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Ein Ramón Reichert bot an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich / Zürcher Fachhochschule im Wintersemster 2003/2004 einen Kurs über "Kunst & Guerilla. Von der Weltrevolution zur ästhetischen Subversion" an.

In künstlerische Strategien haben zunehmend Praktiken Eingang gefunden, die von einer politisch motivierten Kommunikationsguerilla entwickelt wurden. Im einführenden Kurs “Kunst & Guerilla” beschäftigen wir uns daher einerseits mit den symbolischen Formen der visuellen Rhethorik der “Neuen Weltordnung” und mit Projekten künstlerischer Produktion, welche die Konstruktion von Bildern und Metaphern, mit denen politische Macht gesichert und legitimiert wird, subversiv hinterfragen. Die Entwendung der strategischen Vorgaben durch alltägliche Taktiken ist ein Grundprinzip künstlerisch- kreativer Subversion innerhalb der Räume repräsentativer Ordnung. Bereits Umberto Eco hatte in seinem programmatischen Text “Für eine semiologische Guerilla” Versuche, die herrschenden Diskurse anders als durch Argumentation und Agitation zu kritisieren, mit der Metapher Guerilla bezeichnet. Wie bei seiner semiologischen Guerilla geht es in Bezug auf die künstlerische Gestaltung um einen abweichenden Gebrauch von Zeichen auf der Ebene der “Bedeutungssubversion”. Der französische Theoretiker Michel de Certeau sah das gesellschaftliche und technische Funktionieren der gegenwärtigen Kultur hierarchisiert durch die Tätigkeiten des Schreibens und Lesens. “Schreiben bedeutet, den Text zu produzieren, lesen bedeutet, den Text des Anderen zu rezipieren, ohne ihm den eigenen Stempel aufzudrücken, ohne ihn neu zu gestalten... Was man in Frage stellen muß, ist leider nicht diese Arbeitsteilung, sondern die Gleichsetzung von Lektüre und Passivität.” Künstlerische Produktion heißt in diesem Sinne “Lesen” im urbanen, kulturellen und politischen Kontext mit der Option, den ein oder andren Satz “umzuschreiben”.


Interessant bei den Literaturhinweisen ist das Buch das fehlt.

"Literaturhinweise:
Barthes, Roland: Mythen des Alltags. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1964.
Certeau de, Michel: Kunst des Handelns. Berlin: Merve, 1988.
Dery, Mark: Culture Jamming. Culture Jamming, Hacking, Slashing, and Sniping in the Empire of Signs. Westfield: Open Magazine Pamphlet Series # 25, 1993.
Eco, Umberto: Für eine semiologische Guerilla. In: Eco, Umberto: Über Gott und die Welt. Essays und Glossen. München 1985, S. 146–156.
Hall, Stuart: Encoding/Decoding. In: Hall, Stuart/Hobson, Dorothy/Lowe, Andrew/Willis, Paul (Hg.): Culture, Media, Language. Working Papers in Cultural Studies 1972–1979. London: Routledge 1980, S. 128–130.
Serres, Michel: Die fünf Sinne. Eine Philosophie der Gemenge und der Gemische. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1993"


Der Eindruck verstärkt sich: Mit Kunst hat Kommunikationsguerilla am allerwenigsten zu tun.
 

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