Attac hat es gewagt. Sie haben offensichtlich ein Fake der Wochenzeitung "Die Zeit" in Umlauf gebracht sowie eine Webseite im Zeit-Design aufgesetzt. Darüber berichtetet auch Bild-Online:
Ferner erfahren wir, dass der Fake am Montag der taz beiliegen wird:
Weniger nebulös, die Attac-Webseite selbst. Wenn denn nun die Inhalte ein wirklich hinreichende Kapitalismus-Kritik beinhalten würde, könnte man glatt gratulieren, werte KollegInnen. Aber wahrscheinlich wollen sie wieder einen besseren (wohlfahrtstaatlich abgefederten) und eben nicht keinen Kapitalismus. Zum Nachlesen, hier die pdf-File des Fakes.
"Globalisierungsgegner Attac verteilt gefälschte „Zeit“-AusgabeSchliesslich spekuliert Bild Online, dass die YesMen-Aktion vom November Pate für die Aktion gestanden habe könnte:
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat 150 000 gefälschte Ausgaben der Wochenzeitung „Die Zeit“ verteilt und in Cafés ausgelegt.
Die acht Seiten umfassende Ausgabe ist auf den 1. Mai 2010 datiert und beschreibt eine fiktive Zukunftswelt, in der sich die Forderungen der Globalisierungskritiker durchgesetzt haben.
Die Schlagzeile lautet „Am Ende des Tunnels“. Darunter erscheint ein Artikel über die vermeintlich bessere Welt, in dem steht: „Klimasünder werden zur Kasse gebeten, Finanzmarktregulierungen greifen, globale Strukturen werden neu gestaltet.“""
In einem Editorial, das den Lesern vormachen sollte, sie würden ein Vorwort der echten „Zeit“-Chefredaktion lesen, ging Attac indirekt mit den Machern der Originalzeitung ins Gericht: „Wir haben uns doch mehr als Teil der Macht verstanden denn als ihr kritischer Gegenpart. Unsere Aufgabe als Journalisten besteht nicht darin, mit am Tisch zu sitzen, sondern zu berichten und kritische Fragen zu stellen.“
Vorlage der Attac-„Zeit“ könnte eine Fälschung der „New York Times“ gewesen sein, die im November 2008 in New York verteilt wurde. Darin wurden das angebliche Ende des Irak-Krieges und die Schließung des US-Gefangenenlagers Guantanamo gemeldet, um an das Bewusstsein der Bürger zu appellieren.
Ferner erfahren wir, dass der Fake am Montag der taz beiliegen wird:
Auch eine Internetseite, die „Zeit Online“ ebenfalls optisch bis ins Detail glich, stellten die Globalisierungsgegner ins Netz. Dort ließ sich die gefälschte Wochenzeitung runterladen. Die Zeit-Fälschung soll zudem am Montag der Tageszeitung „taz“ beiliegen.Wie immer eher Nebelkerzen als Fakten bei Springers Flaggschiff.
Eine Sprecherin der „Zeit“ erklärte am Samstag, ihr Verlag erwäge keine rechtlichen Schritte gegen Attac. Sie sagte: „Eine Fälschung der Zeit - print wie online - können wir natürlich niemals billigen, insbesondere nicht in dieser guten Qualität...“
Weniger nebulös, die Attac-Webseite selbst. Wenn denn nun die Inhalte ein wirklich hinreichende Kapitalismus-Kritik beinhalten würde, könnte man glatt gratulieren, werte KollegInnen. Aber wahrscheinlich wollen sie wieder einen besseren (wohlfahrtstaatlich abgefederten) und eben nicht keinen Kapitalismus. Zum Nachlesen, hier die pdf-File des Fakes.
kg2u - am Samstag, 21. März 2009, 18:14 - Rubrik: Fake
Erster WANDERgalerie Event war voller Erfolg: Ca. 80 BesucherInnen.
die räume haben sich selbst wieder.
atmen die kälte und feuchtigkeit verlassener gebäude.
hatten noch einmal aufgeatmet. wärme gespührt.
und die begeisterung der hungrigen jugend.
und die freude in den gesichtern der jung gebliebenen.
wir bereiten schon den nächsten salzburgANDERS event vor.
http://wandergalerie.twoday.net/
die räume haben sich selbst wieder.
atmen die kälte und feuchtigkeit verlassener gebäude.
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wir bereiten schon den nächsten salzburgANDERS event vor.
http://wandergalerie.twoday.net/
WANDERgalerie - am Mittwoch, 18. März 2009, 17:35 - Rubrik: Street Art
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Es könnte kaum lehrbuchartiger verlaufen. Es geschieht ein unfassbarer Amoklauf. Weder Politik noch Medien wollen sich mit den strukturellen Ursachen lange aufhalten, sondern wissen eh schon, wer da schuld sein soll (Internet, Computerspiele usw.):
In Bangers Welt finden wir den technischen und handwerklichen Aspekt der Medienmisere beschrieben:
"Jemand "findet" eine angebliche Tatankündigung von Tim K. im Internet und schon dreht ganz Deutschland am Rad.
"Scheiße Bernd, es reicht mir. Ich habe dieses Lotterleben satt. Immer dasselbe Lotterleben – alle lachen mich aus, niemand erkennt mein Potenzial.
Ich meine es ernst Bernd – ich habe Waffen hier, und ich werde morgen früh an meine frühere Schule gehen und mal so richtig gepflegt grillen. Vielleicht komme ich ja auch davon.
Haltet die Ohren offen, Bernds, ihr werdet von mir hören. Merkt Euch nur den Namen des Orts: Winnenden. Und jetzt keine Meldung an die Polizei, keine Angst, ich trolle nur"
Wer ein bisschen Ahnung von der Internetkultur hat, dem sollten drei Dinge sofort ins Auge fallen:
1. Das Screenshot lässt erkennen, dass der Beitrag nicht, wie von den Medien behauptet, in einem Chat oder Blog geschrieben wurde, sondern in einem Imageboard - und die zeichnen sich primär durch einen ziemlich krassen Humor aus. Das "kreative Nachbearbeiten" von Fotos, Screenshots und dergleichen gehört dort zum Tagesprogramm.
2. "Bernd" ist die deutsche Entsprechung von "Anonymous" - siehe oben.
3. "grillen gehen" ist in deutschsprachigen Imageboards ein Synonym für Suizid, allerdings nicht wirklich im ernsthaften Kontext, siehe oben.
Diese Dinge ergeben schon für sich allein, erst Recht aber in Kombination miteinander einen Anhaltspunkt, dass die Quelle äußerst fragwürdig ist und - wie jegliche Internetquellen - genauestens überprüft und auf ihren Wahrheitsgehalt hin untersucht werden sollten.
Hat aber anscheinend niemand für nötig gehalten. Statt dessen wird in ganz Deutschland eine Meldung verbreitet, die mit hoher Sicherheit ein Fake, eine Fälschung, ist. Und der Herr Innenminister Heribert Rech gibt sich die Ehre auf einer Vorlesestunde.
Gnaaaaaaah!"
die ganze Chronologie geht im Anschluss weiter.
Die eigentliche (politische) Frage ist aber jenseits der Frage nach den technischen Kompetenzen der Medien oder des Herrn CDU-Innenministers anzusiedeln:
Warum wünschen sie sich eine solche Meldung, was zweifelsohne die Ursache dafür ist, dass solche Fakes Erfolg haben.
In Bangers Welt finden wir den technischen und handwerklichen Aspekt der Medienmisere beschrieben:
"Jemand "findet" eine angebliche Tatankündigung von Tim K. im Internet und schon dreht ganz Deutschland am Rad.
"Scheiße Bernd, es reicht mir. Ich habe dieses Lotterleben satt. Immer dasselbe Lotterleben – alle lachen mich aus, niemand erkennt mein Potenzial.
Ich meine es ernst Bernd – ich habe Waffen hier, und ich werde morgen früh an meine frühere Schule gehen und mal so richtig gepflegt grillen. Vielleicht komme ich ja auch davon.
Haltet die Ohren offen, Bernds, ihr werdet von mir hören. Merkt Euch nur den Namen des Orts: Winnenden. Und jetzt keine Meldung an die Polizei, keine Angst, ich trolle nur"
Wer ein bisschen Ahnung von der Internetkultur hat, dem sollten drei Dinge sofort ins Auge fallen:
1. Das Screenshot lässt erkennen, dass der Beitrag nicht, wie von den Medien behauptet, in einem Chat oder Blog geschrieben wurde, sondern in einem Imageboard - und die zeichnen sich primär durch einen ziemlich krassen Humor aus. Das "kreative Nachbearbeiten" von Fotos, Screenshots und dergleichen gehört dort zum Tagesprogramm.
2. "Bernd" ist die deutsche Entsprechung von "Anonymous" - siehe oben.
3. "grillen gehen" ist in deutschsprachigen Imageboards ein Synonym für Suizid, allerdings nicht wirklich im ernsthaften Kontext, siehe oben.
Diese Dinge ergeben schon für sich allein, erst Recht aber in Kombination miteinander einen Anhaltspunkt, dass die Quelle äußerst fragwürdig ist und - wie jegliche Internetquellen - genauestens überprüft und auf ihren Wahrheitsgehalt hin untersucht werden sollten.
Hat aber anscheinend niemand für nötig gehalten. Statt dessen wird in ganz Deutschland eine Meldung verbreitet, die mit hoher Sicherheit ein Fake, eine Fälschung, ist. Und der Herr Innenminister Heribert Rech gibt sich die Ehre auf einer Vorlesestunde.
Gnaaaaaaah!"
die ganze Chronologie geht im Anschluss weiter.
Die eigentliche (politische) Frage ist aber jenseits der Frage nach den technischen Kompetenzen der Medien oder des Herrn CDU-Innenministers anzusiedeln:
Warum wünschen sie sich eine solche Meldung, was zweifelsohne die Ursache dafür ist, dass solche Fakes Erfolg haben.
kg2u - am Freitag, 13. März 2009, 18:34 - Rubrik: Fake
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Die neue Ausgabe von CONTRASTE der Monatszeitung für Selbstorganisation, hat den Schwerpunkt Social Web. (März 2009).
Bernd Hüttner - am Mittwoch, 11. März 2009, 14:23 - Rubrik: Gegenoeffentlichkeit
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Mittwoch, 11. März 2009, 18:00 Uhr
Rudi Maier (Ludwigsburg)
«What are you fighting for? Revolutionäre Ikonographie in kommerziellen Werbeanzeigen von 1967 bis heute»
Veranstaltungsort ist der Vortragsraum im 5. OG des Hauptgebäudes der Zürcher Hochschule der Künste (SQ 504), Ausstellungsstrasse 60, 8005 Zürich. Näheres hier
Rudi Maier (Ludwigsburg)
«What are you fighting for? Revolutionäre Ikonographie in kommerziellen Werbeanzeigen von 1967 bis heute»
Veranstaltungsort ist der Vortragsraum im 5. OG des Hauptgebäudes der Zürcher Hochschule der Künste (SQ 504), Ausstellungsstrasse 60, 8005 Zürich. Näheres hier
contributor - am Montag, 9. März 2009, 21:32 - Rubrik: Semiotische Vorlesungen
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