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Ein Wahlkommentar aus San Francisco von Madeyouthink (Dort weitere Bilder mit anderen Scheißhaufen)

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Noch so etwas einleuchtendes aus der Kampagne "Billionaires for Bush"

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Dänen für Bush

news_campaign_2Vier Wochen als angebliche "Dänen für Bush" im US-Wahlkampf haben das Amerika-Bild zweier Kopenhagener Journalisten laut einer dpa-Meldung erschüttert - aber auch Zweifel an der Urteilskraft ihrer eigenen Landsleute aufkommen lassen. "Was immer wir an grotesken Argumenten von uns gegeben haben, niemand in den USA zweifelte etwas an. Und sogar in Dänemark schreiben die Leute jetzt begeistert, dass wir doch Recht haben", berichtet Mads Brügger nach der jetzt abgeschlossenen Ausstrahlung von drei Fernsehfolgen über ihre Tour durch die USA.

Danes for Bush: "Save us from Old Europe!"
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"Die Methode von Verkleidung und Bluff gegenüber Gesprächspartnern rechtfertigt Boeskov mit der «Wirkungslosigkeit normaler journalistischer Methoden». Alle Beteiligten hätten die Regeln vollständig verinnerlicht und äußerten sich dementsprechend gefiltert. «Wir wollten das Klima erforschen, da kommt man als Freund weiter», sagte Brügger. "

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Weitere Informationen bei Greenpeace
Wiener Zeitung (28.10.2004)
(die haben alle auch den dpa-Artikel übernommen)

logoEndlich ist die Gelegenheit da, dass die Heiligkeit des Prekarius auch von kirchenoffizieller Seite Anerkennung findet. In Tübingen geht es am Dienstag, 9.11. 2004, 20.30 Uhr im Zátopek im Club Voltaire um die Heiligsprechung des seligen Prekarius. Es tagt eine vom Vatikan eingesetzte Kirchenkongregation.

Zur Einstimmung ein Gebet im .mp3-Format

Vgl.a. folgende Beiträge in diesem Weblog:
Affresschi per la Capella di San Precario / Bausteine für die Kappelle des San Precario
San Precario besucht Innsbruck

"Small governments, big war" lautet das Motto der Kampagne "Billionaires for Bush"

Hier gibt es weitere schöne Photos

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Und hier den ebenfalls mit paradoxer Intervention arbeitenden Hiphop-Song "Don't vote"

Jungle World (27.10.2004)

Kritik mit Radkappe
Kunst muss nicht bieder sein. Eine Ausstellung in Berlin dokumentiert politische Aktionskunst des 20. Jahrhunderts. von tanja dückers

Der Titel der aktuellen Ausstellung in der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst (NGBK) in Berlin, »Legal/Illegal«, ruft in Erinnerung, dass es einmal eine Zeit gab, in der Kunst noch als explizit politischer Akt des Protests angelegt war. Gezeigt werden die Arbeiten und Positionen von insgesamt 20 Künstlern und Künstlerinnen, die in der Grauzone zwischen dem noch Erlaubten und dem Verbotenen operieren; mit einigen Aktionen wird die Grenze zur Kriminalität auch ganz entschlossen überschritten. Die Grenzen zwischen künstlerischer Inszenierung und politischem Aktionismus verwischen, das verschnarcht Museale in der Präsentation von Kunst lässt die Ausstellung mit dem Untertitel »Wenn Kunst Gesetze bricht« weit hinter sich.

Die unter dem Ausstellungstitel zusammengefassten Künstler und Künstlerinnen sind einer Geschichte der Antikunst des 20. Jahrhunderts zuzuordnen: Futuristen, Dadaisten, Situationisten, Fluxus- und Konzeptkünstler; aber auch Gegenwartskunst und weniger bekannte Namen sind vertreten. Man merkt, dass es dem Kuratorenteam, Hans Winkler, Helen Adkins und Kai Bauer, nicht um ein Who is Who der anarchistischen Kunstszene geht, sondern darum, zu dokumentieren, wer in dieser Traditionslinie welche Positionen herausgearbeitet hat. Allen Künstlern und Künstlerinnen gemeinsam ist der Ansatz, Kunst nicht nur um ihrer selbst Willen zu betreiben, immer geht es darum, gesellschaftspolitisches Engagement mit künstlerischen Mitteln zu betreiben. Entsprechende Konsequenzen werden von ihnen miteingeplant und in Kauf genommen.

Es gibt höchst unterschiedliche künstlerische Vorgehensweisen bei der Gesetzesüberschreitung, wobei Humor und Ironie charakteristische Stilmittel dieser anarchischen Kunst sind.

Abbie Hoffman z.B. ließ an der Wall Street 100 Ein-Dollar-Noten apart von der Zuschauertribüne herunterregnen, und ganz so, wie es das Klischee will, balgten sich die Broker und Banker prompt um die Scheine. Infolge des allgemeinen Tumults kam die New Yorker Börse für einige Stunden zum Stillstand.
(...)
»Legal/Illegal« verweist auf ein transitorisches Moment von Kunst und ihrer Rezeption, denn die Vorstellung davon, was jeweils in einer Gesellschaft als legal und legitim gilt, ist einem kontinuierlichen Wandlungsprozess unterworfen. Vermeintlich gesetzmäßiges Verhalten kann schnell zu illegalem werden und umgekehrt. Die Begriffe markieren lediglich die beiden Enden eines Kontinuums. Allein die Etablierung eines Künstlers kann zum Beispiel auch schon zu einer veränderten Wahrnehmung einer seiner Aktionen führen, beispielsweise im Fall von Dennis Oppenheim, der längst zu einer Ikone der US-amerikanischen Kunst des 20. Jahrhunderts geworden ist. Mit dem Aufkommen der situativen Kunst in den sechziger Jahren, als die Öffentlichkeit langsam an spontane Happenings gewöhnt wurde, wurden viele Aktionen wohlwollender aufgenommen, als dies noch wenige Jahre zuvor vorstellbar gewesen war. Von Land zu Land unterscheidet sich sowohl die öffentliche Rezeption solcher Kunst als auch die Toleranz gegenüber dem »invasiven Kunstwerk«.

Derartige den Staat und die Gesellschaft herausfordende, provokative Kunst gehört– trotz einiger Beispiele aus der Gegenwart – wohl einer Vergangenheit an, in der Subversion dazugehörte und es noch darum ging, mit einer als bürgerlich und verstaubt wahrgenommenen bildenden Kunst aufzuräumen. Zurzeit finden sich in der Kunst leider Züge eines neuen Biedermeiers, von dem zum Beispiel Norbert Biskys sich rasant verkaufende blonde Jünglinge und Reigen tanzende Mädchen ein beredtes Zeugnis ablegen.

 

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