"Danke für die Studiengebühren!" - Tortenwurf
von konditor - 03.11.2005 13:12
Anlässlich eines Festaktes im Rahmen des Dies Universitatis an der Eberhard Karls Universität in Tübingen wurde Prof. Peter Gaethgens, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, ziemlich überrascht.

Noch bevor der Gast mit seiner Rede beginnen konnte, betraten mehrere Studierende in Anzügen die Bühne. Zwei davon trugen bunte Geschenkkartons.
Mit den Worten: "Sehr geehrte Damen und Herren, wir möchten uns hiermit bei Herrn Prof. Gaethgens für seinen Einsatz für Studiengebühren bedanken", unterbrach einer der Studierenden den Festakt, um im gleichen Augenblick den Deckel des Kartons zu heben und dem Herrn Prof. Gaethgens mit Hilfe eines sehr sportiven Ausfallschrittes eine Schoko-Sahnetorte voll ins Gesicht zu drücken. Eine weitere sahnige Überraschung klebte zeitgleich auf dem Hinterkopf des Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz
Sofort sprangen aus den ersten Reihen des Publikums eilende Retter auf, die jedoch die türmenden Tortenwerfer nicht mehr erreichten.
Prof. Gaethgens brauchte einige Zeit, die Fassung wieder zu erlangen, wischte sich zur freien Sicht einen Streifen Sahne aus seinem Gesicht und trat mit den worten ans Mikro: " Es gibt ganz verschiedene Formen des Danks" und: „Die vier Herren haben in der Sache Recht, ich bin für Studiengebühren“. Dann leckte er sich genüsslich einen Finger ab und meinte:"Auch war es gar nicht mal die schlechteste Torte".
Der Rektor der Universität, Eberhard Schaich, meinte den einen Tortenwerfer erkannt zu haben, dohte diesem Konsequenzen an und entschuldigte sich beim Gast des Dies Universitatis.
von konditor - 03.11.2005 13:12
Anlässlich eines Festaktes im Rahmen des Dies Universitatis an der Eberhard Karls Universität in Tübingen wurde Prof. Peter Gaethgens, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, ziemlich überrascht.

Noch bevor der Gast mit seiner Rede beginnen konnte, betraten mehrere Studierende in Anzügen die Bühne. Zwei davon trugen bunte Geschenkkartons.
Mit den Worten: "Sehr geehrte Damen und Herren, wir möchten uns hiermit bei Herrn Prof. Gaethgens für seinen Einsatz für Studiengebühren bedanken", unterbrach einer der Studierenden den Festakt, um im gleichen Augenblick den Deckel des Kartons zu heben und dem Herrn Prof. Gaethgens mit Hilfe eines sehr sportiven Ausfallschrittes eine Schoko-Sahnetorte voll ins Gesicht zu drücken. Eine weitere sahnige Überraschung klebte zeitgleich auf dem Hinterkopf des Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz
Sofort sprangen aus den ersten Reihen des Publikums eilende Retter auf, die jedoch die türmenden Tortenwerfer nicht mehr erreichten.
Prof. Gaethgens brauchte einige Zeit, die Fassung wieder zu erlangen, wischte sich zur freien Sicht einen Streifen Sahne aus seinem Gesicht und trat mit den worten ans Mikro: " Es gibt ganz verschiedene Formen des Danks" und: „Die vier Herren haben in der Sache Recht, ich bin für Studiengebühren“. Dann leckte er sich genüsslich einen Finger ab und meinte:"Auch war es gar nicht mal die schlechteste Torte".
Der Rektor der Universität, Eberhard Schaich, meinte den einen Tortenwerfer erkannt zu haben, dohte diesem Konsequenzen an und entschuldigte sich beim Gast des Dies Universitatis.
contributor - am Donnerstag, 3. November 2005, 19:19 - Rubrik: Torten - Pies - Tarts
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Tja, da werden die vom Schwäbischen Tagblatt sich aber ärgern,
dass Spiegel Online (3.11. 2005) den Reutlinger GEA (s.u.) zitiert und nicht das lokale Käsblatt, wenn es um das cremige Erlebnis des Peter Gaethgens:
TORTENATTACKE
Schoko-Sahne für den Rektorenchef
An der Tübinger Uni hatte Peter Gaehtgens gestern ein ungewollt cremiges Erlebnis. Studenten drückten dem Präsidenten der Hochschulrektoren eine Torte ins Gesicht, als Protest gegen Studiengebühren. Gaehtgens ließ das kalt.
[Spiegel Online-Bildunterschrift: "Rektoren-Chef Gaehtgens: Hätt ich dich heut erwartet, hätt ich Kuchen da"]

Seine Festrede an der Universität Tübingen hatte sich Peter Gaehtgens sicher anders vorgestellt. Am Mittwoch sollte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) den Vortrag zum Dies Academicus halten und hatte gerade sein Manuskript zurechtgerückt, als vier Studenten mit zwei unauffälligen Pappschachteln nach vorn gingen. Wie der "Reutlinger General-Anzeiger" berichtet, drückten sie Gaehtgens eine Torte ins Gesicht - zum Dank für seinen Einsatz pro Studiengebühren.
Peter Gaehtgens zählt seit Jahren zu den Befürwortern allgemeiner Studiengebühren, die in den nächsten Jahren trotz heftigen Widerstandes von Studentenvertretern in nahezu allen Bundesländern kommen werden. Den Torten-Anschlag quittierte er ziemlich ungerührt: Gaehtgens nannte die Torte - Geschmacksrichtung Schoko-Sahne - "gar nicht so schlecht" und verließ den Saal, um die Sahne von Gesicht und Kleidung zu wischen.
Die Universitätsleitung zeigte sich entsetzt. Rektor Eberhard Schaich entschuldigte sich sofort mit den Worten "Das ist keine Gangart, die in Tübingen tolerabel ist", so die Zeitung. Während Prorektor und Kanzler ausrückten, um dem Ehrengast ein neues Hemd zu besorgen, sprach Peter Gaehtgens wie geplant über die Zukunft des deutschen Hochschulsystems.
Die studentischen Torten-Attentäter müssen nun mit einem Hausverbot rechnen, so ein Uni-Sprecher am Donnerstag. Eine Anzeige soll es aber nicht geben.
Der zitierte Artikel des Reutlinger Generalanzeigers (3.11. 2005) ist ein wenig zetrig bis hysterisch. Aber vielleicht weiss man in der Kaufmannstadt Reutlingen die symbolische Bedeutung eines solchen Attentates doch besser einzuschätzen als im studentischeren Tübingen, in der solche Regelverletzungen der Kulturellen Grammatik quasi zum Ausbildungskanon gehören:
"Uni - Gastredner Gaethgens Opfer eines Anschlags
Torte im Gesicht
TÜBINGEN. Es hätte alles so ruhig ablaufen können in dem nur zur Hälfte besetzten Festsaal der Universität. Doch ausgerechnet der Festredner am Dies Academicus, Professor Peter Gaethgens, war Ziel einer plumpen Attacke. Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz hatte gerade sein Manuskript zurechtgerückt, als vier Studierende mit zwei unauffälligen Pappschachteln zum Podium gingen. Sie bedankten sich auf ihre Art dafür, dass sich Gaethgens so »erfolgreich« für die Einführung von Studiengebühren eingesetzt hatte: Sie drückten dem Redner eine Torte ins Gesicht.
Im Saal herrschte lähmendes Entsetzen, das Opfer des Anschlags hatte sich als erster gefasst. Er fand die Torte »gar nicht so schlecht« und während er den Saal verließ, um sich wenigstens die Sahne von Gesicht, Hemd und Jackett zu wischen, entschuldigte sich Unirektor Professor Eberhard Schaich in aller Form: »Das ist keine Gangart, die in Tübingen tolerabel ist.« Er kannte wenigstens einen der Täter, der einst im Unirat saß.
Gaehtgens sprach dann unbeeindruckt über »Die Herausforderungen für das Hochschulsystem«, während Prorektor und Kanzler bei einem Herrenausstatter ein neues Hemd für den Gast besorgten. (ric)"
dass Spiegel Online (3.11. 2005) den Reutlinger GEA (s.u.) zitiert und nicht das lokale Käsblatt, wenn es um das cremige Erlebnis des Peter Gaethgens:
TORTENATTACKE
Schoko-Sahne für den Rektorenchef
An der Tübinger Uni hatte Peter Gaehtgens gestern ein ungewollt cremiges Erlebnis. Studenten drückten dem Präsidenten der Hochschulrektoren eine Torte ins Gesicht, als Protest gegen Studiengebühren. Gaehtgens ließ das kalt.
[Spiegel Online-Bildunterschrift: "Rektoren-Chef Gaehtgens: Hätt ich dich heut erwartet, hätt ich Kuchen da"]

Seine Festrede an der Universität Tübingen hatte sich Peter Gaehtgens sicher anders vorgestellt. Am Mittwoch sollte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) den Vortrag zum Dies Academicus halten und hatte gerade sein Manuskript zurechtgerückt, als vier Studenten mit zwei unauffälligen Pappschachteln nach vorn gingen. Wie der "Reutlinger General-Anzeiger" berichtet, drückten sie Gaehtgens eine Torte ins Gesicht - zum Dank für seinen Einsatz pro Studiengebühren.
Peter Gaehtgens zählt seit Jahren zu den Befürwortern allgemeiner Studiengebühren, die in den nächsten Jahren trotz heftigen Widerstandes von Studentenvertretern in nahezu allen Bundesländern kommen werden. Den Torten-Anschlag quittierte er ziemlich ungerührt: Gaehtgens nannte die Torte - Geschmacksrichtung Schoko-Sahne - "gar nicht so schlecht" und verließ den Saal, um die Sahne von Gesicht und Kleidung zu wischen.
Die Universitätsleitung zeigte sich entsetzt. Rektor Eberhard Schaich entschuldigte sich sofort mit den Worten "Das ist keine Gangart, die in Tübingen tolerabel ist", so die Zeitung. Während Prorektor und Kanzler ausrückten, um dem Ehrengast ein neues Hemd zu besorgen, sprach Peter Gaehtgens wie geplant über die Zukunft des deutschen Hochschulsystems.
Die studentischen Torten-Attentäter müssen nun mit einem Hausverbot rechnen, so ein Uni-Sprecher am Donnerstag. Eine Anzeige soll es aber nicht geben.
Der zitierte Artikel des Reutlinger Generalanzeigers (3.11. 2005) ist ein wenig zetrig bis hysterisch. Aber vielleicht weiss man in der Kaufmannstadt Reutlingen die symbolische Bedeutung eines solchen Attentates doch besser einzuschätzen als im studentischeren Tübingen, in der solche Regelverletzungen der Kulturellen Grammatik quasi zum Ausbildungskanon gehören:
"Uni - Gastredner Gaethgens Opfer eines Anschlags
Torte im Gesicht
TÜBINGEN. Es hätte alles so ruhig ablaufen können in dem nur zur Hälfte besetzten Festsaal der Universität. Doch ausgerechnet der Festredner am Dies Academicus, Professor Peter Gaethgens, war Ziel einer plumpen Attacke. Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz hatte gerade sein Manuskript zurechtgerückt, als vier Studierende mit zwei unauffälligen Pappschachteln zum Podium gingen. Sie bedankten sich auf ihre Art dafür, dass sich Gaethgens so »erfolgreich« für die Einführung von Studiengebühren eingesetzt hatte: Sie drückten dem Redner eine Torte ins Gesicht.
Im Saal herrschte lähmendes Entsetzen, das Opfer des Anschlags hatte sich als erster gefasst. Er fand die Torte »gar nicht so schlecht« und während er den Saal verließ, um sich wenigstens die Sahne von Gesicht, Hemd und Jackett zu wischen, entschuldigte sich Unirektor Professor Eberhard Schaich in aller Form: »Das ist keine Gangart, die in Tübingen tolerabel ist.« Er kannte wenigstens einen der Täter, der einst im Unirat saß.
Gaehtgens sprach dann unbeeindruckt über »Die Herausforderungen für das Hochschulsystem«, während Prorektor und Kanzler bei einem Herrenausstatter ein neues Hemd für den Gast besorgten. (ric)"
- Die Stuttgarter Nachrichten bringen nur einen kurzen Auszug aus einer dpa-Meldung.
contributor - am Donnerstag, 3. November 2005, 18:57 - Rubrik: Torten - Pies - Tarts
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Torte auf den Präsidenten
Aus TÜBINGEN wird berichtet (u.a. Schwäbisches Tagblatt, 3.11. 2005), dass dem Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz, Peter Gaethgens, sein Eintreten für Studiengebühren recht versüsst wurde:
"Jähe Unterbrechung des Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz: Prof. Peter Gaethgens wollte gestern Abend im Festsaal der Neuen Aula gerade seine Festrede beginnen, als zwei Studentinnen und zwei Studenten mit Blumen und zwei Geschenkpaketen die Bühne betraten.
N.N., studentisches Ex-Mitglied im Senat, kündete ein Präsent für Gaethgens Einsatz für Studiengebühren an – und schon war es ausgepackt. Ohne dass irgendjemand reagieren konnte, drückte N.N. dem Präsidenten eine Schoko-Sahnetorte voll ins Gesicht, derweil sein Kommilitone dessen Hinterkopf festhielt. „Die vier Herren haben in der Sache Recht, ich bin für Studiengebühren“, sagte der schnell wieder gefasst wirkende, aber blickgetrübte Redner, derweil das Quartett ungefasst verschwand. Rektor Eberhard Schaich, der N.N. erkannte und benannte, entschuldigte sich beim Gast des Dies Universitatis und drohte dem Quartett Konsequenzen an. "
Der Hintergrund des aggressiven Verhaltens von Tübingens CDU Rektor und Juristen Schaich ist der reine Neid (den findet er allerdings selbst - etwa im Rahmen der Tübinger Kinder-Uni als Problem, wenn es etwa um den Unterschied von arm und reich gehe).
Bei einer Abstimmung in Tübingens legendären Club Zátopek anno 2002 war er bereits mehrmals als aussichtsreichster Kandidat für eine Torte genannt worden.
Verständlich, dass er nun enttäuscht ist, nicht selbst eine abbekommen zu haben. Warte nur ein Weilchen ...
Aus TÜBINGEN wird berichtet (u.a. Schwäbisches Tagblatt, 3.11. 2005), dass dem Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz, Peter Gaethgens, sein Eintreten für Studiengebühren recht versüsst wurde:
"Jähe Unterbrechung des Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz: Prof. Peter Gaethgens wollte gestern Abend im Festsaal der Neuen Aula gerade seine Festrede beginnen, als zwei Studentinnen und zwei Studenten mit Blumen und zwei Geschenkpaketen die Bühne betraten.
N.N., studentisches Ex-Mitglied im Senat, kündete ein Präsent für Gaethgens Einsatz für Studiengebühren an – und schon war es ausgepackt. Ohne dass irgendjemand reagieren konnte, drückte N.N. dem Präsidenten eine Schoko-Sahnetorte voll ins Gesicht, derweil sein Kommilitone dessen Hinterkopf festhielt. „Die vier Herren haben in der Sache Recht, ich bin für Studiengebühren“, sagte der schnell wieder gefasst wirkende, aber blickgetrübte Redner, derweil das Quartett ungefasst verschwand. Rektor Eberhard Schaich, der N.N. erkannte und benannte, entschuldigte sich beim Gast des Dies Universitatis und drohte dem Quartett Konsequenzen an. "
Der Hintergrund des aggressiven Verhaltens von Tübingens CDU Rektor und Juristen Schaich ist der reine Neid (den findet er allerdings selbst - etwa im Rahmen der Tübinger Kinder-Uni als Problem, wenn es etwa um den Unterschied von arm und reich gehe).
Bei einer Abstimmung in Tübingens legendären Club Zátopek anno 2002 war er bereits mehrmals als aussichtsreichster Kandidat für eine Torte genannt worden.
Verständlich, dass er nun enttäuscht ist, nicht selbst eine abbekommen zu haben. Warte nur ein Weilchen ...
contributor - am Donnerstag, 3. November 2005, 10:01 - Rubrik: Torten - Pies - Tarts
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