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Semiotische Vorlesungen

ערב-רב:
ערבים על אמנות ופוליטיקה. יום שני הראשון בכל חודש ברוגטקה.
מה קורה עם תקשורת גרילה?

TelAviv

What about Communication Guerilla?
Workshop / Lecture directed to those who are fed up with repressive politics at their doorsteps, who are not frustrated enough to give up a critical position and a perspective of political intervention, and refuse to believe that left politics need to be boring, old-fashioned and always very very serious.
Interested in artistic expression that bends the rules of normality? In Listening to a experienced white European male sharing his great research and insight? Please come!

Monday 1/2/10 20:00 @ Rogatka, Yitzhak Sade 32, Tel Aviv

סדנה/הרצאה: שימוש יצירתי ואמנותי בתקשורת במאבקים פוליטיים
יום שני 1.2.10 20:00 רוגטקה-בר טבעוני יצחק שדה 32 ת"א
ההרצאה באנגלית, תרגום לעברית יינתן במידת הצורך

Speaker: Sonja Brünzels, a European White Male of the autonome a.f.r.i.k.a. - a group from all over the world and a bunch of part-time desperados originating from provincial Germany. In pursuit fo a pleasurable way of doing politics, they got into guerrilla communications. They were politically responsible for a Handbook for the Communication Guerrilla (published in German, Italian and Spanish).

Mittwoch, 11. März 2009, 18:00 Uhr
Rudi Maier (Ludwigsburg)
«What are you fighting for? Revolutionäre Ikonographie in kommerziellen Werbeanzeigen von 1967 bis heute»

Veranstaltungsort ist der Vortragsraum im 5. OG des Hauptgebäudes der Zürcher Hochschule der Künste (SQ 504), Ausstellungsstrasse 60, 8005 Zürich. Näheres hier

Aus dem Schwäbischen Tagblatt (17.03.2006):
erfahren wir, dass nicht alle auf den Kopf gefallen sind. Zur "Aufklärung" beigetragen haben dürfte nicht zuletzt eine Anzeige gegen die Kampagne "Du bist Deutschland" - aber ob die Tübinger und Stuttgarter Staatsanwaltschaft überhaupt aufklärbar ist, lässt sich mit Fug und Recht bezweifeln:


Ein Freispruch erster Klasse

Tübinger Landgericht entscheidet in der Berufung: Durchgestrichenes Hakenkreuz ist nicht strafbar


TÜBINGEN. Auch der Oberstaatsanwalt lenkte ein: Freispruch für den jetzt 22-jährigen Studenten, der beim Maisingen 2005 mit einem durchgestrichenen Hakenkreuz demonstriert hatte. Das Tübinger Landgericht hat gestern seiner Berufung stattgegeben: Im November hatte das Amtsgericht gegen ihn, wie berichtet, wegen „Verwendung von Kennzeichen einer verfassungswidrigen Organisation“ eine Verwarnung unter Strafvorbehalt ausgesprochen. Die Tübinger Staatsanwaltschaft akzeptiert den Freispruch - und will bis zu einer „obergerichtlichen Klärung“ solche Buttons hier nicht mehr ahnden (siehe das ÜBRIGENS).


Das Amtsgerichtsurteil löste ein bundesweites Medienecho aus. Insbesondere die Stuttgarter Staatsanwaltschaft ging seither in ähnlichen Fällen rigide vor, bestätigt von Staatsschützern am Stuttgarter Landgericht. In Tübingen bekam ein anderer Fall Präzedenz-Charakter. Das hiesige Landgericht entschied zum Jahreswechsel: Der Faire Kaufladen darf derartige Buttons verkaufen, denn deren ablehnende Haltung sei eindeutig.

Die gestrige Berufungsverhandlung wurde wegen des Andrangs in den Schwurgerichtssaal verlegt. Der 22-Jährige studiert in Tübingen Politik und Geschichte mit Schwerpunkt Nationalsozialismus. Den Button hatte er auf einem Ostermarsch gekauft. „Ich hatte ihn die ganze Oberstufe am Rucksack. Mir war nicht klar, wie man das missverstehen kann.“ Laut Anwalt Burkhard Gaedke malte in der NS-Zeit Widerständler Hans Scholl durchgestrichene Hakenkreuze auf Wände - damals eine eindeutige Aktion. Gaedke mutmaßte: „Teile der Justiz besinnen sich auf ihre schlechte Tradition. Hier wird versucht, die zu kriminalisieren, die offen gegen Nazis auftreten.“

„Auch wir Staatsanwälte lernen im Verfahren. Nicht jede plakative Äußerung ist glücklich und hilfreich“, meinte Oberstaatsanwalt Michael Pfohl. Er hatte sich in erster Instanz um japanische Touristen gesorgt, die solche Symbole missverstehen könnten. Pfohl pochte aber auf die Absicht des Paragraphen 86a Strafgesetzbuch: Dieser solle verhindern, dass sich NS-Symbole wieder einbürgern. „Eine Gratwanderung, die Grenzziehung ist problematisch.“ Denn die rechtsradikale Szene sei sehr variabel, greife solche Urteile auf. Doch die Tübinger Staatsanwaltschaft halte sich an die („sehr optimistische“) Entscheidung zum Fairen Kaufladen, bis die Rechtslage geklärt sei. Das wolle man in einem Stuttgarter Verfahren am Oberlandesgericht. Mittlerweile sehe auch die Landes-Generalstaatsanwaltschaft, dass unterschiedliche Auffassungen vertretbar seien. Im Fall des Studenten beantragte Pfohl wie der Verteidiger Freispruch.


Warnend, nicht werbend
Die Strafkammer folgte. "Es gibt Auslegungsprobleme", so Richter Helmut Hille-Brunke. Doch hier müsse man das durchgestrichene Hakenkreuz "eindeutig im ablehnenden Sinn verstehen". Es solle damit "nicht geworben, sondern gewarnt werden". Mancherorts weisen Behörden darauf hin, solche Protestformen seien nicht strafbar" was für den Beschuldigten sprach: "Selbst wenn er sich vorher erkundigt hätte, hätte er abweichende Auskünfte erhalten."

Nach Ansicht der Kammer ist Paragraph 86a nicht eindeutig - etwa bei Verfremdungen, Abweichungen, Karikaturen. Es sei freilich sinnvoll, Hakenkreuze aus dem öffentlichen Leben zu verbannen - zumal die rechte Szene erfindungsreich vorgehe. Abschließend richterliches Lob für den engagierten Studenten, der unter Beifall den beschlagnahmten Button wieder in Empfang nahm.

INFO Vorsitzender Richter: Helmut Hille-Brunke; Schöffen: Reinhard Bott, Anton Hellstern; Oberstaatsanwalt: Michael Pfohl; Verteidiger: Burkhard Gaedke.




--

bei Urban Chaos diskutiert sum1 in seinem Blog und artikuliert "Zwiespältigigkeit".

urban1

Dabei halten wir sowas eher für etwas für Spätpubertierende, die zur "Identitätsbildung" provozieren müssen. Forget it!

urban2

Welcher Idiot, braucht denn sowas? Das ist doch für die Schülerzeitung!

Außerdem fragt sum1:

"Ob die Kopfgrafik vom Kommunikationsguerilla-Blog neu gestaltet wird?"

Und da wir immer ein bisschen schwer von Begriff sind, fragen wir zurück: Wieso? Was hat das mit unserer Kopfgrafik zu tun, die wir im übrigen in dem Moment ändern werden, wenn wir was besseres gefunden haben.

In einer MITTEILUNG
des Instituts für Neue Kulturtechnologien/t0 vom 31.05.2005 erläutert Netbase den semio-theoretischen Background ihrer virtuellen Kuhentführung

Netbase zur virtuellen Kuhentführung

"Für Irritation und Aufsehen sorgte in der Woche vor den
Staatsvertragsfeiern das Projekt "kommando freiheit45". Dieses virtuelle Drama einer politisch motivierten Kuhentführung in vier Akten versteht sich als semiotische Inszenierung, die offizielle Bildwelten und Opfer/Täter-Festschreibungen dekonstruiert. "Mit der subversiven Energie des Absurden haben wir ein öffentliches Schauspiels eingeleitet, das nicht nur eine mediale Dynamik ausgelöst, sondern auch eine offene Bühne für Komplizen- bzw. Gegnerschaft zur Verfügung gestellt hat. Die Kuh hat
mit der Sprengung zu einem explosiven Schlusspunkt gefunden. Der
Widerspruch gegen die Bundesregierung ist damit jedoch nicht zu Ende", so Konrad Becker abschließend."


Mehr hierzu findet sich unter kommando freiheit45:

"Die semiotische Inszenierung "kommando freiheit45" reflektiert das Motiv Opfer/Täter in der Mystifizierung bzw. vermeintlichen Authentizität medialer Darstellung. In ironischer Distanz wird dabei die Stellung der marginalisierten urbanen Intelligenz gegenüber der Dominanz hegemonialer Symbolpolitik thematisiert.

Das Mittel der Re-Interpretation symbolischer Handlungen und die Dekonstruktion offizieller Bildwelten und Zeichensysteme durch Dissonanz sind eingeführte Methoden neuer medialer Kunstformen, die durch Interventionen in Kommunikationsprozesse gekennzeichnet sind. Der kf45-Bekennerbrief mit den Forderungen an die Bundesregierung verselbstständigte sich in Weblogs, TV und Printmedien zu einer hermeneutischen Polyphonie von Sympathisanten, Nachahmungstätern und Gegnern. Dieser erste Akt eines virtuellen Schauspiels löst eine mediale Dynamik aus, die eine offene Bühne für Komplizen- bzw. Gegnerschaft zur Verfügung stellt. Weitere Transmissionen (und blutige Artefakte) hielten diesen hyperrealen Diskursraum offen, um schon kurz nach dem Höhepunkt der Regierungsfeiern am 15. Mai 2005 auf das explosive Finale zuzusteuern: das "Opfer" wird unter Bezugnahme auf lokale Traditionen gesprengt."


Letzte Warunung
Letzte Warnung

"ZKW kf45 war im Mai 2005 über den Zeitraum von einer Woche die kollektive Realisierung eines virtuellen Straßentheaters auf der Grundlage regional codierter Kontext- und digitaler Informationsorganisation: Ein Entführungsdrama mit der subversiven Energie des Absurden als Gegeninszenierung öffentlichen Widerspruchs."

Kleidkultur
SILKE HOHMANN
(Frankfurter Rundschau, 30.07.2003)

Als Johnny Lydon seinem späteren Manager Malcolm McLaren das erste Mal auffiel, geschah das nicht etwa aufgrund irgendwelcher musikalischer Merkmale, sondern anhand eines Pink Floyd-T-Shirts. Über den Schriftzug der Band hatte der schwer erziehbare Jugendliche mit Autolack "I hate" geschrieben. Das überzeugte den Mode- und Musik-Mienenhund McLaren sofort von Lydon, der wenig später unter seinem Spitznamen Johnny Rotten als Mitglied der Sex Pistols bekannt werden sollte. Hatte der es doch verstanden, durch einen winzigen Eingriff alle Vorzeichen umzudrehen. Nicht in der Aussage, sondern vor allem in der Methode des Sich-Mitteilens durch
Mode sah McLaren die große Zukunft des Punk, den er ins öffentliche Bewusstsein führte.

Heute ist Protest mittels Garderobe da schon viel vertrackter geworden. Parkas und Palästinensertücher werden mittlerweile von Designermarken hergestellt, Sturmhauben und Buttons gibt es bei H&M - für eine Saison.
In dem Moment, wo die Provokation selbst zur Pose wird, kann sie keine Verletzungen mehr erzeugen. Aus sich selbst heraus ist die Mode als Ausdrucksmittel am Ende, nicht einmal Nacktheit als radikalste modische Äußerung verfügt noch über Zündstoff. Tabus bestehen nur noch in der Inszenierung, dem Zusammenspiel von Kulisse und Dargestelltem. Ist man in einer Fernsehshow etwa vom Smoking bis zur totalen Körperentblößung auf alles gefasst, herrschen auf bestimmten gesellschaftlichen Präsentationsflächen immer noch strenge Regeln. Allen voran gestellt die:
Wer mit macht, macht mit. Selbst Verweigerungsposen, ausgeklügelt oder unbewusst, formieren sich auf dem Parkett zum Statement, das völlig losgelöst von den Absichten des Darstellers wahrgenommen werden kann. Und sei es, das hat sich seit Johnny Rotten nicht geändert, als Erinnerung an die eigenen normativen Grenzen.

 

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