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KG in der Universitaet

Ein weiterer akademischer Output, in dem Kommunikationsguerilla eine wichtige Rolle spielt, ist zu verzeichnen. Nicole Grothe hat eine im transcript-Verlag ihre kunsthysterische Dissertation zur Frage "Wann ist Kunst Politik?" veröffentlicht:
transcriptgrothe
Nicole Grothe
InnenStadtAktion – Kunst oder Politik?
Künstlerische Praxis in der neoliberalen Stadt
September 2005, 282 S., kart., zahlr. Abb., 25,80 €
ISBN: 3-89942-413-1

Der Klappentext:
"Wem gehört die Stadt? – Diese Frage ist Kernstück der Auseinandersetzungen um die Innenstädte, die zunehmend zum umkämpften Terrain werden. "Sicherheit und Sauberkeit" gelten als oberste Maxime eines attraktiven Stadtbilds. Welche Rolle spielt Kunst in diesem Zusammenhang? Wo dient sie dazu, ordnungspolitische Maßnahmen durchzusetzen, und wie sehen kritische künstlerische Praxen aus? Im Zentrum dieser Untersuchung stehen die 'InnenStadtAktionen', mit denen KünstlerInnen, TheoretikerInnen und politische Initiativen Ende der neunziger Jahre gegen "Privatisierung, Ausgrenzung und Sicherheitswahn" intervenierten."

Die Arbeit bezieht sich auf die derzeit in verschiedenen Feldern geführte Debatte um das Verhältnis von Politik und Kunst. Vorausgeschickt werden sollte allerdings, dass in unserer Annotation das eigentliche Anliegen der Autorin nicht im Mittelpunkt steht, sondern überwiegend die Rezeption des Kommunikationsguerilla-Konzeptes in ihrer Dissertation.

Ein eine erste Lektüre zeigt, dass für Grothe das Erscheinen des Handbuchs der Kommunikationsguerilla und der Verlauf der sogenannten InnenStadtAktionen im Jahr 1997 in einem engen Zusammenhang stehten. Sie referiert überaus ausführlich einzelne Aspekte des Handbuches und vergleicht die darin beschriebenen Techniken mit dem Verlauf einzelner Aktionen besagter Kampagne.
Abgesehen, dass wir das ganz ähnlich sehen, ist es wohl zunächst der Aufgabe des Verfassens einer sogenannten Qualifikationsarbeit geschuldet, dass hierbei (im Hinblick auf die Kommunikationsguerilla - und nur das können wir beurteilen) nicht viel neues rüberkommt, ausser eben der Beurteilung der jeweiligen Aktionen im Hinblick auf ihre Kommunikationsguerilla-Tauglichkeit und inwiefern sie zurecht sich dieses Siegel anheften dürfen. Dazu wäre allerdings anzumerken, dass es aus unserer Sicht darauf nicht ankommt, weil in der Praxis immer oder überwiegend Mischformen vorkommen. Aber immerhin ist es interessant zu sehen, wenn jemand das Instrumentarium der KG einmal durchzudeklinieren beginnt.

Dabei interessiert uns weniger, ob oder was davon nun Kunst ist (was im Feld der Kunstgeschichte sicherlich zentral ist).
Darüber hinaus werden in diesem Band mitunter Aspekte bestimmter Debatten aufgenommen, die ab und zu auch hier Thema sind. Etwa die von Günter Jacob vom Zaun gebrochene Debatte um den vermeintlichen Distinktionsgewinn der beteiligten Künstler an politischen Aktionen wie der Innenstadtaktionen (S. 245ff.).
Grothe referiert die Diskussion und hinterfragt Jacobs Versuche, sich mittels dieser Diskussion einen Distinktionsgewinn als Kritiker der Kritiker zu erschreiben. In der Empirie kann sie schließlich zeigen, welchen Unfug Jacob verzapft hat, weil im Kunstbetrieb alles andere bloss keine Distinktionsgewinne mit politischen Aktionen eingefahren werden können.

Ihr Fazit (S. 260f.) :
"Die Frage ob es sich bei den InnenStadtAktionen um "Kunst oder Politik" handelt, wie es im Titel dieser Arbeit aufgeworfen ist, lässt sich nicht eindeutig beantworten, da die InnenStadtAktionen gerade die Ausschließlichkeit, die in dieser Frage impliziert ist, unterlaufen. "
Anschließend referiert sie nochmals einen weiten Kunstbegriff um dann wieder den Bezug zur Kommunikationsguerilla herzustellen:
"Hier lassen sich wieder Bezüge zum Konzept Kommunikationsguerilla herstellen, deren Methoden die InnenStadtAktionen vielfach bedienen, denn: 'Kommunikationsguerilla interessiert sich nicht für die Qualität von Kunst nach den Kritierien der Kunstgeschichte, sondern für die Brauchbarkeit ihrer ästhetischen Mittel für eine subversive Praxis'".
Anschließend verweist sie auf den jeweiligen Kontext, wenn es darum gehe, künstlerische und politische Praxen zu unterscheiden. Alles in allem ist das Buch sehr informativ und rückt noch einmal in kompakter Form die damaligen Aktionen in den eigenen Horizont zurück.

Zur Autorin:
Nicole Grothe ist freie Kunsthistorikerin und lebt in Düsseldorf. Sie forscht zu zeitgenössischer Kunst im öffentlichen Raum und aktuellen sozialen Bewegungen. Ein online verfügbarer Beitrag von Grothe im Hinblick auf Fake findet sich hier.

Scheinbar un-wahr oder wie falsche (Online-) Informationen, wahre (‚Real Life’) Ereignisse schaffen

Die deutschsprachige akademische Welt entdeckt ein Thema: Die Kommunikationsguerilla!
Nach dem sehr guten und ziemlich ausführlichen medienwissenschaftlichen Überblickstext von Marcus S. Kleiner mischt sich nun auch die "Volkskunde" ein. In der österreichischen Zeitschrift "kuckuck - Notizen zur Alltagskultur" (herausgegeben vom Grazer Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie) veröffentlichte der Hamburger Kulturwissenschaftler Klaus Schönberger (ja, der mit dem Bankraub-Buch) einen kürzeren Beitrag über Fakes. Der Untertitel lautet: "Kulturwissenschaftliche Anmerkungen zum Fake als politisches Handlungs- und Kommunikationsmuster."

Der Text geht vom DowChemical-Fake aus, beschreibt ihn ausführlich und analysiert den Fake als "politisches Handlungs- und Kommunikationsmuster". Schönberger geht darüber hinaus auch auf die technischen Rahmenbedingungen des Internet und der Möglichkeit von Fakes ein.

Die ganze Angabe:
Schönberger, Klaus: Scheinbar un-wahr oder wie falsche (Online-) Informationen, wahre (‚Real Life’) Ereignisse schaffen. Kulturwissenschaftliche Anmerkungen zum Fake als politisches Handlungs- und Kommunikationsmuster. In: Kuckuck 1/2005. Notizen zur Alltagskultur. Themenheft „scheinbar“, S. 18-23.

Nachtrag am 7.8.: Der Beitrag ist nun online (aber ohne Fussnoten)

[via Kulturwissenschaftliche Technikforschung]

Während der "Southern Humanities Council"-Konferenz 2005 ("Imagination and the Public Sphere Conflicts, Confluences, and Creativity") in Richmonde, Virgina (USA), wollte Martin W. Klingmeyer, Bloomsburg University of Pennsylvania, prüfem, inwiefern die Legitimation der Kommunikationsguerilla den Habermaschen Kommunikations-Idealen Stand hält:

"When Free Speech Fails: Justification of Guerilla Communication in the Public Sphere"

One of the greatest rights we have in the United States is free speech. This right is closely held and adamantly defended by many. Although we have the right to free speech, there is no right to be heard. On the surface, this may not be a bad thing. One might argue that there is no good reason to listen to the ravings of a lunatic; democracy does not necessarily suffer from such a denial. But when we consider how the free market sorts and decides which opinions are heard, it quickly becomes apparent that often the speech of the individual is subordinated to those who have access to the mass media. While speech may be free, it certainly isn't cheap insofar as mass
media is concerned. This disenfranchisement of individuals from communication and participation in the public sphere has lead to "guerilla art" and "culture jamming." Unlike the costly mass media, guerilla communication is cheap. Armed with spray paint, stencils, stickers, and elaborate props, guerilla artists and culture jammers are participating in the public sphere despite corporate America's grab on the forum.

This paper is not concerned with whether or not the current system, which allocates certain types of speech based on capitalization, is a fair way to distribute access to speech. Furthermore, it will not debate whether guerrilla communication abrogates the law. It cedes that such activity is illegal. Rather, the scope of this paper will be to determine if guerrilla communication can be justified. First it will consider justification on grounds of civil disobedience. Then the paper will consider if guerrilla communication violates the tenets of communication in the Public Sphere in light of Habermas' ideals.


Wer aber prüft, ob die Habermaschen Ideale den theoretischen Ausgangsvoraussetzungen der Kommunikationsguerilla standhalten?

Krieg der Zeichen
Culture Jamming als ästhetische Taktik des Widerspruchs
Perspektiven für eine kritische Kunst im öffentlichen Raum

ist der Arbeitstitel für eine kunsthysterische Dissertation (Christian Hartard) an der Uni München, deren Abstract im Netz verfügbar ist.
Das wird in der Tat eine Fleißarbeit.
Im kunsthistorischen Kontext muss CJ offensichtlich als "ästhetische Taktik" reklamiert werden. Soll mir aber mal eine/r erklären, warum bei Hartard der Begriff Kommunikationsguerilla so konsequent umschifft wird. Ist das der Versuch culture jamming als ein rein ästhetisches Projekt zu reklamieren? Werden hier Claims abgesteckt? Dass er das übersehen hat, kann man angesichts der identischen Literaturliste fast nicht glauben. Auch bei den angegebenen Links müsste er darüber gestolpert sein ... zumal andere in dem Kontext mit dem Begriff auch keine Schwierigkeiten haben. So etwas enthüllen mitunter auch Vorworte, manchmal sind es die akademischen Betreuer, die ein Aber gegen etwas haben usw.

via sum1

An der altehrwürdigen Bologneser DAMS entstehen jetzt auch Qualifikationsarbeiten zum Thema Kommunikationsguerilla. Als Beispiel dient in dieser Hausarbeit RTMark.

Guerriglia della comunicazione su Internet: il caso ®™ark
di Federica Corbellini

[Ricerca realizzata per il Corso di Teoria e tecniche delle comunicazioni di massa(prof. Pier Luigi Capucci), DAMS, Università di Bologna, A.A. 2001/2002.

Vor einem Monat öffneten in Mannheim Musikpark und Popakademie ihre Pforten. Aber nicht nur das:
Auch die neugegründete Rock'n'Roll Highschool präsentierte sich der Öffentlichkeit. In der Zwischenzeit kann das Studiensekretariat zufrieden feststellen, dass das Konzept Rock'n'Roll Highschool voll aufgegangen ist.
Innerhalb dieses einen Monats haben wir beinahe dreissig neue DozentInnen für uns gewinnen können. Außerdem ungefähr 300 passive nicht lehrende Studierende und UnterstützerInnen.
In diesem einen Monat fanden wöchentlich bis zu vier offizielle und eine ungezählte Menge informeller Lehrveranstaltungen in Kneipen und Wohnzimmern statt.
Zufrieden berichtet Karin Katz von einer Lehrveranstaltung mit dem Dozenten Ringo Reblaus: "Das war echt der Hammer. Soviel habe ich noch nie zwischen 24.00 und 4.00 Uhr gelernt. Ich denke dass die Rock'n'Roll Highschool mir echt was für meine Zukunft bringt."
Auch Musikpark und Popakademie zeigten sich neidisch angesichts des großen Erfolgs der Rock'n'Roll Highschool Mannheims. Leitende Angestellte des Musikparks versuchten sich bei uns einzuschreiben und die Popakademie versuchte uns sofort als ein Produkt ihres kreativen Anstosses zu präsentieren. Diese bösartigen Übernahmeversuche konnten aber erfolgreich abgewehrt werden.

Und wir freuen uns jetzt auf die nächsten Jahre mit der Rock'n'Roll Highschool
www.rnrhighschool-mannheim.de

Im Wintersemester 2004/2004 wurde an der Universität Münster im Fach Kommunikationswissenschaft KG als Beispiel für eine Tendenz alternativer Öffentlichkeit herangezogen.


Scholl, A. (065138)
Zeit: Montag 9-11
Beginn: 13. Oktober 2003
Ort: B 302

Aus Fach:
Kommunikationswissenschaft (geöffnet)
Anmeldung: In der ersten Sitzung
KKM: Vertiefungsseminar
AKu: AK I,1 / I,2

Die journalistische Berichterstattung ignoriert wichtige Bereiche der Gesellschaft und thematisiert soziale Bewegungen - wenn überhaupt - nur negativ. Public Relations sind ein Macht- und Einflussinstrument der gesellschaftlichen Elite, um die wenigen kritischen Berichte zu übertönen. Die Werbung berauscht die Gesellschaft mit schönen Bildern, um den Konsum zu steigern und alle sozialen Handlungen ökonomisch verwertbar zu machen. Die Unterhaltungsbranche vermittelt die Ideologie eines Mainstream, in dem nur angepasste Werte und Weltbilder vorstellbar sind. Zugegeben: Diese Behauptungen sind maßlos übertrieben und werden dem Pluralismus unserer Gesellschaft nicht gerecht. Dennoch haben es alternative Gesellschaftsentwürfe auch hier sehr schwer, sich zu artikulieren und Gehör zu finden. Alternative Medien warten deshalb nicht auf eine Besserung der Verhältnisse, sondern schaffen selbst eine Gegenöffentlichkeit zum scheinbaren gesellschaftlichen Konsens.

In dem Seminar geht es hauptsächlich um die Frage: Gibt es einen alternativen Journalismus oder sogar eine alternative Werbung und PR, die nicht den Interessen der gesellschaftlichen Elite dienen und unter welchen Bedingungen ist dies möglich? Dazu sollen verschiedene Formen alternativer Medien und ihre Leistung für die Gegenöffentlichkeit untersucht und diskutiert werden.

Literatur:
* Atton, Chris (2001): Alternative Media, Thousand Oaks (CA), London, New Delhi: Sage Publications.
* Autonome a.f.r.i.k.a.; Luther Blisset; Sonja Brünzels (42001): Handbuch der Kommunikationsguerilla, Berlin, Hamburg, Göttingen: Assoziation A. (XXIX 301)
* Drücke, Bernd (1998): Zwischen Schreibtisch und Straßenschlacht? Anarchismus und libertäre Presse in Ost- und Westdeutschland, Ulm: Klemm & Oelschläger.
Stamm, Karl-Heinz (1988): Alternative Öffentlichkeit. Die Erfahrungsproduktion neuer sozialer Bewegungen, Frankfurt/Main, New York: Campus.

Scheinanforderungen
TN: Wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben
LN: Referat, Hausarbeit

Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Institut für Kunstpädagogik
Net: Art/Activism; Geniekult vs. Kollektiv;
Seminar II HS
Prof. Dr. Birgit Richard
SS 2001

Luther Blissett
Alle oder keiner?

von Susann Müller (susann_mueller@web.de)

Inhalt
1. Einleitung: Wer ist Luther Blissett?
2. Konzept des multiplen Namen, der kollektiven Identität
3. Ziele und Theorien
3.1. Neoismus
3.2. Kommunikationsguerilla
4. Mittel und Techniken
5. Beispiele und Aktionen
6. „Seppuku“ und Wu-Ming
7. Schlußüberlegungen
8. Quellen

In den Schlußüberlegungen findet sich eine ganz brauchbare Zusammenfassung des Verhältnisses zwischen Kunst und KG.

Zu klären bleibt, ob es man das Phänomen "Luther Blissett" überhaupt als Kunst bezeichnen kann. Zweifelsohne werden künstlerische Mittel angewendet, da in "Künstlerkreisen" eher eine Entwicklung unkonventioneller Aktionsformen möglich ist. Diese werden jedoch nach ihrer Brauchbarkeit für die Zwecke politischer Subversion beurteilt. Noch fragwürdiger ist die Zuordnung in den Bereich "Netzkunst". Das Projekt nutzt schließlich ganz unterschiedliche Medien und, was noch wichtiger ist, es findet keine internetspezifische Entstehung oder Aufarbeitung der Texte statt. Typisch hingegen ist die Tatsache, daß kein Ausstellungsprodukt vorliegen muß, das Ergebnis ist oftmals die Aktion selbst. Auch ist ein gewisser "Stil" unverkennbar. Es herrschen ungeschriebene Gesetze der Gemeinschaft, die von jedem Mitglied eingehalten werden. So wird beispielsweise kein intellektuelles Eigentum anerkannt. Kurz und gut: die Methoden sind überwiegend innerhalb des Kunst-Kontextes entstanden, finden nun jedoch auch außerhalb des Kunstbegriffs Anwendung.

Die Skepsis der Aktionisten, in künstlerische Zusammenhänge gebracht zu werden, begründet sich sicher auch darauf, daß jede Aussage durch den Kunstraum abgeschwächt, jede Radikalität durch den Künstlermythos entschärft wird. Grenzüberschreitungen werden bald vom Kunstmarkt aufgesogen. Auch wird jedem einleuchten, daß KG-Aktionen vor einem eingeweihtem Publikum nahezu unmöglich sind. Daher beruft sich die Gruppe selbst wohl in erster Linie dann auf Kunst, wenn sie dadurch der Kriminalisierung zu entgehen vermag. Nicht zu vergessen auch, daß das Wehren gegen die Einordnung in den Kunstbereich möglicherweise auch einfach zum Rollenspiel dazugehört.

Auch ist interessant, daß die Machthabenden mit dem Phänomen "Luther Blissett" offenbar tatsächlich nicht umgehen können. Sie suchen beständig nach den dahinterstehenden Individuen, sind unfähig, einfach dieselben Strukturen zu nutzen

Universität Leipzig
Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft
Abteilung Journalistik

führte im Sommer 2003 ein Semimar zum Thema "Kommunikationsguerilla" durch:

Als Kommunikationsmedium trägt das Internet zur Definition von Wirklichkeit bei, zu dem, was für wahr und richtig befunden wird. Die sogennante Kommunikationsguerilla, die am Schnittpunkt zwischen Medienkritik und Kunst agiert, nimmt die medialen Mechanismen und Kanäle ins Visier, mit der gesellschaftliche Wahrheiten erzeugt werden. Um ein Bewusstsein für diese Mechanismen zu erzeugen, werden Webseiten gefälscht, Identitäten gewechselt, gezielte Falschmeldungen in Umlauf gebracht, etc. Das Seminar setzt sich mit den Aktionen der Kommunikationsguerilla auseinander, um den journalistischen Blick für die spezifische Funktionsweise des Internet im gesellschaftlichen Kontext zu schärfen. Mit den erworbenen Kenntnissen soll im zweiten Teil eine eigene Aktion im Internet konzipiert werden.

Die Projektleitung (Susanne Jaschko und Anja Schwanhäußer) verortete das Thema ziemlich stark im Kunstbereich. Aber vielleicht ist das dem akademischen Kontext geschuldet ... Wir wollen da mal nichts hineininterpretieren ....


Und das, dass darf doch bitte nicht wahr sein ...

Termine
immer mittwochs, 13-16.30h Kloster 2.08
4.6., 18.6., 25.6., 2.7., 9.7., 9.7., 16.7.
Scheinerwerb
- Referat sowie Konzeption einer Web-Aktion.
- Anwesenheit bei allen Sitzungen und aktive Teilnahme.

An der Universität Bielefeld,
genauer am Sonderforschungsbereich 584 ("Das Politische als Kommunikationsraum der Geschichte")
wurde folgendes Ereignis im Rahmen des hochehrwürdigen dortigen Kolloquiums inszeniert:

20.4.2003
Prof. Dr. Ingrid Gilcher-Holtey, Freia Anders:
Die Autonomen – Eine "Kommunikationsguerilla"?
Von der Gewalt als Mittel und Manifestation zur Kommunikation über Gewalt in der Bundesrepublik Deutschland 1977-1995
Kommentare: Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer, Prof. Dr. Christoph Gusy

Au weia, der Heitmeyer hat doch schon zum Rassismus nur "zivilgesellschaftlichen" Schrott abgelassen. Und kann so etwas wirklich gut werden? Und zum Verhältnis von autonomer Miltanz und Kommunikationsguerilla empfehlen wir nach vor die Medienrandale-Texte I und II, nur damit die Begriffsbildung nicht unscharf wird, Frau Professorin!


Aus der Kurzbeschreibung des SFB:
Dem zum 1. Juli 2001 eingerichteten Sonderforschungsbereich geht es um eine Geschichte des Politischen, die das Politische in dessen konstitutiven Dimensionen und Wandlungsprozessen in den Blick nimmt. Der SFB fixiert nicht vorab, was als politisch oder als nicht-politisch zu gelten hat, sondern unterzieht gerade diese Oppositionen und ihr Bedingungsgefüge einer historischen Analyse. Das Forschungskonzept basiert auf der Annahme, daß sich das Politische als Kommunikationsraum konstituiert, dessen Inhalte und Grenzen zeitlich, räumlich und sachlich unterschiedlich definiert und symbolisch geformt werden.

 

twoday.net AGB

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