Am Mittwoch, dem 25. August 2004, gegen 22 Uhr haben wir Thomas Fuchs – bekannter Populist und Rassist – auf dem Parkplatz der Migros Dürrenast in
Thun mit einer Torte empfangen. Kurz zuvor hatte er an einer Podiumsdiskussion zu den beiden Einbürgerungsvorlagen teilgenommen – als Gegner versteht sich. Sicherlich hat er auch dort seine rassistische und nationalistische Idee Kund getan. Fuchs fiel in der Öffentlichkeit schon längere Zeit durch seine xenophoben Äusserungen auf. So verteidigte er auch öffentlich die SVP-Propaganda zu den Einbürgerungsvorlagen, welche zu sehr an die Propaganda des Dritten Reiches erinnert (vgl. Grabschplakate und aus dem Kontext gerissener Messerstecherartikel in der Abstimmungsbroschüre).
Mit dieser Tortung protestieren wir gegen die rassistische Politik Fuchs’ als Vertreter der SVP, welche sich durch Verwertungslogik des kapitalistischen Systems, durch Instrumentalisierung und Schüren von gesellschaftlichen Ängsten und latent rassistischen Vorurteilen auszeichnet.
Ebendiese Logik scheint bei Thomas Fuchs derart in Fleisch und Blut übergegangen zu sein, dass ein Dialog mit ihm unmöglich ist. Deshalb haben wir Worten Torten folgen lassen. Offen bleibt, ob sein verlegenes Lächeln nach der Tortung als Zeichen von Schuldbewusstsein seinerseits zu interpretieren ist.
Freundlich grüsst
Antifuchs Sahneland
Bilder
Hier auch die Stellungnahme des Generalsekretärs der betroffenen Partei, Junge SVP Schweiz
Thun mit einer Torte empfangen. Kurz zuvor hatte er an einer Podiumsdiskussion zu den beiden Einbürgerungsvorlagen teilgenommen – als Gegner versteht sich. Sicherlich hat er auch dort seine rassistische und nationalistische Idee Kund getan. Fuchs fiel in der Öffentlichkeit schon längere Zeit durch seine xenophoben Äusserungen auf. So verteidigte er auch öffentlich die SVP-Propaganda zu den Einbürgerungsvorlagen, welche zu sehr an die Propaganda des Dritten Reiches erinnert (vgl. Grabschplakate und aus dem Kontext gerissener Messerstecherartikel in der Abstimmungsbroschüre).
Mit dieser Tortung protestieren wir gegen die rassistische Politik Fuchs’ als Vertreter der SVP, welche sich durch Verwertungslogik des kapitalistischen Systems, durch Instrumentalisierung und Schüren von gesellschaftlichen Ängsten und latent rassistischen Vorurteilen auszeichnet.
Ebendiese Logik scheint bei Thomas Fuchs derart in Fleisch und Blut übergegangen zu sein, dass ein Dialog mit ihm unmöglich ist. Deshalb haben wir Worten Torten folgen lassen. Offen bleibt, ob sein verlegenes Lächeln nach der Tortung als Zeichen von Schuldbewusstsein seinerseits zu interpretieren ist.
Freundlich grüsst
Antifuchs Sahneland
Bilder
Hier auch die Stellungnahme des Generalsekretärs der betroffenen Partei, Junge SVP Schweiz
kg2u - am Montag, 30. August 2004, 15:33 - Rubrik: Torten - Pies - Tarts
Erst dieser Tage kam dieser Bericht ... aus Bern ...
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Jungbürgerliche 1.Mai-Demo mit süssem Nachgeschmack
SpassguerilleroAs haben heute die Stimmung an der jungbürgerlichen 1.Mai-Feier kochen lassen
Medienmitteilung zur grossartigen Stimmung heute Nachmittag auf dem Waisenhausplatz
Da sich die Jungfreisinnigen Schweiz und die Junge SVP richtig grosse Mühe gegeben hat, auf heute Nachmittag eine Gegenkundgebung zur gewerkschaftlichen 1.Mai-Demo zu organisieren, haben wir uns entschlossen, das geile Konzert der internationalen Topacts Mia Ägerter und Mind-X (Exhirn?) kräftig zu supporten.
Mit Jungfreisinnig-jungsvplerischen Parolen wurde der Stimmung auf dem sonst sehr leeren Waisenhausplatz so richtig eingeheitzt:

Bsp. "Wer Arbeit will, der kriegt sie auch", "Jung, liberal, antisozial", "Freihet für Joe Ackermann" oder "Den Scheininvaliden die Beine brechen" Oder auf Schildern war zu lesen: "Drittweltländer = Versagerländer", "Rassismus hilft der Volkswirtschaft", usw.
Nationalrätin Christa Markwalder verstand während ihrer Reden vor lauter Jubel ihre eigenen Worte kaum mehr, da nach jedem Satz die Menge euphorisch applaudierte.
Eigentlich waren nur ca. 20 FunktionärInnen oder realitätsgetreue Jung-FDP und -SVPlerInnen anwesend. Die wilde Partymeute von 60 flippigen Nicht-Parteilern, wurde mit gequältem Lächeln geduldet. Und die Polizei war sehr verwirrt, da das Schema "Gut-Böse" nicht aufzugehen schien.
Auf einem Transparent stand übrigens geschrieben: "Für den Klassenkampf von oben, Jungfreisinn"
In einer Volksinitiative, unterschrieben mit "Jungfreisinnige Schweiz" wurde folgende Verfassungsänderung verlangt: "BürgerInnen mit unterdurchschnittlichem Einkommen finanzieren die AHV-Renten der einkommensstärkeren Bevölkerungsschichten. Dies geschieht durch eine Aufschiebung der Pensionierung bis zum Lebensende."
Sogar einige "Echte" haben unterschrieben*
Nachdem die "Falschen" sich schliesslich Bolonäse-tanzend davonmachten, verblieb ein verlorenes Häufchen "Richtiger".
Die Stimmung bei den SpassguerillieroAs war grossartig, wir danken für die Party und (hoffentlich) bis zum nächsten Mal.
JUNGE SPASS-VÖGEL PERN (JSVP)
und JUNGSTUMPFSINNIGE PERN
------
videoaufnahmen:
http://www.indymedia.ch/de/2004/05/21860.shtml
fotos:
http://www.indymedia.ch/de/2004/05/21845.shtml
http://www.indymedia.ch/de/2004/05/21836.shtml
http://www.indymedia.ch/de/2004/05/21853.shtml
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Jungbürgerliche 1.Mai-Demo mit süssem Nachgeschmack
SpassguerilleroAs haben heute die Stimmung an der jungbürgerlichen 1.Mai-Feier kochen lassen
Medienmitteilung zur grossartigen Stimmung heute Nachmittag auf dem Waisenhausplatz
Da sich die Jungfreisinnigen Schweiz und die Junge SVP richtig grosse Mühe gegeben hat, auf heute Nachmittag eine Gegenkundgebung zur gewerkschaftlichen 1.Mai-Demo zu organisieren, haben wir uns entschlossen, das geile Konzert der internationalen Topacts Mia Ägerter und Mind-X (Exhirn?) kräftig zu supporten.
Mit Jungfreisinnig-jungsvplerischen Parolen wurde der Stimmung auf dem sonst sehr leeren Waisenhausplatz so richtig eingeheitzt:

Bsp. "Wer Arbeit will, der kriegt sie auch", "Jung, liberal, antisozial", "Freihet für Joe Ackermann" oder "Den Scheininvaliden die Beine brechen" Oder auf Schildern war zu lesen: "Drittweltländer = Versagerländer", "Rassismus hilft der Volkswirtschaft", usw.
Nationalrätin Christa Markwalder verstand während ihrer Reden vor lauter Jubel ihre eigenen Worte kaum mehr, da nach jedem Satz die Menge euphorisch applaudierte.
Eigentlich waren nur ca. 20 FunktionärInnen oder realitätsgetreue Jung-FDP und -SVPlerInnen anwesend. Die wilde Partymeute von 60 flippigen Nicht-Parteilern, wurde mit gequältem Lächeln geduldet. Und die Polizei war sehr verwirrt, da das Schema "Gut-Böse" nicht aufzugehen schien.
Auf einem Transparent stand übrigens geschrieben: "Für den Klassenkampf von oben, Jungfreisinn"
In einer Volksinitiative, unterschrieben mit "Jungfreisinnige Schweiz" wurde folgende Verfassungsänderung verlangt: "BürgerInnen mit unterdurchschnittlichem Einkommen finanzieren die AHV-Renten der einkommensstärkeren Bevölkerungsschichten. Dies geschieht durch eine Aufschiebung der Pensionierung bis zum Lebensende."
Sogar einige "Echte" haben unterschrieben*
Nachdem die "Falschen" sich schliesslich Bolonäse-tanzend davonmachten, verblieb ein verlorenes Häufchen "Richtiger".
Die Stimmung bei den SpassguerillieroAs war grossartig, wir danken für die Party und (hoffentlich) bis zum nächsten Mal.
JUNGE SPASS-VÖGEL PERN (JSVP)
und JUNGSTUMPFSINNIGE PERN
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videoaufnahmen:
http://www.indymedia.ch/de/2004/05/21860.shtml
fotos:
http://www.indymedia.ch/de/2004/05/21845.shtml
http://www.indymedia.ch/de/2004/05/21836.shtml
http://www.indymedia.ch/de/2004/05/21853.shtml
kg2u - am Montag, 30. August 2004, 15:15 - Rubrik: Subversive Affirmation
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Ein Ramón Reichert bot an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich / Zürcher Fachhochschule im Wintersemster 2003/2004 einen Kurs über "Kunst & Guerilla. Von der Weltrevolution zur ästhetischen Subversion" an.
In künstlerische Strategien haben zunehmend Praktiken Eingang gefunden, die von einer politisch motivierten Kommunikationsguerilla entwickelt wurden. Im einführenden Kurs “Kunst & Guerilla” beschäftigen wir uns daher einerseits mit den symbolischen Formen der visuellen Rhethorik der “Neuen Weltordnung” und mit Projekten künstlerischer Produktion, welche die Konstruktion von Bildern und Metaphern, mit denen politische Macht gesichert und legitimiert wird, subversiv hinterfragen. Die Entwendung der strategischen Vorgaben durch alltägliche Taktiken ist ein Grundprinzip künstlerisch- kreativer Subversion innerhalb der Räume repräsentativer Ordnung. Bereits Umberto Eco hatte in seinem programmatischen Text “Für eine semiologische Guerilla” Versuche, die herrschenden Diskurse anders als durch Argumentation und Agitation zu kritisieren, mit der Metapher Guerilla bezeichnet. Wie bei seiner semiologischen Guerilla geht es in Bezug auf die künstlerische Gestaltung um einen abweichenden Gebrauch von Zeichen auf der Ebene der “Bedeutungssubversion”. Der französische Theoretiker Michel de Certeau sah das gesellschaftliche und technische Funktionieren der gegenwärtigen Kultur hierarchisiert durch die Tätigkeiten des Schreibens und Lesens. “Schreiben bedeutet, den Text zu produzieren, lesen bedeutet, den Text des Anderen zu rezipieren, ohne ihm den eigenen Stempel aufzudrücken, ohne ihn neu zu gestalten... Was man in Frage stellen muß, ist leider nicht diese Arbeitsteilung, sondern die Gleichsetzung von Lektüre und Passivität.” Künstlerische Produktion heißt in diesem Sinne “Lesen” im urbanen, kulturellen und politischen Kontext mit der Option, den ein oder andren Satz “umzuschreiben”.
Interessant bei den Literaturhinweisen ist das Buch das fehlt.
"Literaturhinweise:
Barthes, Roland: Mythen des Alltags. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1964.
Certeau de, Michel: Kunst des Handelns. Berlin: Merve, 1988.
Dery, Mark: Culture Jamming. Culture Jamming, Hacking, Slashing, and Sniping in the Empire of Signs. Westfield: Open Magazine Pamphlet Series # 25, 1993.
Eco, Umberto: Für eine semiologische Guerilla. In: Eco, Umberto: Über Gott und die Welt. Essays und Glossen. München 1985, S. 146–156.
Hall, Stuart: Encoding/Decoding. In: Hall, Stuart/Hobson, Dorothy/Lowe, Andrew/Willis, Paul (Hg.): Culture, Media, Language. Working Papers in Cultural Studies 1972–1979. London: Routledge 1980, S. 128–130.
Serres, Michel: Die fünf Sinne. Eine Philosophie der Gemenge und der Gemische. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1993"
Der Eindruck verstärkt sich: Mit Kunst hat Kommunikationsguerilla am allerwenigsten zu tun.
In künstlerische Strategien haben zunehmend Praktiken Eingang gefunden, die von einer politisch motivierten Kommunikationsguerilla entwickelt wurden. Im einführenden Kurs “Kunst & Guerilla” beschäftigen wir uns daher einerseits mit den symbolischen Formen der visuellen Rhethorik der “Neuen Weltordnung” und mit Projekten künstlerischer Produktion, welche die Konstruktion von Bildern und Metaphern, mit denen politische Macht gesichert und legitimiert wird, subversiv hinterfragen. Die Entwendung der strategischen Vorgaben durch alltägliche Taktiken ist ein Grundprinzip künstlerisch- kreativer Subversion innerhalb der Räume repräsentativer Ordnung. Bereits Umberto Eco hatte in seinem programmatischen Text “Für eine semiologische Guerilla” Versuche, die herrschenden Diskurse anders als durch Argumentation und Agitation zu kritisieren, mit der Metapher Guerilla bezeichnet. Wie bei seiner semiologischen Guerilla geht es in Bezug auf die künstlerische Gestaltung um einen abweichenden Gebrauch von Zeichen auf der Ebene der “Bedeutungssubversion”. Der französische Theoretiker Michel de Certeau sah das gesellschaftliche und technische Funktionieren der gegenwärtigen Kultur hierarchisiert durch die Tätigkeiten des Schreibens und Lesens. “Schreiben bedeutet, den Text zu produzieren, lesen bedeutet, den Text des Anderen zu rezipieren, ohne ihm den eigenen Stempel aufzudrücken, ohne ihn neu zu gestalten... Was man in Frage stellen muß, ist leider nicht diese Arbeitsteilung, sondern die Gleichsetzung von Lektüre und Passivität.” Künstlerische Produktion heißt in diesem Sinne “Lesen” im urbanen, kulturellen und politischen Kontext mit der Option, den ein oder andren Satz “umzuschreiben”.
Interessant bei den Literaturhinweisen ist das Buch das fehlt.
"Literaturhinweise:
Barthes, Roland: Mythen des Alltags. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1964.
Certeau de, Michel: Kunst des Handelns. Berlin: Merve, 1988.
Dery, Mark: Culture Jamming. Culture Jamming, Hacking, Slashing, and Sniping in the Empire of Signs. Westfield: Open Magazine Pamphlet Series # 25, 1993.
Eco, Umberto: Für eine semiologische Guerilla. In: Eco, Umberto: Über Gott und die Welt. Essays und Glossen. München 1985, S. 146–156.
Hall, Stuart: Encoding/Decoding. In: Hall, Stuart/Hobson, Dorothy/Lowe, Andrew/Willis, Paul (Hg.): Culture, Media, Language. Working Papers in Cultural Studies 1972–1979. London: Routledge 1980, S. 128–130.
Serres, Michel: Die fünf Sinne. Eine Philosophie der Gemenge und der Gemische. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1993"
Der Eindruck verstärkt sich: Mit Kunst hat Kommunikationsguerilla am allerwenigsten zu tun.
kg2u - am Sonntag, 29. August 2004, 14:16 - Rubrik: Kunst und Verbrechen Crime and Art
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aus dem "Alles oder Nichts - Aufgeklärter Nihilismus"-Weblog von
"bagarozy", der aber im März 2004 zuletzt bespielt wurde, insofern die Gefahr besteht, dass das Weblog demnächst geschlossen wird:
bei der durchforstung meiner studienunterlagen habe ich einen hingekritzelten text zum "torten-attentat" auf rektor winckler (20.01.04) gefunden. er ist lang und unaktuell, aber mein weblog will gefüllt sein...
der saal im hof des universitäts-campus, gleich neben dem universitätsbräu, ist gut gefüllt. vorne sitzen die etablierten, adrett gekleidet, eine bürgerliche miene der angespanntheit aufgesetzt. zahlreiche professoren sind im publikum. ich komme neben dem philosophen konrad paul liessmann zum sitzen. er spricht meiner kollegin davon, dass die reform einer institution nicht gegen den großteil ihrer mitarbeiter durchgeführt werden kann. gespannt sei er auf die stellungnahmen von rektor winckler und sektionschef höllinger.
schwenk zum podium. dort sitzen öh-vorsitzende fuchs, besagter winckler, nämlicher höllinger, plus eine dame, die wohl freie lektorin ist. und freilich josef broukal, ich hätt' ihn glatt vergessen. als moderator fungiert die elmar oberhauser-ausgabe von ö1, ein gewisser haidinger. hinter den diskutanten haben sich transparente aufgetan. die basisgruppe politikwissenschaft hält den slogan "hört auf zu studieren, beginnt zu begreifen" gen raumdecke, der vsstö, kurioserweise mitveranstalter, hat den spruch "winckler ruiniert die uni" gleich hinter dem rektor zum stehen gebracht. "das geht nicht, sagt's dem pepperl (anm. broukal), dass die das weggeben sollen", moniert ein offenbarer spö-vertreter. er wird später die studenten im saal lautstark trotteln nennen.
noch lächeln die podiumsteilnehmer. die große anzahl an studierenden, die sich im hinteren teil der aula eingefunden haben und nicht ans niedersitzen denken, erfüllt sie jedoch mit feierlichem unbehagen. vor allem an wincklers gesicht ist dies abzulesen.
getraud knoll, die leiterin der spö-zukunftswerkstätte und initiatorin der veranstaltung, spricht das eröffnungsstatement. sie wisse um die brisanz des themas. sie freue sich, dass sich nun endlich alle streitparteien zu einer diskussion zusammenfinden. dann sagt sie die a posteriori tragikkomischen sätze: die veranstaltung soll ein startschuss für eine neue streitkultur im harmoniesüchtigen österreich sein.
der ö1-mann erteilt patrice fuch das wort. die öh-vorsitzende hat mühe angriffig zu wirken, bringt aber dann "die alten, konservativen männer" ins spiel, der saal gröhlt. vereinzeltes grinsen unter den etablierten. auch liessmann lacht.
sigurd höllinger wird das wort erteilt. doch zum sprechen kommt er nicht mehr. ein tosender applaus wird von ein paar studierenden angestimmt, die menge klinkt sich ein. als kampfklatschen wird dieses phänomen in der apa-meldung begrifflich gefasst. die kameras - der orf ist da und zahlreiche studenten mit digicams filmen und knipsen, pressevertreter machen eifrig notizen - schwenken ins publikum. das klatschen wird lauter, verzweifeltes lächeln am podium. seltsame stimmung. jodler, "zugabe"-chöre mischen sich ins klatschen. kein ende in sicht. getraud knoll versucht zu besänftigen: "eine diskussion ist nicht möglich, wenn ihr reden von vornherein verhindert." sie wird nicht gehört.
es wird weiter geklatscht. die adrett gekleideten werden langsam unruhig. "das ist dumm", meinen sie. knoll versucht sich erneut als don quichotte. aber die windmühlen klatschen, johlen weiter. sie will sich gerade mit höllinger besprechen, macht schritte in seine richtung, als, ja, als eine torte in den mittelpunkt des geschehens rückt.
"fünf, vier, drei...." wird plötzlich von den studenten in der dritten reihe links, den initiatoren des kampfklatschens, heruntergezählt. bei eins macht's - klatsch. rektor winckler hat eine torte im gesicht. der "attentäter" läuft hinaus. eine mitarbeiterin schirmt winckler sogleich mit einer jacke ab. zwei männer, offenbar sicherheitskräfte, jagen dem torten-boy hinterher. es gemahnt an tom & jerry.
im saal reagiert das chaos. auch höllinger soll eine torte abbekommen haben, ich sah es nicht. nur die reste der torte zeugten davon (es war wohl schoko). die podiumsteilnehmer springen jedenfalls auf. um winckler bildet sich eine traube. kameras und fotoapparate werden von oben in die menschenmasse gehalten. eine rangelei ist zu beobachten. dann flüchten die getorteten in ein hinterzimmer.
auch patrice fuchs hat auf der rückseite ihres pullovers tortenspuren. sie war neben winckler gesessen. drei burschen, offenbar vom vsstö, jedenfalls von der öh-exekutive, zitieren sie zu ihnen. "wir müssen uns als öh distanzieren", sagen sie aufgebracht. "aber wie?", fragt fuchs verwirrt. sie wirkt nicht sehr entschlossen. "wo ist der ralph (anm. schallmeiner, öh-vorsitzender der gras)?" will sie wissen. "scheiß auf den ralph. wir machen's am besten über die apa."
zornig ist ein großer teil im vorderen sektor des saals. hinten stimmen einige studierende anti-winckler-lieder an. broukal ist aufgebracht, knoll bestürzt, liessmann bringt die stimmung auf den punkt: worte statt torten wären ihm lieber gewesen. "ich hätt schon einiges kritisches zu sagen gehabt", pflichtet einer seiner kollegen bei.
derweil sind die tortenreste begehrte fotomotive. studenten legen das papier-schildchen mit dem namen "georg winckler" neben die tortenreste auf den boden. ein sicherheitsmann schnappt das schild: "nicht sehr geschmackvoll."
der saal leert sich schön langsam. winckler ist immer noch im hinterzimmer. der orf hat seine bilder im kasten, zieht ab. endlich kommt der rektor zurück in den saal. er trägt ein lächeln auf den lippen. sein anzug weist keine tortenspuren auf. sicherheitskräfte begleiten ihn, höllinger und noch ein paar andere hinaus. die patrouille marschiert nur ein paar meter. dann biegt sie links ins gasthaus universitätsbräu ein. lauter alte, konservative männer. eine torte ist symbol der neuen streitkultur.
"Tortierung" ist eine schöne Begriffsbildung und dem akademischen Umfeld überaus angemessen.
"bagarozy", der aber im März 2004 zuletzt bespielt wurde, insofern die Gefahr besteht, dass das Weblog demnächst geschlossen wird:
bei der durchforstung meiner studienunterlagen habe ich einen hingekritzelten text zum "torten-attentat" auf rektor winckler (20.01.04) gefunden. er ist lang und unaktuell, aber mein weblog will gefüllt sein...
der saal im hof des universitäts-campus, gleich neben dem universitätsbräu, ist gut gefüllt. vorne sitzen die etablierten, adrett gekleidet, eine bürgerliche miene der angespanntheit aufgesetzt. zahlreiche professoren sind im publikum. ich komme neben dem philosophen konrad paul liessmann zum sitzen. er spricht meiner kollegin davon, dass die reform einer institution nicht gegen den großteil ihrer mitarbeiter durchgeführt werden kann. gespannt sei er auf die stellungnahmen von rektor winckler und sektionschef höllinger.
schwenk zum podium. dort sitzen öh-vorsitzende fuchs, besagter winckler, nämlicher höllinger, plus eine dame, die wohl freie lektorin ist. und freilich josef broukal, ich hätt' ihn glatt vergessen. als moderator fungiert die elmar oberhauser-ausgabe von ö1, ein gewisser haidinger. hinter den diskutanten haben sich transparente aufgetan. die basisgruppe politikwissenschaft hält den slogan "hört auf zu studieren, beginnt zu begreifen" gen raumdecke, der vsstö, kurioserweise mitveranstalter, hat den spruch "winckler ruiniert die uni" gleich hinter dem rektor zum stehen gebracht. "das geht nicht, sagt's dem pepperl (anm. broukal), dass die das weggeben sollen", moniert ein offenbarer spö-vertreter. er wird später die studenten im saal lautstark trotteln nennen.
noch lächeln die podiumsteilnehmer. die große anzahl an studierenden, die sich im hinteren teil der aula eingefunden haben und nicht ans niedersitzen denken, erfüllt sie jedoch mit feierlichem unbehagen. vor allem an wincklers gesicht ist dies abzulesen.
getraud knoll, die leiterin der spö-zukunftswerkstätte und initiatorin der veranstaltung, spricht das eröffnungsstatement. sie wisse um die brisanz des themas. sie freue sich, dass sich nun endlich alle streitparteien zu einer diskussion zusammenfinden. dann sagt sie die a posteriori tragikkomischen sätze: die veranstaltung soll ein startschuss für eine neue streitkultur im harmoniesüchtigen österreich sein.
der ö1-mann erteilt patrice fuch das wort. die öh-vorsitzende hat mühe angriffig zu wirken, bringt aber dann "die alten, konservativen männer" ins spiel, der saal gröhlt. vereinzeltes grinsen unter den etablierten. auch liessmann lacht.
sigurd höllinger wird das wort erteilt. doch zum sprechen kommt er nicht mehr. ein tosender applaus wird von ein paar studierenden angestimmt, die menge klinkt sich ein. als kampfklatschen wird dieses phänomen in der apa-meldung begrifflich gefasst. die kameras - der orf ist da und zahlreiche studenten mit digicams filmen und knipsen, pressevertreter machen eifrig notizen - schwenken ins publikum. das klatschen wird lauter, verzweifeltes lächeln am podium. seltsame stimmung. jodler, "zugabe"-chöre mischen sich ins klatschen. kein ende in sicht. getraud knoll versucht zu besänftigen: "eine diskussion ist nicht möglich, wenn ihr reden von vornherein verhindert." sie wird nicht gehört.
es wird weiter geklatscht. die adrett gekleideten werden langsam unruhig. "das ist dumm", meinen sie. knoll versucht sich erneut als don quichotte. aber die windmühlen klatschen, johlen weiter. sie will sich gerade mit höllinger besprechen, macht schritte in seine richtung, als, ja, als eine torte in den mittelpunkt des geschehens rückt.
"fünf, vier, drei...." wird plötzlich von den studenten in der dritten reihe links, den initiatoren des kampfklatschens, heruntergezählt. bei eins macht's - klatsch. rektor winckler hat eine torte im gesicht. der "attentäter" läuft hinaus. eine mitarbeiterin schirmt winckler sogleich mit einer jacke ab. zwei männer, offenbar sicherheitskräfte, jagen dem torten-boy hinterher. es gemahnt an tom & jerry.
im saal reagiert das chaos. auch höllinger soll eine torte abbekommen haben, ich sah es nicht. nur die reste der torte zeugten davon (es war wohl schoko). die podiumsteilnehmer springen jedenfalls auf. um winckler bildet sich eine traube. kameras und fotoapparate werden von oben in die menschenmasse gehalten. eine rangelei ist zu beobachten. dann flüchten die getorteten in ein hinterzimmer.
auch patrice fuchs hat auf der rückseite ihres pullovers tortenspuren. sie war neben winckler gesessen. drei burschen, offenbar vom vsstö, jedenfalls von der öh-exekutive, zitieren sie zu ihnen. "wir müssen uns als öh distanzieren", sagen sie aufgebracht. "aber wie?", fragt fuchs verwirrt. sie wirkt nicht sehr entschlossen. "wo ist der ralph (anm. schallmeiner, öh-vorsitzender der gras)?" will sie wissen. "scheiß auf den ralph. wir machen's am besten über die apa."
zornig ist ein großer teil im vorderen sektor des saals. hinten stimmen einige studierende anti-winckler-lieder an. broukal ist aufgebracht, knoll bestürzt, liessmann bringt die stimmung auf den punkt: worte statt torten wären ihm lieber gewesen. "ich hätt schon einiges kritisches zu sagen gehabt", pflichtet einer seiner kollegen bei.
derweil sind die tortenreste begehrte fotomotive. studenten legen das papier-schildchen mit dem namen "georg winckler" neben die tortenreste auf den boden. ein sicherheitsmann schnappt das schild: "nicht sehr geschmackvoll."
der saal leert sich schön langsam. winckler ist immer noch im hinterzimmer. der orf hat seine bilder im kasten, zieht ab. endlich kommt der rektor zurück in den saal. er trägt ein lächeln auf den lippen. sein anzug weist keine tortenspuren auf. sicherheitskräfte begleiten ihn, höllinger und noch ein paar andere hinaus. die patrouille marschiert nur ein paar meter. dann biegt sie links ins gasthaus universitätsbräu ein. lauter alte, konservative männer. eine torte ist symbol der neuen streitkultur.
"Tortierung" ist eine schöne Begriffsbildung und dem akademischen Umfeld überaus angemessen.
contributor - am Donnerstag, 26. August 2004, 10:23 - Rubrik: Torten - Pies - Tarts
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Zu dem elektronischen Musikfestival Nuit Sonores in Lyon organisierten Unchi und Kanardo die urbane Ausstellung "PANOS". Vom 19.Mai 2004 bis Ende August konnte man in der gesamten Stadt 100 gefakte Strassenschilder sehen, die von 40 internationalen KünstlerInnen gestaltet wurden.
Gute Idee, nur leider blieben die meisten Beiträge im typischen Logotyping stecken - die meisten beteiligten KünstlerInnen nutzen das "BOPANO" ("das schöne Schild") nur dazu, um ihr übliches Logo zu projezieren.
Aber das könnte man doch besser machen, oder?
Gute Idee, nur leider blieben die meisten Beiträge im typischen Logotyping stecken - die meisten beteiligten KünstlerInnen nutzen das "BOPANO" ("das schöne Schild") nur dazu, um ihr übliches Logo zu projezieren.
Aber das könnte man doch besser machen, oder?
tobias fuchs - am Mittwoch, 25. August 2004, 01:31 - Rubrik: Fake
Endlich Plüschmikroben zum kuscheln!
tobias fuchs - am Mittwoch, 25. August 2004, 01:23 - Rubrik: Wie kann ich hier mitmachen
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News.ch berichtete am Dienstag, 4. Mai 2004:
Bern - Die Tortenattacke gegen Bundesrat Hans-Rudolf Merz und die Biergüsse über Bundesrat Pascal Couchepin bleiben vorerst ungestraft. Die Täter sind zwar von der Polizei registriert worden, doch haben die Bundesräte bisher keine Anzeige erstattet.
Es seien nach der - missglückten - Tortenattacke gegen Finanzminister Merz am Montagabend in Muri-Gümligen BE noch keine juristische Massnahmen ins Auge gefasst worden, sagte Dieter Leutwyler, Sprecher des Eidgenössischen Finanzdepartements (EFD), auf Anfrage. Mit einer Anzeige würde dieser Angelegeheit zuviel Popularität verschafft werden.
Erste Abklärungen hätten gezeigt, dass es sich um ein Antragsdelikt handle. Dabei müsste Bundesrat Merz Anzeige erstatten, was zuviel Aufheben verursachen würde, sagte Leutwyler. Die beiden 20- bis 22-jährigen Tortenwerfer waren auf den Polizeiposten gebracht und nach Erfassung der Personalien wieder freigelassen worden.
Ähnlich sieht es im Fall von Bundesrat Couchepin aus, der Ende April in Lugano mit Bier begossen wurde. Eine Anzeige wäre kontraproduktiv, sagte Jean-Marc Crevoisier, Sprecher des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI). Man habe sich die Frage nach einer Anzeige nicht einmal gestellt.
Sowieso sei der Vorfall Sache der Sicherheit, und die Sicherheitsdienste hätten korrekt gehandelt, sagte Crevoisier weiter. Einige wenige Leute seien bei dem Anlass in Lugano aufgeregt gewesen und schadeten durch ihr Verhalten viel mehr ihrer eigenen Organisation als Innenminister Couchepin.
Merz und Couchepin hatten die Attacken unbeschadet überstanden. Im Fall von Couchepin entschuldigte sich auch die Tessiner Handelskammer für den unfreundlichen Empfang. Sie machte dafür aber eine Gruppe von Gewalttätern verantwortlich, die von einigen Gewerkschaftern angeführt worden seien.
bert (Quelle: sda)
Bern - Die Tortenattacke gegen Bundesrat Hans-Rudolf Merz und die Biergüsse über Bundesrat Pascal Couchepin bleiben vorerst ungestraft. Die Täter sind zwar von der Polizei registriert worden, doch haben die Bundesräte bisher keine Anzeige erstattet.
Es seien nach der - missglückten - Tortenattacke gegen Finanzminister Merz am Montagabend in Muri-Gümligen BE noch keine juristische Massnahmen ins Auge gefasst worden, sagte Dieter Leutwyler, Sprecher des Eidgenössischen Finanzdepartements (EFD), auf Anfrage. Mit einer Anzeige würde dieser Angelegeheit zuviel Popularität verschafft werden.
Erste Abklärungen hätten gezeigt, dass es sich um ein Antragsdelikt handle. Dabei müsste Bundesrat Merz Anzeige erstatten, was zuviel Aufheben verursachen würde, sagte Leutwyler. Die beiden 20- bis 22-jährigen Tortenwerfer waren auf den Polizeiposten gebracht und nach Erfassung der Personalien wieder freigelassen worden.
Ähnlich sieht es im Fall von Bundesrat Couchepin aus, der Ende April in Lugano mit Bier begossen wurde. Eine Anzeige wäre kontraproduktiv, sagte Jean-Marc Crevoisier, Sprecher des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI). Man habe sich die Frage nach einer Anzeige nicht einmal gestellt.
Sowieso sei der Vorfall Sache der Sicherheit, und die Sicherheitsdienste hätten korrekt gehandelt, sagte Crevoisier weiter. Einige wenige Leute seien bei dem Anlass in Lugano aufgeregt gewesen und schadeten durch ihr Verhalten viel mehr ihrer eigenen Organisation als Innenminister Couchepin.
Merz und Couchepin hatten die Attacken unbeschadet überstanden. Im Fall von Couchepin entschuldigte sich auch die Tessiner Handelskammer für den unfreundlichen Empfang. Sie machte dafür aber eine Gruppe von Gewalttätern verantwortlich, die von einigen Gewerkschaftern angeführt worden seien.
bert (Quelle: sda)
kg2u - am Mittwoch, 25. August 2004, 01:17 - Rubrik: Torten - Pies - Tarts
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Trendy Shirts mit politischer Botschaft - sieht doch fast nach Fake aus, oder?
http://nomilk.at/
"Gerade im Kontext der Kulturhauptstadt Graz mit ihrer Bemühung um Selbstdarstellung und Identitätsproduktion ist die Arbeit der Agentur "no_milk///no_honey" von besonderer Bedeutung und Brisanz.
Als weiterer Baustein des Projektes ist die Produktion von Gebrauchsartikel für TouristInnen wie Badetücher, Badebekleidung, Luftmatratzen usw. vorgesehen. Sie werden ebenfalls mit Informationen zur Situation in Österreich bedruckt und sollen bereits Frühjahr 2004 zum Verkauf angeboten werden."
http://nomilk.at/
"Gerade im Kontext der Kulturhauptstadt Graz mit ihrer Bemühung um Selbstdarstellung und Identitätsproduktion ist die Arbeit der Agentur "no_milk///no_honey" von besonderer Bedeutung und Brisanz.
Als weiterer Baustein des Projektes ist die Produktion von Gebrauchsartikel für TouristInnen wie Badetücher, Badebekleidung, Luftmatratzen usw. vorgesehen. Sie werden ebenfalls mit Informationen zur Situation in Österreich bedruckt und sollen bereits Frühjahr 2004 zum Verkauf angeboten werden."
tobias fuchs - am Mittwoch, 25. August 2004, 01:15 - Rubrik: Faelschungen und Camouflagen
Reverend Billy ist wieder auf Tour. Die Wahlen in den USA rücken näher. Ein Grund mehr wieder gegen Konsumterror, Globalisierung und die großen Ketten und Konzerne wie Starbucks-Shops oder Disney-Stores zu predigen.
Das nächste Happening gibt's in NY:
MILLENNIUM'S NEIGHBORHOOD
5 Days and Nights of Sanctuary and Celebration
at St. Mark's in the Bowery | Aug 28 to Sept 2
Auch Bruder Ricardo Dominguez vom Critical Arts Ensemble wird anwesend sein.
Aber auch online kann man Billy & Die "Church of Stop Shopping" hören und sehen und sogar nen Film gibt's über ihn:
Das nächste Happening gibt's in NY:
MILLENNIUM'S NEIGHBORHOOD
5 Days and Nights of Sanctuary and Celebration
at St. Mark's in the Bowery | Aug 28 to Sept 2
Auch Bruder Ricardo Dominguez vom Critical Arts Ensemble wird anwesend sein.
Aber auch online kann man Billy & Die "Church of Stop Shopping" hören und sehen und sogar nen Film gibt's über ihn:
tobias fuchs - am Mittwoch, 25. August 2004, 01:08 - Rubrik: Culture Jamming
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"Linksradikale, antideutsch-sektiererische Kommunikationsguerilla"
überschreibt "Beniguma" einen Hinweis auf eine rechtsextremistische Imagebeschmutzungsaktion gegen "attac".
"Im Internet ist am 2. August eine gefälschte Webseite mit dem Titel "NPD-Attac" aufgetaucht. Darin wird neonazistisches Gedankengut popagiert und die Lüge verbreitet, NPD-Mitglieder würden sich in Zukunft bei Attac engagieren wollen. "
Berichte hierzu gibt es inzwischen von allenmöglichen Seiten. Neoliberale Rechte, die in einem "Online-Satire-Magazin" (nach eigener Einschätzung) die Aktion für sich reklamieren, lachen sich ins Fäustchen.
Wir amüsieren uns immer über solche Aufgeregtheiten der Linken, wenn sie selbst Gegenstand von Fake- oder Fälschungsaktionen werden. Anstatt über die Verderbtheit der Rechten zu jammern, sollten sich die Betreffenden überlegen, warum solche Versuche, attac tieferzulegen offensichtlich funktionieren. Wer Globalisierungskritik in eine solche Weise formuliert, muss eben gewahr sein, dass sie verwechselbar wird. Wir schlagen attac vor, dem inhaltlichen Grund der Wirksamkeit einer solchen Fälschung den Boden zu entziehen. Denn sonst bleibt man gegenüber solchen Aktionen derart hilflos und vor allem moralinsauer zurück. Insofern "goutieren" wir es durchaus, wenn attac gezwungen wird, sich an möglichen ideologischen Anknüpfungspunkte der NPD abzuarbeiten.
Es wird hier behauptet , dass unsere Blogchronik, ein solches Vorgehen nicht goutieren würde.
Beniguma versucht dann einem Kommentator zu erklären was der Sinn von Fälschungen und Überaffirmation sein könnte:
"der unterscheid zwischen reinen fälschungen und diesen komm-guerilla-sachen, die ich nebenbei ebenfalls für nur sehr begrenzt tauglich halte, ist, dass bei diesen überaffirmationen ja immer schon deutlich werden sollte, dass das nicht ganz stimmig (eben überaffirmiert) ist oder aber die fälschung irgendwann aufgelöst wird."
NACHTRAG: Hierzu gäbe es auch einiges anzumerken, aber davon ein andermal. Nur soviel. Die Auflösung muss nicht zwangsläufig kommen, kann, muss aber nicht. Und mitunter es die Überaffirmation auch von der Überidentifizierung zu unterscheiden. Vgl. Handbuch der KG.
Aber weil man dort attac ja in der Tendenz tatsächlich für politisch derart verdächtig hält (attac hat dort auch zunächst die Urheber vermutet, vgl. Telepolis), ist man im antideutschen Kontext in einer Zwickmühle, dass die eigene These nun von rechts spielerisch aufgenommen wird. Da man im Ernst den Rechten nichts Intelligentes unterstellen darf, wird hier ziemlich herumgeeiert. Das ist auch ein bisschen witzig an der ganzen Chose.
überschreibt "Beniguma" einen Hinweis auf eine rechtsextremistische Imagebeschmutzungsaktion gegen "attac".
"Im Internet ist am 2. August eine gefälschte Webseite mit dem Titel "NPD-Attac" aufgetaucht. Darin wird neonazistisches Gedankengut popagiert und die Lüge verbreitet, NPD-Mitglieder würden sich in Zukunft bei Attac engagieren wollen. "
Berichte hierzu gibt es inzwischen von allenmöglichen Seiten. Neoliberale Rechte, die in einem "Online-Satire-Magazin" (nach eigener Einschätzung) die Aktion für sich reklamieren, lachen sich ins Fäustchen.
Wir amüsieren uns immer über solche Aufgeregtheiten der Linken, wenn sie selbst Gegenstand von Fake- oder Fälschungsaktionen werden. Anstatt über die Verderbtheit der Rechten zu jammern, sollten sich die Betreffenden überlegen, warum solche Versuche, attac tieferzulegen offensichtlich funktionieren. Wer Globalisierungskritik in eine solche Weise formuliert, muss eben gewahr sein, dass sie verwechselbar wird. Wir schlagen attac vor, dem inhaltlichen Grund der Wirksamkeit einer solchen Fälschung den Boden zu entziehen. Denn sonst bleibt man gegenüber solchen Aktionen derart hilflos und vor allem moralinsauer zurück. Insofern "goutieren" wir es durchaus, wenn attac gezwungen wird, sich an möglichen ideologischen Anknüpfungspunkte der NPD abzuarbeiten.
Es wird hier behauptet , dass unsere Blogchronik, ein solches Vorgehen nicht goutieren würde.
Beniguma versucht dann einem Kommentator zu erklären was der Sinn von Fälschungen und Überaffirmation sein könnte:
"der unterscheid zwischen reinen fälschungen und diesen komm-guerilla-sachen, die ich nebenbei ebenfalls für nur sehr begrenzt tauglich halte, ist, dass bei diesen überaffirmationen ja immer schon deutlich werden sollte, dass das nicht ganz stimmig (eben überaffirmiert) ist oder aber die fälschung irgendwann aufgelöst wird."
NACHTRAG: Hierzu gäbe es auch einiges anzumerken, aber davon ein andermal. Nur soviel. Die Auflösung muss nicht zwangsläufig kommen, kann, muss aber nicht. Und mitunter es die Überaffirmation auch von der Überidentifizierung zu unterscheiden. Vgl. Handbuch der KG.
Aber weil man dort attac ja in der Tendenz tatsächlich für politisch derart verdächtig hält (attac hat dort auch zunächst die Urheber vermutet, vgl. Telepolis), ist man im antideutschen Kontext in einer Zwickmühle, dass die eigene These nun von rechts spielerisch aufgenommen wird. Da man im Ernst den Rechten nichts Intelligentes unterstellen darf, wird hier ziemlich herumgeeiert. Das ist auch ein bisschen witzig an der ganzen Chose.
contributor - am Montag, 23. August 2004, 15:33 - Rubrik: Faelschungen und Camouflagen
Im Weissen Rössl
"Im Salzkammergut, da kamma gut lustig sein!" – Nach dem
Historiendrama "Sommernachtsficknam", dem experimentellen
Rührstück "Ubu auf dem Mond" und der Tiefschlag-Burleske "Der
zerbrochene Krug" wendet sich das Buero für angewandten Realismus Ludwigshafen in diesem Sommer seiner wahren Bestimmung zu: der Operette. Mit von der Partie ein original totes Pferd, ein altes Hallenbad, eine Weißwurst-Performance, jede Menge Dirndl und zwei Dutzend sanges- und schauspielfreudige Menschen, die dafür sorgen, dass vom Weißen
Rössl in der Peter-Alexander-Sonntagnachmittga-im-ZDF-Version nur
noch wenig übrig bleibt. Und für die musikalische Begleitung ist niemand
Geringeres als Alleinunterhalter-Legende MC Orgelmüller zuständig.
Keine Angst. Alles wird gut.
Termine: 20. & 22. August, jeweils 20 Uhr
Ort: Altes Hallenbad Nord, Pettenkoferstr. 7, Ludwigshafen
Eintritt: 5 Euro
kartenreservierung: buero@angewandter.de
"Im Salzkammergut, da kamma gut lustig sein!" – Nach dem
Historiendrama "Sommernachtsficknam", dem experimentellen
Rührstück "Ubu auf dem Mond" und der Tiefschlag-Burleske "Der
zerbrochene Krug" wendet sich das Buero für angewandten Realismus Ludwigshafen in diesem Sommer seiner wahren Bestimmung zu: der Operette. Mit von der Partie ein original totes Pferd, ein altes Hallenbad, eine Weißwurst-Performance, jede Menge Dirndl und zwei Dutzend sanges- und schauspielfreudige Menschen, die dafür sorgen, dass vom Weißen
Rössl in der Peter-Alexander-Sonntagnachmittga-im-ZDF-Version nur
noch wenig übrig bleibt. Und für die musikalische Begleitung ist niemand
Geringeres als Alleinunterhalter-Legende MC Orgelmüller zuständig.
Keine Angst. Alles wird gut.
Termine: 20. & 22. August, jeweils 20 Uhr
Ort: Altes Hallenbad Nord, Pettenkoferstr. 7, Ludwigshafen
Eintritt: 5 Euro
kartenreservierung: buero@angewandter.de
contributor - am Montag, 23. August 2004, 13:07 - Rubrik: Angewandter Realismus
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