Die Süddeutsche Zeitung (14.5.2007 - leider nicht online) hat heute in ihrem Beitrag "Graue Wacke - 'Autonome in Bewegung': Was Bundesanwälte so verfolgen" über das gleichnamige Werk an prominenter Stelle diesen Blog zitiert. Der Blog-Eintrag um den es geht, findet sich hier. Wer noch mehr Hintergrundinformation benötigt, hier entlang.
Ansonsten findet in dem Artikel eine Abrechnung mit der Autonomenbewegung statt, die man Anfang der 90er Jahre bereits in der Bewegungs selbst vorgenommen hat. Insofern ist das nichts neues und natürlich auch ein bisschen hämisch. Im Perlentaucher werden dann auch die entsprechenden Rosinen aus dem Artikel gepickt:
"Absurd findet Volker Breidecker die polizeiliche Fahndung nach den Verfassern des seit vier Jahren frei verkäuflichen Buchs "Autonome in Bewegung". Er ist bei der Lektüre fast eingeschlafen lassen. "Wo Manneskrieger aber ganz unter sich sind, in Zelten, Bunkern oder auch nur mentalen Unterständen, dort waltet das Gefühl. Dann erzählen sie einander, dass es mit dem 'ersten Molli' ganz ähnlich war 'wie mit dem ersten Kuss', der irgendwann einfach 'überfällig' war. Und ein anderer ehemaliger 'Krieger der Revolte' bekennt: 'Ich fühlte mich wichtig und gefährlich, denn der Staat bot starke Kräfte gegen uns auf, die Medien nahmen uns wahr.' War da noch etwas anderes im Spiel, eine Theorie des anarchistischen oder kommunistischen Aufstands? Oder gar praktische Handreichungen zum bewaffneten Kampf? Nichts davon in diesem Buch. 'Nein', bekennt da auch jener Straßenkrieger, dem es beim Gedanken an die 'nach Geschichte, nach Abenteuer, nach radikaler Konsequenz, nach Tod' klingende Illegalität immerhin heftig kribbelte, 'nein, politisch führten wir keinen Privatkrieg gegen den Staat, aber emotional ...'""
Dass die Geschichte nicht immer in den Intentionen der Subjekte aufgeht, diese Einsicht mag für jemanden wie Breidecker zuviel verlangt sein, aber die Bewegungen haben es sich schon selbst zuzuschreiben, dass ihnen jetzt dieser ganze Militanzbrei in Gestalt von solchen genüßlichen Zitaten auf die Füße fällt. Bloss was wären Blätter wie die Süddeutsche ohne die Autonomen je gewesen?
Wo befinden Sie sich hier? Im Weblog der Kommunikationsguerilla.
Was ist die Kommunikationsguerilla? Hier entlang und ein bisschen schmökern- Bei wem es schneller gehen muss ... hier entlang
Darf ich als Süddeutsche(r) ZeitungsleserIn so etwas lesen? Auch für Linksliberale ist das Leben unübersichtlich geworden. Der Trend geht zur Zweit"identität".
einen schönen Tag noch
Ansonsten findet in dem Artikel eine Abrechnung mit der Autonomenbewegung statt, die man Anfang der 90er Jahre bereits in der Bewegungs selbst vorgenommen hat. Insofern ist das nichts neues und natürlich auch ein bisschen hämisch. Im Perlentaucher werden dann auch die entsprechenden Rosinen aus dem Artikel gepickt:
"Absurd findet Volker Breidecker die polizeiliche Fahndung nach den Verfassern des seit vier Jahren frei verkäuflichen Buchs "Autonome in Bewegung". Er ist bei der Lektüre fast eingeschlafen lassen. "Wo Manneskrieger aber ganz unter sich sind, in Zelten, Bunkern oder auch nur mentalen Unterständen, dort waltet das Gefühl. Dann erzählen sie einander, dass es mit dem 'ersten Molli' ganz ähnlich war 'wie mit dem ersten Kuss', der irgendwann einfach 'überfällig' war. Und ein anderer ehemaliger 'Krieger der Revolte' bekennt: 'Ich fühlte mich wichtig und gefährlich, denn der Staat bot starke Kräfte gegen uns auf, die Medien nahmen uns wahr.' War da noch etwas anderes im Spiel, eine Theorie des anarchistischen oder kommunistischen Aufstands? Oder gar praktische Handreichungen zum bewaffneten Kampf? Nichts davon in diesem Buch. 'Nein', bekennt da auch jener Straßenkrieger, dem es beim Gedanken an die 'nach Geschichte, nach Abenteuer, nach radikaler Konsequenz, nach Tod' klingende Illegalität immerhin heftig kribbelte, 'nein, politisch führten wir keinen Privatkrieg gegen den Staat, aber emotional ...'""
Dass die Geschichte nicht immer in den Intentionen der Subjekte aufgeht, diese Einsicht mag für jemanden wie Breidecker zuviel verlangt sein, aber die Bewegungen haben es sich schon selbst zuzuschreiben, dass ihnen jetzt dieser ganze Militanzbrei in Gestalt von solchen genüßlichen Zitaten auf die Füße fällt. Bloss was wären Blätter wie die Süddeutsche ohne die Autonomen je gewesen?
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Darf ich als Süddeutsche(r) ZeitungsleserIn so etwas lesen? Auch für Linksliberale ist das Leben unübersichtlich geworden. Der Trend geht zur Zweit"identität".
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contributor - am Montag, 14. Mai 2007, 11:48 - Rubrik: BlogchronikReview