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Happening

Nach einer Messe, nun auch noch Weiterbildung ... so ganz besonders pfiffige Schlaumeier die die "Generation Praktikum" von der Seite anzuquatschen weiss: Ha, ha, sei der Revolutionär Deiner selbst. Aber wer cool sein will, muss sich auch ein bisschen verarschen lassen ....,

"Die Rebel Academy ein führendes Weiterbildungszentrum für Revolutionäre. Im Rahmen des Theaterspektakels „JUNG: REBELLION UND MELANCHOLIE“ des Maxim Gorki Theaters Berlin sucht das Berliner Designerkollektiv anschlaege.de schnellst möglich:

Rebellen
Die Rebel Academy ist ein Freiluft-Parcours aus 10 Spielstationen, ähnlich einer Kirmes. Alle Stationen beziehen sich auf Revolutionen. Es werden Fertigkeiten vermittelt, die es erlauben, eine Revolution anzuzetteln, z.B. Barrikaden bauen, Suppe kochen, Videobotschaften absetzen. Für das Absolvieren einer Station erhält man Punkte. Wer am Ende die höchste Punktzahl erreicht, gewinnt einen Preis!

Du:
Trägst Liebe in deinem Herzen und der Wahnsinn zerfetzt dir den Verstand. Du bist bei allem Übermut zuverlässig, ehrlich und stehst im Dienste einer großen Sache! Dein Alter ist dir und uns Schnuppe, denn du magst dich selbst. Dein Geist und dein Körper sind anbetungswürdig und passen in gängige Konfektionsgrößen. Politische Korrektnis ist dir fremd, weil du Rollenbilder, Handicaps und Vorurteile schon lange hinter dir gelassen hast. Du verkleidest dich gerne und wenn die Musik beginnt, stürmst du auf die Tanzfläche....Hell Yeah!

Deine Aufgaben:
Helfen, Anleiten, Anstiften, Punkte zählen, Zeit stoppen, Trost und Schatten spenden, kleine Wunden versorgen, die Atmosphäre elektrisieren, Umziehen, Kassieren, Laufzettel verteilen, Sandsäcke schleppen, Singen, Rennen, Wasser tragen, Spielregeln erklären, Teil einer Jugendbewegung sein.

Wir bieten:
Keinen Pfennig, dafür aber Ruhm und Ehre und Spaß, einen Platz in den Seitenstraßen der Geschichte
Fundiertes Wissen und Know-How, um eine Revolution anzuzetteln, freien Zugang zum Theater, Verpflegung, Kontakte zu revolutionären Netzwerken und Menschen auf die die Beschreibung oben ebenfalls passt!

Wir erwarten:
Pünktliches Erscheinen zu den Proben und Veranstaltungen
Authentisches Auftreten
Lust am Verkleiden und Schminken
Wildheit, Pfiffigkeit, körperliche Tüchtigkeit
Hohe Sonnenverträglichkeit
Eine Bewerbungsmail mit Bild und kurzer Selbstdarstellung

Zeitraum:
21. Juni 2008 15 – 22 Uhr
22. Juni 2008 15 – 22 Uhr
Zusätzlich: 2 Proben (16 bis 21 Juni 2008) ca. 3 Stunden

Einsatzort:
Vorplatz des Maxim Gorki Theaters
Am Festungsgraben 2, 10117 Berlin

Deine Fragen und deine Bewerbung sendest DU an paul.olivier@anschlaege.de

REBEL ACADEMY - Weiterbildung für Revolutionäre
Du bist nicht "Große Koalition" – Du bist Rebell! Du gehst mit dem Kopf durch Wände, aber holst dir nur Beulen. Revolutionär ist in Deutschland eine Berufung, aber kein Ausbildungsberuf. Rebellen sind Amateure. Noch! In der "Rebel Academy" lernst Du, was Du wissen musst, um die Welt vom Kopf auf die Füße zu stellen. Das Designkollektiv anschlaege.de hat vor dem Maxim Gorki Theater einen Trimm-Dich-Pfad für angehende Revolutionäre entwickelt, der dir alles beibringt, was du brauchst, um eine Revolution anzuzetteln. Am 21. und 22. Juni 2008 ab 16:00 Uhr
Weitere Infos zu anschlaege.de: www.anschlaege.de


JUNG: Rebellion und Melancholie - Ein Theaterspektakel im und um das MGT Berlin
Im Gebäude des heutigen Maxim Gorki Theaters Berlin tagte am 22. Mai 1848 erstmals die Preußische Nationalversammlung. Dieses Datum markiert den Abschluss einer kurzen revolutionären Phase in Berlin, die ganz wesentlich ein Aufstand junger Menschen war. Die damalige Singakademie befand sich in jenen Tagen im Auge des Taifuns: Rund um das Haus tobten die entscheidenden Kämpfe. Hundertsechzig Jahre später begibt sich das Theater auf die Suche nach den revolutionären Energien der Gegenwart. Mit dabei sind u. a. drei junge Autoren, die im Auftrag des MGT Berlin in neuen Theaterstücken die Lebenswirklichkeit junger Menschen in Korrelation zu historischen Bildern von Jugendkultur und politischen Bewegungen stellen. Im Rahmen des Theaterspektakels "Jung: Rebellion und Melancholie" werden die Ergebnisse dieser Suche nun an einem Wochenende zusammengefasst.
Am Samstag, 21. Juni 2008, und Sonntag, 22. Juni 2008, im und um das MGT Berlin
Weitere Infos http://www.gorki.de/portal/spielzeit.php?id_language=1 .

anschlaege.de

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sewanstr. 122
berlin 10319
fon: +49 (0)30 421 05 477
fax: +49 (0)30 421 05 478
www.anschlaege.de

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in der Kölner Innenstadt unterwegs. Am Ende legten fast 1000 "illegale Demonstranten" die Stadt lahm. Das lässt sich zumindest dem Artikel des Kölner Stadtanzeigers entnehmen (13.04. 2008)

Etwas mehr Hintergrund auf Indymedia (13.4.2008) bzw. Presseschau (nach unten scrollen)

Fotos hier

Am 1. April gab es in Darmstadt eine Jubelparty für den Kapitalismus. U.a. wurden Slogans gerufen wie "„ Es lebe der Kapitalismus“, „Armut ist eine Lüge“, „Ich will mehr Geld ausgeben". Mehr darüber bei Indymedia

Mayday
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Mayday!Parade für Globale Soziale Rechte in Tübingen
Mittwoch, 30. April 2008, Beginn 18 Uhr Panzerhalle/Französisches Viertel, Aixer Straße
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Auch in diesem Jahr findet in Tübingen am Abend zum 1. Mai die Mayday!Parade für globale soziale Rechte statt.

Beginn ist um 18 Uhr bei der Panzerhalle im Französischen Viertel, von dort zieht die Parade mit Musik- und Themenwägen, Theater und Performances über verschiedene Stationen durch die Südstadt in die Tübinger Altstadt, wo um 22 Uhr der Abschluss auf dem Haagtorplatz sein wird.

Die Parade ist inspiriert von den politischen Ursprüngen des Karneval, von selbstorganisierten, kritischen Raves und Partys, von den bunten Protesten der globalisierungskritischen Bewegungen und den Gipfelprotesten der letzten Jahre. Und von den Euro-Mayday-Paraden (siehe http://www.euromayday.org)
bei denen in vielen europäischen Städten seit 2001 zum 1. Mai nicht nur die „klassischen ArbeiterInnen“ auf die Straße gehen, sondern viele, die auf ganz unterschiedliche Art von Prekarisierung und unsicheren Arbeits- und Lebensverhältnissen betroffen sind.

Die Parade fordert Soziale Rechte für alle Menschen weltweit und wird mit Musik- und Themenwägen, Theater, Performances, sowie Redebeiträgen zeigen: Eine andere Welt ist möglich!

Es beteiligen sich zahlreiche Tübinger kulturelle und politische Initiativen und Einzelpersonen mit eigenen Beiträgen an der Parade.

Der ausführliche Aufruf zur Mayday-Parade findet sich unter:
http://tuebingermaydayparade.twoday.net/stories/4632688/

Berichte und Fotos von der letztjährigen Tübinger Mayday.Parade unter:
http://germany.indymedia.org/2007/05/175163.shtml und
http://germany.indymedia.org/2007/05/175185.shtml

Aktuelle Informationen sowie Angaben über die diesjährigen Beiträge und beteiligten Gruppen werden in den kommenden Wochen veröffentlicht unter:
http://tuebingermaydayparade.twoday.net


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Vortrag und Diskussion „Globale Soziale Rechte“ mit Thomas Seibert
Di. 22.4., 20 Uhr, Schlatterhaus, kleiner Saal
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Zur Thematik „Globale Soziale Rechte“ findet im Vorfeld der Mayday!Parade eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung statt. Thomas Seibert von medico international wird über die „Plattform Globale Soziale Rechte“ berichten.
http://tuebingermaydayparade.twoday.net/stories/4718472/

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call for entries
beiträge zum themenschwerpunkt
subversion_inszinierung_performanz
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plattform:[no budget] #6
unabhängiges medienfestival
23.-25. mai 2008, tübingen



die vorbereitungen für das sechste medienfestival plattform:[no budget] haben begonnen. wie in den vergangenen jahren wird es eine plattform für ausgefallene, unterhaltsame, kritische und unkommerzielle kunst bieten.
drei tage lang gibt es raum für eure filme, installationen, theater,
hörspiele, musik, performances, vorträge und was sich sonst im rahmen der veranstaltung unterbringen lässt.


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subversion_inszenierung _performanz
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heißt der diesjährige thematische schwerpunkt des festivals. wir haben das themenfeld bewusst sehr offen gehalten, der form und dem inhalt eurer beiträge sind kaum grenzen gesetzt.

von beginn an standen neben der medienkunst auch politische inhalte auf dem programm der plattform:[no budget]. in diesem jahr könnten wir diese beiden stränge stärker zusammenbringen.

welche möglichkeiten gibt es jenseits von artikeln und vorträgen für die vermittlung politischer inhalte? welche potentiale stecken in kreativen und ausgefallenen artikulationsformen? wann wird die form zum inhalt? lässt sich aus politik und theorie kunst machen?

wenn ein anderes leben möglich ist, wie können wir es darstellen? sind ideen von einer anderen ordnung auf inszinierung angewiesen, um realität werden zu können? was kann damit gezeigt werden? macht´s spaß?

kreative protestformen, politisches straßentheater,
bedeutungsverschiebungen, zeichen anderer ordnungen,
clowns, queere praxis, kommunikationsguerilla…?!?!?!


wir suchen inhaltliche, kreative und praktische beiträge jeglicher art, installationen, performances, workshops, aktionen, filme etc.


mehr infos zum festival gibt´s unter http://www.plattform-nobudget.de


schickt uns eure vorschläge!

wir freuen uns auf euch und eure beiträge,

euere
plattform:[no budget]


Arbeitsgemeinschaft Unabhängiges Medienfestival
Leibnizhaus 2
Stauffenbergstr. 30
D-72074 Tübingen
Tel.: +49 (0) 7071 23 13 2
info[at]plattform-nobudget.de
http://www.plattform-nobudget.de

Die taz (20.2.2008) berichtet über ein Urteil im Zusammenhang mit den G8-Protesten und dem unsäglichen Vermummungsverbot:

"Perücke, Plastiknase und Zorrobrille sind kein Grund zur Festnahme: Ein Gericht spricht einen Anti-G8-Clown vom Vorwurf der Vermummung frei.

Peter Hosse ahnte nicht, dass ihm seine Clownsperücke mal so gefährlich werden würde. Zusammen mit fünf Kollegen stieg der IG Metaller am Morgen des 4. Juni 2007 am Bahnhof Rostock aus dem Zug, sie wollten mit bunten Aktionen gegen den G-8-Gipfel protestieren. Beamte der Polizei-Sondereinheit Kavala hielten sie an, durchsuchten sie und andere Ankömmlinge. Hosse wurde festgenommen, weil die Polizisten drei verdächtige Gegenstände in seinem Rucksack fanden: die Clownsperücke, eine rote Plastiknase und eine Zorrobrille.

Er werde sie auf Demonstrationen zur Vermummung nutzen, lautete die offizielle Begründung, mit der ihn die Polizei damals über sieben Stunden festhielt. Das Amtsgericht Rostock hat den 26-jährigen Thüringer jetzt von diesem Vorwurf freigesprochen. "Das Gericht war der Auffassung, dass die Gegenstände nicht für eine Vermummung im Sinne des Versammlungsgesetzes taugen", sagte eine Sprecherin des Gerichts am Dienstag.

(...)

"Dies war - soweit uns bekannt - das erste Urteil in Verfahren gegen Clowns bei Demonstrationen", sagte Rahmann. "Für die Polizei wird es in Zukunft schwieriger, mit der pauschalen Begründung des Vermummungsverbotes gegen Clownsaktionen einzuschreiten."


der ganze Artikel ...

Eine Jubeldemo ("Unternehmen: Universität verkaufen - “wir sagen Danke!”) an der FU-Berlin gab es dieser Tage. Der Blog des "“Berliner Bündnis für Freie Bildung - gegen Studiengebühren”" berichtet ((28.6. 2007):

"Etwa 70 Mitglieder des Lenzen-Fan-Clubs drückten heute auf einem spontanen Jubelspaziergang ihre rückhaltlose Freude über den wirtschaftsfreundlichen Kurs ihres Idols aus. Mit frenetischen Sprechchören („Lenzen, Lenzen unser Idol, besser noch als Helmut Kohl“, „Hoch die internationale Konkurrenz“) feierten sie Lenzens Feldzug gegen die kritischen Reste der Universität.
(...)
Ein niederer Scherge, der sich als bloßer Kanzler Peter Lange zu erkennen gab, teilte uns mit, dass unser Konzernchef Lenzen nicht in Berlin sei. Auch wir versicherten: wir sind nicht in Berlin, wir sind in Dahlem. Nach dieser Positionsklärung berichtete uns der Kanzler von seiner schwierigen Vergangenheit:“ich habe ja auch mal sowas gemacht“. Treffsicher konterten wir dem Grünen-Mitglied:“ 68 ist vorbei, nur der Markt, der macht uns frei.“ So wies uns der Filialleiter Lange auf die Schweine in der Kampfschrift „animal farm“ hin. Verunsicherte Neumitglieder des Lenzen-Fan-Clubs hielten entgegen: “Dieter Lenzen ist kein Schwein.“ Die neoaristokratische Geste des Kanzlers auf eine ausgestreckte Hand seinen Regenschirmgriff zu reichen, löste erneut Unruhe aus: kann die Abwesenheit Lenzens nicht auf einen Putschversuch hinweisen? Und wollte nicht der Kanzler auch immer Präsident werden? Nach längeren Gesprächen wusste der Fan-Club nur noch eins: „nehmt Ihr uns den Dieter ab, machen wir die City platt“.


Da freuen wir uns schon auf das nächste Mal am 13.7.

Ein nettes Video über die Rebel Clown Army in Heiligendamm bei ihrer etwas anderen Militanz. Spiegel-Online (6.6. 2006) lässt uns das nachvollziehen:
http://www.spiegel.de/videoplayer/0,6298,18758,00.html

UPDATE, 7.6. 2007

Auch die Süddeutsche Zeitung (7.6. 2007) hat nach dem Militanzfetisch die Kurve gekriegt und berichtet nun über den Einsatz der Rebel Clown Army in Heiligendamm:

"Clowns' Army" am Heiligendamm
Der Witz als Waffe

"Sie kämpfen mit Pantomine, Pustefix und roten Nasen - und bringen Polizisten nicht zum Lachen. Auf den Demonstrationen rund um Heiligendamm breitet sich eine neue international bewährte Protestfrom aus.

Die Seifenblasen zerplatzen am Plexiglasschild des schwer geschützen Polizisten. Die Clownin lädt ihr Pustefix-Stäbchen nach, holt Luft und wieder tanzen die ölig-bunten Bläschen durch die Luft. Sie lächelt, schneidet Grimassen. Sie kommt dem Polizisten sehr nahe, fast Nase an Nase steht sie vor ihm.

Sie will gute Laune verbreiten. Eine provozierend gute Laune.

Eine ganze "Clowns' Army" ist in Heiligendamm angerückt, um gegen den G8-Gipfel zu protestieren. Für viele Polizisten ein neues Phänomen - von dem sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Mitlachen oder besser auspassen? Ein Witz oder eine Waffe?

Die Polizeiführung in Rostock hat verbreitet, es habe Säureattacken auf Polizisten durch einige Clowns gegeben, die mit Wasserpistolen unterwegs sind. Bestätigen lässt sich das nicht. Die Substanz werde noch untersucht, heißt es.

Vertreter der G-8-Gegner beschwichtigen, die Meldung gehöre zu den üblichen Fehlinformationen der Polizei. Es könne sich höchstens um eine Seifenblasenflüssigkeit handeln, sagt eine Sprecherin der Blockierer. Von den Clowns ist dazu nicht viel zu erfahren. Wer sie anspricht, bekommt kindliches Geqäuke zu hören. Viele sagen einfach nichts. Sie ziehen Grimassen.

Experten wie der Hamburger Verfassungschützer Manfred Murck sehen die Clowns als Teil der "seit längerem zu beobachtenden Tendenz, Demonstrationen bunter zu machen". Gesinnung: Grundsätzlich friedlich. Das Konzept stammt aus Großbritannien, berichtet eine Sprecherin der Blockade-Organisatoren. Es soll nicht mehr sein als eine weitere Ausdrucksform für die Demonstranten.

Workshops zum "Clowning"

Im Vorfeld des G-8-Gipfels hat es in ganz Deutschland Vorbereitungstreffen gegeben, auf den auch Workshops zum "Clowning" angeboten worden sind. Dort haben sie gelernt, wie sie als einzelne Clowns angstfrei auf die Polizisten zugehen können. Immer mit dem Ziel, die Staatsmacht insgesamt ins Lächerliche zu ziehen. Fotografen lieben solche Bilder: Ein Clownin, die dem Polizisten Seifenblasen entgegepustet.

Polizisten, die bei den Demonstrationen ebenso unter Stress stehen wie manche Demonstranten, könnten sich von den blasenden Clowns leicht provoziert fühlen. Am Checkpoint Rennbahn, der seit Mittwoch blockierten Hauptzufahrt nach Heiligendamm, haben einige Clowns vor den Augen der Polizei und unter dem Beifall der Blockierer pantomimisch Knüppelszenen nachgespielt. Der darin enthaltene Vorwurf: Die Polizisten prügelten aus Spaß.

Die bunten Klamotten mögen auf den ersten Blick Heiterkeit vermitteln - wirklich lustig sind solche Aktionen für die meisten Polizisten wohl nicht. Und eine richtige fröhliche Antwort haben sie auch nicht. "

Keep Rheinland-Pfalz clean: Take a haircut!

Spiegel online (18.12. 2006) ist zu entnehmen:

"Doch verschiedene Arbeitslosen-Initiativen wollen das Rampenlicht nutzen und aus dem Einzelfall eine Grundsatzdebatte über das Schicksal der Arbeitslosen machen. So hat sich inzwischen das Erwerbslosenforum Deutschland mit Sitz in Bonn des Falls angenommen. "Wir sind seit Samstag dabei", wie Sprecher Martin Behrsing es ausdrückt. Für den 2. Januar kündigte die Interessenvertretung eine große Frisier-Aktion vor der Mainzer Staatskanzlei an. Behrsing hofft, dass er die Profis der Mainzer Friseur-Innung für Haarschnitte und Nassrasur gewinnen kann.

400 Arbeitslose, vornehmlich aus der Umgebung, werden erwartet. "Aber wir mobilisieren auch im Raum Köln-Bonn-Düsseldorf", sagt Behrsing. Er habe schon über ein Dutzend Bewerbungen auf dem Tisch liegen, mit der Bitte, sie an Beck weiterzuleiten. Ein 54-jähriger Elektrikermeister wolle unbedingt persönlich kommen und sich Beck vorstellen. Er habe geschrieben, dass er sehr auf sein Äußeres achte, aber trotzdem keinen Job bekomme.

Die Münchner Polizei dramatisierte anlässlich des Papst-Besuches ein Gedicht von Erich Weinert. Erich Weinert reimte auf die Verhälntnisse in der Weimarer Republik und durchaus in gotteslästerlicher Absicht:

"Es findet keinerlei Zensur mehr statt,
nur wenn der Staat es dringed nötig hat.
und auch die Kunst und Wissenschaft sind frei,
das Nähere regelt die Polizei."


Kunstaktion "Papst trifft Hitler" - als Gefahr für öffentliche Sicherheit vom "Staatsschutz" abgebrochen - StaatsSchutz übt "ein bisschen Polizeistaat".

Drei Tage vor dem Besuch von Papst Benedikt XVI. in Bayern wurde vom Staatsschutz der Ordnungszelle Bayern eine Kunstaktion von Wolfram P. Kastner und Georg Ledig als "Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung" behindert und nach kurzer Zeit abgebrochen.

Als ein Papst und Hitler wollten wir Orte in München aufsuchen, die mit der Geschichte des Nazi-Staates, der katholischen Kirche und des Reichskonkordats vom 20. Juli 1933 verbunden sind. Dieser Vertrag zwischen Vatikan und Nazi-Staat gilt bis heute und gewährt auf verfassungswidrige Weise der katholischen Kirche Einfluss in vielen gesellschaftlichen Bereichen.

Etwa 20 zivile und uniformierte "Staatsschützer" wollten mit grotesken Begründungen die Kunstaktion verhindern. Das sei eine unangemeldete Versammlung, das Tragen eines weißen Talars sei verboten, das sei eine geschützte Amtskleidung, wir begingen Amtsanmaßung und dergleichen unsinnige und juristisch unhaltbare Behauptungen wurden herbeigezaubert.

Wir wurden daran gehindert, den geplanten Weg zu gehen und stattdessen in das Polizeipräsidium geleitet - unter Vortäuschung einer "gemeinsamen Klärung, welcher Weg begangen werden darf".

Zwei Personen, die Informationsblätter "Weg mit dem Konkordat - Wir fordern die Trennung von Kirche und Staat" verteilen wollten, wurden mit Gewalt daran gehindert. Ein junger Mann wurde mit Handschellen abgeführt.

Im Polizeipräsidium, machte ich den Leiter der Staatsschutzabteilung darauf aufmerksam, dass er die Freiheit der Kunst verfassungswidrig behindere und lieber die Gesellschaft vor wirklichen Gefahren schützen solle. Was hier geschehe wirke wie Polizeistaats und nicht wie Demokratie, die zu schützen ist. Ein Beamter des StaatsSchutzes erklärte uns, "ein bisschen Polizeistaats schadet nichts".

Herr Beyser, der Chef des Staatsschutzes, untersagte uns, die Kunstaktion fortzusetzen und drohte widrigenfalls Gewalt an.

Als ich den weißen Talar bereits ausgezogen hatte und auf dem Weg zum Kostümverleih zur Rückgabe war, kamen uns der oberste Staatsschützer Herr Beisser und drei weitere verbissen dreinblickende Staatsschützer nachgelaufen und beschlagnahmten den weißen Talar, die weiße Schärpe und die weiße Kopfbedeckung.

Der schriftliche angegebene Grund: "Gefahrenabwehr gg. öffentl. Sicherheit u. Ordnung".

Eine Gefahr für Staat und Gesellschaft stellen weder harmlose Kunstaktionen oder weiße Talare dar, sondern "Staatsschützer" wie Herr Beyser, die nicht unterscheiden können zwischen den in der Verfassung verbürgten Freiheiten und wirklichen Gefahren (von Nazis, Antisemiten, gewaltbereiten religiösen Fanatikern, und anderen Verbechern).

Herr Beyser sollte juristischen und politischen Nachhilfeunterricht bekommen und bis auf weiteres seines Amtes enthoben werden. Er ist eine echte Gefahr für eine demokratische Gesellschaft.

Wir werden Strafanzeige erstatten und eine Dienstaufsichtsbeschwerde einreichen.
Wir wollen Freiheit der Kunst und keine Übergriffe der Polizei!


W o l f r a m P. K a s t n e r
Institut für Kunst und Forschung
Trivastr. 7, D-80637 München, tel. 089 - 157 32 19


Die Süddeutsche Zeitung (7.9. 2006), die im übrigen derzeit jeden Tag eine Altpapier- bzw. Fischeinwickel-Beilage zum Papstbesuch anbietet, berichtete über die Hintergründe der Aktion und bemüht sich sichtlich den Verlauf der polizeilichen Maßnahmen zu entdramatisieren:

"Die Aktion sollte eigentlich geheim bleiben, doch dann plauderte es am Dienstag versehentlich der Moderator eines Privatradios aus: Der Künstler Wolfram P. Kastner und der Lektor Georg Ledig zögen am nächsten Tag als Papst und Hitler verkleidet durch die Stadt. Spätestens jetzt wusste die Staatsschutzabteilung der Polizei von dem Vorhaben. Und die Beamten vom Kommissariat 142 sind vor allem dafür bekannt, dass sie keinen Spaß verstehen. Wie sich zeigte, trifft dass in Sachen Papst besonders zu.

(...)

Als die Künstler am Mittwochvormittag vorm Alten Rathaus starten wollten, war allerdings längst die Polizei da. Eine Streifenbesatzung beschäftigte sich gerade damit, einen jungen Mann ins Auto zu verfrachten, der versucht hatte, ein von Kastner verfasstes Infoblatt zu verteilen.

Staatsschutzbeamte in Zivil nahmen sich dann Kastner selbst vor. Zwar ist der gegen jedwede Bevormundung resistent, angesichts der bulligen Beamten, die ihn einkreisten, versuchte sich der Künstler lieber aufs Rausreden. Erstens veranstalte er lediglich eine Kunstaktion, zweitens verteile er keine Flugblätter und drittens stelle er gar keinen Papst dar, sondern einen päpstlichen Nuntius. Somit könne er den Papst gar nicht beleidigen, gab der jetzt fast fröhliche Kastner in seinem weißen Kirchenkostüm zu Protokoll.

Kastner
Der verkleidete Hitler sagte gar nichts. Damit hatten die Polizisten nun nicht gerechnet, und auch auf mehrmalige Nachfrage hin verwies Kastner immer wieder auf „den Nuntius“.

Die Polizei musste das Duo erstmal ziehen lassen. Auf dem Weg durch die Dienerstraße verrenkten sich Passanten die Hälse. Helga Buchmann fand den Auftritt zunächst „makaber“, meinte aber dann, „die Verlogenheit der Kirche ist schlimmer“. Andere Fußgänger freuten sich über „die Dreharbeiten für ’nen Film“, und ein älterer Herr neidete dem falschen Kirchenmann den Auftritt gar: „Morgn ziag i mir a a weißes Hemd o“. Zivilbeamte nahmen jede Äußerung auf, um Beweise für ein beleidigendes Verhalten Kastners zusammen zu bekommen.

Der rettende Einfall aus polizeilicher Sicht kam dann Kommissariatsleiter Werner Maier. Am Marienhof leitete er Kastner und Ledig plötzlich in Richtung Polizeipräsidium um. Eine richtige Festnahme traute sich Maier zwar nicht, doch handle es sich hier um eine nicht angemeldete Versammlung. Der Einwand des Duos, man sei doch nur zu zweit, und an einer Versammlung müssten mindestens drei Leute teilnehmen, ließ Maier nicht gelten. Im Präsidium war der Spaß endgültig vorbei: Kastner und Ledig mussten die Kostüme abgeben. „Gefahrenabwehr“, hieß es bei der Polizei."

Vgl. a. hier, auch wenn der Laden dat Janze (Religion) ein bisschen verbissen zitiert. In diesem Sinne .... sei abschließend nochmals Erich Weinert zitiert:

BIST DU NOCH IN DER KIRCHE?
von Erich Weinert

Ich habe einen Indifferenten gefragt:
»Bist du noch in der Kirche?« - Da hat er gesagt,
»Ja, ich bin noch drin.
Aber ich gehe schon seit zehn Jahren nicht mehr hin.
Als aufgeklärter Mensch habe ich mit den Pfaffen
Und dem ganzen Brimborium nichts mehr zu schaffen.« -
»Und warum trittst du nicht aus?«
»Ja, es wurde immer nichts draus!«
»Du zahlst doch auch Kirchensteuer, nicht wahr?«
»Ja, so eine dreißig Mark im Jahr-«
»Eigentlich verdienst du eins hinter die Ohren.
Einmal betrachtest du die Pastoren
Als Diener der finsteren Reaktion,
Und dann ernährst du sie noch mit deinem Lohn!«
»Schon recht! Man entschließt sich bloß immer nicht!« -
»Also morgen gehst du aufs Amtsgericht!«

Ich habe einen Sozialdemokraten gefragt:
»Bist du noch in der Kirche?« - Da hat er gesagt:
»Die Kirche kommt gar nicht in Frage für mich.
Ich bin zwar noch drin, doch nur äußerlich.
Es ist wegen meiner Frau und meinem Sohn.
Der Junge soll in der Schule nicht drunter leiden.
Und meine Frau ist für Taufe und Konfirmation.
Ich möchte eben Differenzen vermeiden!
Trotzdem bin ich Atheist, wie du weißt,
Und kläre die Menschen auf, wo ich kann.«-
»Und zu Hause duldest du den heiligen Geist?
Deine Frau ist doch gar nicht mehr gläubig gesonnen.
Die Aufklärung fängt nämlich zu Hause an!
Die ist sicher bald für den Austritt gewonnen.«


Ich habe einen Kommunisten gefragt:
»Bist du noch in der Kirche?« - Da hat er gesagt:
»Ach, du denkst wohl, ich gehe sonntags beten?«
Da wäre ich ein schöner Kommunist!
Wir sind zwar formell noch nicht ausgetreten,
Was ja schließlich auch überflüssig ist.
Wir hatten keine kirchliche Trauung.
Bei Vaters Begräbnis hat keiner gepredigt.
Der Pastor kennt unsere Weltanschauung.
Für den sind wir schon lange erledigt.
Und Kirchensteuern bezahl ich ja nicht!
Was soll ich da noch auf dem Amtsgericht?«
»Genosse, nun will ich dir mal was flüstern!
Dein Name steht in den Kirchenregistern!
Und nun erzählt dein Pastor seiner Gemeinde.
Bei uns ist sogar noch ein Kommunist,
Ein Mann aus dem Lager der Glaubensfeinde!
Das beweist, liebe Freunde, daß Jesus Christ
Doch stärker als gottlose Lehren ist!«
»Ja, daran hab ich noch gar nicht gedacht!«
»Nun aber schnell einen Strich durch gemacht!«


Allen dreien sag ich noch eins zum Schluß:
Ihr eid euch völlig darüber klar,
Die Kirchenherrschaft ist eine Gefahr,
Die mit allen Mitteln bekämpft werden muß!
Heute verbietet sie uns schon, wie ihr wißt,
Sie als das zu bezeichnen, was sie ist.
Die Geistesfreiheit, die sie irritiert,
Wird mit staatlichem Gummi hinwegradiert.
Doch wenn sie uns auch zum Schweigen zwingen -
Es gibt noch ein Mittel, legal und erlaubt,
Womit man den geistlichen Finsterlingen
Den Boden unter den Füßen raubt:
Wenn die Millionen den Austritt erklären,
Die innerlich nicht mehr zur Kirche gehören,
Das wäre für die Reaktion ein Schlag,
Den kein Gesetz zu verhindern vermag!
Doch die, die sich jetzt nicht endgültig trennen,
Die sollen sich ja nicht mehr Kämpfer nennen!
Und wie tritt man aus der Polizei aus?

Und zu Kastner, der immerhin weiss, wie man die Reaktion herausfordert, siehe auch diese Aktion in Salzburg im Jahr 2001 ...

 

twoday.net AGB

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