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Manchmal dauert es halt, bis man alles mitkriegt. Vom 17. April ist der Hinweis "Billboard Alteration Salutes U.S. Military in Iraq"

BLF2

[WE DID NOT DO THIS BILLBOARD, BUT WE LOVE IT] The improvement was executed by the California Department of Corrections.



"Spektakuläre Aktion in San Francisco: Wie der SF Guardian berichtete, wurde in der Innenstadt von San Francisco am vergangenen 13. April ein Union 76 Billboard 'befreit'. Im Gegensatz zu früheren Aktionen dieser Art, für die sich 'traditionell' die Billboard Liberation Front verantwortlich zeichnete, bekannte sich dieses mal eine Gruppe names California Department of Corrections. Eine Verwechslung mit der kalifornischen Strafjustizbehörde gleichen Namens dürfte wohl beabsichtigt sein..."


via Linksblog

Weiss hierüber jemand etwas näheres?

Stadt Lüneburg reagiert auf falschen "Kunstwettbewerb"


Unbekannte haben eine Postwurfsendung in Umlauf gebracht, mit der sie zu einem Kunstwettbewerb anlässlich eines öffentlichen Gelöbnisses der Bundeswehr im Juni aufrufen. Wie die Stadt Lüneburg mitteilte, handelt es sich bei diesem Brief um eine Fälschung. Darin heißt es, die Gewinner des Wettbewerbes mit dem Motto „Deutschland in der Welt“ würden am Abend der Veranstaltung feierlich prämiert.
Das Panzeraufklärungslehrbattaillon 3 feiert am 28. Juni auf dem Lüneburger Marktplatz sein 50-jähriges Bestehen.
Am Abend findet ein feierliches Gelöbnis mit Zapfenstreich statt.


Quelle: Lueneburg.de

ALJOSCHA WESKOTT verwechselt in der Berliner taz (3.6. 2006) Kommunikationsguerilla mit Empowerment, Partizipation und Gegenöffentlichkeit. Gibts bei denen in der Redaktion wirklich niemand mehr, der etwas mehr als über Halbbildung verfügt?

Die Links auf den unten genannten Seiten sind alle nicht mehr zugänglich. Hier ein Bericht von koeln.de (2.6. 2006). Dabei wird versucht das Anliegen der Faker zu entpolitisieren, in dem von "Scherzflyern" die Rede ist:

Gefälschte FIFA-Vorschriften für Anwohner sorgen für Aufregung
Skandal-Flyer: "Zur WM nur Sponsoren-Kleidung erlaubt"


Die Anwohner in der Umgebung des RheinEnergie Stadions staunten nicht schlecht als sie in den vergangenen Tagen ihren Briefkasten öffneten. Auf gefälschten Flyern, die angeblich von der FIFA und der Stadt Köln stammten, wurden sie angemahnt, doch auf FIFA-Sponsoren-verträgliche Kleidung, Autos und Lebensmittel zu achten.

Auch das Nachsingen von Werbemelodien von Nicht-Sponsoren der FIFA sollte doch bitte unterlassen werden, so der "Scherz-Flyer". Kinder und Senioren werden aufgefordert die korrekte Einhaltung der Vorschriften zu unterstützen und ihre Mitmenschen auf Fehltritte aufmerksam zu machen. Sollten die Anwohner der Bannmeile beim Fernsehgucken Nichtsponsoren-Werbung sehen, werden sie aufgefordert, doch bitte die Fenster zu schließen, damit vorbeigehende Passanten nicht damit belästigt werden.

Auf wenig Verständnis ist der "Spaß" allerdings bei der FIFA und auch der Stadt Köln, deren Namen für diese Aktion missbraucht wurden. Sogar die städtische Website zur FIFA WM war kopiert worden und mit dem falschen Aufruf versehen. Die Raub-Website wurde inzwischen stillgelegt.

Pressemitteilung der Stadt Köln

Zu dem gefälschten Flyer nimmt auch die Stadt Köln offiziell Stellung. Hier die Meldung:

Infoschreiben und Internetseite zur WM gefälscht

Stadt Köln prüft strafrechtliche Konsequenzen für Urheber der Fälschungen

Mit einem gefälschten Kopfbogen der Stadt Köln und unter dem Absender „OK FIFA WM 2006 Köln, Sportamt“ haben sich Unbekannte an Anwohner des Sportparks Müngersdorf gewandt und, so Sportamtsleiter Dieter Sanden, „an den Haaren herbeigezogene Verhaltenshinweise gegeben für die WM“. So werden die Anwohner des Stadions in dem gefälschten Schreiben gebeten „in der Zeit der Weltmeisterschaftsspiele davon abzusehen, Markenzeichen von Nicht-Sponsoren öffentlich, ..., zu tragen.“

Auch im Internet war auf einer gefälschten Seite im WM-Erscheinungsbild der Stadt Köln das Schreiben eingestellt. Sanden betont, auch nach Rücksprache mit dem OK Köln der FIFA WM 2006, sämtliche Ausführungen und Hinweise seien falsch und entbehrten jeglicher Grundlage. Sanden: „Die Urheber des Schreibens und die Betreiber der Internetseite wollen die Bevölkerung verunsichern und die Fußball-Weltmeisterschaft in ein negatives Licht stellen.“

Das Rechtsamt der Stadt Köln prüft strafrechtliche Konsequenzen für den oder die Urheber des gefälschten Schreibens und der gefälschten Internetseite.

Sollten Bürger Rückfragen haben, können sie sich an das Sportamt der Stadt Köln wenden, Telefon 0221 / 4983-201.


Weitere Meldungen hierzu finden sich bei
Heise-online.

Die Zeitung, die den Zusammenhang sogleich erkennt und auch herstellt ist das Handelsblatt , 2.6.2006:
"Die Fifa hat im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft allerhand bizarre Werbevorschriften erlassen, um die Rechte ihrer Partner zu wahren. So verwundert es nicht, dass in Köln auch dieser Verhaltenshinweis für bare Münze genommen wurde: „Vermeiden Sie das Nachsingen oder Pfeifen von Werbemelodien der Nicht-Sponsoren.“"

Ausführliche Diskussion und gute Abbildungen finden sich im Blog von "jetzt.de"

Sehr ausführlich auch die Berichterstattung auf den Online-Seiten der ARD:

"Viele Bürger sind verunsichert
Manch einer fürchtete schon um seinen Parkplatz. Denn Autos mit Werbeaufklebern sollen möglichst unauffällig geparkt werden.
Unter dem Stichwort Fernsehübertragungen heißt es: "Halten Sie während Werbesendungen von Nichtsponsoren Ihre Fenster geschlossen oder schalten Sie Ihr Fernsehgerät ab."
Gefälscht ist auch die angegebene Homepage. Sie führt zur tadellosen Kopie der Kölner WM-Seite."


Interessant ist hierbei, dass sich mal wieder zeigt, dass Fakes dann funktionieren, wenn sie tatsächlich das Begehren der bürgerlichen Subjekte genau aufspüren. Parkplätze lernen wir, sind so ein Begehren.

Kein Spaß versteht der WDR (31.5.2006)

Hier der Bericht auf Indymedia (2.6. 2006)

Anfang Juli vergangenen Jahres wurde einer der Organisatoren der Online-Demo gegen das Abschiebegeschäft der Lufthansa verurteilt. Nunmehr wurde das Urteil des Frankfurter Amtsgerichtes vom Frankfurter Oberlandesgericht aufgehoben:
Heise online (01.06. 2006) berichtet

"OLG Frankfurt: Online-Demonstration ist keine Gewalt

Fast ein Jahr, nachdem das Amtsgericht Frankfurt den Initiator einer Online-Demonstration gegen die Lufthansa zu einer Geldstrafe verurteilt hatte, hat das Oberlandesgericht das Urteil mit dem am heutigen Donnerstag veröffentlichten Beschluss vom 22. Mai aufgehoben und den Angeklagten freigesprochen. Dabei stellten die Richter in der Entscheidung vor allem den Gewaltbegriff in Frage, den die erste Instanz zugrunde gelegt hatte.
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Die gerichtliche Aufarbeitung der Online-Demonstration dauerte damit fast fünf Jahre. Die Gruppen "Libertad" und "Kein Mensch ist illegal" hatten am 20. Juni 2001 zu einer Online-Demonstration gegen die Lufthansa aufgerufen. Mittels einer eigens geschriebenen Software konnten die Demonstranten automatisch verschiedene Webseiten der Fluggesellschaft abrufen und so versuchen, die Server in die Knie zu zwingen. Die Aktivisten wollten damit gegen die Beteiligung der Lufthansa an Abschiebungen protestieren. "


Zur Libertad-Erklärung auf Indymedia (1.6.2006)

Wenige Tage vor Beginn der Fussball-Weltmeisterschaft scheinen verschiedene Städte, in denen Spiele ausgetragen werden, die Vorbereitungen auf das Spektakel ernst zu nehmen. Die Stadt Köln weist auf einer Internetseite auf die Exklusivität der Sponsoren hin. Die Organisatoren wenden sich an alle Kölner: "bitte helfen sie der Stadt Köln sowie unseren Partnern aus der Wirtschaft und sehen sie in der Zeit der Weltmeisterschaftsspiele davon ab, Markenzeichen von Nicht-Sponsoren öffentlich, vor allem aber innerhalb der kontrollierten Zone (Bannmeile), zu tragen. Dazu zählen Bild- sowie Wortmarken wie z.B. Logos, Signets, Markenzeichen und Schriftzüge." WMcheckliste Um die Mithilfe zu erleichtern, steht eine Checkliste zum Download bereit. Ähnliches tut sich in Dortmund. Hier sind Behördenschreiben aufgetaucht, die Anwohner des Westfalen-Stadions über die Sicherheitsmassnahmen der Stadt aufklären. Der Zutritt zu einer 1000-Meter-Zone um das Stadium herum sei nur mit einem Passierschein möglich, der für 10 Euro im Bürgerbüro erworben werden könne. Außerdem wird auch in Dortmund darauf hingewiesen, dass sämtliche Werbung in der Stadion-Zone entfernt werden müsse. Tatsächlich gingen bei der angegebenen Behördennummer hunderte von Anrufen ein. Ein Anwohner erkundigte sich, was er beim Einkauf von Nicht-Sponsoren-Produkten beachten müsse. Die Stadt Dortmund zeigte sich wenig erfreut über die zusätzliche Arbeitsbelastung, stritt die Urheberschaft an dem Schreiben ab und behält sich vor, Ermittlungen wegen Amtsanmassung aufzunehmen.

Bei Sum1 (1+1=1)wird die Hamburger Aktion in einem Delikatessenladen "irgendwo zwischen Kommunikationsguerilla und Direkter Aktion " angesiedelt. Dann geht es allerdings nur noch um die Frage, wie gefährlich das alles ist.

Das zeigt wiederum, wo er Unterschied zur Kunst liegt. Es geht eben nicht nur um Spaß, sondern um die Verschiebung der Machtverhältnisse, und dafür werden offensichtlich immer mal wieder die Grenzen der Gesetze übertreten.

That's the way life is - wer etwas verändern will, muss selbst bestimmen, was er zu tun und zu lassen hat. Die Gesetze regeln dabei vor allem das Preisniveau.

Im Bauhaus-Tapete-Blog werden kühne Behauptungen aufgestellt,

"Wer sich mit subversiver Kunst, mit politischem Plakat, mit Methoden wie CultureJamming, Komunikationsguerilla, Fakes oder Imagebeschmutzung beschäftigt, kommt nicht an der Kanadischen Zeitung Adbuster vorbei."

Designer vielleicht, wir nehmen zur Kenntnis, das im Adbusters-Magazin ab und an eine nette Idee zu finden ist, und das war's auch schon. Wer glaubt, hier die politische Offenbarung finden zu können, muss entweder Designer sein, oder aber schlicht nicht alle Tassen im Schrank zu haben:

"Es gibt keine politische Kampagne in Deutschland, die diese Mittel benutzt (DeportationClass, Anti-Coca-Cola-Kampagne, Wahlquark), die Adbuster nicht als Bezugspunkt hat. Adbuster ist das inhaltliche und grafische Kondensat dieser Politikformen, mit allen seinen Stärken - Kampagnenfähigkeit, Öffentlichkeitswirksamkeit - und seinen Schwächen - politische Unschärfe, manche nennen es verkürzte Kapitalismuskritik."

Aber dann ist man doch amüsiert, was den Verlauf des Vortrags von
Kalle Lasn (Adbusters) "Die Zukunft des Designs" an Ertrag gebracht hat. Laut Bauhaus-Tapete:

"Kalle Lasns Vortrag war dementsprechend weniger ein künstlerischer, als vielmehr ein politischer.
"The human experiment is hitting the wall!"
Es war ein Pledoyer an die versammelten Layouter (der Saal war voll) - "espacially the Students" - ihre politische Verantwortung wahrzunehmen - "Designers are powerful people" - und in ihren Beruf einfließen zu lassen.
Gute Idee, nur leider heißt das für ihn, dass Layouter Aufträge für Laubbläser ablehnen und stattdessen Kompostbehälter gestalten sollen.
Die Grünen haben es ihm scheinbar angetan. Anders als die Linken. "I don't wanna talk about the left, I don't even like the left. I wanna jump over the dead body of the left! Design is going green."
"We're learning to play with the nature."
"Nature is a far better designer, than I will ever be."
Anschließend redete er viel über Strom- und Wassersparen und darüber, dass man wieder seinen Nachbarn kennen lernen sollte."


Das ist dann doch wieder sehr treffend, das es das dann politisch gewesen sein soll. So ähnlich hatte man sich das bereits vorgestellt.
Und genau die sind es auch, die den Buy-nothing-Day pushen. Ein Grund mehr da nicht mitzumachen.

Und was den Einfluss von Adbusters in Sachen Typo und Grafik-Design angeht, ist das natürlich Humbug. Das kann man den Typo-Fritzen erzählen, aber für die meisten Kampagnen ist das irrelevant und die Adbusters selbst sind beeinflusst von Gruppen wie der Bilboard Liberation Front oder BUGA up aus Australien. und die sind nicht mit Photoshop zugange gewesen, sondern waren Sniper, die auf ihren Moment im öffentlichen Raum gelauert haben.

Adbusters, das ist wie Titanic, bloss viel verbissener und missionarischer. Aber Kommunikationsguerrilla findet nicht in Zeitschriften wie Adbusters oder Titanic statt, sondern überall anders (und die hellsten Momente der Titanic ergeben sich auch nicht zwischen ihren Zeitschriftendeckeln).

 

twoday.net AGB

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