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Torten - Pies - Tarts

Am 28.2.2016 haben Menschen an der moralischen Außengrenze des Landes von der Torte Gebrauch gemacht. Bei einem Treffen der AfD im Pentahotel in Kassel wurden Beatrix von Storch und ein weiterer AfDler getortet:

https://www.youtube.com/watch?v=b5N2pexvvy8

In der Erklärung der Aktivisten heißt es:

"Kein Aktivist will einen Politiker torten. Ich will das auch nicht. Aber zur Ultima Ratio gehört der Einsatz von Sahnetorten. Und derzeit ist der Gebrauch von Torten das moralische Gebot der Stunde. Der Tortenwurf ist letztes Mittel am Grenzbaum zur Unmenschlichkeit und dringlichster Ausdruck direkter Demokratie."

“Wer den moralischen Grenzübertritt verhindern will, muss notfalls auch von der Sahnetorte Gebrauch machen. So steht es im Gesetz. Denn wer das HALT an unserer ethisch-moralischen Grenze nicht akzeptiert, der ist ein Angreifer. Und gegen Angriffe müssen wir uns verteidigen.”

Die "Heilbronner Konditorei für konsequente Aufklärung" hat am 7.2.2014 in Ludwigsburg Innenminister Gall mit einer Torte beschenkt.

Stellungsnahme der Konditorei auf indymedia

Die taz titelt: "Süße Forderung nach NSU-Ausschuss"

Die Südwestpresse geht auch auf das taktische Vorgehen der "Konditorei" ein.

(...) So mancher Richter segelt dankbar in dem neuen Wind aus der Hauptstadt. So stehen derzeit vier Umweltschützer aus Navarra wegen „Anschlags auf die Staatsgewalt“ vor Gericht. Sie hatten bei Protesten gegen den umstrittenen Bau einer Schnellbahntrasse drei Torten auf den Chef der Regierung von Navarra geschmissen. Jetzt drohen ihnen vier bis zehn Jahre Haft. (http://www.taz.de/Spaniens-Regierung-verschaerft-Strafrecht/!91635/)

In Berlin gestern abend wurde Freiherr Theodor zu Guttenberg von der Hedonistischen Internationale getortet.

" Dann kommt die Torte. Eine Handvoll Leute stürmen das Café, so erzählt es Stephan Urbach später, bewaffnet mit einer Sahnetorte. Einer von ihnen trägt eine Anonymous-Maske, ein anderer filmt. Ohne große Worte landet die Torte im Gesicht von Guttenberg, dann verschwinden die Anhänger der Spaßtruppe "Hedonistische Internationale" auch schon wieder. Keine Personenschützer halten sie auf, Guttenberg ist allein gekommen, in Jeans und Pullover."




Digitale Konditoren torten Ex-Verteidigungsminister Guttenberg

Wir, die Digitalen Konditoren in der Hedonistischen Internationale haben heute in einer einzigartigen Kooperation mit Anonymous in der #OpCreamStorm Karl Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg getortet.

Es ist kein Jahr vergangen, seitdem der Lügenbaron nach seiner Copy- und Paste-Affäre über den Ozean geflüchtet ist, da versucht er schon wieder, sich in der politischen Landschaft zu etablieren. Der bis heute uneinsichtige Betrüger denkt wahrscheinlich wirklich, dass er damit durchkommt und seine von Springer bereits ausgerufene Kanzlerschaft wahr machen kann.
Doch da hat er die Rechnung ohne den Konditor gemacht.

Keinen Monat nach seiner Flucht begann er bereits seine #OpComeback. Immer noch ohne Einsicht, einen Fehler gemacht zu haben, will er wieder auf die politische Bühne, wenn auch "nur" in der EU. Das Haargel lässt er seitdem zu Hause, aber Sahne klebt auch.

Ausgerechnet Vorkämpfer für die Freiheit des Internets will er sein. Als wäre es nicht der Schwarm im GuttenPlag-Wiki gewesen, der K.T.s Lügen um seine Abschreibe-Übung als solche entlarvt hat. Als hätte K.T. nicht das Gesetz zu Internet-Zensur als Minister zur Chefsache erklärt und alle Kritiker zu Unterstützern von Kinderporngrafie diffamiert.

Heute tut er so, als wäre er nicht längst ein Symbol für Vorratsdatenspeicherung, Überwachung und Militarisierung.

Von der EU-Kommissarin Neelie Kroes wurde K.T. zum Berater für freie Internetzugänge in politisch instabilen Gebieten ernannt. Als weiterhin bekennender Verteidiger der Zensurinfrastruktur durch die Zensursula-Gesetzesvorschläge kann K.T. kein glaubwürdiger Experte für die Freiheit des Internets sein. Daher schlägt das Internet heute zurück.
Auch ohne Cookie-Richtlinie.
Und das ist erst der Anfang. Wir werden jeden weiteren Rückkehr-Versuch des Herren von und zu beobachten und süß torpedieren. Und nicht nur von ihm: Die politische Klasse in Berlin, Brüssel und Washington kann schonmal das Teeservice auspacken.

We are Delicious.
We are In Your Face.
Expect us."

One that did not get archived in any media, but nevertheless did happen: the mayor of Zaanstad, a village just north of Amsterdam, got a pie in the face while opening an exhibition. The reason: keeping illegalised 'foreigners' prisoner on a boat in the harbour.


A related pie flew in Brussels and hit the director of Frontex (the EU-institution for hunting migrants), Ilkka Laiti­ne right in the miserable face.

http://www.tagesspiegel.de/politik/juergen-trittin-mit-joghurt-beworfen-/1940158.html

Bereits 2002 gab es in Tübingen einen Zatopek-Workshop in Sachen Tortenwerfen. Kommunikationsguerilla sowieso. Jüngst fand in Tübingen wieder eine Anleitung zum Tortenwerfen statt. Dieses Mal im Epple-Haus. Natürlich unterscheiden sich diese beiden Veranstaltungsformen erheblich. Aber wenn's denn dem Tortenwerfen dient. So berichtet die 15jährige Edit Keller aus der Jugendredaktion des Schwäbischen Tagblatts (13.04.2010) über die hier schon angekündigte Veranstaltung:

"Tatwaffe: Torte
Input-Vortrag über Kommunikationsguerilla


Wenn Torten auf Präsidenten fliegen und Mönche sich kasteiend à la Monty Python über den Marktplatz laufen, dann spricht man von Kommunikationsguerilla (KG). Darüber sprach Marc Amann am Donnerstag bei einem Vortrag im Epplehaus.


Kommunikationsguerilla ist die subversive Form des Protests, die Alternative zum Direktangriff. Ihre Mittel sind so facettenreich wie ihre Anliegen. KG will verwirren, indem sie vor dem Publikum Tatsachen in Frage stellt. Wem glaube ich was und warum? Ob mit unsichtbarem Theater, bei dem Passanten spielerisch in eine sozialkritische Situation verwickelt werden, oder als so genanntes Adbusting, bei dem bewusstseinsbeeinflussende Markenlogos umgemodelt werden, um sie zu verurteilen. Dieser Grundgedanke geht auf Roland Barthes zurück, der einmal sagte: „Ist die beste Subversion nicht die, Codes zu entstellen, statt sie zu zerstören?“. Heißt im Klartext: Die beste Gegenmaßnahme ist nicht die, eine Opposition aufzubauen, sondern dem Vorhandenen neue Regeln zu verpassen.

Unter anderem wurde die Kommunikationsguerillabewegung von vielen politischen Gruppierungen geprägt wie zum Beispiel von der autonomen a.f.r.i.k.a.-gruppe 1997 mit dem Buch „Handbuch der Kommunikationsguerilla – wie helfe ich mir selbst“. Auch die Studentenbewegung von 1968 mit der Kommune 1 und die Spontis (linke Aktivisten) lieferten ihren Beitrag dazu.

Doch warum das Ganze? Reicht es nicht, die Leute über Missstände aufzuklären? Leider nicht. „Viele Leute wollen nicht aufgeklärt werden“ sagt Marc Amann. Sinn der Aktionen ist nicht „das ständige Wiederholen, sondern die Wahrnehmung der Leute zu ändern“.

Die Probleme in der Gesellschaft, die KG ansprechen will, sind vielschichtig. Zum einen sind es die kapitalistischen Züge unseres Systems. „Wenn du Leute fragst, was sie von Kapitalismus halten, sagen sie, dass der schon gut ist. Schließlich gab es ihn ja schon immer.“ Das zeigt, so Marc Amann, dass viele es schon aufgegeben haben, an den gesellschaftlichen Verhältnissen zu zweifeln. Jedoch sind Dinge veränderbar. Genau dieses Unwissen hat sich die Kommunikationsguerilla als Arbeitsmittel zu eigen gemacht.

Um die Widersprüche sichtbar zu machen, greifen sie dann auch mal zur Polizistenuniform, um den Überwachungsstaat auf die Schippe zu nehmen. Und in Tübingen bekam Peter Gaehtgens, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, mal eine Torte ab – als Dank dafür, dass er sich so unermüdlich für Studiengebühren einsetzte.

Seit zwei Jahren lädt das INPUT-Organisationsteam jeden zweiten Donnerstag im Monat zu Vorträgen und Workshops ins Epplehaus ein. Dort werden ab 19 Uhr aktuelle politische Themen erklärt und diskutiert. Dazu müssen die Besucher nicht viel Vorwissen mitbringen, denn die Grundregel heißt: basic. Jede Veranstaltung ist eine Einführung in die jeweilige Thematik und bietet Aufklärung für jeden, der mit den Fachbegriffen noch nicht umgehen kann. Danach werden Fragen geklärt und Möglichkeiten erörtert, Missstände, insbesondere in Tübingen, aufzudecken, zu ändern und selbst aktiv zu werden.

Nun hat das INPUT-Team erstmals auch Ausflüge organisiert. Gleich am 25. April gibt es einen Antifaschistischen Stadtrundgang, bei dem Orte mit geschichtlicher Bedeutsamkeit besucht werden (Treffpunkt: 14 Uhr, Epplehaus). Am 13. Mai geht es weiter mit einem Workshop auf dem BUKO-Kongress (Gruppen mit Kapitalismus- und Globalisierungskritik) im Tübinger Sudhaus zum Thema Eigentum. Kritik am Islam muss nicht automatisch rassistisch sein. Das soll der Vortrag am 10. Juni beweisen. Wem fehlen nach rassistischen Witzen auch des öfteren die Worte? Wie gekontert werden kann, erfahren Besucher am 8. Juli um 19 Uhr im Epple. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei. Infos: http://input.blogsport.de
Edith Keller, 15

French newsblog france24 reports about the actions of feminists (amongst them sexworkers) in Ukraine who staged protest at independence day (boycotting it) and the fact that Ukraine is becomming the international brothel.

Here's their website
Spiegel wrote earlier this year

They use instruments from the kommunkationsguerilla toolbox, such as superheroes and recently a well aimed pie: On the picture you see Group member Alexandra throws a cream cake at writer Oles Buzina, known for his book "Ladies, back to the harems", and for his open stance against the right for a woman to say no to sex. April 2009.

Ukraine

See the original posting here

“The only thing green about Peter Mandelson is the slime coursing through his veins.”

Der britische Wirtschaftsminister Peter Mandelson wurde am 5.03.2009 von einer Umweltaktivistin mit grünem Schleim aus einem Becher "getortet".

over or on you? lässt sich seit Sonntag mit gewissen Recht fragen. Die Medien sind voll von Berichten über die erste wirklich große "Schuhung" im globalisierten Kapitalismus. George W. Bush hatte sich nochmals in den Irak getraut und sollte gehörig versohlt werden.



Wir sind ja schon allerhand gewohnt. Aber nachdem alle zuerst gemeint hatten, das Schuh-Out gegen den noch amtierenden US-Präsidenten eines irakischen Journalisten (akkreditiert für einen Kairoer Fernsehsender) sei vor allem eine Aktion mangelns anderer Gelegenheiten gewesen, lässt sich sagen, dass diese Herrschaften die kulturelle Grammatik im Irak nicht sonderlich gut drauf hatten.

Im Streiflicht der Süddeutschen Zeitung (16.12.08) hieß es in diesem Zusammenhang:
"Die Wahl der Waffe mag wohl von den Umständen beeinflusst gewesen sein, ein Schuh ist in die legendäre grüne Sicherheitsszone in Bagdad wesentlich leichter einzuschmuggeln als zum Beispiel die berühmte, in diesem schmählichen Kontext völlig überschätzte Sahnetorte. Aber auch symbolisch scheint die Atkion ein gelungener Wurf zu sein. Im Irak gehört das Schuhwerk zur untersten Klasse, ein Paria der Bekleidung gewissermaßen, abgelascht, schlapp und schweißig, mit städniger Boden- und Schmutzberührung."

Was heißt hier überschätzte Sahnetorte. Sie passt einfach nicht. Bei Saddam hatte es auch keine Torte gegeben und wenn, dann wird Bush im arabischen Raum auf ziemlich der Ebene angesiedelt:

"Wer von einem solchen Objekt getroffen wird, muss sich als den allterletzten Dreck betrachten." (SZ, 16.12.08.)


An anderer Stelle wird in der Süddeutschen Zeitung (15.12.2008) ein Islamwissenschaftler zitiert:

Die Schuh-Symbolik

"Schuhe gelten im Nahen Osten per se als dreckig", erläutert Hildebrandt und betont auch, dass dies nichts mit der Religion des Islam zu tun habe. Während in Deutschland mitunter Gäste ihre sauberen Schuhen anlassen dürfen, würde niemand im Irak, in Syrien oder im Libanon mit Straßenschuhen die Wohnung des Gastgebers betreten: "Dies wäre eine grobe Unhöflichkeit."

Die Symbolik der "dreckigen Schuhe" verdeutlicht Hildebrandt, der lange in der libanesischen Hauptstadt Beirut gelebt hat, mit einem weiteren Beispiel: Bei antiwestlichen Demonstrationen würden Protestierende häufig über israelische oder US-amerikanische Fahnen laufen, um diese zu beschmutzen.


Der Hamburger Kulturwissenschaftler Klaus Schönberger wagte denn auch im Wiener Standard (16.12. 08) eine nicht allzu vorlaute Voraussage:

"Dabei könnten nun, nach all der medialen Aufmerksamkeit, Schuhungen von Politikern weit öfter vorkommen."

Interessant ist in jedem Fall, wie schnell symbolische Politik zu richtiger Hardcore-Politik werden kann. Die beobachtbaren Inszenierungen sind eben nicht nur Schein, sondern drücken handfeste Interessen und im Falle des BuShouing kann hierüber sich die Gemütslage eines sich nicht mehr befreit, sondern - dank der nimmer aufhörenden Weisheit der Bush-Administration, besetzt fühlenden Iraks artikuliert werden.

Mal sehen, wann und gegen wen hierzulande die ersten Schuhe geworfen werden.

 

twoday.net AGB

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