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Krieg der Zeichen
Culture Jamming als ästhetische Taktik des Widerspruchs
Perspektiven für eine kritische Kunst im öffentlichen Raum

ist der Arbeitstitel für eine kunsthysterische Dissertation (Christian Hartard) an der Uni München, deren Abstract im Netz verfügbar ist.
Das wird in der Tat eine Fleißarbeit.
Im kunsthistorischen Kontext muss CJ offensichtlich als "ästhetische Taktik" reklamiert werden. Soll mir aber mal eine/r erklären, warum bei Hartard der Begriff Kommunikationsguerilla so konsequent umschifft wird. Ist das der Versuch culture jamming als ein rein ästhetisches Projekt zu reklamieren? Werden hier Claims abgesteckt? Dass er das übersehen hat, kann man angesichts der identischen Literaturliste fast nicht glauben. Auch bei den angegebenen Links müsste er darüber gestolpert sein ... zumal andere in dem Kontext mit dem Begriff auch keine Schwierigkeiten haben. So etwas enthüllen mitunter auch Vorworte, manchmal sind es die akademischen Betreuer, die ein Aber gegen etwas haben usw.

via sum1
contributor meinte am 13. Jan, 23:26:
Random Items
nimmt die Anmerkungen des obigen Beitrages zu der Hartadschen Dissertation auf und spinnt die Kritik weiter:
http://www.serner.de/blogs/ri/index.php?p=258

die blogchronik der kommunikationsguerilla verweisen mit guten recht sehr verhalten auf einen disserationsansatz (abstract, pdf) in sachen “culture jamming". der sich zum einen eher einseitig dem “aestethischen” dieser praxis/taktik zuwendet und dabei das aktivistische dieser praxis vermissen laesst (es laesst sich eben nicht trennen. das ist der klabauter-haken dran und das ist gut so) und zum anderen auch inhaltlich die taktik als schwarz-weiss folie versteht:
Der Punkt erscheint mir zumindest hier gut zugespitzt, dass der Pfiff der Sache verfehlt wird, wenn künstlerisches Handwerkszeug und Aktivismus auseinanderdividiert werden (zum Zwecke der Einordnung in die Kunstgeschichte).

dazu waere folgendes anzumerken:

… die kommunikationsguerilla bezeichnen diesen ansatz etwas griffig als “kunsthysterisch". was uns ein wenig hosenbundgriffig erscheint. aber es ist dem zuzustimmen insofern. dass wieder schoen bildungsbuergerlich zwischen kuenstler und aktivist unterschieden wird (solche abstracts und aufsaetze liest man am besten an diesen feinheiten runter - auch eine form der dekonstruktion).

… dass ein ansatz wie “culture jamming” von einem gaenzlich anderem bild eines moeglichen protagonisten der aktion ausgehen. ist doch seit vielen jahren nicht nur in der theorie gebraeuchlich. (vgl. etwa das konzept der “temporary consensus zones” (TEZ) des medienkollektivs next 5 minutes. das mit kurzfristigen allianzen arbeitet)

… selbst mark dery spricht nicht von einem gegenueber (black & white). dem man die (symbolischen) mittel klaut und irgendwas umzupolen versucht. sondern vom dazwischen. dem raum zwischen empfaenger und sender. der genutzt werden soll. um rauschen zu erzeugen. ob das rauschen dann botschaften erzeugt ist sekundaer und wieder eingeschleust werden muss es erst gar nicht (das hat dann wieder was von enzensbergers baukastenprinzip (pdf) - das ikeaprinzip fuer aktivisten?!).


Das Kommunikationsguerilla-Prinzip lässt sich nämlich nicht freihalten von künstlerischen Einflüssen und wird dadurch bereichert. Wenn man aber umgekehrt das Ganze wieder in die Kunstgeschichte eingliedert, was einem Urheber-Verständnis entspricht, dann hat man den entscheidenden Punkt nicht wirklich begriffen (oder darf/will ihn nicht begreifen). Es geht hier um eine Praxis und nicht um eine Ästhetik. 
 

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