"Philosoph Klaus Theweleit fordert eine neue Stadtguerilla"

so wirbt das tazjournal 2006/01 auf der Titelseit von "Dutschke und Du. Verändern, kämpfen, leben: Was wir von Rudi Dutschke lernen können""Das taz-Journal über Leben und Wirken des APO-Führers Rudi Dutschke und die Notwendigkeit und Möglichkeiten von Aktivismus, Protest und gesellschaftlicher Bewegung heute" enthält ein paar aufschlussreiche Artikel. Hier in unserem Zusammenhang ist vor allem das Interview mit Klaus Theweleit von Bedeutung, der in seinem orangepress-Verlag nicht nur "Culture Jamming" von Kalle Lasn herausgebracht hat, sondern auch in diesem taz-journal ein bemerkenswertes ausführliches Interview über die Widersprüche von 1968 gibt. Hinsichtlich der Frage "wie Guerilla heute aussehen könnte" :
taz: "Was tun?
Theweleit: Dazu braucht man unter anderem eine Sorte von Stadtguerialla, aber nicht mit Waffen, sondern mit Erfinderkraft und Witz. Dem Internet entnehme ich, dass ich heute eine Medienguerilla konstituiert. Mal sehen, was die tun.
taz: Muss man die Guerillamentalität wieder einüben?
Theweleit: Ja, wenn Sie damit das Denken der direkten Aktion meinen. Das fand ich richtig, als ich damals in den SDS ging und finde das auch heute noch richtig als politische Form. Dieses Sich-Bechwatzen lassen von Talk-Runden und dass alles über die Abstimmung der Repräsentativen läfut, das ist einer der Tode des Demokratischen."
Mal davon abgesehen, lieber Klaus Theweleit, dass Sie die "Internationale der Kommunikationsguerilla" auch direkt in Ihrem Freiburger Buchladen Jos Fritz mitbekommen hätten können, wo das "Handbuch der Kommunikationsguerilla" in den Jahren nach 1997 nicht schlecht gelaufen ist, abgesehen davon, dass der Begriff "Medienguerilla" die Sache nicht auf den Begriff bringt (was 1968 noch wichtiger war), sind wir natürlich völlig einverstanden. Grüsse aus dem Internet. Solidarische natürlich und Respekt für einen 68er, der sich offenbar nicht dumm hat machen lassen ...
Das war wohl der letzte Eintrag des Jahres 2005

so wirbt das tazjournal 2006/01 auf der Titelseit von "Dutschke und Du. Verändern, kämpfen, leben: Was wir von Rudi Dutschke lernen können""Das taz-Journal über Leben und Wirken des APO-Führers Rudi Dutschke und die Notwendigkeit und Möglichkeiten von Aktivismus, Protest und gesellschaftlicher Bewegung heute" enthält ein paar aufschlussreiche Artikel. Hier in unserem Zusammenhang ist vor allem das Interview mit Klaus Theweleit von Bedeutung, der in seinem orangepress-Verlag nicht nur "Culture Jamming" von Kalle Lasn herausgebracht hat, sondern auch in diesem taz-journal ein bemerkenswertes ausführliches Interview über die Widersprüche von 1968 gibt. Hinsichtlich der Frage "wie Guerilla heute aussehen könnte" :
taz: "Was tun?
Theweleit: Dazu braucht man unter anderem eine Sorte von Stadtguerialla, aber nicht mit Waffen, sondern mit Erfinderkraft und Witz. Dem Internet entnehme ich, dass ich heute eine Medienguerilla konstituiert. Mal sehen, was die tun.
taz: Muss man die Guerillamentalität wieder einüben?
Theweleit: Ja, wenn Sie damit das Denken der direkten Aktion meinen. Das fand ich richtig, als ich damals in den SDS ging und finde das auch heute noch richtig als politische Form. Dieses Sich-Bechwatzen lassen von Talk-Runden und dass alles über die Abstimmung der Repräsentativen läfut, das ist einer der Tode des Demokratischen."
Mal davon abgesehen, lieber Klaus Theweleit, dass Sie die "Internationale der Kommunikationsguerilla" auch direkt in Ihrem Freiburger Buchladen Jos Fritz mitbekommen hätten können, wo das "Handbuch der Kommunikationsguerilla" in den Jahren nach 1997 nicht schlecht gelaufen ist, abgesehen davon, dass der Begriff "Medienguerilla" die Sache nicht auf den Begriff bringt (was 1968 noch wichtiger war), sind wir natürlich völlig einverstanden. Grüsse aus dem Internet. Solidarische natürlich und Respekt für einen 68er, der sich offenbar nicht dumm hat machen lassen ...
Das war wohl der letzte Eintrag des Jahres 2005
kg2u - am Samstag, 31. Dezember 2005, 21:50 - Rubrik: Rezeption der KG
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Am 14. Januar 2006 führen wir zum vierten Mal die Tanzparade "Dance out WEF" durch. Wir wollen so unseren Unmut darüber kundtun, dass am World Economic Forum in Davos einmal mehr hinter Verschlossenen Türen über die Zukunft von uns allen entschieden wird. Wir akzeptieren nicht, dass einige wenige ohne Rücksicht auf soziale und ökologische Aspekte und jenseits von nachhaltigen, zukunftsorientierten Grundsätzen nur immer weiter ihre eigenen Taschen füllen. Mit einer beängstigenden Gleichgültigkeit wird der Spalt zwischen Arm und Reich ständig vergrössert - vielleicht nicht einmal gewollt, aber doch bewusst in Kauf genommen.
Jedes Jahr hören wir wieder die gleichen schönen Worte am Open Forum: Zusammen mit pressewirksam in die Kamera lächelnden VIPs aus Musik- und Showbusiness erzählen uns die Hohen, wie wichtig es ist, Afrika zu helfen. Fakt ist jedoch, dass keine Hilfe kommt, solange nicht klar ist, wer wie viel an diesen Hilfsaktionen verdient.
Wir fordern eine sozial verträgliche, ökologisch nachhaltige Wirtschaft:
Eine Wirtschaft für Menschen und nicht Menschen für die Wirtschaft. Eine Wirtschaft, welche die Menschen ernährt, ihnen Arbeit gibt und nicht aus Profitgier Arbeitsplätze wegrationalisiert und die verarmten Menschen ohne Zukunftsperspektiven am liebsten gerade mit verschwinden lassen würde. Wir wollen eine Politik, die es nicht nötig hat, den wenigen Reichen endgültig alle ethischen Schranken im Wirtschaftssystem weg zu liberalisieren und ihnen die letzten Steuern zu erlassen, um dann zwecks Stabilisierung des Staatshaushalts bei Schulen, Spitälern, Fürsorge und anderen für die Allgemeinheit geschaffenen Institutionen den Sparhebel anzusetzen.
Denn wenn diese Entwicklung so weiter geht, wenn sich einmal der grösste Teil der Bevölkerung als Verlierer dieser politisch unkontrollierbar gewordenen Entwicklung sieht, wird ich die Angst und - dadurch ausgelöst - der Egoismus und die Gleichgültigkeit in der Gesellschaft so weit zuspitzen, dass nicht nur ein paar Autos angezündet werden, sondern sich der Flächenbrand ausweitet und nur noch durch totalitäre, gewaltsame Massnahmen („Big Brother“, Polizei-/ Militäreinsatz) oder einem riesigen Aufgebot an Psychiatern im Griff gehalten werden kann, und unser Wirtschaftssystem wird endgültig an der ruinierten Gesellschaft erliegen.
Betroffene zu Wort kommen lassen!
Wir wollen ein WEF, das es nicht nötig hat, sich hinter diesem millionenteuren Schutz zu verbergen und nur jene sprechen zu lassen, welche mehrere 10'000 Fr. zahlen können - aus Angst, es könnte genau diese Kritik angebracht werden. Wir wollen ein WEF, bei dem die direkt Betroffenen zu Wort kommen: Versklavte Kinder, Naturvölker, deren Lebensraum durch wirtschaftliche Interessen zerstört und geplündert wird, Bauern, deren Existenzgrundlage zugunsten der Weltmarktliberalisierung vernichtet wird, Opfer von Umweltkatastrophen und Kriegen und vor Allem von Experten, welche nicht von Eigeninteressen der Wirtschaftsmächte abhängig sind.
Wir alle können etwas ändern!
Wir können Begehren und Konsumdenken nicht einfach abschaffen. Sehr wohl aber können wir die Menschen sensibilisieren und ein neues Bewusstsein schaffen, das Fair-Trade und lokale Produktion fördert und Güter der internationalen Grosskonzerne soweit als möglich boykottiert. Wir versuchen dies mit Musik und Tanz, mit einem kollektiven Erlebnis, das mit wenigen Mitteln vielen Leuten Freude bereiten soll, ohne anderen zu schaden. Eine Strassenparty, bei der nicht sinnlos konsumiert wird, sondern bei der politische Inhalte und soziale, nachhaltige Grundsätze vermittelt werden.
Bis jetzt sind unsere Anlässe immer friedlich und ohne Vandalismus verlaufen. Da wir unser Parade auch diesmal wieder mit dem gleichen Demoschutzkonzept planen und da die Gespräche mit der Polizei sehr konstruktiv verlaufen sind, sind wir überzeugt, auch diesmal wieder eine friedliche und vielseitige Parade durchführen zu können.
Kontakte: Web: www.danceoutwef.org E-Mail: danceoutwef@paradisli.ch Tel: 077 409 91 21
Weiteres:
7./8. Januar 2006 ab 14 Uhr Transpi-Workshop
14. Jan. ab 13Uhr Dance out WEF, Bern, CH
14. Jan. abends Tour de Lorraine, Bern, CH (Kultur für eine gerechte Welt)
21. Jan. kreative Aktionen in der ganzen Schweiz
21. Jan. abends RTS gegen das WEF in Luzern, CH
28. Jan. Demonstration gegen das WEF in Basel, CH
25.-29. Jan. World Economic Forum (Davos) und The Public Eye on Davos
Jedes Jahr hören wir wieder die gleichen schönen Worte am Open Forum: Zusammen mit pressewirksam in die Kamera lächelnden VIPs aus Musik- und Showbusiness erzählen uns die Hohen, wie wichtig es ist, Afrika zu helfen. Fakt ist jedoch, dass keine Hilfe kommt, solange nicht klar ist, wer wie viel an diesen Hilfsaktionen verdient.
Wir fordern eine sozial verträgliche, ökologisch nachhaltige Wirtschaft:
Eine Wirtschaft für Menschen und nicht Menschen für die Wirtschaft. Eine Wirtschaft, welche die Menschen ernährt, ihnen Arbeit gibt und nicht aus Profitgier Arbeitsplätze wegrationalisiert und die verarmten Menschen ohne Zukunftsperspektiven am liebsten gerade mit verschwinden lassen würde. Wir wollen eine Politik, die es nicht nötig hat, den wenigen Reichen endgültig alle ethischen Schranken im Wirtschaftssystem weg zu liberalisieren und ihnen die letzten Steuern zu erlassen, um dann zwecks Stabilisierung des Staatshaushalts bei Schulen, Spitälern, Fürsorge und anderen für die Allgemeinheit geschaffenen Institutionen den Sparhebel anzusetzen.
Denn wenn diese Entwicklung so weiter geht, wenn sich einmal der grösste Teil der Bevölkerung als Verlierer dieser politisch unkontrollierbar gewordenen Entwicklung sieht, wird ich die Angst und - dadurch ausgelöst - der Egoismus und die Gleichgültigkeit in der Gesellschaft so weit zuspitzen, dass nicht nur ein paar Autos angezündet werden, sondern sich der Flächenbrand ausweitet und nur noch durch totalitäre, gewaltsame Massnahmen („Big Brother“, Polizei-/ Militäreinsatz) oder einem riesigen Aufgebot an Psychiatern im Griff gehalten werden kann, und unser Wirtschaftssystem wird endgültig an der ruinierten Gesellschaft erliegen.
Betroffene zu Wort kommen lassen!
Wir wollen ein WEF, das es nicht nötig hat, sich hinter diesem millionenteuren Schutz zu verbergen und nur jene sprechen zu lassen, welche mehrere 10'000 Fr. zahlen können - aus Angst, es könnte genau diese Kritik angebracht werden. Wir wollen ein WEF, bei dem die direkt Betroffenen zu Wort kommen: Versklavte Kinder, Naturvölker, deren Lebensraum durch wirtschaftliche Interessen zerstört und geplündert wird, Bauern, deren Existenzgrundlage zugunsten der Weltmarktliberalisierung vernichtet wird, Opfer von Umweltkatastrophen und Kriegen und vor Allem von Experten, welche nicht von Eigeninteressen der Wirtschaftsmächte abhängig sind.
Wir alle können etwas ändern!
Wir können Begehren und Konsumdenken nicht einfach abschaffen. Sehr wohl aber können wir die Menschen sensibilisieren und ein neues Bewusstsein schaffen, das Fair-Trade und lokale Produktion fördert und Güter der internationalen Grosskonzerne soweit als möglich boykottiert. Wir versuchen dies mit Musik und Tanz, mit einem kollektiven Erlebnis, das mit wenigen Mitteln vielen Leuten Freude bereiten soll, ohne anderen zu schaden. Eine Strassenparty, bei der nicht sinnlos konsumiert wird, sondern bei der politische Inhalte und soziale, nachhaltige Grundsätze vermittelt werden.
Bis jetzt sind unsere Anlässe immer friedlich und ohne Vandalismus verlaufen. Da wir unser Parade auch diesmal wieder mit dem gleichen Demoschutzkonzept planen und da die Gespräche mit der Polizei sehr konstruktiv verlaufen sind, sind wir überzeugt, auch diesmal wieder eine friedliche und vielseitige Parade durchführen zu können.
Kontakte: Web: www.danceoutwef.org E-Mail: danceoutwef@paradisli.ch Tel: 077 409 91 21
Weiteres:
7./8. Januar 2006 ab 14 Uhr Transpi-Workshop
14. Jan. ab 13Uhr Dance out WEF, Bern, CH
14. Jan. abends Tour de Lorraine, Bern, CH (Kultur für eine gerechte Welt)
21. Jan. kreative Aktionen in der ganzen Schweiz
21. Jan. abends RTS gegen das WEF in Luzern, CH
28. Jan. Demonstration gegen das WEF in Basel, CH
25.-29. Jan. World Economic Forum (Davos) und The Public Eye on Davos
Dance out WEF - am Freitag, 30. Dezember 2005, 18:26 - Rubrik: Kunst und Politik
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Die taz porträtiert den Subkultur-Veteranen Graf Haufen und vermittelt dabei ein recht lebendiges Bild des Neoismus, an dem dieser u.a. als Organisator eines Apartment-Festivals beteiligt war:
Es gibt jedoch ein ganz anderes Buch von Haufen: "Neoism.Now", ein 1987 auf dem Commodore C64 zusammengeschriebenes Werk über die Avantgarde-Kunstbewegung Neoismus. "Haben wollte das damals niemand, 100 Stück habe ich von dem Buch drucken lassen, 60 davon verkauft." [...] Diese Kunst-Antikunst-Bewegung ging aus dem Fluxus der Sechzigerjahre und dem Situationismus hervor und versuchte, sich durch mannigfaltige Verwirrstrategien permanent dem Kulturbetrieb zu entziehen. Bis heute gibt es keine endgültige Definition, was Neoismus genau ist, jeder kann sich Neoist nennen und eine eigene Bedeutung erfinden. Typische Aktionen waren Kunststreiks, bizarre Bodyart-Performances sowie das strategische Verbreiten von Gerüchten und Unwahrheiten.
Haufen betrieb damals eine Galerie, "Artcore", die, wie er meint, erste Wohnraumgalerie in Berlin überhaupt. Er beschäftigte sich mit Mail-Art und Konzeptkunst und versuchte, Teile seines Körpers zu verkaufen, Speichel oder Sperma zum Beispiel. [...] Für Haufen allerdings hatte es sich, nachdem er von 1987 bis 1989 seine zweite Galerie "Paranorm" in der Lützowstraße betrieben hatte, gehabt mit der Kunst: "Seit 1990 bin ich im Art Strike", sagt er, findet aber auch, dass fünfzehn Jahre Streik vielleicht langsam reichen.
[...] Die Fotos zeigen den jungen Haufen bei einer rituellen Bartrasuraktion, man sieht sein Klo, komplett bestempelt, und eine Kotzlache im Wohnzimmer als Installation in einer Ausstellung, in der es um "Riechkunst" ging. Dann Haufen beim Action-Painting - Senf, Rotkohl, Ketchup, Nelkenöl auf Leinwand: "Das Bild hing nachher zwei Wochen lang in einem Plattenladen, hat angefangen zu schimmeln und entsetzlich zu stinken. Die in dem Laden mussten unheimlich leiden."
florian_cramer - am Freitag, 30. Dezember 2005, 17:40 - Rubrik: Neoismus
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0100101110101101.ORG's fake movie hits the streets of your city ... and your mind

"United We Stand. Europe has a mission" is the punchy title of the non-existent, fully EU-produced Hollywood-style blockbuster: "A
brilliant mix of espionage and sci-fi political stereotypes in which
Europe, not the USA, saves the world from impending doom". The project that consists in the invention and promotion of this nonexistent movie is hitting public and media space all over the world through city-scale urban installations and viral communication tactics.
Isn't there something odd about this poster?
The streets of Berlin, Brussels, Barcelona, Bangalore and New York have been plastered with thousands of posters of this fake movie, in the first stage of a long-term communication strategy that began in late 2005 and will gradually cover the whole media spectrum from blogs to magazines and TV. Full page United We Stand ads have been spotted all over Europe, in magazines devoted to art, youth culture and life styles. More are to come. "I'd heard about this new project - comments Spanish art critic Nilo Casares - but it was only when I saw the poster at the entrance of the European Parliament that I understood what 0100101110101101.ORG meant"
"United We Stand" the movie
It is the year 2020. With the excuse of halting North Korea's nuclear
arms proliferation, the USA has declared war on China - a development long expected by international analysts. "We have a problem. Make that two: America and China", with these words, the European president calls for the intervention of a special Task Force: an undercover emergency team composed of five highly
trained individuals only known as the English, the French, the German, the Italian and the Spanish agents. Their mission: to work behind the scenes to resolve the international crisis before it's too late and disarm the two superpowers without resorting to brute force. "The power of the United States is a thing of the past - claims the French Task Force agent - How can you go around like John Wayne in a globalized world, where anything you do affects everything and everyone? In the networked world that we live in, the European model is fated to win". Through international espionage, hi-tech sabotage and after many ups and downs, the Task Force comes close to achieving its aim. But when victory is within their sight, the mission apparently fails. How will Europe resolve the international crisis?
The European Dream. Propaganda for the 21st century?
United We Stand touches on themes of subliminal art, cultural propaganda and European identity, clashing against expectations and exploding cultural stereotypes. "Everyone remembers Peter Fonda in Easy Rider - says 0100101110101101.ORG's Eva Mattes - nobody is surprised by a leather jacket with an American flag, while the same jacket with a European flag would only make you laugh". Why is the patriotic iconography of the USA commonly accepted, while when it is applied to Europe it completely changes its meaning and actually becomes ludicrous? Like Mattes' previous large-scale work Nike Ground, United We Stand provokes an unexpected wave of collective hallucination where over-identification, falsehood and consequent disclosure are key elements that foster critical thinking and provoke discussion around a topic. "How do people perceive recent geo-political developments in Europe? - asks Nilo Casares - Is the European Dream the human and social project we will have to comply with? The issue is not whether or not people would like to see United We Stand; whether real or fake, this movie is a brilliant representation of the 'zeitgeist'"
Public disclosure
Since December 10th, Postmasters Gallery in New York has been the first of a series of art venues to host the disclosed side of the United We Stand project. The exhibition will run parallel to the ongoing communication strategy. "We are working simultaneously on this double track, the "fictional" and the "real" - explains Franco Mattes - in this sense, spectators in the gallery who are aware of the multiple layers are passive voyeurs, while the unaware "spectator", or passerby, is actually part of the artwork".
About the authors
Eva and Franco Mattes - internationally known as 0100101110101101.ORG - are a couple of restless European con-artists who use non-conventional communication tactics to obtain the largest visibility with the minimum effort. Past works include inventing and promoting a nonexistent artist; spreading a computer virus as a work of art; challenging and defeating Nike Corporation in a legal battle for a fake advertising campaign.
To contact Eva and Franco Mattes:
Contact [at] 0100101110101101.ORG

"United We Stand. Europe has a mission" is the punchy title of the non-existent, fully EU-produced Hollywood-style blockbuster: "A
brilliant mix of espionage and sci-fi political stereotypes in which
Europe, not the USA, saves the world from impending doom". The project that consists in the invention and promotion of this nonexistent movie is hitting public and media space all over the world through city-scale urban installations and viral communication tactics.
Isn't there something odd about this poster?
The streets of Berlin, Brussels, Barcelona, Bangalore and New York have been plastered with thousands of posters of this fake movie, in the first stage of a long-term communication strategy that began in late 2005 and will gradually cover the whole media spectrum from blogs to magazines and TV. Full page United We Stand ads have been spotted all over Europe, in magazines devoted to art, youth culture and life styles. More are to come. "I'd heard about this new project - comments Spanish art critic Nilo Casares - but it was only when I saw the poster at the entrance of the European Parliament that I understood what 0100101110101101.ORG meant"
"United We Stand" the movie
It is the year 2020. With the excuse of halting North Korea's nuclear
arms proliferation, the USA has declared war on China - a development long expected by international analysts. "We have a problem. Make that two: America and China", with these words, the European president calls for the intervention of a special Task Force: an undercover emergency team composed of five highly
trained individuals only known as the English, the French, the German, the Italian and the Spanish agents. Their mission: to work behind the scenes to resolve the international crisis before it's too late and disarm the two superpowers without resorting to brute force. "The power of the United States is a thing of the past - claims the French Task Force agent - How can you go around like John Wayne in a globalized world, where anything you do affects everything and everyone? In the networked world that we live in, the European model is fated to win". Through international espionage, hi-tech sabotage and after many ups and downs, the Task Force comes close to achieving its aim. But when victory is within their sight, the mission apparently fails. How will Europe resolve the international crisis?
The European Dream. Propaganda for the 21st century?
United We Stand touches on themes of subliminal art, cultural propaganda and European identity, clashing against expectations and exploding cultural stereotypes. "Everyone remembers Peter Fonda in Easy Rider - says 0100101110101101.ORG's Eva Mattes - nobody is surprised by a leather jacket with an American flag, while the same jacket with a European flag would only make you laugh". Why is the patriotic iconography of the USA commonly accepted, while when it is applied to Europe it completely changes its meaning and actually becomes ludicrous? Like Mattes' previous large-scale work Nike Ground, United We Stand provokes an unexpected wave of collective hallucination where over-identification, falsehood and consequent disclosure are key elements that foster critical thinking and provoke discussion around a topic. "How do people perceive recent geo-political developments in Europe? - asks Nilo Casares - Is the European Dream the human and social project we will have to comply with? The issue is not whether or not people would like to see United We Stand; whether real or fake, this movie is a brilliant representation of the 'zeitgeist'"
Public disclosure
Since December 10th, Postmasters Gallery in New York has been the first of a series of art venues to host the disclosed side of the United We Stand project. The exhibition will run parallel to the ongoing communication strategy. "We are working simultaneously on this double track, the "fictional" and the "real" - explains Franco Mattes - in this sense, spectators in the gallery who are aware of the multiple layers are passive voyeurs, while the unaware "spectator", or passerby, is actually part of the artwork".
About the authors
Eva and Franco Mattes - internationally known as 0100101110101101.ORG - are a couple of restless European con-artists who use non-conventional communication tactics to obtain the largest visibility with the minimum effort. Past works include inventing and promoting a nonexistent artist; spreading a computer virus as a work of art; challenging and defeating Nike Corporation in a legal battle for a fake advertising campaign.
To contact Eva and Franco Mattes:
Contact [at] 0100101110101101.ORG
contributor - am Donnerstag, 22. Dezember 2005, 10:08 - Rubrik: Fake
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Tagung ZUGABE, ziviler Ungehorsam im Wendland, Feb. 2006
Ziviler Ungehorsam hat schon oft die politische Wirklichkeit verändert. Ob in Mutlangen, Büchel, Gorleben oder der freien Heide, ob gegen Atomkraft, Gentechnik oder gegen den Krieg: Sehr viele Menschen haben sich aus unterschiedlichen Anlässen an gewaltfreien Aktionen beteiligt. Von der Sitzblockade über Feldbesetzungen bis hin zu neuen Formen der Kommunikationsguerilla: die Formen sind vielfältig und haben sich mit der Zeit auch verändert. Es ist Zeit, in dieser Vielfalt zusammenzukommen - deshalb diese Tagung
via Kreativer Straßenprotest
Ziviler Ungehorsam hat schon oft die politische Wirklichkeit verändert. Ob in Mutlangen, Büchel, Gorleben oder der freien Heide, ob gegen Atomkraft, Gentechnik oder gegen den Krieg: Sehr viele Menschen haben sich aus unterschiedlichen Anlässen an gewaltfreien Aktionen beteiligt. Von der Sitzblockade über Feldbesetzungen bis hin zu neuen Formen der Kommunikationsguerilla: die Formen sind vielfältig und haben sich mit der Zeit auch verändert. Es ist Zeit, in dieser Vielfalt zusammenzukommen - deshalb diese Tagung
via Kreativer Straßenprotest
contributor - am Mittwoch, 21. Dezember 2005, 20:59 - Rubrik: Weiterbildung
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Das Tübinger Tagblatt (8.12. 2005)berichtet über neue Entwicklungen im Hinblick auf die Repressionen gegenüber den Tübinger TortenkünstlerInnen:
"Tortenwerfer-Gehilfe erhielt zwei Jahre Hausverbot für Neue Aula: Weiter gegen Studiengebühren
TÜBINGEN. Selbst überregionale Medien griffen den Tortenanschlag vom 2. November auf den Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz Prof. Peter Gaethgens in Tübingen auf. Inzwischen ist der Rauch etwas verflogen. Nun hat die Tübinger Staatsanwaltschaft einen zweiten Tortenwerfer identifiziert. Er bekam zwei Jahre Hausverbot – allerdings nur für die Neue Aula.
Es war die „soziale Ungerechtigkeit des deutschen Bildungssystem“ – konkret die Studiengebühren –, aber auch die „rechtlose Lage des ASTA“, der studentischen Vertretung, die in Baden-Württemberg „keine legalen Möglichkeiten zur politischen Meinungsäußerung habe“. Das sagt Tobias K., einer der Tortenwerfer. Das habe die Süßspeisenattentäter aufgebracht. Sie wollten etwas tun. Denn Podiumsdiskussionen verhallten stets im Nichts.
(...)
So hätten die vier Studenten „zivilen Ungehorsam“ praktiziert, eine „satirische Provokation“, kamen auf die Torte, schritten am 2. November zum Pult und drückten dem Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz die Torte ins Gesicht. Seither hat K., der lange Jahre in der Fachschaft aktiv war, „viel gelernt“.
Zwar sei die Thematik dadurch in die Medien gekommen, doch der Umgang einzelner Journalisten mit den Tortern sei nicht immer optimal gewesen. Falsch sei etwa, dass einer der Torter den Kopf von Gaethgens festgehalten habe. K.: „Das wäre ja wie eine Hinrichtung.“ Da habe der Drang zur Sensation überwogen.
Schlechter Stil der "Bild"
Sauer sind die Studierenden auf die Bild-Zeitung. An die mündliche Abmachung, die noch nicht identifizierten Torter auf dem Bild zum Artikel unkenntlich zu machen, habe das Boulevard-Blatt sich nicht gehalten. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft einen weiteren Torter identifiziert. Es ist ein 21-jähriger Student der Neueren Geschichte und Politikwissenschaft. Er erhielt zwei Jahre Hausverbot – allerdings nur für die Neue Aula. Dagegen droht dem Magister der Politikwissenschaft K. ein generelles Uni-Verbot für zwei Jahre. Über eine aufschiebende Wirkung bis zur Verhandlung vor dem Sigmaringer Verwaltungsgericht ist noch nicht entschieden.
Für K. kommt diese Strafe einem „regionalen Berufsverbot“ gleich, sagt er. Denn er will über einen internationalen Vergleich der Schulpolitik promovieren. „Unmöglich“, sagt er, „ wie soll ich an die Forschungsliteratur herankommen?“
Soli-Partys für "Torter"
Der Tübinger Rektor Eberhard Schaich erhalte für seine Linie massive Unterstützung aus der Bevölkerung, sagte er. Eine „Rabattverhandlung“ gebe es nicht. Er hatte jüngst durchblicken lassen, dass man wieder reden könne, wenn der angehende Doktorand ein Exposee schreibt und einen Doktorvater findet. Da gibt es Hoffnung. Denn kürzlich meldete sich ein Professor, der Interesse an einer Betreuung von K.s Arbeit signalisierte. Über dieses „solidarische Angebot“ habe sich der 30-Jährige sehr gefreut.
K. habe überwiegend positive Reaktionen auf den Tortenanschlag erhalten, sagt er. Auf „Soli-Partys“ in Wohnprojekten wurde Geld für die Anwaltskosten gesammelt. Auch bei der Streik-Party an der Uni-Klinik ging die Büchse herum. Sammelangebote gab es auch von Bands, einem Diskoveranstalter und von der Fachschaft Politik. Derzeit haben die Torter etwa die Hälfte der 1.300 Euro-Anwaltskosten drin. Die Studierenden wollen ihren Kampf gegen die Studiengebühren fortsetzen, auch wenn sie erst einmal beschlossen sind. Die nächsten Aktionen sind bereits geplant.
"Tortenwerfer-Gehilfe erhielt zwei Jahre Hausverbot für Neue Aula: Weiter gegen Studiengebühren
TÜBINGEN. Selbst überregionale Medien griffen den Tortenanschlag vom 2. November auf den Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz Prof. Peter Gaethgens in Tübingen auf. Inzwischen ist der Rauch etwas verflogen. Nun hat die Tübinger Staatsanwaltschaft einen zweiten Tortenwerfer identifiziert. Er bekam zwei Jahre Hausverbot – allerdings nur für die Neue Aula.
Es war die „soziale Ungerechtigkeit des deutschen Bildungssystem“ – konkret die Studiengebühren –, aber auch die „rechtlose Lage des ASTA“, der studentischen Vertretung, die in Baden-Württemberg „keine legalen Möglichkeiten zur politischen Meinungsäußerung habe“. Das sagt Tobias K., einer der Tortenwerfer. Das habe die Süßspeisenattentäter aufgebracht. Sie wollten etwas tun. Denn Podiumsdiskussionen verhallten stets im Nichts.
(...)
So hätten die vier Studenten „zivilen Ungehorsam“ praktiziert, eine „satirische Provokation“, kamen auf die Torte, schritten am 2. November zum Pult und drückten dem Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz die Torte ins Gesicht. Seither hat K., der lange Jahre in der Fachschaft aktiv war, „viel gelernt“.
Zwar sei die Thematik dadurch in die Medien gekommen, doch der Umgang einzelner Journalisten mit den Tortern sei nicht immer optimal gewesen. Falsch sei etwa, dass einer der Torter den Kopf von Gaethgens festgehalten habe. K.: „Das wäre ja wie eine Hinrichtung.“ Da habe der Drang zur Sensation überwogen.
Schlechter Stil der "Bild"
Sauer sind die Studierenden auf die Bild-Zeitung. An die mündliche Abmachung, die noch nicht identifizierten Torter auf dem Bild zum Artikel unkenntlich zu machen, habe das Boulevard-Blatt sich nicht gehalten. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft einen weiteren Torter identifiziert. Es ist ein 21-jähriger Student der Neueren Geschichte und Politikwissenschaft. Er erhielt zwei Jahre Hausverbot – allerdings nur für die Neue Aula. Dagegen droht dem Magister der Politikwissenschaft K. ein generelles Uni-Verbot für zwei Jahre. Über eine aufschiebende Wirkung bis zur Verhandlung vor dem Sigmaringer Verwaltungsgericht ist noch nicht entschieden.
Für K. kommt diese Strafe einem „regionalen Berufsverbot“ gleich, sagt er. Denn er will über einen internationalen Vergleich der Schulpolitik promovieren. „Unmöglich“, sagt er, „ wie soll ich an die Forschungsliteratur herankommen?“
Soli-Partys für "Torter"
Der Tübinger Rektor Eberhard Schaich erhalte für seine Linie massive Unterstützung aus der Bevölkerung, sagte er. Eine „Rabattverhandlung“ gebe es nicht. Er hatte jüngst durchblicken lassen, dass man wieder reden könne, wenn der angehende Doktorand ein Exposee schreibt und einen Doktorvater findet. Da gibt es Hoffnung. Denn kürzlich meldete sich ein Professor, der Interesse an einer Betreuung von K.s Arbeit signalisierte. Über dieses „solidarische Angebot“ habe sich der 30-Jährige sehr gefreut.
K. habe überwiegend positive Reaktionen auf den Tortenanschlag erhalten, sagt er. Auf „Soli-Partys“ in Wohnprojekten wurde Geld für die Anwaltskosten gesammelt. Auch bei der Streik-Party an der Uni-Klinik ging die Büchse herum. Sammelangebote gab es auch von Bands, einem Diskoveranstalter und von der Fachschaft Politik. Derzeit haben die Torter etwa die Hälfte der 1.300 Euro-Anwaltskosten drin. Die Studierenden wollen ihren Kampf gegen die Studiengebühren fortsetzen, auch wenn sie erst einmal beschlossen sind. Die nächsten Aktionen sind bereits geplant.
contributor - am Samstag, 10. Dezember 2005, 00:10 - Rubrik: Torten - Pies - Tarts
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