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Manchmal wird nach über zehn Jahren noch ein Rezensionsexemplar angefordert und es ist doch interessant, in welcher Weise in der Rezeption sich die Gewichte verschieben. Hier hat nun das Kulturmanagement-Business (Institut für Kulturkonzepte, Hamburg/Wien) nochmals hingelangt. Aber dafür, dass das was die machen, im Buch nicht wirklich gut wegkommt, ist es doch souverän geschrieben. Bloss ihre Webseite, die sollten sie anders organisieren. Dieses Sammelsurium an Texten und die Tatsache, dass man über 10 Minuten braucht, bis man merkt, dass der gesuchte Text unter einigen anderen steht ..., das ist nicht wirklich hilfreich. Anyway:

Handbuch der Kommunikationsguerilla
Oder: Das Erste-Hilfe-Buch für Gesellschaftskritik

Eine Anleitung zu linkem politischen Einbruch in den modernen Kommunikationsdschungel könnte man auch folgendermaßen beschreiben: Marshall McLuhan trifft Marx trifft Dadaismus. Zuviel linke Dogmatik würde das Schaffen eines Kommunikationsguerillas allerdings nur unflexibel machen, und es sollte ihm deshalb nicht zuviel Platz eingeräumt werden. Eine gesunde Kritik an den bestehenden Verhältnissen bietet sich als ausreichende Grundlage für die angebotene Verwirrungsstiftung dar.

Die Autoren halten dazu an, gezielte Störungen des systemischen Kommunikationsflusses in den Mittelpunkt politischer Arbeit zu rücken, anstatt diese Methode als besseren PR-Gag von Autonomen abzutun. Der assoziative Aufbau des Buches ist durchzogen mit Beispielen und Anekdoten von Guerillamethoden wie Sniping, Crossdressing und Subvertising. Solche anglizistischen Begriffsgeburten im Kontext des Kommunikations- und Technologiezeitalters verdeutlichen die postmoderne Arbeitsweise des Integrieren, Reversieren, Reproduzieren. Bekannte Markenlogos verfremden und verbreiten, schon wird man vom Advertiser zum Subvertiser.

Das ideelle Ziel der Autoren ist die damit erreichte Öffnung eines Raumes für Utopien, vor allem im öffentlichen Raum. Bei aller militärischen Begrifflichkeit distanzieren sich die Verfasser gleich zu Beginn von (physischer) Militanz einerseits und ideologischer Theorieverhaftung auf der anderen Seite. Lieber versucht man neue Formen der Kritik innerhalb der Möglichkeiten abzutasten. Interessant dabei die Meinung über Museen und Kunsthäuser, die als neutrale Orte der „Narrenfreiheit“ gesehen werden in denen Kritik nicht mehr als Kritik gilt, sondern alles unter Kunst abgetan und damit entschärft wird. Eine unterhaltsame und inspirierende Lektüre, dessen Konzept der Kommunikationsguerilla laut (authentischer?) Kritik am Buchdeckel „ein neuer Fluchtpunkt romantischer Revolutionsvorstellungen“ ist.
(verfasst am 14.02.2008 von Susanne Hofmarcher / Institut für Kulturkonzepte)

Luther Blissett, Sonja Brünzels: Handbuch der Kommunikationsguerilla
4. Auflage, Assoziation A, Berlin
ISBN 3-935936-04-4


Vielleicht nur eines. Von wegen Distanzierung von physischer Militanz. Die Kritik der autonomen Militanz wurde von der autonomen a.f.r.i.k.a.-gruppe Anfang der 90er Jahre formuliert (Vgl. Medienrandale I u. II). Allerdings ging es dabei nie um ein Prinzip. Sondern um die Ablehnung einer Militanz um der Militanz willen, ohne anderen Inhalt, als der Randale um der Randale willen). Aber es wäre ein Irrtum zu glauben, dass man sich immer "friedlich" verhalten kann, dazu fehlt unsereinem einfach die Möglichkeiten. Vgl. Heiligendamm usw. Aber lassen wir das jetzt mal so auf sich beruhen ... wichtig ist festzuhalten, dass eine Bewegung, sich nicht in eine militärische Konfrontation hineindrängen lassen darf. Die wird sie immer verlieren und das haben einige von den durchlauferhitzten Schwarzen-Block-Romantikern nicht wirklich begriffen.

precaria Am 29. Februar 08, dem Namenstag der Santa Precaria, wird eine Plattform von Organisationen den Aktionstag zu und gegen Prekarisierung ausrichten, um damit einerseits dem Leben und Wirken der Heiligen Precaria Anfangs des 20. Jahrhunderts zu Gedenken und damit andererseits – in ihrem Gedenken – an die gegenwärtig Dynamik der Prekarisierung zu gemahnen und an die Betroffenen gegenwärtiger Prekarität zu erinnern.

Veranstaltungen zum Aktionstag wird es in Wien, Linz und Graz geben.

Nähere Informationen zu Veranstaltungen, Hintergründiges und Pressemitteilungen finden sich in den Blogs Sankt Precarius und Santa Precaria

*February 28-29-1 March 2008*
Center of Contemporary Culture Barcelona
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with ALAN ABEL, ALTERAZIONI VIDEO, SANTI CIRUGEDA, BRODY CONDON, LAIBACH, MONOCHROM, TREVOR PAGLEN
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program: http://www.theinfluencers.org
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Welcome to 4th edition of The Influencers, the talk show you won't see on TV!

The Influencers explores controversial forms of art and communication guerrilla, presenting independent projects that play with global popular culture, infiltrate the mass media, and transform fashions, consumption and technological fetishism.

The key to The Influencers is found in its guests and stories: impostors, pseudo-totalitarian musicians, conceptual hackers, deviant geographers, anarchitects and actors from invisible theatre. In these three days they are going to present their work, show known and less known material and speak with the public about challenges, goals and strategies.

With The Influencers, the border between disciplines is erased (since the message really is the message, and the medium is just a tactic), links between apparently distant projects are found, and bold genealogies are drawn between different countries and generations. Ambiguities are also explored and contradictions are discussed. In the manipulation of everyday symbols, as well as within what is excessive and politically incorrect, we will possibly find inspiration for changing the present and imagining the future.

See you all in Barcelona!


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For more information please contact Irene Ruiz of the press office:
iruiz @ cccb.org / +34 933064100

Nicht erst seit den Protesten gegen den G 8 Gipfel in Heiligendamm letzten Sommer ist das Verhältnis der Staatsgewalt, speziell der Polizei zu den Medien wieder verstärkt in das Interesse gerückt. So ist „Heiligendamm“ auch der Anlass für das aktuelle Heft von Bürgerrechte und Polizei/CILIP. Zwei der RedakteurInnen beschreiben das polizeiliche Informationsverhalten der Polizei in Heiligendamm. Dieses war von einer Behinderung kritischer JournalistInnen einerseits und einer eigenen offensiven polizeilichen Öffentlichkeitsarbeit gekennzeichnet: Öffentlichkeit verspricht auch für die Polizei Legitimation und Akzeptanz. Die zwei weiteren Hauptbeiträge des Heftes untersuchen zum einen das Agieren und die Wirkung, die die unabhängigen und selbstorganisierten Medien der sozialen Bewegungen rund um Heiligendamm erzielen konnten. Diese Medien agierten online im Internet, produzierten ein eigenes Radio ebenso wie ein tägliches halbstündiges Online-Fernsehprogramm und betrieben klassische Pressearbeit. Dann sezieren drei Mitglieder des Bundesvorstandes des Republikanischen Anwaltsvereins in ihrem Beitrag die polizeiliche Desinformationspolitik in Heiligendamm, die auch die Lancierung von den Medien dann ungeprüft weiterverbreiteter Lügen mit einschloss.
Weitere Themen des Heftes sind die Polizeireporter von Tageszeitungen, die Arbeit von Polizeipressestellen und die Geheimdienstreform in Italien. Wie in jedem Heft finden sich Kurznachrichten und die polizeikritische Chronologie. Die Zeitschrift erscheint seit 1978 und ist eine der immer noch erstaunlich vielen Zeitschriften, die sich, wie etwa Kritische Justiz, Betrifft: Justiz und Forum Recht seit Jahrzehnten der Justizreform und Polizeikritik widmen. Wer sich aus einer kritischen Position für Demokratie und die Entwicklung von Polizei und Innerer Sicherheit interessiert, kommt an Bürgerrechte und Polizei/CILIP nicht vorbei.

Bürgerrechte und Polizei/CILIP 88 (3/2007): Staatsgewalt und Medien, 112 S., 7,50 EUR, www.cilip.de

Bernd Hüttner

Manuskript für CONTRASTE und Neues Deutschland.

Das veränderte und offensive Umgehen der Polizei mit der Öffentlichkeit ist auch ein zentrales Thema des Buches Protest und Polizei in der Schweiz (2007) das hier besprochen wird.

Werte LeserInnen des Neuen Deutschlands. Die Zeitung ihres Vertrauens hat Ihnen eine ziemlich exakte Beschreibung dessen geliefert, was Sie hier erwartet. Auf der rechten Seite finden Sie einige der Kategorien bzw. Aktionsformen, die die Internationale der Kommunikationsguerilla anzuwenden pflegt.
Wenn Sie sich für das Handbuch der Kommuniktionsguerilla oder andere Texte der autonomen a.f.r.i.k.a.-gruppe zum Thema Kommunikationsguerilla interessieren, folgen Sie den unterlegten Links. Ein Interview anlässlich des zehnjährigen Erscheines des Handbuchs der Kommunikationsguerilla in "Analyse + Kritik" vom vergangenen Herbst, können Sie auch nachlesen. Ein aktueller kurzer Text ist im "ABC der Alternativen" enthalten.
Viel Spaß und vor allem Gewinn, wünscht Ihnen das Kollektiv der Blogchronik-BetreiberInnen.

Ach ja: Wie können Sie hier mitmachen?

PPS. "Ich will Planwirtschaft!"

 

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