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Rebelart erinnert anlässlich des zehnjährigen Erscheinens des Handbuchs der Kommunikationsguerilla an die Geschichte der Titelbilder des Handbuches:

1997:

KG


1999
KG

abc

Auch eine Sichtweise auf die "Ästhetik des Widerstandes" - Buchabbildung genau anschauen oder hier i.O.

Im Frühjahr 1997 erschien das "Handbuch der Kommunikationsguerilla" von Sonja Brünzels und Luther Blisssett (autonome a.f.r.i.k.a.-gruppe). Das "Handbuch", welches durch seine ungewöhnliche typographische Aufteilung herkömmliche Lese- und Betrachtungsgewohnheiten irritiert, hat sich seitdem zu einer Art Klassiker entwickelt und ist in mittlerweile vier Auflagen und in italienischer und spanischer Übersetzung erschienen. Viele linke Gruppen haben sich bei ihren Überlegungen zu Aktionen und Interventionen davon anregen lassen. Nach zehn Jahren ist Zeit für eine Bestandsaufnahme.

KGDie Zeitschrift "ak - analyse & kritik - zeitung für linke Debatte und Praxis" (Nr. 520 / 21.9.2007) veröffentlicht dieser Tage ein Interview mit den Autorinnen des Handbuches:

ak: Die Proteste gegen den G8 in Heiligendamm zeigten Clowns, SuperheldInnen, Riesenpuppen in der Konfrontation mit Polizeiketten. Ist die Linke in den letzten zehn Jahren kreativer geworden?

autonome a.f.r.i.k.a.-gruppe: Wir denken, die Linke ist sich der Bedeutung von Symbolen, vor allem aber von bildlichen Repräsentationen, bewusster geworden. Sie ist mittlerweile eher in der Lage, Bilder bewusst zu erzeugen und taktisch einzusetzen, und dabei auch mit dem eigenen Selbstbild spielerischer umzugehen.


Das ganze Interview gibt's hier

Diese Veröffentlichung ist die Buchfassung einer Promotion an der Universität München. Die Promotion bestand aus einem empirischen und einem theoretischen Teil. Der theoretische liegt nun mit dem Buch vor, der empirische, über dessen Inhalt nichts bekanntgegeben wird, soll, so der Autor, „in einer anderen Form“ veröffentlicht werden.
Wimmer stellt zuerst verschiedene theoretischen Konzepte von Öffentlichkeit vor: Öffentlichkeit aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht, zweitens Öffentlichkeit als normatives Prinzip, ferner Habermas, Luhmann, die Ansätze von Öffentlichkeit als „intermediäres Kommunikationssystem“ und das Phänomen der neuen transnationalen Öffentlichkeiten. Im zweiten Kapitel widmet sich Wimmer dann der Gegenöffentlichkeit beziehungsweise den Konzepten von Gegenöffentlichkeit. Hier referiert er Kritische Theorie (Brecht, Enzensberger), dann Nancy Fraser und Oskar Negt / Alexander Kluge als VertreterInnen der These der „maginalisierten Öffentlichkeiten“, drittens die neueren Ansätze der Cultural Studies aus den 1980er und 1990er Jahren (Hall, Fiske, Grossberg). Als „Institutionen“ (sic!) von Gegenöffentlichkeit nennt Wimmer neue soziale Bewegungen, alternative Medien inclusive Netzaktivismus und Kommunikationsguerilla. Zum Schluss untersucht Wimmer das Verhältnis von Gegenöffentlichkeit und Massenmedien und arbeitet heraus, dass beide in einem Wechselverhältnis stehen, die Gegenöffentlichkeiten können ohne Massenmedien keine grössere Resonanz erreichen, gleichzeitig nutzen Massenmedien alternative Medien als Ideenlieferant und Korrektiv für ihre eigene Arbeit.
Das Buch ist in seinem mittleren Teil im enzyklopädischen Sinne ganz brauchbar, insgesamt leidet es aber unter einem unsäglichen soziologischen Stil, der die Lektüre zur wirklich harten Arbeit macht. Wimmer will zwar systematiseren und vergleichen, dies erschliesst sich dem Leser und der Leserin aber leider nicht, seine andauernden Querverweise (a la „vgl. ausführlich Kapitel 3.5.2.“) und die stellenweise ausufernde Nennung von Literatur im Fliesstext helfen da auch nicht weiter, stören eher. Hier liegt ein weiteres Werk aus dem universtären Zirkus vor, dessen Lektüre sich Menschen ausserhalb der Kommunikationswissenschaft und Mediensoziologie im Grunde sparen können.

Wimmer, Jeffrey : (Gegen-)Öffentlichkeit in der Mediengesellschaft. Analyse eines medialen Spannungsfelds; VS-Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2007, 297 S., 34,90 EUR

An der Uni Bremen wurden am 7. August Flugblätter verteilt, mit denen die Polizei dazu aufrief, Uni_Bremen_0807 Informationen weiterzugeben, die zur Ergreifung von Mitgliedern der militanten gruppe führen könnten. Da sich ein Teil der Berliner Zelle dadurch verriet, dass Mitglieder "über die intellektuellen Fähigkeiten" verfügten, "die anspruchsvollen Texte der militanten gruppe (mg) zu verfassen" und dass ihnen "Bibliotheken zur Verfügung standen", die sie "unauffällig nutzen konnten" trachtete die Bremer Polizei mit den Flugzetteln nach einem ähnlichen Fahndungserfolg. Mitarbeiter und Studenten der Universität wurden auf dem Zettel dazu aufgerufen, Personen, auf die die obigen Merkmale und weitere Verdachtsmomente, wie die Teilnahme an G8-Protesten, zutreffen, an die Polizei oder die Unileitung zu melden.

 

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