In einer MITTEILUNG
des Instituts für Neue Kulturtechnologien/t0 vom 31.05.2005 erläutert Netbase den semio-theoretischen Background ihrer virtuellen Kuhentführung
Netbase zur virtuellen Kuhentführung
"Für Irritation und Aufsehen sorgte in der Woche vor den
Staatsvertragsfeiern das Projekt "kommando freiheit45". Dieses virtuelle Drama einer politisch motivierten Kuhentführung in vier Akten versteht sich als semiotische Inszenierung, die offizielle Bildwelten und Opfer/Täter-Festschreibungen dekonstruiert. "Mit der subversiven Energie des Absurden haben wir ein öffentliches Schauspiels eingeleitet, das nicht nur eine mediale Dynamik ausgelöst, sondern auch eine offene Bühne für Komplizen- bzw. Gegnerschaft zur Verfügung gestellt hat. Die Kuh hat
mit der Sprengung zu einem explosiven Schlusspunkt gefunden. Der
Widerspruch gegen die Bundesregierung ist damit jedoch nicht zu Ende", so Konrad Becker abschließend."
Mehr hierzu findet sich unter kommando freiheit45:
"Die semiotische Inszenierung "kommando freiheit45" reflektiert das Motiv Opfer/Täter in der Mystifizierung bzw. vermeintlichen Authentizität medialer Darstellung. In ironischer Distanz wird dabei die Stellung der marginalisierten urbanen Intelligenz gegenüber der Dominanz hegemonialer Symbolpolitik thematisiert.
Das Mittel der Re-Interpretation symbolischer Handlungen und die Dekonstruktion offizieller Bildwelten und Zeichensysteme durch Dissonanz sind eingeführte Methoden neuer medialer Kunstformen, die durch Interventionen in Kommunikationsprozesse gekennzeichnet sind. Der kf45-Bekennerbrief mit den Forderungen an die Bundesregierung verselbstständigte sich in Weblogs, TV und Printmedien zu einer hermeneutischen Polyphonie von Sympathisanten, Nachahmungstätern und Gegnern. Dieser erste Akt eines virtuellen Schauspiels löst eine mediale Dynamik aus, die eine offene Bühne für Komplizen- bzw. Gegnerschaft zur Verfügung stellt. Weitere Transmissionen (und blutige Artefakte) hielten diesen hyperrealen Diskursraum offen, um schon kurz nach dem Höhepunkt der Regierungsfeiern am 15. Mai 2005 auf das explosive Finale zuzusteuern: das "Opfer" wird unter Bezugnahme auf lokale Traditionen gesprengt."

Letzte Warnung
"ZKW kf45 war im Mai 2005 über den Zeitraum von einer Woche die kollektive Realisierung eines virtuellen Straßentheaters auf der Grundlage regional codierter Kontext- und digitaler Informationsorganisation: Ein Entführungsdrama mit der subversiven Energie des Absurden als Gegeninszenierung öffentlichen Widerspruchs."
des Instituts für Neue Kulturtechnologien/t0 vom 31.05.2005 erläutert Netbase den semio-theoretischen Background ihrer virtuellen Kuhentführung
Netbase zur virtuellen Kuhentführung
"Für Irritation und Aufsehen sorgte in der Woche vor den
Staatsvertragsfeiern das Projekt "kommando freiheit45". Dieses virtuelle Drama einer politisch motivierten Kuhentführung in vier Akten versteht sich als semiotische Inszenierung, die offizielle Bildwelten und Opfer/Täter-Festschreibungen dekonstruiert. "Mit der subversiven Energie des Absurden haben wir ein öffentliches Schauspiels eingeleitet, das nicht nur eine mediale Dynamik ausgelöst, sondern auch eine offene Bühne für Komplizen- bzw. Gegnerschaft zur Verfügung gestellt hat. Die Kuh hat
mit der Sprengung zu einem explosiven Schlusspunkt gefunden. Der
Widerspruch gegen die Bundesregierung ist damit jedoch nicht zu Ende", so Konrad Becker abschließend."
Mehr hierzu findet sich unter kommando freiheit45:
"Die semiotische Inszenierung "kommando freiheit45" reflektiert das Motiv Opfer/Täter in der Mystifizierung bzw. vermeintlichen Authentizität medialer Darstellung. In ironischer Distanz wird dabei die Stellung der marginalisierten urbanen Intelligenz gegenüber der Dominanz hegemonialer Symbolpolitik thematisiert.
Das Mittel der Re-Interpretation symbolischer Handlungen und die Dekonstruktion offizieller Bildwelten und Zeichensysteme durch Dissonanz sind eingeführte Methoden neuer medialer Kunstformen, die durch Interventionen in Kommunikationsprozesse gekennzeichnet sind. Der kf45-Bekennerbrief mit den Forderungen an die Bundesregierung verselbstständigte sich in Weblogs, TV und Printmedien zu einer hermeneutischen Polyphonie von Sympathisanten, Nachahmungstätern und Gegnern. Dieser erste Akt eines virtuellen Schauspiels löst eine mediale Dynamik aus, die eine offene Bühne für Komplizen- bzw. Gegnerschaft zur Verfügung stellt. Weitere Transmissionen (und blutige Artefakte) hielten diesen hyperrealen Diskursraum offen, um schon kurz nach dem Höhepunkt der Regierungsfeiern am 15. Mai 2005 auf das explosive Finale zuzusteuern: das "Opfer" wird unter Bezugnahme auf lokale Traditionen gesprengt."

Letzte Warnung
"ZKW kf45 war im Mai 2005 über den Zeitraum von einer Woche die kollektive Realisierung eines virtuellen Straßentheaters auf der Grundlage regional codierter Kontext- und digitaler Informationsorganisation: Ein Entführungsdrama mit der subversiven Energie des Absurden als Gegeninszenierung öffentlichen Widerspruchs."
kg2u - am Dienstag, 31. Mai 2005, 09:59 - Rubrik: Semiotische Vorlesungen
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Manchmal stößt man erst nach geraumer Zeit auf bestimmte Elaborate, die in abgelegenen Zeitschriften zu finden sind. Ein solches Projekt ist sicherlich das Wildcat-Zirkular. Im Wildcat-Zirkular Nr. 62 - Februar 2002 - S. 32-36 findet er sich wieder, dieser besserwisserische Hegel-Marxismus, der soviele Projekte der deutschen Linken (ob nun anti-deutsch oder verwaltungsoperaistisch) auszeichnet. In einem Text mit dem Titel "Zur Kraft der Situationistischen Kritik und ihrer Rezeption in Deutschland" wird erstmal alles - zurecht oder zu unrecht - abgestraft, dass dem eigenen sektiererischen Blick auf Arbeiterklasse etc. nicht entspricht. Wobei sich der Text nicht entscheiden kann, ob er nun die richtige Lesart von SI und Debord für den Wildcat-Operaismus reklamieren soll oder die ganze Linie nicht passt. Im Kontext von Subversionsstrategien lesen wir dann die übliche uninspirierte Kritik in Sachen Werbung:
"Teilweise wirken auch die Subversionsstrategien der SI und vor allem ihrer Nachfolger lächerlich [5]. Längst hat die Werbeindustrie das situationistische Motiv der Verfremdung aufgenommen, und wo die Situationisten als Subversionsstrategie noch Werbe-Girlies Marx-Zitate in den Mund legten, hat die Werbeindustrie selbst das Situationen-Schaffen, das Unvorhersehbare, die Lüste und die Revolution zu Werbezwecken entdeckt. Zeichen sind in der Tat austauschbar."
[5] Vgl.: autonome a.f.r.i.k.a. Gruppe, Handbuch der Kommunikationsguerilla, Berlin-Göttingen 1995."
Abgesehen davon, dass das im Handbuch der Kommunikationsguerilla vorgeschlagene Konzept keine Strategie ist, und dass sich die kapitalistische Produktionsweise vor allem dadurch auszeichnet, (fast) alles für sich produktiv machen zu können, bekommen wir es schwarz auf weiss. Das Bedürfnis der Hegelmarxisten nach Totalität:
"Ab den 80er Jahren galt in weiten Teilen der Linken Kritik dieser Verhältnisse als die Addition von diversen Unterdrückungsmomenten. Verschiedene »Antis« sollten erfüllt sein, wenn keines fehlt, hatte man scheinbar die Gesellschaftskritik in der Tasche. Die Mitte der neunziger Jahre auftauchende »Antiglobalisierungsbewegung« war teilweise noch von diesem Politikverständnis geprägt, teilweise versuchte sie diesen Rahmen zu überschreiten, wollte wieder das Ganze kritisieren. Auch in Teilen der zerbröckelnden Antifa-Bewegung machte sich dieses Bedürfnis breit. Der Begriff der Totalität tauchte wieder auf, und es wurde Interesse an »Antikapitalismus« bekundet. Wenn sich der Begriff jedoch nur in die Kette der anderen Antis einreiht, dann ist damit eher eine neue Identitätspolitik angezeigt, als der Versuch, sich auf eine tatsächliche Bewegung zu beziehen, die sämtliche Formen unseres Lebens umzustürzen trachtet."
Es ist der Hegelsche Wahn, der die Linken hierzulande so borniert macht, es ist dieses Bedürfnis "Totalität" zu fassen, der sie ideologisch und mitunter auch praktisch über Leichen gehen lässt. Das ist der ideologische Schlüssel für diese unendlichen sektiererischen Spielchen, die als Kritik verbrämt werden. Das ist der Grund, warum wir nie Marxisten gewesen sind.
Denn es gibt nur ein richtiges Leben im Falschem.
"Teilweise wirken auch die Subversionsstrategien der SI und vor allem ihrer Nachfolger lächerlich [5]. Längst hat die Werbeindustrie das situationistische Motiv der Verfremdung aufgenommen, und wo die Situationisten als Subversionsstrategie noch Werbe-Girlies Marx-Zitate in den Mund legten, hat die Werbeindustrie selbst das Situationen-Schaffen, das Unvorhersehbare, die Lüste und die Revolution zu Werbezwecken entdeckt. Zeichen sind in der Tat austauschbar."
[5] Vgl.: autonome a.f.r.i.k.a. Gruppe, Handbuch der Kommunikationsguerilla, Berlin-Göttingen 1995."
Abgesehen davon, dass das im Handbuch der Kommunikationsguerilla vorgeschlagene Konzept keine Strategie ist, und dass sich die kapitalistische Produktionsweise vor allem dadurch auszeichnet, (fast) alles für sich produktiv machen zu können, bekommen wir es schwarz auf weiss. Das Bedürfnis der Hegelmarxisten nach Totalität:
"Ab den 80er Jahren galt in weiten Teilen der Linken Kritik dieser Verhältnisse als die Addition von diversen Unterdrückungsmomenten. Verschiedene »Antis« sollten erfüllt sein, wenn keines fehlt, hatte man scheinbar die Gesellschaftskritik in der Tasche. Die Mitte der neunziger Jahre auftauchende »Antiglobalisierungsbewegung« war teilweise noch von diesem Politikverständnis geprägt, teilweise versuchte sie diesen Rahmen zu überschreiten, wollte wieder das Ganze kritisieren. Auch in Teilen der zerbröckelnden Antifa-Bewegung machte sich dieses Bedürfnis breit. Der Begriff der Totalität tauchte wieder auf, und es wurde Interesse an »Antikapitalismus« bekundet. Wenn sich der Begriff jedoch nur in die Kette der anderen Antis einreiht, dann ist damit eher eine neue Identitätspolitik angezeigt, als der Versuch, sich auf eine tatsächliche Bewegung zu beziehen, die sämtliche Formen unseres Lebens umzustürzen trachtet."
Es ist der Hegelsche Wahn, der die Linken hierzulande so borniert macht, es ist dieses Bedürfnis "Totalität" zu fassen, der sie ideologisch und mitunter auch praktisch über Leichen gehen lässt. Das ist der ideologische Schlüssel für diese unendlichen sektiererischen Spielchen, die als Kritik verbrämt werden. Das ist der Grund, warum wir nie Marxisten gewesen sind.
Denn es gibt nur ein richtiges Leben im Falschem.
contributor - am Montag, 30. Mai 2005, 18:51 - Rubrik: Theorie der Kommunikationsguerilla
( 23 May 2005) This from England
Environmental protestor makes their point with carrot cake and cream
Chaos broke out when the Transport Secretary Alistair Darling, who attended the launch of the new pressure group, Future Heathrow, today, was ‘pied’ by an environmental protestor. The young woman, who had evaded the tight security surrounding the launch, covered Alistair Darling in carrot cake and cream.
Meanwhile a lively demonstration of people opposed to a 3rd runway at Heathrow was taking place outside the building.
Future Heathrow, supported by many of the country’s leading airlines, the CBI and the London Chamber of Commerce, has been set up to lobby for a 3rd runway at Heathrow. It was launched this morning at the CBI headquarters at Centre Point in Central London. Former Labour MP Clive Soley, now Lord Soley, was unveiled as its Campaign Director.
Alistair Darling, the Secretary of State, made a surprise appearance on the platform. Shortly after the event began a young woman rose from her seat and ‘pied’ the minister. She shouted that ‘Future Heathrow stinks’ and that ‘Alistair Darling’s presence at the launch of this pressure group stinks’. The woman was then ejected from the building.
John Stewart, chair of HACAN ClearSkies, one of the groups organising the demonstration outside, said, “This was one in the eye for Alistair Darling. It is quite inappropriate that any Secretary of State should so publicly align himself with any pressure group. It really calls into question his impartiality and his judgement.”
Read all about it at: http://www.hacan.org.uk/
Environmental protestor makes their point with carrot cake and cream
Chaos broke out when the Transport Secretary Alistair Darling, who attended the launch of the new pressure group, Future Heathrow, today, was ‘pied’ by an environmental protestor. The young woman, who had evaded the tight security surrounding the launch, covered Alistair Darling in carrot cake and cream.
Meanwhile a lively demonstration of people opposed to a 3rd runway at Heathrow was taking place outside the building.
Future Heathrow, supported by many of the country’s leading airlines, the CBI and the London Chamber of Commerce, has been set up to lobby for a 3rd runway at Heathrow. It was launched this morning at the CBI headquarters at Centre Point in Central London. Former Labour MP Clive Soley, now Lord Soley, was unveiled as its Campaign Director.
Alistair Darling, the Secretary of State, made a surprise appearance on the platform. Shortly after the event began a young woman rose from her seat and ‘pied’ the minister. She shouted that ‘Future Heathrow stinks’ and that ‘Alistair Darling’s presence at the launch of this pressure group stinks’. The woman was then ejected from the building.
John Stewart, chair of HACAN ClearSkies, one of the groups organising the demonstration outside, said, “This was one in the eye for Alistair Darling. It is quite inappropriate that any Secretary of State should so publicly align himself with any pressure group. It really calls into question his impartiality and his judgement.”
Read all about it at: http://www.hacan.org.uk/
keesstad - am Freitag, 27. Mai 2005, 10:52 - Rubrik: Torten - Pies - Tarts
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Cow-napping nahm kein explosives Ende
Der Standard (24.5. 2005) verweist auf ein Interview im neuesten Falter. Danach stecken hinter der mysteriösen Kuh-Entführung die AktivistInnen von Public Netbase (seit neuestem nur noch "Netbase"): "Die Aktionisten gestanden gegenüber der Stadtzeitung Falter" (25.5. 2005):
"Viele haben es geahnt und hatten trotzdem einen Riesenspaß mit der "Geiselnahme": Die Belvedere-Kuh wurde natürlich nur virtuell entführt... "

"kommando freiheit45" outet sich als Schiller-Leser
Wien - Eine Woche ist vergangen seit dem letzten Bekennerschreiben des "Kommando Freiheit 45" in dem verkündet wurde, die entführte Belvedere-Kuh sei explodiert. Nun bekannten sich die üblichen Verdächtigen, die "Medienguerillos" von Public Netbase gegenüber der Stadtzeitung Falter zur - selbstverständlich virtuellen - Geiselnahme von "Rosa", die eigentlich "Sophie" heißt und nach wie vor friedlich auf oberösterreichischen Wiesen weidet. "Außer einer kurzen Fotosession am heimatlichen Hof vor ein paar Wochen musste sie nichts Außergewöhnliches über sich ergehen lassen", heißt es im Mittwoch (25.5.) erscheinenden Falter.
Aber worin lag die Motivation für das virtuelle cow-napping? "Alles nur ein Spektakel für die Zeitungen und Privatfernsehsender, ein 'virtuelles Entführungsdrama mit der subversiven Energie des Absurden als Gegeninszenierung öffentlichen Widerspruchs'", erklärt Netbase-Kopf Konrad Becker dem Falter. "Eine 'kritische Auseinandersetzung mit Geschichtsdarstellung im sogenannten Jubiläumsjahr 2005'. Der Subtext der Aktion: Gibt es eine authentische Erzählung der Geschichte oder werden nur Mythen geschaffen, um abzulenken? Ist die offizielle Gedenkjahrreihe '25 peaces' mit Beeten am Heldenplatz und eben Kühen vor dem Belvedere nicht selbst allzu spektakelhaft inszeniert? Wer ist Opfer, wer Täter?"
Mehr zur "Re-Interpretation symbolischer Handlungen und die Dekonstruktion offizieller Bildwelten und Zeichensysteme durch Dissonanz" im kommenden Falter. (red)
Der Standard (24.5. 2005) verweist auf ein Interview im neuesten Falter. Danach stecken hinter der mysteriösen Kuh-Entführung die AktivistInnen von Public Netbase (seit neuestem nur noch "Netbase"): "Die Aktionisten gestanden gegenüber der Stadtzeitung Falter" (25.5. 2005):
"Viele haben es geahnt und hatten trotzdem einen Riesenspaß mit der "Geiselnahme": Die Belvedere-Kuh wurde natürlich nur virtuell entführt... "

"kommando freiheit45" outet sich als Schiller-Leser
Wien - Eine Woche ist vergangen seit dem letzten Bekennerschreiben des "Kommando Freiheit 45" in dem verkündet wurde, die entführte Belvedere-Kuh sei explodiert. Nun bekannten sich die üblichen Verdächtigen, die "Medienguerillos" von Public Netbase gegenüber der Stadtzeitung Falter zur - selbstverständlich virtuellen - Geiselnahme von "Rosa", die eigentlich "Sophie" heißt und nach wie vor friedlich auf oberösterreichischen Wiesen weidet. "Außer einer kurzen Fotosession am heimatlichen Hof vor ein paar Wochen musste sie nichts Außergewöhnliches über sich ergehen lassen", heißt es im Mittwoch (25.5.) erscheinenden Falter.
Aber worin lag die Motivation für das virtuelle cow-napping? "Alles nur ein Spektakel für die Zeitungen und Privatfernsehsender, ein 'virtuelles Entführungsdrama mit der subversiven Energie des Absurden als Gegeninszenierung öffentlichen Widerspruchs'", erklärt Netbase-Kopf Konrad Becker dem Falter. "Eine 'kritische Auseinandersetzung mit Geschichtsdarstellung im sogenannten Jubiläumsjahr 2005'. Der Subtext der Aktion: Gibt es eine authentische Erzählung der Geschichte oder werden nur Mythen geschaffen, um abzulenken? Ist die offizielle Gedenkjahrreihe '25 peaces' mit Beeten am Heldenplatz und eben Kühen vor dem Belvedere nicht selbst allzu spektakelhaft inszeniert? Wer ist Opfer, wer Täter?"
Mehr zur "Re-Interpretation symbolischer Handlungen und die Dekonstruktion offizieller Bildwelten und Zeichensysteme durch Dissonanz" im kommenden Falter. (red)
kg2u - am Dienstag, 24. Mai 2005, 20:27 - Rubrik: Aktionsvorschlaege
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Marcus S. Kleiner: hat einen ziemlich umfangreichen und vor allem tiefschürfenden medienwissenschaftlichen Text über Kommunikationsguerilla verfasst.
Marcus S. Kleiner: »Semiotischer Widerstand. Zur Gesellschafts- und Medienkritik der Kommunikationsguerilla«, in: Gerd Hallenberger, Jörg-Uwe Nieland (Hrsg.), Medienkritik heute: Werkanalyse, Nutzerservice, Sales Promotion oder Kulturkritik, Köln 2005, S. 316-368.
Im Gegensatz zu dem schlechten Wikipedia-Artikel findet sich hier eine umfangreiche Textkenntnis, insbesondere auch der frühen Texte über Kommunikationsguerilla und der Autor hat die Fähigkeit Zusammenhänge herzustellen.
Natürlich ist der Text eher für ein akademisches Publikum geschrieben
(Hallo Innsbruck! Dort "bimsen" - umgangssprachlich für "pauken" - ,-) die Studierenden der Politikwissenschaft unter der Anleitung von Prof. Jörg Becker im Sommersemester 2005 in einem Seminar gerade das Thema "Alternativmedien - Kommunikationguerilla")
und der autonomen a.f.r.i.k.a-gruppe ist es im Prinzip auch wurst egal, ob KG etwas zur Reformulierung von Medienkritik und -theorie beitragen kann (um was es Kleiner im letzten Abschnitt seines kenntnisreichen Textes geht; das ist mehr das Anliegen des Autors seine detaillierten Kenntnisse über akademisch abgelegene Theorie wieder in den Wissenschaftsbetrieb einzuspeisen, geschenkt!).
Nein an dem Text (s.u.) ist vor allem die Einordnung der diversen Quellen aus der sich die Idee der Kommunikationsguerilla speist interessant. Merkwürdigerweise findet sich Kleiners persönliche Meinung - insbesondere bei abweichenden Positionen - eher in den Fußnoten. Dabei finden wir seinen Rekurs auf den Begriff Medienguerilla nicht so überzeugend. Als Medienwissenschaftler muss er vermutlich daran festhalten, dass KG zentral auf Mediennutzung basiert (hat es einerseits auch und er betont zurecht, dass viele Aktionen der KG auf Medien angewiesen sind), das macht aber für uns noch lange nicht einsichtig, das Handlungskonzept der KG vom Umgang mit den Medien aus zu denken. Darüber ist hier ja aber schon mehrfach berichtet worden.
Vgl. hier und http://kommunikationsguerilla.twoday.net/stories/464539/
die beiden beiträge Begriffsverwirrungen I und II
Vom gleichen Autor vgl a. das bereits in diesem Blog verwiesene Buch über "Radio Derrida"
Marcus S. Kleiner: »Semiotischer Widerstand. Zur Gesellschafts- und Medienkritik der Kommunikationsguerilla«, in: Gerd Hallenberger, Jörg-Uwe Nieland (Hrsg.), Medienkritik heute: Werkanalyse, Nutzerservice, Sales Promotion oder Kulturkritik, Köln 2005, S. 316-368.
Im Gegensatz zu dem schlechten Wikipedia-Artikel findet sich hier eine umfangreiche Textkenntnis, insbesondere auch der frühen Texte über Kommunikationsguerilla und der Autor hat die Fähigkeit Zusammenhänge herzustellen.
Natürlich ist der Text eher für ein akademisches Publikum geschrieben
(Hallo Innsbruck! Dort "bimsen" - umgangssprachlich für "pauken" - ,-) die Studierenden der Politikwissenschaft unter der Anleitung von Prof. Jörg Becker im Sommersemester 2005 in einem Seminar gerade das Thema "Alternativmedien - Kommunikationguerilla")
und der autonomen a.f.r.i.k.a-gruppe ist es im Prinzip auch wurst egal, ob KG etwas zur Reformulierung von Medienkritik und -theorie beitragen kann (um was es Kleiner im letzten Abschnitt seines kenntnisreichen Textes geht; das ist mehr das Anliegen des Autors seine detaillierten Kenntnisse über akademisch abgelegene Theorie wieder in den Wissenschaftsbetrieb einzuspeisen, geschenkt!).
Nein an dem Text (s.u.) ist vor allem die Einordnung der diversen Quellen aus der sich die Idee der Kommunikationsguerilla speist interessant. Merkwürdigerweise findet sich Kleiners persönliche Meinung - insbesondere bei abweichenden Positionen - eher in den Fußnoten. Dabei finden wir seinen Rekurs auf den Begriff Medienguerilla nicht so überzeugend. Als Medienwissenschaftler muss er vermutlich daran festhalten, dass KG zentral auf Mediennutzung basiert (hat es einerseits auch und er betont zurecht, dass viele Aktionen der KG auf Medien angewiesen sind), das macht aber für uns noch lange nicht einsichtig, das Handlungskonzept der KG vom Umgang mit den Medien aus zu denken. Darüber ist hier ja aber schon mehrfach berichtet worden.
Vgl. hier und http://kommunikationsguerilla.twoday.net/stories/464539/
die beiden beiträge Begriffsverwirrungen I und II
Vom gleichen Autor vgl a. das bereits in diesem Blog verwiesene Buch über "Radio Derrida"
contributor - am Dienstag, 24. Mai 2005, 20:09 - Rubrik: Anstrengungen zum Begriff
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Geschnitten oder am Stück?
aus: Jungle World, Nr. 20, 18. Mai 2005
Österreich. Auf den Wiesen des Wiener Stadtschlosses Belvedere weiden zum Gedenken an die Mühsal der Bevölkerung in der Nachkriegszeit 15 Kühe. Seit der vergangenen Woche fehlt eine der Mähmaschinen. Rosa wurde entführt. Die Entführer, die "Zellen Kämpfender Widerstand, Kommando Freiheit 45", wollen mit der Aktion auf den Geschichtsrevisionismus in Österreich im "Gedankenjahr 2005" aufmerksam machen. Das Weiden der Kühe
vor dem Schloss bezeichnen sie als "die sinnfälligste Inszenierung eines rituellen Opfermythos zur Stabilisierung der Herrschaftsverhältnisse".
Und weil Antifaarbeit auch praktisch sein muss, setzt die Gruppe Rosa als Druckmittel ein. Sie erwarten von der Regierung das
"Schuldbekenntnis, die Bevölkerung im Jahr 2005 mit Geschichtslügen irregeführt und nationalistisch verhetzt zu haben". Zudem verlangen sie eine "Anerkennungsleistung von jährlich zehn Millionen Euro für Partisanen und Deserteure" und die "sofortige Einrichtung eines Partisanenmuseums im Wiener useumsquartier". Sonst werde Rosa zu Steaks verarbeitet.
Mit einem friedlichen Ausgang der Entführung ist nicht mehr zu rechnen. Nachdem Kanzler Wolfgang Schüssel behauptete, die Kuh nicht zu kennen, veröffentlichten die Entführer das Foto eines abgetrennten Rinderhufes auf ihrer Homepage. (jab)
Zum explosiven Ende dieses Kuhhandels vgl. Standard (16.5. 2005)
aus: Jungle World, Nr. 20, 18. Mai 2005
Österreich. Auf den Wiesen des Wiener Stadtschlosses Belvedere weiden zum Gedenken an die Mühsal der Bevölkerung in der Nachkriegszeit 15 Kühe. Seit der vergangenen Woche fehlt eine der Mähmaschinen. Rosa wurde entführt. Die Entführer, die "Zellen Kämpfender Widerstand, Kommando Freiheit 45", wollen mit der Aktion auf den Geschichtsrevisionismus in Österreich im "Gedankenjahr 2005" aufmerksam machen. Das Weiden der Kühe
vor dem Schloss bezeichnen sie als "die sinnfälligste Inszenierung eines rituellen Opfermythos zur Stabilisierung der Herrschaftsverhältnisse".
Und weil Antifaarbeit auch praktisch sein muss, setzt die Gruppe Rosa als Druckmittel ein. Sie erwarten von der Regierung das
"Schuldbekenntnis, die Bevölkerung im Jahr 2005 mit Geschichtslügen irregeführt und nationalistisch verhetzt zu haben". Zudem verlangen sie eine "Anerkennungsleistung von jährlich zehn Millionen Euro für Partisanen und Deserteure" und die "sofortige Einrichtung eines Partisanenmuseums im Wiener useumsquartier". Sonst werde Rosa zu Steaks verarbeitet.
Mit einem friedlichen Ausgang der Entführung ist nicht mehr zu rechnen. Nachdem Kanzler Wolfgang Schüssel behauptete, die Kuh nicht zu kennen, veröffentlichten die Entführer das Foto eines abgetrennten Rinderhufes auf ihrer Homepage. (jab)
Zum explosiven Ende dieses Kuhhandels vgl. Standard (16.5. 2005)
kg2u - am Montag, 23. Mai 2005, 17:41 - Rubrik: Aktionsvorschlaege
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contributor - am Montag, 23. Mai 2005, 12:03 - Rubrik: Aktionsvorschlaege

- 25. Mai 2005 (Mittwoch) - 19.30 Uhr - Saarbrücken: Info- und Filmveranstaltung zum anstehenden Prozess wg. der Onlinedemo gegen die Lufthansa AG Ort: Deutsch-Ausländischen Jugendclub, Johannisstraße 13, Saarbrücken/Nauwieserviertel Veranstalterin: Libertad! Saar
- 25. Mai 2005 (Mittwoch) - 20 Uhr - Frankfurt: "Rebellische Kunst - Kunst der Rebellion" Vorstellung von "beehive design collective" und Film Ort: Cafe Exzess, Leipzigerstr. 91 Veranstalterin: Cafe Antisistema
- 26.05.2005 (Donnerstag) - Marburg: Veranstaltung zum Online-Demo-Prozess Ort: vermutlich Havanna
- 01.06.2005 (Mittwoch) - Darmstadt: Veranstaltung zum Online-Demo-Prozess Ort: Veranstalterin: Rote Hilfe Darmstadt
- 04.06.2005 (Samstag) - Frankfurt: "Grillen für Libertad!" auf dem Jahresfest des besetzten Hauses, In der Au 14-16
- 05.06.2005 (Sonntag) - Wiesbaden: Infoveranstaltung Ort: (noch unklar)
- 07.06.2005 (Dienstag) - 20 Uhr - Frankfurt: "Online-Aktivismus - Das Internet als politischer Protestraum" mit der autonomen a.f.r.i.k.a. gruppe und Libertad! Ort: Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5, Frankfurt Veranstalterin: Libertad! in Zusammenarbeit mit dem Club Voltaire Ort kann sich noch ändern. Bitte auf Ankündigung achten
- 08.06.2005 (Mittwoch) - 20 Uhr - Frankfurt: Veranstaltung mit Film: "Deportation.Class - Portrait einer Kampgane" und Informationen zum Prozess Ort: Dritte Welt Haus, Falkstraße 74, Frankfurt
- 09.06.05 (Donnerstag) - Bonn: Veranstaltung mit Film: "Deportation.Class - Portrait einer Kampgane" und Informationen zum Prozess Ort: Buchladen L'Sabot, Breite Straße
- 09.06.05 (Donnerstag) - 19.00 Uhr - Berlin: Film & Debatte: "Deportation Class": Online-Demonstranten vor Gericht, Film "Deportation Class", Porträt einer Kampagne (2002) Ort: Mehringhof Versammlungsraum | Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin Veranstalterin: Libertad! und Antirassistische Initiative e.V. mit Unterstützung von Mehringhof e.V.
- 10.06.2005 (Freitag) - ab 20 Uhr - Frankfurt: Grand Prix de la Revolution / Soli-Party für Online-Aktivist/innen: Bunter Benefiz-Abend mit Karaoke, Party, DJs, Tanzen, Trinken uvm Ort: Cafe Exzess, Leipziger Str. 91, Frankfurt
- 13.06.2005 (Montag) Frankfurt: Infostand (ab 16 Uhr) und Kundgebung (ab 17 Uhr) vor der Abschiebeairline Aeroflight gegen EU-Sammelabschiebungen. Mit Christoph Korn. Ort: Lessingstraße 7-9, Oberursel (in unmittelbarer Nähe des S- und U-Bahnhof Oberursel) Im Anschluss ab 18 Uhr Kneipenabend im Exzess mit Kurzfilm und letzten Infos zum Prozess
- 14.06.2005 (Dienstag) - 8.30 Uhr - Frankfurt: Kundgebung vor Gericht, anschließend Prozessbeginn Ort: Hammelsgasse 1, Amtsgericht Frankfurt, Gebäude E
- 18.06.2005 (Samstag) - Frankfurt: Buchvorstellung Go.Stop.Act! zu Protesten und Protestformen mit Libertad! und vielen anderen. Mit Infos zum Prozessverlauf etc [Link] Ort: Cafe Exzess, Leipziger Str.91, Frankfurt
- 5. Juli 2005 (Freitag) - 19.30 Uhr - Leverkusen- Opladen: Filmabend in der BrennBar "Lufthansa & Staat gegen Libertad! - Prozess wegen Internet-Demo gegen das Abschiebegeschäft" mit Film: Deportation Alliance [Link] Ort: Kulturausbesserungswerk, Kolberger Str. 95 a, 51381 Lev.- Opladen Veranstalter/in: Antifaschistische Aktion LEVerkusen – [AALEV]
contributor - am Montag, 23. Mai 2005, 11:50 - Rubrik: Aktionsvorschlaege
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