"Philosoph Klaus Theweleit fordert eine neue Stadtguerilla"
so wirbt das tazjournal 2006/01 auf der Titelseit von "Dutschke und Du. Verändern, kämpfen, leben: Was wir von Rudi Dutschke lernen können""Das taz-Journal über Leben und Wirken des APO-Führers Rudi Dutschke und die Notwendigkeit und Möglichkeiten von Aktivismus, Protest und gesellschaftlicher Bewegung heute" enthält ein paar aufschlussreiche Artikel. Hier in unserem Zusammenhang ist vor allem das Interview mit Klaus Theweleit von Bedeutung, der in seinem orangepress-Verlag nicht nur "Culture Jamming" von Kalle Lasn herausgebracht hat, sondern auch in diesem taz-journal ein bemerkenswertes ausführliches Interview über die Widersprüche von 1968 gibt. Hinsichtlich der Frage "wie Guerilla heute aussehen könnte" :
taz: "Was tun?
Theweleit: Dazu braucht man unter anderem eine Sorte von Stadtguerialla, aber nicht mit Waffen, sondern mit Erfinderkraft und Witz. Dem Internet entnehme ich, dass ich heute eine Medienguerilla konstituiert. Mal sehen, was die tun.
taz: Muss man die Guerillamentalität wieder einüben?
Theweleit: Ja, wenn Sie damit das Denken der direkten Aktion meinen. Das fand ich richtig, als ich damals in den SDS ging und finde das auch heute noch richtig als politische Form. Dieses Sich-Bechwatzen lassen von Talk-Runden und dass alles über die Abstimmung der Repräsentativen läfut, das ist einer der Tode des Demokratischen."
Mal davon abgesehen, lieber Klaus Theweleit, dass Sie die "Internationale der Kommunikationsguerilla" auch direkt in Ihrem Freiburger Buchladen Jos Fritz mitbekommen hätten können, wo das "Handbuch der Kommunikationsguerilla" in den Jahren nach 1997 nicht schlecht gelaufen ist, abgesehen davon, dass der Begriff "Medienguerilla" die Sache nicht auf den Begriff bringt (was 1968 noch wichtiger war), sind wir natürlich völlig einverstanden. Grüsse aus dem Internet. Solidarische natürlich und Respekt für einen 68er, der sich offenbar nicht dumm hat machen lassen ...
Das war wohl der letzte Eintrag des Jahres 2005
so wirbt das tazjournal 2006/01 auf der Titelseit von "Dutschke und Du. Verändern, kämpfen, leben: Was wir von Rudi Dutschke lernen können""Das taz-Journal über Leben und Wirken des APO-Führers Rudi Dutschke und die Notwendigkeit und Möglichkeiten von Aktivismus, Protest und gesellschaftlicher Bewegung heute" enthält ein paar aufschlussreiche Artikel. Hier in unserem Zusammenhang ist vor allem das Interview mit Klaus Theweleit von Bedeutung, der in seinem orangepress-Verlag nicht nur "Culture Jamming" von Kalle Lasn herausgebracht hat, sondern auch in diesem taz-journal ein bemerkenswertes ausführliches Interview über die Widersprüche von 1968 gibt. Hinsichtlich der Frage "wie Guerilla heute aussehen könnte" :
taz: "Was tun?
Theweleit: Dazu braucht man unter anderem eine Sorte von Stadtguerialla, aber nicht mit Waffen, sondern mit Erfinderkraft und Witz. Dem Internet entnehme ich, dass ich heute eine Medienguerilla konstituiert. Mal sehen, was die tun.
taz: Muss man die Guerillamentalität wieder einüben?
Theweleit: Ja, wenn Sie damit das Denken der direkten Aktion meinen. Das fand ich richtig, als ich damals in den SDS ging und finde das auch heute noch richtig als politische Form. Dieses Sich-Bechwatzen lassen von Talk-Runden und dass alles über die Abstimmung der Repräsentativen läfut, das ist einer der Tode des Demokratischen."
Mal davon abgesehen, lieber Klaus Theweleit, dass Sie die "Internationale der Kommunikationsguerilla" auch direkt in Ihrem Freiburger Buchladen Jos Fritz mitbekommen hätten können, wo das "Handbuch der Kommunikationsguerilla" in den Jahren nach 1997 nicht schlecht gelaufen ist, abgesehen davon, dass der Begriff "Medienguerilla" die Sache nicht auf den Begriff bringt (was 1968 noch wichtiger war), sind wir natürlich völlig einverstanden. Grüsse aus dem Internet. Solidarische natürlich und Respekt für einen 68er, der sich offenbar nicht dumm hat machen lassen ...
Das war wohl der letzte Eintrag des Jahres 2005
kg2u - am Samstag, 31. Dezember 2005, 21:50 - Rubrik: Rezeption der KG