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Nella Settimana della Moda
sfila anche San Precario


Die Chainworkers, die auch den Heiligen Prekarius den prekär beschäftigten massen geschenkt haben, haben anlässlich der Mailänder Modewoche eine neue Modeschöpferin namens Serpica Nero erfunden.
Ihr Motto lautet: "we are not low class, we are not high class, we are the new class" .
Der Name ist aber "nur" ein Anagramm für San Precrio, der somit auf den Laufsteg der Mailänder Modewochen Zutritt erhalten hat. Damit wurde die Auseinandersetzung um die Arbeits- und Lebensbedingungen der prekär beschäftigten Menschen auf den Laufsteg der Mailänder Modemacher gehoben. Bravo!

Precario Milano1

La Repubblica
(26.2. 2005) schreibt über einen der witzigsten und besten Fakes, den Italien die letzte Jahre erlebte:

"Sorpresa nella giornata conclusiva della Settimana della Moda
Beffa del collettivo Chainworkers ai danni degli organizzatori delle sfilate:
Moda, i No Global svelano l'enigma -
'Abbiamo creato noi Serpica Naro' -
Il nome della sedicente stilista è l'anagramma di San Precario"


Precario Milano2

Sfilata provocazione dei No Global per la Settimana della Moda.
I chainworkers hanno inventato Serpica Naro,
anagramma di San Precario: la beffa è riuscita,
nella trappola è caduta anche la Camera della Moda


Hier noch ein Interview in la Repubblica
(26-2-2005)
mit einem der "Autoren" der Aktion, des Fakes usw.:

"Intervista a Frankie, uno dei creatori di Serpica Naro -
L'incredibile beffa di 200 precari ai signori della moda milanese:
"Abbiamo creato Serpica Naro in 7 giorni e con pochi soldi"


Jede Menge Material liefert Indymedia Italien

Precario Milano3

Freitag, 25.2.2005, 19.00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung im Lentos-Museum zu Linz
26-2-2005 - 6-6-2005

"Just do it! Die Subversion der Zeichen von Marcel
Duchamp bis Prada Meinhof" / * / ** / *** /


Deportation Class


Ausserdem findet dort am Samstag, 26.2. 2005 ein Culture-Jamming-Symposium mit den
üblichen Verdächtigen statt.

Lentos Kunstmuseum Linz
Ernst-Koref-Promenade 1
A-4020 Linz
Tel.: +43(0)732/7070/3600 or 3614
Fax: +43(0)732/7070/3604
http://www.lentos.at

Eine kleine Zusammenstellung in Sachen KG enthält die Darmstädter Studierenden-Webseite <uebergebuehr.de>:

Hervorgegangen ist www.uebergebuehr.de aus den Studentenprotesten im Wintersemester 2003/2004. Der AStA der TU Darmstadt und der AStA der FH Darmstadt einigten sich auf eine einheitliche Internetpräsenz. Somit war www.uebergebuehr.de geboren.

Darin findet sich das von Studierenden verschiedener Hochschulen zusammengestellte "Handbuch zur studentischen Protestorganisation" (Download), in dem auch die Kommunikationsguerilla ausführlich gewürdigt wird:

Anfang Januar diesen Jahres erarbeitete eine Gruppe von Studierenden verschiedener Hochschulen unter dem Eindruck der sich immer mehr zuspitzenden sozialen Konflikte ein Nachschlagwerk unter dem Titel "Proben für den großen Krach - Handbuch zur studentischen Protestorganisation". Das Handbuch enthält eine Betrachtung größerer studentischer Proteste aus der jüngeren Vergangenheit und bietet Lösungsansätze für die dabei aufgetretenen Probleme. Es bietet Hilfestellungen bei der Organisation von Protesten und befasst sich mit den dabei möglicherweise auftauchenden Schwierigkeiten. Außerdem bringt es eine umfangreiche Ideen- und Beispielsammlung für mögliche Protestaktionen mit und beantwortet die wichtigsten rechtlichen Fragen.

Aus dem Inhaltsverzeichnis
3. "AKTIONS- UND PROTESTIDEEN" ................................... 31
3.1 Schema Aktions- und Protestmöglichkeiten. .................. 31
3.1.1 Aktionsformen I: Die Klassiker ................................. 31
3.1.2 Aktionsformen II: Teilbereichsspezifische Militanz .......... 31
3.1.3 Aktionsformen III: Kommunikationsguerilla-Methoden....... 32
3.1.4 Aktionsformen IV: Soli-Arbeit .................................. 33
3.1.5 Aktionsformen V: Nicht-öffentliche Aktionsformen ......... 33
3.2 Die Mischung macht's. Eine Einführung in Direct-Action ...... 34
3.3 Kommunikation subversiv.
Eine Einführung in die Kommunikationsguerilla ..................... 45
3.4 Wildes Durcheinander an Beispielen,
Aktions- und Protestideen.............................................. 60
3.4.1 Aktions- und Protestideen ...................................... 60
3.4.2 Kommunikationsguerilla I: BürgerInnenbriefe ................ 64
3.4.3 Kommunikationsguerilla II: TV-Hijacking ..................... 65
3.4.4 Kommunikationsguerilla III: Podiumsdiskussionen und TV .. 66
3.4.5 Kommunikationsguerilla IV: Jubelrede für Herrn M. ......... 68

Die Einführung bezieht sich direkt auf das Handbuch der KG, die Beispiele bis auf das Letzte auf die alte KG-Webseite, wobei nicht klar wird, woher die Not stammt, zu diskutieren, ob das nun "Klassiker"-Aktionen sind oder nicht. Der Rest ist ein nettes Bonmot. Gut gebrüllt LöwInnen!

3.1.3 Aktionsformen III: Kommunikationsguerilla-Methoden

Die Aktionen, die unter diese Überschrift gepackt werden können, sind zwar nicht neu - im Ge­gen­teil, sie stammen größtenteils aus den 60er und 70er Jahren -, werden aber so selten und un­regelmäßig praktiziert, dass ihnen der Klassiker-Status einfach nicht zuerkannt werden kann. Dass jene Aktionen überhaupt einen Sammelnamen erhalten haben, hat deshalb auch nichts mit ‚protestantischer’ Wirklichkeit zu tun, sondern vielmehr mit der vorgespiegelten Wirk­lichkeit eines Buches: dem Handbuch der Kommunikationsguerilla nämlich, in dem die auto­nome a.f.r.i.k.a.-Gruppe sehr verschiedenartige Aktionsformen zu solchen der Kom­muni­ka­tionsguerilla geadelt hat.

Born in the USAheißt es im österreichischen "Kurier" (13.1.2005) über die Maßnahmen eines Bayreuther Aktionskünstlers:

"Bayreuth - Ein mysteriöser Unbekannter "verziert" in einem Bayreuther Park immer wieder Hundehaufen mit amerikanischen Fähnchen. Über das Motiv dieses seltsamen Treibens kann Josef Öttl von der Schloss- und Gartenverwaltung Bayreuth-Eremitage nur Vermutungen anstellen. "Vielleicht will jemand auf diese Weise gegen den Irak-Krieg protestieren oder auch nur auf die extreme Verkotung der Parkanlage aufmerksam machen."

Etwa 3.000 Hundehaufen "verziert"

Die Hoffnung, dass dieser Unfug mit der Präsidentenwahl in den USA aufhöre, habe sich nicht erfüllt, sagte Öttl. Seit rund einem Jahr seien mittlerweile zwischen 2.000 und 3.000 Hundehaufen "verziert" worden."

Täter schlägt nachts zu

"Mehrere Wochen passiert oft gar nichts und dann sind an einem Morgen bis zu 100 Häufchen mit amerikanischen Fähnchen garniert" erregt sich Öttl, der in diesem Vorgehen eine Verunglimpfung der amerikanischen Nation sieht. Da den 52 Hektar großen Park der Bayreuther Eremitage jedes Jahr bis zu 250.000 Menschen besuchen, kann der mysteriöse Unbekannte nach Öttls Auffassung sein Unwesen nur zwischen Mitternacht und 5.00 Uhr treiben.


Behörden geben sich gelassen

Die Polizei steht dem Treiben weitgehend hilflos gegenüber. "Wir laufen zwar verstärkt Streife, aber es ist nicht strafrechtlich relevant, amerikanische Fähnchen in Hundekot zu stecken", sagte Polizeisprecher Reiner Küchler. Ähnlich sieht dies auch die Justiz: "Die im Grundgesetz verankerte Meinungsfreiheit geht sehr weit", meinte Leitender Oberstaatsanwalt Thomas Janovsky."


HundescheissverbotIn Wien ist das mit der Hundekacke auf dem "Bürgersteig" tatsächlich so ein Problem ... jedenfalls wäre das mal eine andere Phantasie, die dann auch dazu führen würde, dass sich jemand befleissigt sehen würde, das Zeug zu entsorgen ...






"Wir wissen nicht, was wir mit ihm tun, wenn wir ihn erwischen, zitiert das englischsprachige Newsportal "Ananova", den Bayreuther Polizeisprecher, denn es gibt kein Gesetz, das so etwas verbieten würde:

"Police hunt poo protesters

Police in Germany are hunting pranksters who have been sticking miniature US flags into piles of dog poo in public parks.
(...)
The series of incidents was originally thought to be some sort of protest against the US-led invasion of Iraq. And then when it continued it was thought to be a protest against President George W. Bush's campaign for re-election. But it is still going on and the police say they are completely baffled as to who is to blame.

"We have sent out extra patrols to try to catch whoever is doing this in the act," said police spokesman Reiner Kuechler. "But frankly, we don't know what we would do if we caught them red handed."

Legal experts say there is no law against using faeces as a flag stand and the federal constitution is vague on the issue."


BR querzoom
Der Bayrische Rundfunk (Redaktion querzoom) schlägt einen amüsierten Ton an: "Flagge zeigen - in Bayreuths Hundehaufen" (18.1. 2005)


Die Financial Times (21.1 2005) verlegt das Ereignis nach Berlin und berichtet über die Lücken im Flagcode:

"Seit etwa einem Jahr versehen Unbekannte Hundehaufen auf Berlins Gehwegen und in Grünanlagen mit US-Fähnchen. Bis zu 3000 Stück Exkrement sind nach Schätzung der Parkverwaltung bereits auf diese Weise beflaggt worden.

Die Sicherheitsbehörden stehen vor einem Rätsel. Die genauen Motive der vermeintlichen Kotflaggen-Bande sind unklar. Zunächst vermuteten Ermittler eine Aktion gegen den Irak-Krieg. Aber selbst nach dem US-Präsidentschaftswahlkampf sank die Zahl der Köttelwimpel nicht.

Berlin verdankt Amerika einiges. Die Berliner Polizei hat daher vermehrt Streifen auf die Suche nach den Kotbeflaggern geschickt. Allgemein bekannt ist ja, wie sehr die Landesflagge jeden aufrechten US-Patrioten emotional berührt. Und Paragraf 176 des "United States Code" mahnt eindringlich an, die Flagge "nicht mit Geringschätzung zu behandeln". Nicht gestattet ist zudem, Decken damit zu behängen, und die Verwendung als Bettlaken.

Insgesamt 15 Verhaltensregeln umfasst der "Flag Code". Hundekot taucht nicht auf. Und auch Berlins Polizei ist ratlos, wie mit den Kotbeflaggern zu verfahren wäre. Handelt es sich womöglich schlicht um einen extremen Fall von Freiheitsliebe?"


Die Blogger haben das Thema entdeckt:
Etwa xy 12 mit ein paar netten Überlegungen über Flaggen (leider nur die amerikanische, wäre ja mal interessant, was passiert, wenn die deutsche Flagge zur Behübschung verwendet wird).

"Heisse Luft" findet dort das "Zitat des Tages" (14.1. 2005).


Inspirationsquellen
gab und gibt es eine ganze Reihe:

Zum Beispiel während der Proteste gegen den Golfkrieg (taz, 28.3.2003):
"In vielen arabischen Restaurants läuft die ganze Zeit al-Dschasira. Männer starren bedrückt auf den Fernseher. Vor der Mauer des Friedhofs am Mehringdamm liegt ein Haufen Hundescheiße, in den jemand eine kleine amerikanische Flagge gesteckt hat. Im Tagesspiegel stand ein Bush-Zitat: "Die Freiheit, die wir meinen, ist nicht Amerikas Geschenk an die Welt, sondern Gottes Geschenk an die Menschheit." Manchmal hat man den Eindruck, Bush habe wieder angefangen zu trinken."
Als Satire verkauft uns ein ähnliche Aktion, Christian Knoll, auf "politico - Politik und Politikwissenschaft im Netz " (3.8. 2004). Von dort ist auch obiges Photo.

Aber eigentlich stammt die Idee von der spanischen KG-Truppe "La Fiambrera Obrera", die in Sevilla unter dem Motto "INTERVENING THE CITY - A PROPOSSAL FOR AN ALTERNATIVE FORUM AND A "SUSTAINABLE" CITY FALLING DOWN TO PIECES", diese Art von nachhaltiger Stadtentwicklung entwickelte:


Fiambrera


"Si 8 Do", is more or less the contrary of the official motto of the Sevilla Council.
This one reads "No 8 Do", which must be read as "Thou have not abandonned me" and it is a reference to a distinction that some medieval king gave to Sevilla.
The motto is on absolutely everything in Sevilla: buses, uniforms, street posts... and quite obviously ours means "thou have abandonned me".
We started using these little flags with the changed motto, just by placing them on every dog-shit we found in the street, and there were hundreds of them.
Fiambrera should register the "dog-shit index" as a sociological and urbanistic tool to detect the availability of green areas (none at all in our barrio) and the degree of abandonment of a district (months and months without any cleaning brigade)."

Donnerstag und Freitag 10. und 11.2.2005
"The Bank of Burning Money"
Kundenwerbungsaktion in der Innenstadt
Geheimagentur
10.-11.02, 12-18 # frankfurt/main (kaiserplatz, hauptwache, opernplatz)
Do 15-18 Uhr
Fr 12-14 und 16-18 Uhr

die geheimagentur lädt ein: asche zu asche geht in die nächste Runde.

bank of burning money
die mobile bank of burning money fährt durch frankfurt/main und besucht die deutsche bank, die commerzbank und die europäische zentralbank. geld wird verbrannt oder einfach verschenkt, verschwenderische akte werden gefeiert. unser geldtransporter wird zum fluchtwagen aus der logik der verknappung: in bewegung geraten, in bewegung bleiben, erduften.

"solange die welt auf geld gegründet ist, wird es zu wenig davon geben."
ach echt? in kontrafaktischer tollkühnheit lautet das geschäftsprinzip der bank of burning money: "geld gratis". und wenn das noch nicht reichen sollte, so ist ja mit der gründung einer bank auch die einladung zum banküberfall ausgesprochen. in diesem sinne: die geheimagentur.



12.02 schauspiel frankfurt: "Schöner wär's, wenn's schöner wär' der
Kongress"
22 Uhr: asche zu asche: show zu theorie und praxis des geldverbrennens (presented by Geheimagentur supported by Nikola Duric)

"Die Geste des Geldverbrennens ruft wie keine andere die Frage nach dem ‚wozu?’ auf den Plan. Antworten gibt es viele: Geld wird verbrannt, um den Ahnen zu opfern, um den Fetisch der Ware anzugreifen, um sich Aufmerksamkeit zu erkaufen oder sogar um damit noch mehr Geld zu verdienen. Außerdem: Geld erinnert einen ständig daran, wie man zu ihm steht. Das nervt. Da kann man schon mal durchdrehen. Aber kann Geldverbrennen heute eine Form politischen Handelns sein? Hilft uns das, einen Fluchtweg aus der Logik der Verknappung zu finden? In ihrer Show Asche zu Asche stellt die Geheimagentur Modelle des Geldverbrennens aus Religion, Wirtschaft, Kunst und Politik vor und fordert zur Nachahmung auf."

Das passiert im Rahmen von:
Schöner wär’s, wenn’s schöner wär – der Kongreß
Kunst, Theorie und Praxis des Widerstands
im Schauspiel Frankfurt

 

twoday.net AGB

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