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"Via REBEL:ART* - * connecting art and activism"-Blog (7.3. 2007) wurden wir nochmals auf einen schon etwas zurückliegenden Polylux-Beitrag (5.10.2006) über die Front-Deutscher-Äpfel, aber auch anderer Kommunikationsguerilla-Aktionen gegen Nazis hingewiesen, der durchaus einige analytische Momente beinhaltet und daher die Sache nicht ausschließlich, wenn auch noch zu sehr - auf der Spaßebene verhandelt:
"Wer Faschos dämonisiert, macht sie für Jugendliche nur noch interessanter. Darum agieren mehr und mehr Aktivisten mit kreativem, spassigem Protest."


Reportage Nazis Stream @ www.polylog.tv/videothek

"Wer’s verpasst hat: Sehr schöner Polylux-Beitrag über unsere Freunde von der Front Deutscher Äpfel, der Aktionsfront Nudistische Offensive und anderen Schlumpf-Aktivisten."

Second Life Liberation Army (SLLA)
The only response to injustice is to fight!


Auf Yahoo-News findet sich folgender Artikel von Glenn Chapman (24.2. 2007)

Virtual terror strikes Second Life

SLLA_1
SAN FRANCISCO (AFP) - In an explosive display, virtual-world banes now mirror the havoc of the real one as terrorists have launched a bombing campaign in Second Life.

People controlling animated avatar members of a self-proclaimed Second Life Liberation Army (SLLA) have set off computer-code versions of atomic bombs at virtual world stores in the past six months -- with their own manifesto. The SLLA claims to be an "in-world military wing of a national liberation movement" devoted to replacing the rule of Second Life creator Linden Labs with a democracy representing the nearly four million residents. "As Linden Labs is functioning as an authoritarian government the only appropriate response is to fight," the SLLA said in a message on its website at http://secondlla.googlepages.com.

"When the SLLA succeeds in its aims it will disband and hand power back to the political wing of the movement."

Creative dissent is welcomed in Second Life as long as it doesn't interfere with the ability of other residents to enjoy the virtual world, according to San Francisco-based Linden. Second Life said it stopped charging a tax on items created by residents after avatars fashioned in the images of American revolutionaries recreated the Boston Tea Party in the virtual world about three years ago.

Since then, website users adept at manipulating computer codes have engineered mischief including a "push gun" that blasted other avatars back when fired, according to Linden.

"We do the utmost to ensure the protection of creative expression, within certain bounds," Linden marketing director Catherine Smith told AFP on Friday.

"Ultimately, instances in which residents engage in simulated violence will have to be taken on a case-by-case basis." The virtual bomb blasts in Second Life explode in hazy white balls, blotting out portions of a screen and battering nearby avatars, animated figures that are residents' proxies in the virtual world. The disruptions are brief and do not cause lasting damage in Second Life, according to Linden. Residents are given free rein in Second Life, as long as they don't harass or interfere with other avatars in what is referred to in-world as "griefing."

SLLA bombings have been viewed by Linden as "mock terrorism" done in fun to catalyze debate about the in-world power structure. "We believe recent events involving SLLA protest lack malicious intent," Smith said. "Resident reaction to such attacks has been decidedly tongue-in-cheek."

SLLA_2

The SLLA website demands that Linden give Second Life residents "basic rights" by going public and allowing each avatar to buy a share of stock at a set price. In instances where residents feel harassed by the SLLA, Linden will dole out temporary banishment or other such penalties as outlined in the virtual world's written terms of service, according to Smith.


Einen Pressespiegel über die SLLA findet sich in deren Blog

BILDDie Süddeutsche Zeitung berichtete am 20.2.2007 über eine Münchner Fake-Aktion gegen die lokalen BILD-Zeitungskästen und spricht von einer "Rätselhafte(n) Plakataktion". Unter der Überschrift "Exkremisten gegen "Bild"?" heißt es: "Unbekannte haben in München die Bild-Zeitungskästen mit absurden Titeln überklebt. Und kaum einer hat´s gemerkt."

"Auf den ersten Blick konnte man die Fälschung kaum enttarnen - vielleicht deshalb, weil der Inhalt an Absurdität kaum zu überbieten ist: "´Leser` wehrt euch! 23 Exkremisten dönern deutsche Buben zu Tode".
Diese vermeintliche Bild-Schlagzeile war am gestrigen Montag an zahlreichen Zeitungskästen in München zu lesen. Wer sich den Scherz erlaubt hat? Die Initiatoren hatten eine Internet-Seite angegeben, auf der am Montag noch die Idee erklärt wurde. Auf einer zweiten Seite sollten PDF-Vorlagen zur Verfügung stehen, die jedoch nicht geöffnet werden konnten."


Die WWW-Seite http://freenet-homepage.de/bilddirdeinezeitung/ ist inzwischen nicht mehr erreichbar.

"Auf der Seite hieß es über Bild: "Dass Stil und Inhalt ethisch und moralisch absolut untragbar sind, wird mittlerweile von Menschen mit zweistelligem IQ kaum noch bestritten." Und weiter: Während bisherige Proteste gegen das Blatt sich eher destruktiv artikuliert hätten, eröffneten sich dank der modernen Technik neue Möglichkeiten. Die Initiatoren malten die Utopie aus, man könnte die Bildschlagzeilen mit Photoshop verändern und an Zeitungskästen anbringen, so dass es dann vielleicht eine Diskussion über die Inhalte geben könnte - ohne dass jemand merkt, dass diese verfälscht seien."

Hier wird propagiert was Naomi Klein in ihrem Bestseller "No Global" popularisiert hat und natürlich die technische Voraussetzung für mehr Fakes darstellt. Aber wie wenig die Süddeutsche Zeitung auch nur ein bisschen Ahnung hat zeigen die folgenden Absätze unter der Zwischenüberschrift "Springer-Verlag schreitet ein":

Der Springer-Verlag wertet dies als Aufruf zur Sachbeschädigung. Sprecher Tobias Fröhlich kündigt "rechtliche Mittel gegen die Verursacher und die möglichen Trittbrettfahrer" an.

Wer hinter der Aktion steckt, ist völlig unklar. Selbst die Macher von bildblog.de, einer Webseite, die sich kritisch mit den Inhalten der Bild-Zeitung auseinandersetzt, zeigten sich am Dienstag überrascht.


Was soll denn hier das "Selbst"? Das ist doch eine ganz andere Baustelle. Das linksliberale BILD-Blog teilt mit den MacherInnen allenfalls die moralische Empörung. Während die Blogger auf klassische Aufklärung setzen und dabei allenfalls die Ressentiments derjenigen beflügelt, die nicht zum Pöbel oder Abschaum gehören wollen (wobei die Aktion BILD-Chefredakteur Diekmann massenhaft fotografieren zu lassen ein positiver Ausreißer war) - letztlich ist das Aufklärung für Eingeweihte, wogegen nichts spricht, wenn man sich davon nicht mehr verspricht. Aber offensichtlich ist auch bei unseren Münchner FakerInnen die Aktion besser als ihre Begründung.

Der Rest des Berichts geht über die Abschaltung der Freenet-Webseite der Aktion. Die Wahl eines solchen Ortes für die 'Webseite riecht irgendwie nach Schüler-Aktion. Egal. Forza!

Wir empfehlen: Hingehen!

Critical Art Ensemble - Kritische Masse

Installation, Performance, Vortrag
24.02. - 25.03.2007
Fr–So: 11–18 Uhr
Halle 14, 2. OG, Universal Cube, Leipzig
Eröffnung: Fr, 23.02.2007, 20 Uhr

Ende Februar werden die US-amerikanischen Kunstaktivisten des Critical Art Ensemble (CAE) in Leipzig zu Gast sein. In einer Installation, einer Performance und einem Vortrag beschäftigen sie sich mit den Mythen und Realitäten der bakteriologischen Kriegsführung.

Mehr unter: www.federkiel.org

Im Magazin Handelsblatt-agenda-Spezial finden sich 124 Seiten über "Globaliserung 3.0 - Die nächste Generation" und da erfährst Du auch "Warum Deutschlands Wirtschaft zum Gewinner wird".
Hier ist vor allem ein Report von Thomas Knüwer "über die Aktivistenszene" (S. 112-117) interessant. Nämlich
Die Antipreneure
Krawalle und Gewalt waren gestern - die neue Generation der Aktivisten setzt auf Werbung, Internet und eigene Firmen. Wie die Gegner der Globalisierung mobil machen."


Es geht dabei aber weniger um die Aktivstenszene, sondern um die Yes Men und Adbusters. So heißt es über Kalle Lasn (so ziemlich das llangsweiligste Projekt der Kommunikationsguerilla:)
"So mutierte der gebürtige Este mit dem kantigen Akzent zur Speerspitze der Kommunikations-Guerilla, die Werbung nutzt um Werbung zu attackieren."
Na ja, leute, das legt sich jeder so hin wie er es braucht

Der ganze Text, der teilweise online ist, ist darum bemüht, die möglichen positiven Anschlüsse, die Rekuperation zu antizipieren. Das ist wiederum auch sehr interessant, nicht verbiestert und gar nicht verknöchert. Zwar durchschaubar, aber immer wieder auch faszinierend ... wie sie einen kriegen wollen ...

 

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