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In der Katholischen Akademie Schwerte fand von 28.09.2005-30.09.2005 folgende akademische Tagung statt:

"1968: Musik und gesellschaftlicher Protest"

Wir zitieren aus dem Tagungsbericht (9.1. 2006) der geschichtswissenschaftlichen Mailingliste H-Soz-u-Kult:

"1968 als Jahr und Chiffre für Musikgeschichte und gesellschaftlichen Protest zu benennen, ist innerhalb der Kulturwissenschaften nicht neu. Auf dem Programm der musikwissenschaftlichen Tagung stand daher die interdisziplinäre Bestandsaufnahme zwischen Musik-, Sprach- und Sozialwissenschaften als neuer Ansatz. Welche Bezüge gibt es zwischen Frank Zappa, Antonio Gramsci und der Oper des Figaros? Kann 1968 als Chiffre in allen Disziplinen der Musikgeschichte wahrgenommen werden?"

Was hat das mit Kommunikationsguerilla zu tun. Das haben wir uns auch gefragt, sind dann aber auf zweifache Weise überrascht worden:


Zu Beginn führten Martin Klimke und Joachim Scharloth mit zwei aktuellen Analysen in das Thema ein. „The times they are a-changing“ so der Titel von Klimkes Vortrag, zeigte an einem aktuellen Filmbeispiel, „Die fetten Jahre sind vorbei“ den Wandel des Mythos um die so genannte 68er Generation. Das Zubehör und Kleidung der Roten Armee Fraktion längst in jedem Supermarkt erworben werden kann ist ein Zeichen für diesen Wandel; subversives Potential sei in solchen Symbolen folglich nicht mehr zu
finden. Mit Massenkonsum verschwindet offensichtlich die Symbolhaftigkeit eines jeden Gegenstandes. In Zeiten des benannten Massenkonsums wird es zunehmend schwerer, überhaupt noch irgendetwas als Protest wahrnehmen zu können.


Während es hier zunächst um die Frage nach dem Wandel der Bedeutung von Symbolen ging, zielte der nächste Beitrag auf das Herz des Themas dieses Blogs:

Joachim Scharloth stellte in seiner linguistischen Analyse die
Kommunikationsguerilla als neue Widerstandsform dar. Durch Störungen der Öffentlichkeit und Vereinnahmungsstrategien werde versucht, Angriffe auf die symbolisch hergestellte Ordnung auszuüben. Vorgespielte Tonbeispiele von Kartenkontrolleuren im öffentlichen Nahverkehr verdeutlichten den Anwesenden diese Störungen. Allein durch bewusste Betonung, ungewöhnliche Höflichkeit, oder eigener Wortwahl konnte in diesen Situationen Unbehagen und Performanzen hergestellt werden, so Scharloth.
Die öffentliche Ordnung geriet für einen kurzen Moment aus den Fugen.


Da würde doch noch mehr interessieren. Aber so müssen wir uns wohl bis zum Erscheinen des Tagungsbandes gedulden ...
 

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