Es könnte kaum lehrbuchartiger verlaufen. Es geschieht ein unfassbarer Amoklauf. Weder Politik noch Medien wollen sich mit den strukturellen Ursachen lange aufhalten, sondern wissen eh schon, wer da schuld sein soll (Internet, Computerspiele usw.):
In Bangers Welt finden wir den technischen und handwerklichen Aspekt der Medienmisere beschrieben:
"Jemand "findet" eine angebliche Tatankündigung von Tim K. im Internet und schon dreht ganz Deutschland am Rad.
"Scheiße Bernd, es reicht mir. Ich habe dieses Lotterleben satt. Immer dasselbe Lotterleben – alle lachen mich aus, niemand erkennt mein Potenzial.
Ich meine es ernst Bernd – ich habe Waffen hier, und ich werde morgen früh an meine frühere Schule gehen und mal so richtig gepflegt grillen. Vielleicht komme ich ja auch davon.
Haltet die Ohren offen, Bernds, ihr werdet von mir hören. Merkt Euch nur den Namen des Orts: Winnenden. Und jetzt keine Meldung an die Polizei, keine Angst, ich trolle nur"
Wer ein bisschen Ahnung von der Internetkultur hat, dem sollten drei Dinge sofort ins Auge fallen:
1. Das Screenshot lässt erkennen, dass der Beitrag nicht, wie von den Medien behauptet, in einem Chat oder Blog geschrieben wurde, sondern in einem Imageboard - und die zeichnen sich primär durch einen ziemlich krassen Humor aus. Das "kreative Nachbearbeiten" von Fotos, Screenshots und dergleichen gehört dort zum Tagesprogramm.
2. "Bernd" ist die deutsche Entsprechung von "Anonymous" - siehe oben.
3. "grillen gehen" ist in deutschsprachigen Imageboards ein Synonym für Suizid, allerdings nicht wirklich im ernsthaften Kontext, siehe oben.
Diese Dinge ergeben schon für sich allein, erst Recht aber in Kombination miteinander einen Anhaltspunkt, dass die Quelle äußerst fragwürdig ist und - wie jegliche Internetquellen - genauestens überprüft und auf ihren Wahrheitsgehalt hin untersucht werden sollten.
Hat aber anscheinend niemand für nötig gehalten. Statt dessen wird in ganz Deutschland eine Meldung verbreitet, die mit hoher Sicherheit ein Fake, eine Fälschung, ist. Und der Herr Innenminister Heribert Rech gibt sich die Ehre auf einer Vorlesestunde.
Gnaaaaaaah!"
die ganze Chronologie geht im Anschluss weiter.
Die eigentliche (politische) Frage ist aber jenseits der Frage nach den technischen Kompetenzen der Medien oder des Herrn CDU-Innenministers anzusiedeln:
Warum wünschen sie sich eine solche Meldung, was zweifelsohne die Ursache dafür ist, dass solche Fakes Erfolg haben.
In Bangers Welt finden wir den technischen und handwerklichen Aspekt der Medienmisere beschrieben:
"Jemand "findet" eine angebliche Tatankündigung von Tim K. im Internet und schon dreht ganz Deutschland am Rad.
"Scheiße Bernd, es reicht mir. Ich habe dieses Lotterleben satt. Immer dasselbe Lotterleben – alle lachen mich aus, niemand erkennt mein Potenzial.
Ich meine es ernst Bernd – ich habe Waffen hier, und ich werde morgen früh an meine frühere Schule gehen und mal so richtig gepflegt grillen. Vielleicht komme ich ja auch davon.
Haltet die Ohren offen, Bernds, ihr werdet von mir hören. Merkt Euch nur den Namen des Orts: Winnenden. Und jetzt keine Meldung an die Polizei, keine Angst, ich trolle nur"
Wer ein bisschen Ahnung von der Internetkultur hat, dem sollten drei Dinge sofort ins Auge fallen:
1. Das Screenshot lässt erkennen, dass der Beitrag nicht, wie von den Medien behauptet, in einem Chat oder Blog geschrieben wurde, sondern in einem Imageboard - und die zeichnen sich primär durch einen ziemlich krassen Humor aus. Das "kreative Nachbearbeiten" von Fotos, Screenshots und dergleichen gehört dort zum Tagesprogramm.
2. "Bernd" ist die deutsche Entsprechung von "Anonymous" - siehe oben.
3. "grillen gehen" ist in deutschsprachigen Imageboards ein Synonym für Suizid, allerdings nicht wirklich im ernsthaften Kontext, siehe oben.
Diese Dinge ergeben schon für sich allein, erst Recht aber in Kombination miteinander einen Anhaltspunkt, dass die Quelle äußerst fragwürdig ist und - wie jegliche Internetquellen - genauestens überprüft und auf ihren Wahrheitsgehalt hin untersucht werden sollten.
Hat aber anscheinend niemand für nötig gehalten. Statt dessen wird in ganz Deutschland eine Meldung verbreitet, die mit hoher Sicherheit ein Fake, eine Fälschung, ist. Und der Herr Innenminister Heribert Rech gibt sich die Ehre auf einer Vorlesestunde.
Gnaaaaaaah!"
die ganze Chronologie geht im Anschluss weiter.
Die eigentliche (politische) Frage ist aber jenseits der Frage nach den technischen Kompetenzen der Medien oder des Herrn CDU-Innenministers anzusiedeln:
Warum wünschen sie sich eine solche Meldung, was zweifelsohne die Ursache dafür ist, dass solche Fakes Erfolg haben.
kg2u - am Freitag, 13. März 2009, 18:34 - Rubrik: Fake
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Die neue Ausgabe von CONTRASTE der Monatszeitung für Selbstorganisation, hat den Schwerpunkt Social Web. (März 2009).
Bernd Hüttner - am Mittwoch, 11. März 2009, 14:23 - Rubrik: Gegenoeffentlichkeit
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Mittwoch, 11. März 2009, 18:00 Uhr
Rudi Maier (Ludwigsburg)
«What are you fighting for? Revolutionäre Ikonographie in kommerziellen Werbeanzeigen von 1967 bis heute»
Veranstaltungsort ist der Vortragsraum im 5. OG des Hauptgebäudes der Zürcher Hochschule der Künste (SQ 504), Ausstellungsstrasse 60, 8005 Zürich. Näheres hier
Rudi Maier (Ludwigsburg)
«What are you fighting for? Revolutionäre Ikonographie in kommerziellen Werbeanzeigen von 1967 bis heute»
Veranstaltungsort ist der Vortragsraum im 5. OG des Hauptgebäudes der Zürcher Hochschule der Künste (SQ 504), Ausstellungsstrasse 60, 8005 Zürich. Näheres hier
contributor - am Montag, 9. März 2009, 21:32 - Rubrik: Semiotische Vorlesungen
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DEPOLLUTION VISUELLE
Sur Internet, il est relativement facile de réduire le nombre de Pop-Up qui s'affichent sur nos écrans. Dans la réalité, c'est autrement plus compliqué.
Le Projet Pop_Down propose donc à chacun de rétablir symboliquement cette liberté de non-exposition en collant des boutons "Fermer la fenêtre" sur toute pollution de l’espace public.
CLOSING THE WINDOW ON REAL LIFE POP-UPS
On the Internet, getting rid of unsollicited pop-ups is pretty easy. In real life, things are a tad more complicated.
The Pop_Down Project aims at symbolically restoring everyone's right to non-exposure: Just stick a "Close window" button on any public space pollution.
Pop_Down. It's up to you!
pop down
Sur Internet, il est relativement facile de réduire le nombre de Pop-Up qui s'affichent sur nos écrans. Dans la réalité, c'est autrement plus compliqué.
Le Projet Pop_Down propose donc à chacun de rétablir symboliquement cette liberté de non-exposition en collant des boutons "Fermer la fenêtre" sur toute pollution de l’espace public.
CLOSING THE WINDOW ON REAL LIFE POP-UPS
On the Internet, getting rid of unsollicited pop-ups is pretty easy. In real life, things are a tad more complicated.
The Pop_Down Project aims at symbolically restoring everyone's right to non-exposure: Just stick a "Close window" button on any public space pollution.
Pop_Down. It's up to you!
pop down
ErnstdL - am Mittwoch, 25. Februar 2009, 18:33 - Rubrik: Subvertising
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frederic - am Dienstag, 24. Februar 2009, 16:31 - Rubrik: Aktionsvorschlaege
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