Im ak 493 (18.3. 2005, S. 32 - leider nicht online) gibt es einen Verriss der Wiener Tagung zur Situationistischen Internationale von Jens Kastner. Beklagt wird ein Besserwissergestus (den seine Bewunderer wohl mit Debord teilen). Unzufrieden ist Kastner insbesondere auch mit den Autoren des jüngst auch hier annoncierten Bandes von Bine Baumeister Zwi Negator zur Situationsistischen Revolutionstheorie:
"Das AutorInnenkollektiv interpretiert und führt den debordschen Begriff des Spektaktesl as Weiterentwicklung des marxschen Fetischbegriffes. Was als Gegenpol zur besagten ästethizistischen Adaption situationistischer Begriffe durchaus löblich ist, fällt im Buch etwas penetrant aus: Nicht nur, dass alle anderen Bücher über die SituationistInnen gleich im Vorwort als Anekdotensammlung abgetan werden, auch die unterschiedlichen Praxen linker, alternativer und linksradikaler Bewegungen der letzten vierzig Jahre werden als 'Pseudopraxis ' disqualifiziert. Und ähnlich selbstgerecht war auch das Auftreten des Kollektivis bei der Tatung - so etwa muss es in den 1970ern gewesen sein, als K-Gruppen-Mitglieder sich im Raum verteilt und gegenseitig beklatscht hatten."
Alles in allem eine wenig schmeichelhafte Besprechung, die auch noch auf den anti-deutschen Drive der Veranstaltung eingeht (was wir uns hier ersparen). Wir wundern uns nur, wieso Monochrom in diesem Kontext auftaucht und wieso die Veranstaltung in ein ziemlich anti-deutsches Fahrwasser geraten ist. Aber vielleicht ist das in Österreich gerade der 'radikalste' Chic, den man gerade haben kann, mit den deutschesten und völkischsten der Deutschen und Österreicher.
"Das AutorInnenkollektiv interpretiert und führt den debordschen Begriff des Spektaktesl as Weiterentwicklung des marxschen Fetischbegriffes. Was als Gegenpol zur besagten ästethizistischen Adaption situationistischer Begriffe durchaus löblich ist, fällt im Buch etwas penetrant aus: Nicht nur, dass alle anderen Bücher über die SituationistInnen gleich im Vorwort als Anekdotensammlung abgetan werden, auch die unterschiedlichen Praxen linker, alternativer und linksradikaler Bewegungen der letzten vierzig Jahre werden als 'Pseudopraxis ' disqualifiziert. Und ähnlich selbstgerecht war auch das Auftreten des Kollektivis bei der Tatung - so etwa muss es in den 1970ern gewesen sein, als K-Gruppen-Mitglieder sich im Raum verteilt und gegenseitig beklatscht hatten."
Alles in allem eine wenig schmeichelhafte Besprechung, die auch noch auf den anti-deutschen Drive der Veranstaltung eingeht (was wir uns hier ersparen). Wir wundern uns nur, wieso Monochrom in diesem Kontext auftaucht und wieso die Veranstaltung in ein ziemlich anti-deutsches Fahrwasser geraten ist. Aber vielleicht ist das in Österreich gerade der 'radikalste' Chic, den man gerade haben kann, mit den deutschesten und völkischsten der Deutschen und Österreicher.
contributor - am Dienstag, 29. März 2005, 12:15 - Rubrik: Situationismus
bbzn meinte am 18. Apr, 10:49:
Es ist schon lustig zu beobachten, wie linke Politik funktioniert: es ist eine Politik des Hörensagens und einer Schützengrabenmentalität! Lesen scheint out! Ressentiments und Idiosynkrasien werden perpetuiert! Das Schema der Auseinandersetzung funktioniert nach dem Motto: „liegst du nicht in meinem Schützengraben bist du automatisch im feindlichen anderen“. Aber hoppla: Monochrom scheint doch dort gar nicht so richtig reinzupassen, was ist passiert? Aber egal, Kastner wird schon recht haben, schließlich war er ja in Wien; und die Antideutschen mag man eh nicht leiden; außerdem: wer denen die Hand schüttelt ist ja automatisch infiziert. Zum Glück hat’s der Kastner den Besserwissern mal so richtig gezeigt!