter Rundschau (25.3. 2006) nicht nur klammheimliche Freude:


PLAT DU JOUR
Torten

VON MARTINA MEISTER

Was verbindet Bill Gates und Marguerite Duras, Jean-Luc Godard und Nicolas Sarkozy? Was haben Bill Clinton und Bernard-Henri Lévy gemeinsam? Nicht dass Sie mich jetzt missverstehen: Das hier sind keine Fragen aus dem Hessischen Fragebogen zur Einbürgerung ausländischer Mitbürger ohne Hochschulreife. Eher etwas, was in der letzten Runde bei Günter Jauch nützlich sein könnte. Drum merke: Alle genannten Persönlichkeiten sind einmal Opfer des Belgischen Tortenwerfers Noël Godin geworden. Man sollte
das wissen, wenn man Millionär werden will. Und erst recht, wenn man es bereits ist. So wie Gates oder Lévy.

Godin ist ein Genie. Ein süßer Terrorist. Er backt gut. Spart nicht an Butter und an Sahne. Besonders Brillenträger wie Gates wissen das zu schätzen. Seit 1968 seift er Menschen mit Sahnetorten ein, deren Humor umgekehrt proportional zu ihrem Ego dimensioniert ist. Diese Sprache versteht jeder, der mit Laurel und Hardy und Bugs Bunny aufgewachsen ist.

Das erste prominente Opfer war die Duras. Godin sagte damals: "Sie blieb unbeweglich, körperlos, durchscheinend wie die Figuren ihrer Filme".

Lévy dürfte am meisten Übung haben. Er ist jüngst zum sechsten Mal Opfer der "Internationale Patissière" geworden. Beim ersten Mal, viele Jahre ist das her, warf er Godin zu Boden und drohte ihm Tritte in die "Fresse" an.

Mittlerweile reagiert BHL gelassener, fast so körperlos wie die Duras. Es passierte letzten Samstag auf der Pariser Buchmesse. Er hat dort sein Buch über Amerika vorgestellt. Trat auf als der neue Tocqueville. Das Hemd wie immer blütenweiß. Er hatte sogar ein zweites dabei. Wahrscheinlich hatte ihn der Zeitplan stutzig gemacht. Während er American Vertigo signierte,
präsentierte Godin unweit davon sein Lebenswerk "Torten wir, torten wir, die pompösen Gurken ein!"

BHL ist so eine Gurke. Er soll mit einem halben Dutzend Leibwächter zur Signierstunde gekommen ist, während er sich in Karatschi ganz ohne Personenschutz mit Islamisten zum Tee getroffen haben will. Geholfen hat es nicht. Kaum war er umgezogen, traf ihn die verflixte siebente Torte.

Ich gestehe, ich stelle mir diese köstliche Szene gerne vor. So eine
Sahnetorte ist schließlich nicht richtig verletzend, sie hinterlässt nur unschöne Flecken auf dem Selbstwertgefühl, also dort, wo es am meisten schmerzt. Wie sagen die Franzosen: Le ridicule tue. (Das Lächerliche tötet.)



Auch die Welt (23.3. 2006) berichtet über die Tortung des BHL und liefert auch gleich noch ein bisschen Tortenwurfgeschichte mit:


Torten für die Schnösel

Anarchie

Bernard-Henri Levy ist in Frankreich weltberühmt. Erstens für sein Styling, zweitens für seine Philosophie und drittens für seinen Tortenrekord. Bei seinem Auftritt auf dem Pariser Salon du livre am Wochenende bekam er zum siebten Mal Sahne ins Gesicht. Niemand wurde bisher mehr als einmal von Noel Godin und seinen Anhängern mit einer Torte beschmissen. Die lose Gruppe um den 60jährigen Belgier, die sich mal "Torten-Internationale" nennt, mal "Gloup! Gloup!" hat es sich zum Ziel gemacht, Prominente, die "zuviel Selbstbewußtsein und zuwenig Humor" besitzen, "einzutorten". Godin, Verfasser der Werke "Anthologie der bewaffneten Subversion", "Sahne und Strafe - Erinnerungen eines Eintorters" sowie "Torten wir, torten wir die pompösen Gürkchen ein" sieht sich in der Tradition der Dadaisten, Surrealisten und Jerry Lewis.

Schmerzlos, aber demütigend - das ist die Sprache der politischen Torte, ganz im Sinne des ehemaligen Jura-Studenten, der von den Maidemonstrationen 1968 politisch erweckt wurde. Zum Credo der Torten-Truppe gehört strikte Gewaltlosigkeit, und so nahm es Godin gelassen, als der eingetortete Levy ihn nach einer Attacke 1985 mit einem Aufwärtshaken niederstreckte. Schließlich hätte Levy ihm keinen größeren Gefallen tun können als mit den Fernsehbildern, die anschließend in ganz Frankreich flimmerten: Da steht der Philosoph, der sich in seinen Werken ganz der Toleranz und Vernunft verschrieben hatte, vor dem daniederliegenden Godin und brüllt: "Steh auf, oder ich hau dir den Schädel ein!"

Godins Torten landeten bislang unter anderem in den Gesichtern von Maurice Béjart, Margerite Duras, Jean-Luc Godard (der Humor gezeigt habe und damit sofort von der Liste gestrichen worden sei), Nicolas Sarkozy und Bill Gates. Godins Spaßguerilla operiert also weitaus erfolgreicher als Kunzelmann und seine Kommunarden, die im April 1967 ein Pudding-Attentat auf den US-Vizepräsidenten Humphrey planten, aber festgenommen werden konnten, noch bevor der Pudding fest geworden war.

Mit plumpem Pudding gibt sich Godin als Belgier selbstverständlich nicht ab. Man verwende nur die klassische Sahnetorte, höchstens einen (weichen!) Schokoladenkern dürfe sie besitzen. Sie werde - immer in letzter Sekunde - bei einem örtlichen Patissier bestellt und müsse natürlich von ausgesuchter Qualität sein. "Wenn etwas schief läuft, essen wir sie."

Bisher wurde übrigens noch kein Deutscher eingetortet. Das ist doch mal eine gute Nachricht: Prominente Deutsche sind bescheiden und humorvoll. Iris Alanyali

In der WELT (24.3. 2006) erklärt Hugo-Boss-Chef Bruno Sälzer sein prinzipielles Einverständnis mit Produktpiraterie:

"In Asien wird - in US-Dollarg gemessen- deutlich mehr an Fälschungen verkauft als an echten Hugo-Boss-Produkten. In China is Anfang des Jahres sogar de Versuch unternommen worden, einen ganzen Shop ovn uns zu kopieren. Das geht eindeutig zu weit. Am schlimmsten wäre es jedoch, wenn eine Marke gar nicht kopiert würde."

Entartage4

[Seulement pour les lecteurs français Cela est ici le Weblog de la guérilla de communication. Quest-ce que c'est?
Il y a un texte français qui essaye d'expliquer, ce que guérilla de communication est: Regardez!. L'entartage est une technique de la guérilla de communication]

Ein bisschen Schadenfreude angesichts der neuesten Tort-ur von Bernard-Henri Lévy finden wir in einigen französischen Blogs:

Zum Beispiel L'Autre Monde: "Splash!":
Bon je sais, il ne faut pas rigoler du malheur des autres mais il est tellement ridicule lorsqu'il se prend pour un grand philosophe que ce genre d'actes lui permet de redescendre un peu sur Terre."

Finnegans Wake zitiert im Titel die Hymne der l'Internationale Pâtissière:

"Il était un peu moins de 18 heures, ce samedi, quand le représentant officiel de l'Internationale Pâtissière a surgi de la foule : Noël Gaudin, alias l'entarteur, ou le Gloupier. Et paf, une chantilly pour BHL ! Il est alors parti se changer une première fois, il est revenu pour prendre livraison de la seconde tarte à la creme, avant de partir définitivement.

Vexé, pas content, Lévy l'imposteur . Et pendant ce temps là, autour du lieu de l'attentat, le peuple entonnait le chant de ralliement de l'Internationale Pâtissière : "Entartons, entartons, les pompeux cornichons".
Le père Noël existe finalement peut être, et il s'appelle Gaudin.
Chapeau bas, camarade !"



oder in Altermedia Info:
L’”entarté” de nouveau entarté !
"L’entarteur Noël Godin et ses “tueurs à gags de l’Internationale Patissière” ont réussi samedi deux “entartages”
quasiment consécutifs du philosophe français Bernard-Henri Lévy lors du Salon du livre à Paris, a-t-il annoncé dimanche."


Samuel von Authueil findet, das BHL das natürliche Ziel ("l''archétype") aller Tort-uren ist:

BHL au septième entartage

Petite info discrète, Bernard-Henri Lévy s'est fait entarter, vendredi dernier, au salon du livre à Paris. Occupé dignement à dédicacer son dernier opus, et malgré une protection rapprochée, il a été victime de deux entartages à 10 minutes d'intervalle.

Je le sais, c'est méchant, mais je ne peux pas m'empêcher de sourire et d'apprécier. C'est d'autant plus drôle que le bellâtre se prenant très au sérieux, il pique des colères. Il y a des gens qu'on a envie d'entarter, voire qui attirent les tartes. BHL en est l'archétype. Le personnage me hérisse régulièrement, dès que je le vois en photo. Voilà un monstre de prétention, qui se prend pour un soleil culturel alors qu'il est tout juste un feu follet, dont il ne restera pas grand chose après sa disparition. Ramener à leur juste place ces personnages qui se la jouent, c'est une oeuvre de salubrité publique.


In den Kommentaren wird gefordert: "Les photos ! Les photos ! Les photos !"


Demgegenüber heisst es im "Sartre"-Blog von Bernard Lallement ("Chaque homme doit inventer son chemin"), einem begnadeten Schwätzer (dafür hat er auch ein paar nette Kommentare sich eingehandelt):

Il fait partie de ses cibles fétiches. Bernard-Henri Lévy a, de nouveau, été entarté, au Salon du livre, par les « brigades pâtissières » de Noël Godin selon un cérémonial immuable : « Gloup ! Gloup ! Entartons, entartons les pompeux cornichons ! » L’immaculée chemise blanche du philosophe préféré des rombières germanopratines a, encore une fois, été souillée mais l’esprit, lui, reste d’une grande pureté que la moindre pensée ne saurait ternir.

Es sind offensichtlich französische Physik-Studierende, die uns eine wissenschaftliche Abhandlung mit Aide


Entartage

und Solution für's richtige Tortenwerfen liefern:

"Nous avons besoin d'une force de friction qui compense le poids de la tarte."

Entartage1

La force de friction statique est proportionnelle à la force normale appliquée par la tarte sur la main. Celle-ci a la même intensité que la force exercée par la main sur la tarte (action/réaction). Et nous pouvons calculer grâce à la relation fondamentale de la dynamique l'accélération correspondant à cette force. On a :

Formel1

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Via Nouvel Observateur (19.3.2006)

BHL - das ist das Akronym für den dümmsten und eitelsten Philsophen Frankreichs, Bernard-Henri Lévy, wurde jetzt schon zum sechsten und siebten Mal in seiner peinlichen Karriere getortet. Noel Godin und seine Bande hat uns erhört und ist erneut zur Tat geschritten:

"BHL à nouveau entarté: Noël Godin revendique
Dimanche crémeux pour BHL qui s'est vu entarter par deux fois. Et c'est signé Noël Godin.

BRUXELLES. L'entarteur Noël Godin et ses "tueurs à gags de l'Internationale Patissière" ont réussi samedi deux "entartages" quasiment consécutifs du philosophe français Bernard-Henri Lévy lors du Salon du livre à Paris, a-t-il annoncé dimanche.

Ce double "attentat patissier", le septième visant "BHL", a été confirmé par une journaliste de l'hebdomadaire français "Le Nouvel Observateur", Anne Crignon, selon le site internet du magazine."

(La Dernière Heure, 19/03/2006)


Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) (22.03. 2006) berichtet unter der Überschrift:

Sahne für Gurken
Zwischenfall am Pariser Salon du livre


Samstag war's und dicht die Menge, wartend auf dem roten Flur, als ein Kuchen blitzesschnelle ins Gesicht dem Autor fuhr. So jedenfalls schildern französische Medien das jüngste Attentat auf Bernard-Henri Lévy, genannt BHL. Frankreichs formidabler Fernsehphilosoph war gerade dabei, am Pariser Salon du livre sein jüngstes Opus, «American Vertigo», zu signieren, als ihm eine Sahnetorte ins Gesicht klatschte. Kaum hatte er sich frische Kleider angezogen, folgte auch schon die nächste, die ihn dann endgültig in die Flucht trieb - begleitet von der Hymne der «Internationale Pâtissière»: «Torten wir, torten wir / die pompösen Gurken ein!»

Die «Torten-Internationale» ist eine lose Bewegung um den Belgier Noël Godin, der sich in der Nachfolge von Alphonse Allais und den belgischen Surrealisten seit 1968 einem sahnigen «Kreuzzug» gegen Berühmtheiten mit einem überdimensionalen Ego (und einem umgekehrt proportionalen Sinn für Humor) verschrieben hat. Unter den «Eingetorteten» finden sich französische Politiker wie Jean-Pierre Chevènement und Nicolas Sarkozy, aber auch Persönlichkeiten wie Maurice Béjart, Marguerite Duras, Bill Gates, Jean-Luc Godard und Bill Clinton. BHL ist jedoch der Einzige, der bereits mehrfach «eingetortet» wurde: die beiden jüngsten Anschläge mit Sahnebomben mitgezählt, stolze sieben Mal. Das Auftreten am Pariser Buchsalon gleicht so für den Autor der «Eloge des intellectuels» zunehmend einem Kreuzgang: Auch dieses Jahr musste er trotz einem Halbdutzend privaten Leibwächtern und der wachsamen Equipe seines Verlagshauses, Grasset, einmal mehr den Lächerlichkeitstod durch Tortenterror erleiden - le ridicule tue.


Der NZZ-Autor, Marc Zitzmann, meint dann auch noch andere potenzielle KandidatInnen beim "Salon du Livre ausgemacht zu haben. Nun denn, wir haben nichts dagegen:

"Ob der Schaumschläger die Sahne verdient hat, mag jeder selbst entscheiden. Es hätten sich an der Buchmesse auch noch andere pompöse Ziele für die Kommandos der «Internationale Pâtissière» gefunden. Das Thema der diesjährigen Ausgabe, «Francophonie», inspirierte so manchen Offiziellen zu einem jener Diskurse, deren schulterklopfender Paternalismus auf nichtfranzösische Frankophone irritierend wirkt. Bis morgen werden neben vierzig Ehrengästen aus aller Welt - unter ihnen Boubacar Boris Diop, Agota Kristof, Noëlle Revaz und Véronique Tadjo - rund 3000 Autoren aus 1200 Verlagshäusern erwartet. Von der digitalen Revolution - Stichwort «virtuelle Bibliotheken» -, dem Gegenstand mehrerer Konferenzen und Gesprächsrunden, dürften sie alle betroffen sein. BHLs «Eintortung» dagegen wird wohl die meisten kalt gelassen haben."


Der Nouvel Observateur (19.03. 2006) berichtete:

"SALON DU LIVRE

Bernard-Henri Lévy
entarté deux fois


Salon du livre. Alors qu'il était en pleine séance de dédicaces au salon du livre, Bernard-Henri Lévy a subi hier deux "entartages" quasiment consécutifs.

A croire qu'il est abonné. L'écrivain Bernard-Henri Lévy s'est fait entarter samedi 18 mars, alors qu'il venait de s'installer pour une séance de dédicace au salon du livre. D'après ce qu'a rapporté Anne Crignon, journaliste au Nouvel Observateur, BHL est arrivé,"tout en cheveux, de bonne humeur et détendu", sur le stand des éditions Grasset à 18h, encadré de ses propres gardes du corps. Vers 18h10, l'auteur s'est installé pour dédicacer "American Vertigo", son dernier livre, en présence notamment d'Olivier Nora, le président de la maison d'édition.

"BHL était un peu en retrait sur le stand Grasset, comme si on cherchait à le protéger", a raconté au Quotidien perm@nent nouvelobs.com Anne Crignon. "Environ 70 personnes faisaient la queue" pour obtenir une signature de l'auteur, a-t-elle précisé.
A peine une demi-heure après s'être installé chez Grasset, BHL a été aspergé de crème chantilly.

Départ précipité, à la deuxième attaque

Selon une autre source présente sur le salon, BHL a tout de suite été protégé par son service de sécurité et le staff des éditions Grasset qui empêchaient les photographes de prendre des clichés.
Bernard-Henri Lévy, qui en est alors à son 6ème "entartage", est allé se débarbouiller et se changer dans le box des éditions Grasset, avant de revenir à ses dédicaces.

Mais à peine avait-il eut le temps de se réinstaller que l'écrivain devait subir une seconde attaque de crème chantilly. Ce fut celle de trop. Selon la source du Quotidien permanent, des "échauffourées" ont alors éclaté, d'une part entre le staff de chez Grasset et les photographes et d'autre part, entre les "entarteurs" et le service de sécurité. Dans la confusion, BHL s'est éclipsé pour un second nettoyage avant de quitter le salon du livre "entouré d'une demi-douzaine" de gardes du corps."



vgl. a. "BHL: septième tarte" (20.03.2006)

Die französische Wikipedia über BHL:

"Bernard-Henri Lévy sera victime de six entartages en Belgique et en France et prendra très mal sa tarte à la crême reçue en 1985, flanquant par terre Noël Godin dit Le Gloupier, pour lui intimer ensuite : « Relève-toi, ou je te pète la gueule à coups de talon ! ». La scène, filmée, a été largement diffusée, notamment par Coluche et Pierre Desproges. Cela lui a également valu une chanson de Renaud, « L'entarté »."

Noel Godin hat nun auch einen Eintrag in der französischen Wikipedia:

"Noël Godin (né à Liège le 13 septembre 1945), dit Georges le Gloupier, est un agitateur anarcho-humoristique belge. Il s'est rendu célèbre pour ses jets de tarte à la crème ou entartages sur de nombreuses personnalités françaises et étrangères. Plusieurs le considèrent comme un Diogène."


Und über das Tortenwerfen wird unter dem Stichwort "Entartage" Enzyklopädisches verlautbart:

"L'entartage est un phénomène consistant à lancer ou le plus souvent, à "écraser" une tarte à la crème (ou plus simplement, une assiette en carton remplie de crème fouettée) à la figure d'une personnalité lors d'un événement public, pour souligner l'absurdité des propos ou des actions de la "victime". Noël Godin s'est illustré dans ce domaine."

Ausserdem gibt es eine nette "Liste des personnes visées".

Aus dem Schwäbischen Tagblatt (17.03.2006):
erfahren wir, dass nicht alle auf den Kopf gefallen sind. Zur "Aufklärung" beigetragen haben dürfte nicht zuletzt eine Anzeige gegen die Kampagne "Du bist Deutschland" - aber ob die Tübinger und Stuttgarter Staatsanwaltschaft überhaupt aufklärbar ist, lässt sich mit Fug und Recht bezweifeln:


Ein Freispruch erster Klasse

Tübinger Landgericht entscheidet in der Berufung: Durchgestrichenes Hakenkreuz ist nicht strafbar


TÜBINGEN. Auch der Oberstaatsanwalt lenkte ein: Freispruch für den jetzt 22-jährigen Studenten, der beim Maisingen 2005 mit einem durchgestrichenen Hakenkreuz demonstriert hatte. Das Tübinger Landgericht hat gestern seiner Berufung stattgegeben: Im November hatte das Amtsgericht gegen ihn, wie berichtet, wegen „Verwendung von Kennzeichen einer verfassungswidrigen Organisation“ eine Verwarnung unter Strafvorbehalt ausgesprochen. Die Tübinger Staatsanwaltschaft akzeptiert den Freispruch - und will bis zu einer „obergerichtlichen Klärung“ solche Buttons hier nicht mehr ahnden (siehe das ÜBRIGENS).


Das Amtsgerichtsurteil löste ein bundesweites Medienecho aus. Insbesondere die Stuttgarter Staatsanwaltschaft ging seither in ähnlichen Fällen rigide vor, bestätigt von Staatsschützern am Stuttgarter Landgericht. In Tübingen bekam ein anderer Fall Präzedenz-Charakter. Das hiesige Landgericht entschied zum Jahreswechsel: Der Faire Kaufladen darf derartige Buttons verkaufen, denn deren ablehnende Haltung sei eindeutig.

Die gestrige Berufungsverhandlung wurde wegen des Andrangs in den Schwurgerichtssaal verlegt. Der 22-Jährige studiert in Tübingen Politik und Geschichte mit Schwerpunkt Nationalsozialismus. Den Button hatte er auf einem Ostermarsch gekauft. „Ich hatte ihn die ganze Oberstufe am Rucksack. Mir war nicht klar, wie man das missverstehen kann.“ Laut Anwalt Burkhard Gaedke malte in der NS-Zeit Widerständler Hans Scholl durchgestrichene Hakenkreuze auf Wände - damals eine eindeutige Aktion. Gaedke mutmaßte: „Teile der Justiz besinnen sich auf ihre schlechte Tradition. Hier wird versucht, die zu kriminalisieren, die offen gegen Nazis auftreten.“

„Auch wir Staatsanwälte lernen im Verfahren. Nicht jede plakative Äußerung ist glücklich und hilfreich“, meinte Oberstaatsanwalt Michael Pfohl. Er hatte sich in erster Instanz um japanische Touristen gesorgt, die solche Symbole missverstehen könnten. Pfohl pochte aber auf die Absicht des Paragraphen 86a Strafgesetzbuch: Dieser solle verhindern, dass sich NS-Symbole wieder einbürgern. „Eine Gratwanderung, die Grenzziehung ist problematisch.“ Denn die rechtsradikale Szene sei sehr variabel, greife solche Urteile auf. Doch die Tübinger Staatsanwaltschaft halte sich an die („sehr optimistische“) Entscheidung zum Fairen Kaufladen, bis die Rechtslage geklärt sei. Das wolle man in einem Stuttgarter Verfahren am Oberlandesgericht. Mittlerweile sehe auch die Landes-Generalstaatsanwaltschaft, dass unterschiedliche Auffassungen vertretbar seien. Im Fall des Studenten beantragte Pfohl wie der Verteidiger Freispruch.


Warnend, nicht werbend
Die Strafkammer folgte. "Es gibt Auslegungsprobleme", so Richter Helmut Hille-Brunke. Doch hier müsse man das durchgestrichene Hakenkreuz "eindeutig im ablehnenden Sinn verstehen". Es solle damit "nicht geworben, sondern gewarnt werden". Mancherorts weisen Behörden darauf hin, solche Protestformen seien nicht strafbar" was für den Beschuldigten sprach: "Selbst wenn er sich vorher erkundigt hätte, hätte er abweichende Auskünfte erhalten."

Nach Ansicht der Kammer ist Paragraph 86a nicht eindeutig - etwa bei Verfremdungen, Abweichungen, Karikaturen. Es sei freilich sinnvoll, Hakenkreuze aus dem öffentlichen Leben zu verbannen - zumal die rechte Szene erfindungsreich vorgehe. Abschließend richterliches Lob für den engagierten Studenten, der unter Beifall den beschlagnahmten Button wieder in Empfang nahm.

INFO Vorsitzender Richter: Helmut Hille-Brunke; Schöffen: Reinhard Bott, Anton Hellstern; Oberstaatsanwalt: Michael Pfohl; Verteidiger: Burkhard Gaedke.




--

Seit zwei Jahren ist die Kampagne "Raubkopierer sind Verbrecher" der deutschen Filmwirtschaft mit Spots, Print-Motiven und spektakulären Aktionen präsent. 2006 wird die Kampagne auch in Österreich übernommen: Die "Allianz für die österreichische Musikindustrie", der "Verband für die österreichische Softwarewirtschaft" und die "Austrian Film Alliance" haben sich zum Konsortium ZKM zusammen- geschlossen, um auch hierzulande den raubkopierenden Massen den Krieg zu erklären!

hartabergerecht


"Wir werden die Raubkopierer aus den dunklen Höhlen der Anonymität ins Licht der Öffentlichkeit zerren!"

- Christian Schober,
Verband für die östereichische Musikindustrie
(Wien, 18. November 2005)


Im November 2003 hat sich die deutsche Filmwirtschaft unter dem organisatorischen Dach der Zukunft Kino Marketing GmbH (ZKM) zusammengeschlossen und die Kampagne "Raubkopierer sind Verbrecher" ins Leben gerufen. Doch auch hierzulande bedrohen die verbrecherischen Machenschaften der Raubkopierer den Absatz unserer Produkte. Auch in Österreich bringt das digitale Zeitalter für uns als kreative Industrie vor allem eines mit sich: düstere Perspektiven. Um dem entgegen zu wirken, erklären wir auch in Österreich ab 2006 der Raubkopiererei den Krieg!

Diesen "Krieg gegen die Raubkopiererei" werden wir auf zwei Fronten führen: Auf der Ebene des Marketings genau so wie an der Front der kompromisslosen und unbarmherzigen juristischen Verfolgung.

Die betroffenen Verbände haben sich zum Konsortium ZKM zusammengeschlossen, um vereint gegen die Missachtung des geistigen Eigentums vorzugehen und die Stimme zu erheben für Kreativität und Kultur. Wir müssen und werden ein für allemal klarstellen: Wir schaffen Kreativität und Kultur, die Raubkopierer hingegen zerstören Kreativität und Kultur! Hiezu werden wir mit neuen Ideen und Strategien gegen diesen "organisierten Diebstahl" vorgehen. Mit provokanten und ironischen Slogans und Motiven ebenso wie mit Polizeirazzien und Gefängnisaufenthalten. Mit viralem Marketing ebenso wie mit viralen Technologien zur Überführung der Copyright-Verbrecher unter den Konsumenten.

Ob in Volksschulen, Universitäten oder Pensionistenheimen - auch im digitalen Zeitalter muss gelten: Diebstahl bleibt Diebstahl.

ZKM - Hart aber Gerecht 2006

 

twoday.net AGB

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