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Hi Contributor,

zunächst einmal kurz zur Today's Liberation Campaign , die du in deinem letzten Post noch ins Spiel gebracht hast.
Genau die Stelle mit den Bierchen und den Tischdecken hat mich im Prinzip auch gestört, jedoch kann ich den Machern schlecht vorschreiben, was sie auf ihrer Website veröffentlichen. Was mich an der Today's Liberation Campaign interessiert hat, war vielmehr die Idee, die deutsche Nation daraufhin abzuklopfen, inwieweit der antiamerikanische deutsche Mainstream denn so anders handelt und denkt , als die oft kritisierten neoliberalen "Amis". Diesen Punkt habe ich im Videointerview dann auch stärker herausgearbeitet und die Stelle mit den Tischdecken taucht nichtmal in meinem Website-Interview auf, obwohl die Macher es auch dort gesagt haben. In diesem Sinne ist das TLC-Interview zwar kein hieb- und stichfestes Paradebeispiel für Überidentifizierung, gibt aber dem unkundigen Zuschauer ein ungefähres Bild davon, was damit gemeint ist.

Die Sache mit Dr. Lafargue ist zugegebenermaßen im Internet nicht wirklich sinnvoll, was aber mit dem Interview im Endeffekt geschehen wird, schreibe ich dir gerne per e-mail und nicht auf einer öffentlichen Website.

Dass Kunst und KG nicht identisch sind, habe ich mir fast schon gedacht ;-) Ich habe mich nicht nur aus Wikipedia informiert, auch wenn dies die Links auf meiner Site nahelegen. Sie sind größtenteils aus grundsätzlicher Sympathie zu Wikipedia verwendet worden. Tatsächlich glaube ich, dass ich sehr viele bis fast jedes Buch gelesen habe, was zwischen 1970 und heute über KG und Culture Jamming etwas zu sagen hatte. Dementsprechend bin ich auch mit einem Theoriekeulen-Fragenkatalog auf die Aktivisten und Culture Jammer losgegangen.
Natürlich haben diese die meisten Fragen einfach ignoriert, nicht verstanden oder mit ihrer eigenen Praxis nicht vereinbaren können.
Da ich eine Fernsehreportage mache, ist mir sehr schnell klargeworden, dass es nicht das Ziel sein kann, meinen oder deinen Wissenstand auf die Menschheit loszulassen, weil da kommt dann keiner mehr mit, der nicht bereit ist sehr viel Zeit in Lektüre und Recherche zu stecken.
Ich bin auf das angewiesen was die Aktivisten und Kuratoren und Theoretiker sagen und wenn die anders sind oder denken als ich, dann ist das eben so und muss so wiedergegeben werden.
Dass dabei etwas besser recherchiertes und tiefer angelegtes als Polylux rauskommt, will ich hoffen, aber an ein auch noch so banales Werk wie "Culture Jamming" von Kalle Lasn, wird die Reportage natürlich nicht rankommen können, es sei denn, ich will ausschließlich im Mini-Programmkino laufen.

Das Wort "Stilmittel", an dem du dich so reibst, ist nur ein Wort, ich kann es gerne durch Methoden oder Praxen ersetzten. Überhaupt bin ich als jemand der immer noch für eine Reportage recherchiert, interessiert an Anregungen und Kritik. Ich schreibe mir keine Definitionsmacht zu, und ob dies jeder tut, der eine Website ins Netz stellt oder wie sinnvoll dann das Wort Definitionsmacht noch wäre, sei mal dahingestellt.
Von da her geht an dich (und jeden anderen Leser dieses Blogs) die Einladung mir Beispiele zu nennen bei denen KG oder Culture Jamming besser funktioniert hat als bei meinen Beispielen und an ungenauen Darstellungen auf meiner Website kritisch mitzuarbeiten. Ich verarbeite das was ich vorfinde und ob ich das dann gut finde, ob das mit meiner Definition von KG noch zusammenpasst oder ob KG im Sinne einer Situationistischen Revolutionstheorie überhaupt noch sinnvoll ist, darf mich da nicht interessieren. Sonst mache ich eine schlechte Reportage oder verliere mich so stark in Diskurse und Haarspaltereien, dass selbst das wenige, das durch das Medium Fernsehen hindurchdringt, nur noch Oberseminaristen erreicht.
contributor meinte am 26. Jan, 20:17:
Dear Subliminal_Kid
also korrekter Weise muss ich anmerken, dass die Bemerkung zur Today Liberation Front von Florian Cramer stammt. Ihm antworte ich unmittelbar dort, wo er seine Frage gestellt hat. Nur soviel: Für uns gibt es keine "Amis", sondern entweder die Bush-Adminstration, eine bestimmte politische Gruppierung und so etwas wie die hegemoniale veröffentlichte Meinung. Was daran "neoliberal" sein soll, leuchtet nicht unmittelbar ein. Denn der religiöse Fundamentalismus hat nun gar nichts mit dem Neo-Liberalismus zu tun.

Ausserdem wollen wir anmerken, dass uns langsam ein Licht aufgeht. Nämlich, dass Du/Ihr ein Film drehen wollt und dazu Materialien im Web versammelt. Damit ist zunächst einmal ein Missverständnis ausgeräumt. Füruns, die wir die Seite schon häufiger angeklickt hatten, bevor Du den Eintrag hier gemacht hast, sah das immer aus, als wolle da jemand eine Definition von KG unternehmen. Und vor diesem Hintergrund ergaben sich die Vorbehalte (Das liegt ein Stück weit auch an der Art der Darstellung auf Eurer Webseite: wenn Du das Materialiensammlung zum Thema KG genannt hättest, würde viel weniger Anlass bestehen, in dieser Weise Kritik zu üben).

Wir wollen Dir auch nicht ankreiden, was Deine InterviewpartnerInnen gesagt haben, uns geht es zunächst nur um die Einstiegsseite (und Lafargue ist geschenkt), weil hier eben aus unserer Perspektive kodifizert wird, was KG sein soll. Wir würden auch (außer bei Kunst ;-) nicht mit Dir streiten wollen, was nun KG ist und was nicht, die Übergänge sind fließend - wir erheben dann Einspruch, wenn sozusagen auf der begrifflichen Ebene problematische Behauptungen artikuliert werden. Und was die Definitionsmacht angeht, ergibt sich das eben auch aus den Formulierungen und der Art der Aufmachung - insofern lassen wir es in dem konkreten Fall nicht "dahingestellt". Und wenn das dann auch noch in diesem Blog artikuliert wird, bzw. darauf verwiesen wird, dann erfolgt eben eine Reaktion, ansonsten hätten wir nicht reagiert und diese Webseite einfach übergangen, weil man ansonsten viel zu tun hat und sehr schnell den Ruf des Oberlehrers bekommt, nur im eigenen Blog, behalten wir uns vor, doch ab und an etwas grundsätzlicher zu werden ;-)

Das was wir wohl in absehbarer Zeit machen müssen, ist diesen blöden Wikipedia-Artikel von Grund auf neu zu schreiben. An dem ist vermutlich nicht wirklich viel zu retten, weil er immer haarscharf daneben liegt. Wenn man nur mehr Zeit hätte ...

Wir wollten Dir ausserdem auch gar nicht Deine Beispiele ausreden, weil wir nicht die Richter sind, die entscheiden, ob etwas funktioniert oder nicht. Ich denke, wenn Du hier ein wenig rumstöberst und unsere nun schon zwei Jahre andauernde Materialsammlung scannst, findest Du genug Beispiele, die richtig gut sind (Ich würde im Kontext von Kunst eben auch vor allem auf die Nike-Aktion in Wien verweisen - http://www.0100101110101101.org/home/nikeground/ -aber den habt ihr ja drin, aber wie wäre es mal mit den Monchrom-Leuten aus Wien oder dem Büro für angewandten Realismus bzw. Subitoys oder mindestens genauso gut ist Schleuser.net - http://kommunikationsguerilla.twoday.net/stories/210754/ - oder eben die Italiener mit dem St.Precario, wo man mal ein bisschen wegkommt von der Kunst)

Und unsere Forderung wäre auch nicht, AktivistInnen mit Theoriekram zu kommen. Interessant wäre aber die Frage, wo sie ihre Aktivitäten selbst verorten und warum sie dieses Kommunikationsmuster nehmen und kein anderes ...

Hoffe, das ist jetzt konstruktiv genug und bei Fragen ... jederzeit wieder, wenn es denn wirklich helfen sollte .. 
Subliminal_Kid meinte am 27. Jan, 20:02:
01.org
Ich würde im Kontext von Kunst eben auch vor allem auf die Nike-Aktion in Wien verweisen - http://www.0100101110101101.org/home/nikeground/.

...Treffe Franco und Eva am Montag in Bologna... mal sehen was sie mir diesmal Interessantes zu erzählen haben... kennt ihr deren neuen Aktion: United We Stand - Europe Has A Mission...?

Warte auf Verbesserungsvorschläge zur Website...
Greetz,
Sub_Kid 
 

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