Subvertising


Weitere Infos hierzu gibt es bei nerdcore
Das Logo der Kampagne, welches auch schon mit einem Haufen Hundescheisse assoziiert wurde:

Und nun gibt es auch schon die ersten Fakes, die im Spreeblick-Weblog zu finden sind ..., aber noch viel mehr hier beim flickr-Pool

Und bei Spreeblick kann man eine Photoshop-Vorlage runterladen und selbst ans Werk gehen.
Das rockt. Erste Ergebnisse:

Verursacher ist dieses Teil "Subvertising":

Wieder mal geht es um die Frage, was uns der 11.9. zu sagen hat. Mercedes teilt uns mit:
andererseits: die frage ist, ob da nicht noch mehr ist als nur anti-amerikanismus. tatsächlich ist das bild da oben ja das perfekte beispiel für die subversion von zeichen, wenn nike, die den amerikanischen traum in ein perfektes logo gepackt haben, gegen den amerikanischen alptraum gewendet wird. das hat schon was.
Büro des Erlanger Vereins zur Förderung alternativer Medien von der Polizei durchsucht
Vier Polizeibeamte und ein Vertreter der Stadt Erlangen fanden sich am Morgen des 20. April beim Büro des Erlanger Vereins zur Förderung alternativer Medien, der auch die "raumzeit" herausgibt, zur Hausdurchsuchung ein. Eine Richterin des Amtsgerichts Erlangen hatte diesen Besuch angeordnet. Als "Beweismittel" wurden drei Plakate beschlagnahmt.

Neue Dekoration im Schaufenster
Eins davon hing im Schaufenster und ist nach Ansicht des Erlanger Gerichts Anlass genug um die Büroräume durchstöbern zu lassen. Bundesweit wurde dieses Plakat der Roten Hilfe verteilt und ausgehangen. Es thematisiert ein Berufsverbot gegen einen Heidelberger Realschullehrer. Die Reaktion der Erlanger Polizei ist allerdings einzigartig – ähnliche Fälle sind bundesweit nicht bekannt. Unter der Schlagzeile "Das neue Heidelberger Schloss" ist auf dem Poster vor der Kulisse des Heidelberger Schlosses eine Person mit Vorhängeschloss an den Lippen abgebildet. Die Fußzeile ist – auf den ersten Blick – mit einem kleinen Emblem versehen, das dem Wappen von Baden-Württemberg ähnelt. Allerdings vermisst man beim näheren Hinsehen die drei Löwen, diese wurden durch drei Schweine ersetzt. Das sei, behauptet das Erlanger Gericht, strafbar als Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole. Gegen den Vereinsvorstand wird nun ermittelt, ob er diesen Plakatanschlag veranlasst oder gebilligt habe. Sonja Brünzels vom Verein zur Förderung alternativer Medien warnt davor, diesen Vorfall auf die leichte Schulter zu nehmen: "Die Richterin hat recht getan. Gerade das Wahrzeichen des bayerischen Freistaates wäre ein willfähriges Objekt. Nicht auszudenken, würde eines Tages die Volkskrone, die im Zentrum des Wappens steht, von Schweinen gehalten, die noch dazu die Zunge herausstrecken." Ein Detail sei noch erwähnt, um die Posse abzurunden: Ein langjähriger Beamter der Erlanger Staatschutzabteilung, H. Singer, wollte es bei den Schweinderl nicht belassen. An einer Wand des Büros, das von verschiedenen Gruppen als Versammlungsraum benutzt wird, entdeckte er einen kleinen handgeschriebenen Notizblockzettel, auf dem mit Kugelschreiber die Worte "D-Land" und "Doofland" mit den Umriss Deutschlands versehen waren. Auch das sei strafbar, meint Singer, wenn es von außen erkennbar ist. Anschließend begaben sich die Polizisten auf die Straße und versuchten den Zettel durchs Fenster zu entziffern - was misslang. Wenn allerdings, ergänzte Singer noch, einer mit dem Fernglas reinguckt und Anzeige erstattet, dann kämen sie wieder. Seinem Kollegen fiel auch gleich ein, wer da so reinschauen könnte: "Die AntiAntifa!". AutorIn: wm
Quelle hier und dort lassen sich auch die Schweine im Wappen besser erkennen ...
Infos zum aktuellen baden-württembergischen Berufsverbotsfall

Die "Anzeige" stand mal auf dieser Webseite:
Inzwischen soll LEGO inteveniert haben und es ist verschwunden. Warum eigentlich?

»Corporations advertise.
Culture jammers subvertise.«
Wie bereits in einem Kommentar zu vernehmen,
erscheint im März (auf der Verlagswebseite ist Mai 2005 angegeben) dieses Jahres bei orange-press (Klaus Theweleit) das Buch "Culture Jam" von Kalle Lasn (dem Herausgeber von Adbusters). Ein bisschen großspurig ist die Ankündigung schon, wenn da von einer "neuen sozialen Bewegung" die Rede ist. Aber das Verlagsgeschäft ist hart, das wissen wir alle ... Und eigentlich umfasst Culture Jamming noch ein bisschen mehr als die Adbusters, aber na ja ... das sollen sie dann mit Mark Dery ausmachen ...
"orange-press präsentiert das bahnbrechende Manifest einer neuen sozialen Bewegung.
Culture Jamming ist eine subversive Methode, die sich elaborierter Techniken bedient, um die Konsumkultur zu blockieren und eine verbraucherorientierte Gegenöffentlichkeit zu schaffen. Eine mentale Umweltschutzbewegung, die gegen einen Dauerbeschuss mit 4.000 Werbebotschaften täglich kämpft. »Es funktioniert wie beim Judo. Wir nutzen die Wucht der millionenschweren Anzeigen und Spots der Werbeindustrie und hauen sie auf die Matte, indem wir die teuer eingeführten und positiv konnotierten Symbole einfach umdrehen« (Kalle Lasn). Beispiele für diese Adbuster-Antiwerbung-Werbung finden sich in der im März 2005 bei orange-press erscheinenden deutschen Erstausgabe.
Rasant und drastisch geschrieben holt CULTURE JAM uns genau dort ab, wo wir sind: auf dem Sofa vor unserem Fernsehgerät, missmutig und träge. Hadernd mit uns und der Welt sind wir nicht in der Lage, unsere Defizite zu artikulieren, geschweige denn etwas daran zu ändern oder unsere Umwelt aktiv mitzugestalten. Noch nie lagen Wissen und Handeln so weit auseinander wie heute. Kalle Lasn führt sie wieder zueinander und entwirft neue Wege, wie wir uns aus der alltäglichen Lähmung, aus der Übermacht von Medien und Konsumsucht befreien und wieder Verantwortung übernehmen können.
Kalle Lasn ist Gründer der Media Foundation und des »Adbuster Magazine«. Er organisiert weltweite Aktionen wie den BUY NOTHING DAY oder die TV-Turnoff-Week, und ist Mitbegründer des »Culture Jamming«. Er lebt in Vancouver, Kanada.
Kalle Lasn: Culture Jam. 5x20 cm 224 Seiten, illustrierte Klappenbroschur. Deutsch von T-Man. 18,- EURO (D)/ 18,50 EURO (A)/SFr 31,90 / ISBN: 3-936086-22-2 (orange-press)
Orginal von 2000:
Kalle Lasn, Culture Jam: How to Reverse America's Suicidal Consumer Binge - And Why We Must (Quill, 2000)
Die Zeit (46/2000) über Kalle Lasn anlässlich der englischsprachigen Veröffentlichung von Culture Jam