so vermutet es jedenfalls Jean-Martin Büttner im Zürcher Tagesanzeiger (14.10. 2008):
"Ist der Sprayer von Zürich wieder unterwegs? Harald Naegeli streitet es ab, die Indizien sprechen für das Gegenteil."
Photos gibts hier
Zur Erinnerung:
"Der Aktionskünstler Harald Naegeli hatte Ende der 70er-Jahre als «Sprayer von Zürich» die Stadt verziert, bis er vor 25 Jahren ertappt, zwei Jahre später in Deutschland gefasst und in der Schweiz zu einer demonstrativ hohen, neunmonatigen Gefängnisstrafe samt Busse verurteilt worden war. Seiner Verhaftung war eine jahrelange Kontroverse vorausgegangen, bei der halb Zürich über illegale Kunst auf privatem Grund debattiert hatte. Nach seiner Entlassung verzog Naegeli nach Deutschland und grollte; fast alle seiner Zürcher Werke wurden übermalt."
"Ein echter Naegeli"?
Jetzt gibts wieder Vermutungen ob seiner Aktivitäten, weil in der Umgebung seines Anwesens "Naegeli"-artige Graffiti aufgetaucht sind:
"«Das bin ich nicht», sagt Naegeli zu den sprühenden Werken in seiner Umgebung. Er nehme an, dass ihn jemand imitiere. «Das ist so in der Kunst, dass man kopiert wird.» Falls das stimmt, sind die Kopien sehr naegelikompatibel geraten. Dieselbe hingeschlängelte Eleganz, derselbe sichere Blick für Raumgestaltung und Abstraktion, derselbe witzige Einbezug der Umgebung. So spriessen auf der Mauer vor dem Botanischen Garten organisch geformte Linien aus einem einsamen Metallpfosten, der sich sicher über den Zuwachs freut. Auch die anderen Werke wurden nicht bloss hingesprayt, sondern unter Berücksichtigung eingelassener Wasserhähne oder Lichtschalter aufgetragen. «Ein echter Naegeli?», fragt eine Frau, die vor dem Altersheim ihr Auto parkiert hat - «ja, dem muss man Sorge tragen.»"
Und wie kein Zweiter hat er Kunst und Politik miteinander verknüpft:
"Das dürfte dem Künstler gefallen, dessen anarchische Selbstvergewisserung von einem zunehmend pathetischen Kunstanspruch überlagert wird. «Wie kein zweiter europäischer Künstler habe ich - im Widerspruch zur bürgerlichen Ordnung - Kunst wertfrei und autonom in die Öffentlichkeit gestellt», diktierte der Einmalige dem TA Ende August. Mit zunehmendem Alter sehe er sich aber wieder stärker als einen politischen Menschen."
Hier ein Interview mit Harald Naegeli
"Grosse Gesten, zarter Strich" - zu Besuch bei Harald Naegeli
"Ist der Sprayer von Zürich wieder unterwegs? Harald Naegeli streitet es ab, die Indizien sprechen für das Gegenteil."
Photos gibts hier
Zur Erinnerung:
"Der Aktionskünstler Harald Naegeli hatte Ende der 70er-Jahre als «Sprayer von Zürich» die Stadt verziert, bis er vor 25 Jahren ertappt, zwei Jahre später in Deutschland gefasst und in der Schweiz zu einer demonstrativ hohen, neunmonatigen Gefängnisstrafe samt Busse verurteilt worden war. Seiner Verhaftung war eine jahrelange Kontroverse vorausgegangen, bei der halb Zürich über illegale Kunst auf privatem Grund debattiert hatte. Nach seiner Entlassung verzog Naegeli nach Deutschland und grollte; fast alle seiner Zürcher Werke wurden übermalt."
"Ein echter Naegeli"?
Jetzt gibts wieder Vermutungen ob seiner Aktivitäten, weil in der Umgebung seines Anwesens "Naegeli"-artige Graffiti aufgetaucht sind:
"«Das bin ich nicht», sagt Naegeli zu den sprühenden Werken in seiner Umgebung. Er nehme an, dass ihn jemand imitiere. «Das ist so in der Kunst, dass man kopiert wird.» Falls das stimmt, sind die Kopien sehr naegelikompatibel geraten. Dieselbe hingeschlängelte Eleganz, derselbe sichere Blick für Raumgestaltung und Abstraktion, derselbe witzige Einbezug der Umgebung. So spriessen auf der Mauer vor dem Botanischen Garten organisch geformte Linien aus einem einsamen Metallpfosten, der sich sicher über den Zuwachs freut. Auch die anderen Werke wurden nicht bloss hingesprayt, sondern unter Berücksichtigung eingelassener Wasserhähne oder Lichtschalter aufgetragen. «Ein echter Naegeli?», fragt eine Frau, die vor dem Altersheim ihr Auto parkiert hat - «ja, dem muss man Sorge tragen.»"
Und wie kein Zweiter hat er Kunst und Politik miteinander verknüpft:
"Das dürfte dem Künstler gefallen, dessen anarchische Selbstvergewisserung von einem zunehmend pathetischen Kunstanspruch überlagert wird. «Wie kein zweiter europäischer Künstler habe ich - im Widerspruch zur bürgerlichen Ordnung - Kunst wertfrei und autonom in die Öffentlichkeit gestellt», diktierte der Einmalige dem TA Ende August. Mit zunehmendem Alter sehe er sich aber wieder stärker als einen politischen Menschen."
Hier ein Interview mit Harald Naegeli
"Grosse Gesten, zarter Strich" - zu Besuch bei Harald Naegeli
kg2u - am Dienstag, 14. Oktober 2008, 08:45 - Rubrik: Kunst und Verbrechen Crime and Art