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Inzwischen sind neben den bereits vermeldeten (vgl. die taz- und die Telepolis-Rezension) einige weitere Besprechungvon "go.stop.act" erschienen; ausserdem: bald wird es eine zweite Auflage geben.

Jüngst hat die Graswurzelrevolution (Nr. 305/Januar 2006) eine Besprechung veröffentlicht. Bernd Drücke, Koordinationsredakteur der Monatszeitung Graswurzelrevolution (der auch schon mal Referate zum Thema "Gegenöffentlichkeit und Kommunikationsguerilla" hält und Autor u.a. von „Zwischen Schreibtisch und Straßenschlacht? Anarchismus und libertäre Presse in Ost- und Westdeutschland“, Verlag Klemm & Oelschläger, Ulm), freut sich in ("Eine Symbiose von Widerstand und "Spaßgesellschaft"?) über die neue Tendenz zum ansprechenden Layout:

"In den letzten Jahren sind hierzulande Bewegungsbücher erschienen, die in Sachen Layout neue Maßstäbe gesetzt haben, zum Beispiel "hoch die kampf dem" und "vorwärts bis zum nieder mit. 30 Jahre Plakate autonomer Bewegungen" (Assoziation A, Berlin/Hamburg 2001). Nun gibt es ein weiteres Werk, das in diesem Sinne positiv auffällt: "go.stop.act! Die Kunst des kreativen Straßenprotests".
Ein erstes Durchblättern des reich bebilderten Bandes macht neugierig, die Gestaltung ist herausragend und stark."


Das ist in der Tat eine Entwicklung, die fortzusetzen sich lohnen würde.

Als herausragenden Beitrag hebt der Rezensent vor allem den Beitrag der autonomen a.f.r.i.k.a.-gruppe (Stolpersteine auf der Datenautobahn? Politischer Aktivismus im Internet) hervor:
"Aus den 17 unterschiedlichen Kapiteln ragt der Beitrag der autonomen a.f.r.i.k.a.-gruppe zu "Politischer Aktivismus. Stolpersteine auf der Datenautobahn?" heraus. "Wo Macht ist, ist auch Widerstand: Macht-Räume sind stets auch Interventions- und Aktionsräume" (S. 199), so die HerausgeberInnen des legendären "Handbuchs der Kommunikationsguerilla" (VLA, Schwarze Risse, Rote Straße, Hamburg 1997) in "go.stop.act!"."

Zuvor lobte der Rezensent:

"Sein Inhalt macht Lust auf kreativen Straßenprotest, gibt viele Anregungen und Ideen zur Verlachung der Herrschenden. Ein Praxisbuch, das vielfältige, oft witzige Protestgeschichten erzählt und (leider nur an wenigen Stellen) auch historische Kontinuitäten aufzeigt, etwa wenn daran erinnert wird, dass spaßig-karnevalartige Umzüge mit Musik, Verkleidungen, Klamauk, Verfremdung und Spott schon vor 500 Jahren für muntere Beteiligung bei den Revolten des "Gesindels" gegen die Herrschaften sorgten."

Im folgenden kritisiert B. Drücke allerdings einige Oberflächlichkeiten im Buch, etwa die Verbrämung von unpolitischen Graffitis, die zu geringe Anbindung an die Klassiker des Anarchismus, als auch eine zu starke Verbandelung mit Attac oder der Böll-Stiftung als Finanziers des Buches. Dazu ließe sich im Einzelnen einiges erwidern oder ergänzen. Aber all das finden wir nicht so wichtig. Vielmehr ist es gerade ein positiver Zug des Trotzdem-Verlags, die in dieser Kritik doch durchschimmerende Vereinsmeierei, nicht zur Vorbedingung gemacht zu haben.

Das Buch hat sicherlich seine Schwächen (die in der Graswurzelrevolutions-Besprechung angesprochen werden). Aber es möchte kein Theoriebuch und kein historisches Werk sein und deshalb sollte man das auch ernst nehmen und nicht einfordern, was man selbst gerne gelesen hätte. Es ist allerdings richtig, dass eine stärkere Betonung des Zusammenhanges zwischen Theorie und Praxis dem einen oder anderen Text nicht schlecht zu Gesicht stünde. Doch seien wir doch mal ehrlich. Wir haben mit solchen Büchern doch noch keine allzulange Erfahrung. Wenn dieser Sachverhalt unterbelichtet erscheint und das bemerkt wird, hat Marc Amann doch einen prima Anfang hingekriegt.

(Marc Amann (Hg.): "go.stop.act! Die Kunst des kreativen Straßenprotestes. Geschichte - Aktionen - Ideen". Trotzdem Verlagsgenossenschaft, Frankfurt am Main 2005. 240 Seiten, 18 €)
 

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