"Wir sind so was wie eine Bank"
Frank Guerrero von "Rtmark" im Zündfunk-Interview beim Bayrischen Rundfunk über Etoy und andere Netz-Kampagnen mit Kommunikationsguerilla-Charakter
"Ein anderes großartiges Projekt, mit dem wir leider nichts zu tun haben, ist das Waffeninspektoren-Team, dass gegründet wurde, um die USA nach Massenvernichtungswaffen zu durchsuchen. Sie touren gerade durch die USA und versuchen Militärbasen zu inspizieren. Das finden wir wirklich großartig. Und wenn irgendwer irgendwelche originellen Ideen für kreative Projekte hat, dann könnt ihr die uns natürlich mailen oder uns um Unterstützung bitten. Aber Hauptsache, ihr verwirklicht sie irgendwie. Schließlich müssen wir alle so gut wie wir können gegen diesen Wahnsinn protestieren."
Frank Guerrero von "Rtmark" im Zündfunk-Interview beim Bayrischen Rundfunk über Etoy und andere Netz-Kampagnen mit Kommunikationsguerilla-Charakter
"Ein anderes großartiges Projekt, mit dem wir leider nichts zu tun haben, ist das Waffeninspektoren-Team, dass gegründet wurde, um die USA nach Massenvernichtungswaffen zu durchsuchen. Sie touren gerade durch die USA und versuchen Militärbasen zu inspizieren. Das finden wir wirklich großartig. Und wenn irgendwer irgendwelche originellen Ideen für kreative Projekte hat, dann könnt ihr die uns natürlich mailen oder uns um Unterstützung bitten. Aber Hauptsache, ihr verwirklicht sie irgendwie. Schließlich müssen wir alle so gut wie wir können gegen diesen Wahnsinn protestieren."
kg2u - am Dienstag, 2. März 2004, 21:16 - Rubrik: Culture Jamming
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Edmund Friedemann Dräcker (* 1. April 1888, † 1989?) war Diplomat und eine der großen Figuren deutscher Außenpolitik. Der Nachfahre hugenottischer Einwanderer war unter anderem mit Spezialaufträgen im Nahen Osten und auf dem indischen Subkontinent betraut.
Weitere biographische Angaben bei Wikipedia
- der freien Enzyklopädie im Internet
Vgl. a. den Beitrag zum "Wissenschaftlichen Witz" in Wikpedia
"Als Diplomat in geheimster Mission ist für Deutschland Edmund F. Dräcker unterwegs. Als 1982 eine Zeitung berichtete, Dräcker habe auf einer Eisscholle nahe dem antarktischen Archipel die BRD-Flagge gehisst, nahm das die DDR-Presse als bare Münze und sah einen Beleg für den imperialistischen Charakter West-Deutschlands."
oder a. folgender Literaturhinweis:
Johannes Marré, Karl-Günther von Hase (Hrsg.): Ministerialdirigent a.D. Dr. h.c. Edmund F. (Friedemann) Dräcker: Leben und Werk ; vom kaiserlichen Vizekonsul zum indischen Guru, Baden-Baden, Nomos-Verlags-Gesellschaft, 2000. - ISBN 3789069507.
Weitere biographische Angaben bei Wikipedia
- der freien Enzyklopädie im Internet
Vgl. a. den Beitrag zum "Wissenschaftlichen Witz" in Wikpedia
"Als Diplomat in geheimster Mission ist für Deutschland Edmund F. Dräcker unterwegs. Als 1982 eine Zeitung berichtete, Dräcker habe auf einer Eisscholle nahe dem antarktischen Archipel die BRD-Flagge gehisst, nahm das die DDR-Presse als bare Münze und sah einen Beleg für den imperialistischen Charakter West-Deutschlands."
oder a. folgender Literaturhinweis:
Johannes Marré, Karl-Günther von Hase (Hrsg.): Ministerialdirigent a.D. Dr. h.c. Edmund F. (Friedemann) Dräcker: Leben und Werk ; vom kaiserlichen Vizekonsul zum indischen Guru, Baden-Baden, Nomos-Verlags-Gesellschaft, 2000. - ISBN 3789069507.
kg2u - am Dienstag, 2. März 2004, 21:15 - Rubrik: Fake
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Brutalist merkwürdig ... und kurios sind solche Listen ja immer schon gewesen:
Von:daniel beckett (d.beckett@gmx.net)
Betrifft:kuriose bücher
Original Format
Newsgroups:de.rec.buecher
Datum:2004-01-11 04:54:21 PST
inspiriert durch den thread _brutale bücher_:
ich stehe ja auch mehr auf experimentelle literatur, fand aber die
literaturempfehlungen bei "brutale bücher" nicht so ergiebig. deshalb eine kleine liste, der es zwecks erweiterung der bibliothek nach ergänzugen dürstet:
---als vertreter der harten schule
bret easton ellis - american psycho
marquis de sade - die 120 tage von sodom oder die Schule der
Auschweifungen
buddy giovinazzo - crack town, potsdamer platz
---im kanon angekommen
william s. burroughs - Naked Lunch
alberto moravia - ich und er, die römerin, desideria
charles bukowski - Fickmaschine, der mann mit der ledertasche
klaus kinski - ich brauche liebe
anonym - die geschichte der 0.
---und eher theoretisch/politisch
bommi baumann - wie alles anfing
rainer langhans - theoria diffusa
vilém flusser - die schrift
william s. burroughs - electronic revolution
luther blissett/sonja brünzels - handbuch der kommunikationsguerilla
roland barthes - mythen des alltags
svende merian - der märchenprinz
Von:daniel beckett (d.beckett@gmx.net)
Betrifft:kuriose bücher
Original Format
Newsgroups:de.rec.buecher
Datum:2004-01-11 04:54:21 PST
inspiriert durch den thread _brutale bücher_:
ich stehe ja auch mehr auf experimentelle literatur, fand aber die
literaturempfehlungen bei "brutale bücher" nicht so ergiebig. deshalb eine kleine liste, der es zwecks erweiterung der bibliothek nach ergänzugen dürstet:
---als vertreter der harten schule
bret easton ellis - american psycho
marquis de sade - die 120 tage von sodom oder die Schule der
Auschweifungen
buddy giovinazzo - crack town, potsdamer platz
---im kanon angekommen
william s. burroughs - Naked Lunch
alberto moravia - ich und er, die römerin, desideria
charles bukowski - Fickmaschine, der mann mit der ledertasche
klaus kinski - ich brauche liebe
anonym - die geschichte der 0.
---und eher theoretisch/politisch
bommi baumann - wie alles anfing
rainer langhans - theoria diffusa
vilém flusser - die schrift
william s. burroughs - electronic revolution
luther blissett/sonja brünzels - handbuch der kommunikationsguerilla
roland barthes - mythen des alltags
svende merian - der märchenprinz
kg2u - am Dienstag, 2. März 2004, 21:06 - Rubrik: Handbuch der Kommunikationsguerill
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werden in der englischen Ausgabe von Wikipedia - der freien Enzyklopädie im Internet am Beispiel von Luther Blissett erläutert:
"Luther Blissett is a multiple identity, a nom de plume that anyone is welcome to use for activist and artistic endeavour. Other multiple identities in use include Monty Cantsin, Karen Eliot and Michael K. These multiple names were developed and popularized in artistic subcultures of the 1970s to 1990 like Mail Art, Neoism and post-situationist discourse, with the pseudonym Rrose Sélavy jointly used by Dada artist Marcel Duchamp and the surrealist poet Robert Desnos forming a historical pretext."
Den ganzen Lexikonartikel lesen
"Luther Blissett is a multiple identity, a nom de plume that anyone is welcome to use for activist and artistic endeavour. Other multiple identities in use include Monty Cantsin, Karen Eliot and Michael K. These multiple names were developed and popularized in artistic subcultures of the 1970s to 1990 like Mail Art, Neoism and post-situationist discourse, with the pseudonym Rrose Sélavy jointly used by Dada artist Marcel Duchamp and the surrealist poet Robert Desnos forming a historical pretext."
Den ganzen Lexikonartikel lesen
contributor - am Sonntag, 29. Februar 2004, 13:21 - Rubrik: Multiple Namen
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Auszüge aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie im Internet
Nihilartikel, auch U-Boote genannt, sind vorsätzlich falsche Einträge in Lexika, die als solche vom Leser mehr oder weniger schnell erkannt werden (sollen).
Eine weiter reichende (produktions- und wirkungsästhetische) Einordnung der Nihilartikel als Fakes könnte ausgehen von Umberto Ecos Vortrag "Für eine semiologische Guerrilla" (New York 1967) (In: Umberto Eco, Über Gott und die Welt. Essays und Glossen. Aus dem Italienischen von Burkhart Kroeber. München, Wien 1985) und könnte einen Zusammenhang herstellen zu den Luther-Blisett-Fälschungen (vgl. Handbuch der Kommunikationsguerilla. Verlag Libertäre Assoziation Hamburg o. J. [1997]).
Ein Definition/Beschreibung von Fakes charakterisiert sehr gut die Textsorte, läßt aber auch im Kontrast erkennen, dass (bisher, so weit erkennbar), die Nihilartikel in ihren Intentionen kaum über die Stufe von (Insider-)Scherzen (etwa in den Lexikonredaktionen und bei einem Teil der Leser) hinausreichen:
"Ein gutes Fake verdankt seine Wirkung dem Zusammenwirken von Imitation, Erfindung, Verfremdung und Übertreibung herrschender Sprachformen. Es ahmt die Stimme der Macht möglichst perfekt nach, um für einen begrenzten Zeitraum unentdeckt in ihrem Namen und mit ihrer Autorität zu sprechen [...]. Ziel ist, [...] einen Kommunikationsprozeß auszulösen, bei dem – oft gerade durch die (beabsichtigte) Aufdeckung der Fälschung – die Struktur der gefaketen Kommunikationssituation selbst zum Thema wird. [...]" (Handbuch o.c. S. 65)
Die kleinen Angriffe der Nihilartikel auf die Verläßlichkeit von Information im traditionellen Medium Lexikon sind sicher harmlose (literarische) Spiele gegenüber den Möglichkeiten der Desinformation und der Unsicherheit von Information im Netz.
: "Ein gutes Fake verdankt seine Wirkung dem Zusammenwirken von Imitation, Erfindung, Verfremdung und Übertreibung herrschender Sprachformen. Es ahmt die Stimme der Macht möglichst perfekt nach, um für einen begrenzten Zeitraum unentdeckt in ihrem Namen und mit ihrer Autorität zu sprechen .... Ziel ist, ... einen Kommunikationsprozeß auszulösen, bei dem – oft gerade durch die (beabsichtigte) Aufdeckung der Fälschung – die Struktur der gefaketen Kommunikationssituation selbst zum Thema wird. ..." (Handbuch o.c. S. 65)
Die kleinen Angriffe der Nihilartikel auf die Verläßlichkeit von Information im traditionellen Medium Lexikon sind sicher harmlose (literarische) Spiele gegenüber den Möglichkeiten der Desinformation und der Unsicherheit von Information im Netz.
Nihilartikel, auch U-Boote genannt, sind vorsätzlich falsche Einträge in Lexika, die als solche vom Leser mehr oder weniger schnell erkannt werden (sollen).
Eine weiter reichende (produktions- und wirkungsästhetische) Einordnung der Nihilartikel als Fakes könnte ausgehen von Umberto Ecos Vortrag "Für eine semiologische Guerrilla" (New York 1967) (In: Umberto Eco, Über Gott und die Welt. Essays und Glossen. Aus dem Italienischen von Burkhart Kroeber. München, Wien 1985) und könnte einen Zusammenhang herstellen zu den Luther-Blisett-Fälschungen (vgl. Handbuch der Kommunikationsguerilla. Verlag Libertäre Assoziation Hamburg o. J. [1997]).
Ein Definition/Beschreibung von Fakes charakterisiert sehr gut die Textsorte, läßt aber auch im Kontrast erkennen, dass (bisher, so weit erkennbar), die Nihilartikel in ihren Intentionen kaum über die Stufe von (Insider-)Scherzen (etwa in den Lexikonredaktionen und bei einem Teil der Leser) hinausreichen:
"Ein gutes Fake verdankt seine Wirkung dem Zusammenwirken von Imitation, Erfindung, Verfremdung und Übertreibung herrschender Sprachformen. Es ahmt die Stimme der Macht möglichst perfekt nach, um für einen begrenzten Zeitraum unentdeckt in ihrem Namen und mit ihrer Autorität zu sprechen [...]. Ziel ist, [...] einen Kommunikationsprozeß auszulösen, bei dem – oft gerade durch die (beabsichtigte) Aufdeckung der Fälschung – die Struktur der gefaketen Kommunikationssituation selbst zum Thema wird. [...]" (Handbuch o.c. S. 65)
Die kleinen Angriffe der Nihilartikel auf die Verläßlichkeit von Information im traditionellen Medium Lexikon sind sicher harmlose (literarische) Spiele gegenüber den Möglichkeiten der Desinformation und der Unsicherheit von Information im Netz.
: "Ein gutes Fake verdankt seine Wirkung dem Zusammenwirken von Imitation, Erfindung, Verfremdung und Übertreibung herrschender Sprachformen. Es ahmt die Stimme der Macht möglichst perfekt nach, um für einen begrenzten Zeitraum unentdeckt in ihrem Namen und mit ihrer Autorität zu sprechen .... Ziel ist, ... einen Kommunikationsprozeß auszulösen, bei dem – oft gerade durch die (beabsichtigte) Aufdeckung der Fälschung – die Struktur der gefaketen Kommunikationssituation selbst zum Thema wird. ..." (Handbuch o.c. S. 65)
Die kleinen Angriffe der Nihilartikel auf die Verläßlichkeit von Information im traditionellen Medium Lexikon sind sicher harmlose (literarische) Spiele gegenüber den Möglichkeiten der Desinformation und der Unsicherheit von Information im Netz.
contributor - am Sonntag, 29. Februar 2004, 13:17 - Rubrik: Fake
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Offensichtlich schon, wenn wir der offiziellen Webseite des Bundestags Glauben schenken können. Nun gut, wenn man den nächsten Abgeordneten anschauen will, kommt man zu Jürgen W. Möllemann. Und der existiert nun wirklich nicht mehr.
Auf der Webseite des Bundestages findet sich auch eine Selbstdarstellung des Abgeordneten. Mierscheid
Vgl. auch den Eintrag bei Wikipedia - Der freien Enzyklopdie im Internet
Literatur
- Die Mierscheid-Akte. Dokumentarische Spuren eines Phantoms. Hrsg. von Peter Raabe, Hannover 1986
- Jakob Mierscheid, Aus dem Leben eines Abgeordneten: Eine politische Holografie. Herausgegeben von Dietrich Sperling und Friedhelm Wollner, 1998
"Wissenschaftlicher Witz"
"Die Politik besitzt dafür Jakob M. Mierscheid, der im Bundestagshandbuch erwähnt ist und über den offiziellen Server des Deutschen Bundestages erreichbar ist."
kg2u - am Samstag, 28. Februar 2004, 14:01 - Rubrik: Fake
AG Grauwacke: Autonome in Bewegung aus den ersten 23 Jahren. Berlin 2003. Verlag Assoziation A.
Ein etwas provinzielles Berliner Buch über die Geschichte "der" Autonomen kann offenbar nicht umhin den Begriff der Kommunikationsguerilla zu würdigen. Nun besteht das Problem der Analyse einer Berliner Sicht ja vor allem darin, dass Berlin alle Provinzler in sich aufgesogen hat und damit sozusagen die ideelle Gesamprovinz darstellt Das Berliner "Hauptstadtorgan" Interim legt davon jede Woch Zeugnis ab. Das dort zum Vorschein kommende "Bewusstsein" lässt einen mitunter schon verzweifeln (aber das ist eine andere Geschichte).
Das Buch widmet in der Beschreibung der autonomen Bewegung in den 90er Jahre der Kommunikationsguerilla ein Unterkapitel (S. 341-358) ohne explizite Bezugnahme auf das "Handbuch der Kommunikationsguerilla". Im Glossar taucht der Begriff "Kommunikationsguerilla" merkwürdigerweise dann gar nicht mehr auf.
In diesem Kapitel beschreiben die Autoren die Berliner Praxis dessen, was sie für Kommunikationsguerilla halten und das ist in toto auch ganz nett. Sie halten KG für Spaßguerilla und bestätigen damit ein hartnäckiges Vorurteil über (Berliner?) Autonome: Sie können und wollen nicht lesen, ansonsten liefe man/frau ja Gefahr als "Studenten" identifziert zu werden.
Dieser Ton ihrer Beschäftigung ist jener autonome (Berliner?) Gestus, der schon selbst zur Klamotte geworden ist und der unter Denkmalschutz gestellt werden sollte, weil er hoffentlich ein Auslaufmodell ist. Er hat sich mit dem Buch selbst ein Denkmal gestellt und damit könnte es jetzt auch gut sein. Aufschlussreich in Sachen autonomer Selbstrepräsentation, vernachlässigenswert in Sachen KG.
Die Rezension des Grauwacke-Nostalgie-Bandes von Geronimo in der "Interim":
"Auch wenn das vierte Kapitel in dem Buch über die 90er Jahre in vielfältiger Hinsicht das schwächste von allen ist, so ist es doch ein großes Verdienst der Autoren erstmals mit 13 Unterkapiteln sich einmal quer durch das anhaltende rauschen des 90er Jahre-Jahrzehnts geschlagen zu haben. Dabei ist es, und das sei hier nebenbei vermerkt, nicht ganz ohne Ironie, dass das Kapitel über die Techniken der »Kommunikationsguerilla« gleich vor der »Zeit der Verwirrung« abgehandelt wird. Ob das eine vielleicht etwas mit dem anderen zu tun haben könnte? Auch wenn zunächst einmal in Rechnung zu stellen ist, dass hier Erlebnisberichte über militante Aktionen aufgrund von noch nicht abgelaufenen Verjährungsfristen nicht erzählt werden können, wie noch in den vorangegangen Kapiteln: Hier sind die Grauwackeros trotz aller ihnen eigenen Chuzpe, die 80er-Autonomen-Jahre irgendwie auch noch durch die 90-Jahre fortzuschreiben, immer mal wieder- so finde ich - überzeugend vor die Wand gelaufen. Hier transformiert sich der von den Autoren in vielen Passagen über die 80er-Jahre so charmant in Anspruch genommene »streng subjektiv«- Zugang in einer Reihe von Bemerkungen zu einem Ansatz, der gegenüber dem, worüber sie sprechen und Aussagen treffen, eher als »streng ignorant« bezeichnet werden muss. Das ist jetzt ein wirklich bissiger Angriff, der etwas g enauer begründet gehört."
Die ganze Rezension lesen
Vielleicht in diesem Zusammenhang auch lesenswert, die im Grauwacke-Buch sorgsam ausgesparten Medienrandale- Texte I (eins) und II (zwei) der autonomen a.f.r.i.ka.-gruppe zur Kritik autonomer Militanz aus den 90er Jahren.
Ein etwas provinzielles Berliner Buch über die Geschichte "der" Autonomen kann offenbar nicht umhin den Begriff der Kommunikationsguerilla zu würdigen. Nun besteht das Problem der Analyse einer Berliner Sicht ja vor allem darin, dass Berlin alle Provinzler in sich aufgesogen hat und damit sozusagen die ideelle Gesamprovinz darstellt Das Berliner "Hauptstadtorgan" Interim legt davon jede Woch Zeugnis ab. Das dort zum Vorschein kommende "Bewusstsein" lässt einen mitunter schon verzweifeln (aber das ist eine andere Geschichte).
Das Buch widmet in der Beschreibung der autonomen Bewegung in den 90er Jahre der Kommunikationsguerilla ein Unterkapitel (S. 341-358) ohne explizite Bezugnahme auf das "Handbuch der Kommunikationsguerilla". Im Glossar taucht der Begriff "Kommunikationsguerilla" merkwürdigerweise dann gar nicht mehr auf.
In diesem Kapitel beschreiben die Autoren die Berliner Praxis dessen, was sie für Kommunikationsguerilla halten und das ist in toto auch ganz nett. Sie halten KG für Spaßguerilla und bestätigen damit ein hartnäckiges Vorurteil über (Berliner?) Autonome: Sie können und wollen nicht lesen, ansonsten liefe man/frau ja Gefahr als "Studenten" identifziert zu werden.
Dieser Ton ihrer Beschäftigung ist jener autonome (Berliner?) Gestus, der schon selbst zur Klamotte geworden ist und der unter Denkmalschutz gestellt werden sollte, weil er hoffentlich ein Auslaufmodell ist. Er hat sich mit dem Buch selbst ein Denkmal gestellt und damit könnte es jetzt auch gut sein. Aufschlussreich in Sachen autonomer Selbstrepräsentation, vernachlässigenswert in Sachen KG.
Die Rezension des Grauwacke-Nostalgie-Bandes von Geronimo in der "Interim":
"Auch wenn das vierte Kapitel in dem Buch über die 90er Jahre in vielfältiger Hinsicht das schwächste von allen ist, so ist es doch ein großes Verdienst der Autoren erstmals mit 13 Unterkapiteln sich einmal quer durch das anhaltende rauschen des 90er Jahre-Jahrzehnts geschlagen zu haben. Dabei ist es, und das sei hier nebenbei vermerkt, nicht ganz ohne Ironie, dass das Kapitel über die Techniken der »Kommunikationsguerilla« gleich vor der »Zeit der Verwirrung« abgehandelt wird. Ob das eine vielleicht etwas mit dem anderen zu tun haben könnte? Auch wenn zunächst einmal in Rechnung zu stellen ist, dass hier Erlebnisberichte über militante Aktionen aufgrund von noch nicht abgelaufenen Verjährungsfristen nicht erzählt werden können, wie noch in den vorangegangen Kapiteln: Hier sind die Grauwackeros trotz aller ihnen eigenen Chuzpe, die 80er-Autonomen-Jahre irgendwie auch noch durch die 90-Jahre fortzuschreiben, immer mal wieder- so finde ich - überzeugend vor die Wand gelaufen. Hier transformiert sich der von den Autoren in vielen Passagen über die 80er-Jahre so charmant in Anspruch genommene »streng subjektiv«- Zugang in einer Reihe von Bemerkungen zu einem Ansatz, der gegenüber dem, worüber sie sprechen und Aussagen treffen, eher als »streng ignorant« bezeichnet werden muss. Das ist jetzt ein wirklich bissiger Angriff, der etwas g enauer begründet gehört."
Die ganze Rezension lesen
Vielleicht in diesem Zusammenhang auch lesenswert, die im Grauwacke-Buch sorgsam ausgesparten Medienrandale- Texte I (eins) und II (zwei) der autonomen a.f.r.i.ka.-gruppe zur Kritik autonomer Militanz aus den 90er Jahren.
contributor - am Samstag, 28. Februar 2004, 13:40 - Rubrik: Zum Begriff der Kommunikationsguerilla
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DesillusionismusKmbH präsentiert:
Radio Alice
"Radio Alice ist eine neue Form der Medien- und Werbekritik. Radio Alice ist kein originäres Produkt des Zündfunks, sondern gelangt über die externe DesillusionismusKmbH ins Programm.
Dieses GEHEIMNISVOLLE KOLLEKTIV hat vor ein paar Wochen mit uns Kontakt aufgenommen, weil es den Zündfunk für den geeigneten Kooperationspartner für eine bestimmte Form von Gegenöffentlichkeit hält. Weil wir die Ideen der DESILLUSIONISMUSKMBH ebenfalls spannend fanden, haben wir uns darauf eingelassen und räumen dem Kollektiv künftig Sendeplatz bei uns ein: Jeden zweiten Freitag."
Radio Alice beim Zündfunk
Auszug aus dem Manifest 2003 von Radio Alice
"Alice ist die mediale Zwillingsschwester von Alice. Wie Alice flieht Alice vor der Langweilige. Denn: Kapitalismus macht nicht nur dumm im Kopf. Kapitalismus ist selber dumm im Kopf. Seit über 14 Jahren erzählt er uns nun schon ungehindert, dass nur er allein diese Welt regieren könne. Jeder, der heute nicht nach den Regeln der Marktwirtschaft spielt und sich dabei noch prächtig amüsiert, wird als Loser, als hoffnungsloser Romantiker abgetan. Alice spielt nicht mit. Radio Alice kann so zickig sein wie Alice bei der herz- und hirnlosen Herzkönigin. Denn Alice weiß: Es gibt das echte Wunderland noch, wo es Spiele ohne Regeln, ohne Gewinner und ohne Verlierer gibt. Und sei es auch nur für die nächsten fünf Minuten. Alice hat gar keinen Bock die Welt zu retten. Dafür ist es sowieso schon zu spät. Alice interessiert sich auch nicht für Fakten, Fakten, Fakten. Alice fragt vielmehr wie es zu diesen kommt. Alice erklärt den Kampf. Kampf dem Terror des Marketings und dem Grauen der Gewöhnung. Alice kämpft gegen die Lüge vom Ende der Geschichte - mit ihren eigenen Geschichten. Alice ist radikal. Denn Alice sagt einfach nein. Alice verweigert sich. Alice macht was sie will."
Das ganze Manifest lesen
Radio Alice
"Radio Alice ist eine neue Form der Medien- und Werbekritik. Radio Alice ist kein originäres Produkt des Zündfunks, sondern gelangt über die externe DesillusionismusKmbH ins Programm.
Dieses GEHEIMNISVOLLE KOLLEKTIV hat vor ein paar Wochen mit uns Kontakt aufgenommen, weil es den Zündfunk für den geeigneten Kooperationspartner für eine bestimmte Form von Gegenöffentlichkeit hält. Weil wir die Ideen der DESILLUSIONISMUSKMBH ebenfalls spannend fanden, haben wir uns darauf eingelassen und räumen dem Kollektiv künftig Sendeplatz bei uns ein: Jeden zweiten Freitag."
Radio Alice beim Zündfunk
Auszug aus dem Manifest 2003 von Radio Alice
"Alice ist die mediale Zwillingsschwester von Alice. Wie Alice flieht Alice vor der Langweilige. Denn: Kapitalismus macht nicht nur dumm im Kopf. Kapitalismus ist selber dumm im Kopf. Seit über 14 Jahren erzählt er uns nun schon ungehindert, dass nur er allein diese Welt regieren könne. Jeder, der heute nicht nach den Regeln der Marktwirtschaft spielt und sich dabei noch prächtig amüsiert, wird als Loser, als hoffnungsloser Romantiker abgetan. Alice spielt nicht mit. Radio Alice kann so zickig sein wie Alice bei der herz- und hirnlosen Herzkönigin. Denn Alice weiß: Es gibt das echte Wunderland noch, wo es Spiele ohne Regeln, ohne Gewinner und ohne Verlierer gibt. Und sei es auch nur für die nächsten fünf Minuten. Alice hat gar keinen Bock die Welt zu retten. Dafür ist es sowieso schon zu spät. Alice interessiert sich auch nicht für Fakten, Fakten, Fakten. Alice fragt vielmehr wie es zu diesen kommt. Alice erklärt den Kampf. Kampf dem Terror des Marketings und dem Grauen der Gewöhnung. Alice kämpft gegen die Lüge vom Ende der Geschichte - mit ihren eigenen Geschichten. Alice ist radikal. Denn Alice sagt einfach nein. Alice verweigert sich. Alice macht was sie will."
Das ganze Manifest lesen
kg2u - am Donnerstag, 26. Februar 2004, 09:09 - Rubrik: Gegenoeffentlichkeit
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Battling Big Business
Countering greenwash, front groups and other forms of corporate deception. Edited by Eveline Lubbers
Green Books, 224pp, ISBN 1-903998-14-X, £10.95.
Camy Matthay (Zmagazine), Februari 2003
about A.F.R.I.K.A.-Text "Using the language of Power" in "Battling Big Business"
"As encouraging as this perspective
is, Battling Big Business underscores the necessity for activists not to be just assiduous in the safekeeping and execution of their goals, but to be thinking faster and more creatively than their opponents. This is where the second part of Battling Big Business comes in, offering a tactical menu so perceptive, and so ripe for experimentation, that it seems to have arrived from the future (well, as a matter of fact from a.f.r.i.k.a. and other virtual orbits).
A stunning essay by autonome a.f.r.i.k.a. gruppe 'Communication Guerrillas: Using the Language of Power' calls attention to two interrelated political facts: one, that a given public will become inured to rituals that become ubiquitous, and two that 'radical leftist rituals are needed by the state to provide symbolic balance against the extreme right as well as to justify new repressive laws.' Keeping these facts in mind, a.f.r.i.k.a. creates a compelling argument for activists to set aside the conventional logic of 'us vs. them' trench warfare and instead to playfully 'distort the channels and modalities of communication.'
a.f.r.i.k.a. recounts a campaign by the German antiracist network 'kein mensch ist illegal' that employed these techniques with dramatic success against Lufthansa who was involved in the deportation of refugees. 'kein mensch ist illegal' produced a high-quality spoof leaflet in customer-friendly corporate language advertising Lufthansa's new 'Deportation Class.'The leaflet, overidentifying with the logic of profit, explained that the new lower-price fares were being offered to their customers for the reduced level of comfort they might experience sitting next to someone in handcuffs with tape over their mouth.
As it turned out, enough people believed the airline was capable of such cynical marketing that they started attacking the airline, the government, and the policy. Ultimately, Lufthansa begged off on being the chauffer for the state's unwanted an achievement that most felt would never have occurred through direct or 'indirect' negotiation.
As a.f.r.i.k.a. pointed out, the Deportation Class campaign exposed one of many self-contradictions or 'hidden reversals' of the liberal market culture of political and economic choice. The image of all commercial airlines is based on the fantasy of a world without borders, that passengers are free to travel anywhere in the world in the pursuit of information, sensations, and goods. The 'no one is illegal' campaign revealed that though airplanes make the pleasure of traveling available to all customers, they also take some people where they definitely do not want to go.
Subvertisments, like the Deportation Class leaflet, as well as other
communication guerrilla tactics revealed in Battling Big Business have enormous revolutionary potential in that they remind their audiences, i.e., the consumer-citizens of the world's privileged regions, of the suffering, injustice, and destructive forces required to maintain modern industrial civilization. Tactics like this -unexpected, irresistible, playful and deeply provocative- call attention not so much to the 'bad guys' as to the mind industry and ideology that allows them to rule."
Full Text
Countering greenwash, front groups and other forms of corporate deception. Edited by Eveline Lubbers
Green Books, 224pp, ISBN 1-903998-14-X, £10.95.

Camy Matthay (Zmagazine), Februari 2003
about A.F.R.I.K.A.-Text "Using the language of Power" in "Battling Big Business"
"As encouraging as this perspective
is, Battling Big Business underscores the necessity for activists not to be just assiduous in the safekeeping and execution of their goals, but to be thinking faster and more creatively than their opponents. This is where the second part of Battling Big Business comes in, offering a tactical menu so perceptive, and so ripe for experimentation, that it seems to have arrived from the future (well, as a matter of fact from a.f.r.i.k.a. and other virtual orbits).
A stunning essay by autonome a.f.r.i.k.a. gruppe 'Communication Guerrillas: Using the Language of Power' calls attention to two interrelated political facts: one, that a given public will become inured to rituals that become ubiquitous, and two that 'radical leftist rituals are needed by the state to provide symbolic balance against the extreme right as well as to justify new repressive laws.' Keeping these facts in mind, a.f.r.i.k.a. creates a compelling argument for activists to set aside the conventional logic of 'us vs. them' trench warfare and instead to playfully 'distort the channels and modalities of communication.'
a.f.r.i.k.a. recounts a campaign by the German antiracist network 'kein mensch ist illegal' that employed these techniques with dramatic success against Lufthansa who was involved in the deportation of refugees. 'kein mensch ist illegal' produced a high-quality spoof leaflet in customer-friendly corporate language advertising Lufthansa's new 'Deportation Class.'The leaflet, overidentifying with the logic of profit, explained that the new lower-price fares were being offered to their customers for the reduced level of comfort they might experience sitting next to someone in handcuffs with tape over their mouth.
As it turned out, enough people believed the airline was capable of such cynical marketing that they started attacking the airline, the government, and the policy. Ultimately, Lufthansa begged off on being the chauffer for the state's unwanted an achievement that most felt would never have occurred through direct or 'indirect' negotiation.
As a.f.r.i.k.a. pointed out, the Deportation Class campaign exposed one of many self-contradictions or 'hidden reversals' of the liberal market culture of political and economic choice. The image of all commercial airlines is based on the fantasy of a world without borders, that passengers are free to travel anywhere in the world in the pursuit of information, sensations, and goods. The 'no one is illegal' campaign revealed that though airplanes make the pleasure of traveling available to all customers, they also take some people where they definitely do not want to go.
Subvertisments, like the Deportation Class leaflet, as well as other
communication guerrilla tactics revealed in Battling Big Business have enormous revolutionary potential in that they remind their audiences, i.e., the consumer-citizens of the world's privileged regions, of the suffering, injustice, and destructive forces required to maintain modern industrial civilization. Tactics like this -unexpected, irresistible, playful and deeply provocative- call attention not so much to the 'bad guys' as to the mind industry and ideology that allows them to rule."
Full Text
kg2u - am Donnerstag, 26. Februar 2004, 08:30 - Rubrik: a.f.r.i.k.a.-texte
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"Subitoys"
Spielzeuge erobern die Welt!
Die gesellschaftliche Bedeutung des Spielzeugs und der Spielzeug produzierenden Industrie hat sich im letzten Jahrhundert grundlegend gewandelt. Basierten die Spielsachen der Vergangenheit noch auf mühevoller Handarbeit und regionalen Eigenheiten, sind sie heute hervorragend gefertigte industrielle Produkte mit einem weltweiten Verbreitungsgrad.
(...)
"Subitoys" ist ein Unternehmen der Zukunft, das gestalterisch in die Gegenwart eingreifen und soziale Verantwortung übernehmen will. Mit dem "Subitoys" Research Departement (SRD) steht unserer Firma ein Instrument zur Verfügung, das auf verschiedene Fragen eingehen will, die im Zusammenhang mit Spielzeug, seiner Produktion und seiner Wirkungsmächtigkeit auftreten. Zu den Arbeitsschwerpunkten zählen dabei historische Forschungen ebenso wie die Untersuchung der Produktionsbedingungen der Branche.
In einigen Städten der Bundesrepublik eröffnet "Subitoys" in diesen Monaten temporäre Ausstellungsorte, mit dem Ziel neue Partnerinnen und Partner zu gewinnen. Auch in Eurer Nähe:
Weitere Informationen zu Subitoys
Spielzeuge erobern die Welt!
Die gesellschaftliche Bedeutung des Spielzeugs und der Spielzeug produzierenden Industrie hat sich im letzten Jahrhundert grundlegend gewandelt. Basierten die Spielsachen der Vergangenheit noch auf mühevoller Handarbeit und regionalen Eigenheiten, sind sie heute hervorragend gefertigte industrielle Produkte mit einem weltweiten Verbreitungsgrad.

(...)
"Subitoys" ist ein Unternehmen der Zukunft, das gestalterisch in die Gegenwart eingreifen und soziale Verantwortung übernehmen will. Mit dem "Subitoys" Research Departement (SRD) steht unserer Firma ein Instrument zur Verfügung, das auf verschiedene Fragen eingehen will, die im Zusammenhang mit Spielzeug, seiner Produktion und seiner Wirkungsmächtigkeit auftreten. Zu den Arbeitsschwerpunkten zählen dabei historische Forschungen ebenso wie die Untersuchung der Produktionsbedingungen der Branche.
In einigen Städten der Bundesrepublik eröffnet "Subitoys" in diesen Monaten temporäre Ausstellungsorte, mit dem Ziel neue Partnerinnen und Partner zu gewinnen. Auch in Eurer Nähe:
Weitere Informationen zu Subitoys
kg2u - am Mittwoch, 25. Februar 2004, 23:04 - Rubrik: Subvertising
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