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Culture Jamming

Just do it - be neoliberal! Geistiger Diebstahl als kuratorische Praxis Oder: Wie unter dem Deckmantel "linker" Strategien kapitalistische Ausbeutung betrieben wird

Offener Brief, 3. Juli 2005


Anlaesslich der Ausstellung "Just do it - Die Subversion der Zeichen von Marcel Duchamp bis Prada Meinhof" im Lentos Museum in Linz, Oesterreich, haben die drei Kuratoren Thomas Edlinger, Florian Waldvogel und Raimar Stange einen Katalog produziert, der aus - teils sehr langen - Passagen von Texten verschiedener AutorInnen besteht. Die Urheber wurden weder um Erlaubnis zum (Wieder-)Abdruck gefragt, noch sind die Texte namentlich gekennzeichnet, d.h. einzelnen AutorInnen zuzuordnen. Der Katalog scheint so aus einem einzigen zusammenhaengenden Text zu bestehen, der keine Textgrenzen mehr erkennen laesst.

Als einzige namentlich genannt sind das Lentos Museum als Herausgeber und die drei Kuratoren der Ausstellung.

Die Publikation wird kommerziell vertrieben.

Auf der letzten Seite des Kataloges findet sich unter "Dank" eine eindrucksvolle Liste von Personen, bei welchen jedoch unklar bleibt, ob es sich dabei um die Namen derjenigen AutorInnen handelt, deren Texte verwendet wurden, oder Leute, die das Projekt unterstuetzt haben, am Ausstellungsaufbau beteiligt waren oder gar um Geld- oder Sachmittelgeber. Die AutorInnen, die hier genannt werden, wurden ohne ihr Wissen in diese Liste aufgenommen.

Generell handelt es sich hierbei um ein Missverständnis und Missbrauch der Konzepte des "Culture Jamming", "Appropriation" und "Subversion von Zeichen". Bei diesen Praktiken geht es nicht um einen Freibrief zur kostenlosen Selbstbedienung bei KollegInnen, sondern - v.a. im netzaktivistischen Bereich - um eine Strategie der Entwendung von Zeichen (z.B. Markennamen, CIs, Logos) zwecks Unterwanderung der Autoritaet grosser Korporationen. Es geht um die kritische, künstlerische Verfremdung und Wiederaneignung herrschender Codes, nicht um unkritisches postmodernes Recycling und auch nicht um Arbeitseinsparungen für Kuratoren und Kritiker, die sich sowenig Mühe wie möglich machen wollen.

Bei Just do it scheint es sich jedoch nicht um ein Missverstaendnis aus Unwissenheit zu handeln, sondern um eine bewusste karrieristische Verschleierungsstrategie.

Daher die folgenden Ausfuehrungen.

1) Gerade dort, wo nicht die kommerzielle Verwertung, sondern die freie Verbreitung von Werken im Vordergrund steht, wie in der freien Software, den Wissenschaften, bestimmten Bereichen der Kunst und anderer freier Arbeit, ist Namensnennung (= symbolische Verwertung) unabdingbar und gehört zur guten Sitte. Schließlich haben die Autoren nichts an ihren Werken außer der Anerkennung durchs Publikum. Der "Just Do It"-Katalog läßt sich nicht einmal dazu herab. Wären die Herausgeber konsequent gewesen, hätten sie wenigstens auch ihre eigenen Namen weglassen sollen, anstatt die Meriten für die Texte selbst einzustreichen.

AUSBEUTENDE UNTERSCHLAGUNG FREMDER ARBEIT

2) Namensnennung ist nach Urheberrechtsgesetz ein nicht abtretbares Urheberpersoenlichkeitsrecht. Es handelt sich also ohne Frage um einen (justiziablen) Rechtsverstoss.

3) Ja, es gibt pseudonyme (Luther Blissett) und anonyme Veroeffentlichungen, doch steht es einzig und allein dem Autoren / der Autorin zu, sich fuer eine solche Form der Veroeffentlichung zu entscheiden, nicht einem Herausgeber. Dieser ist –nach gesetzlichen und Anstandsregeln – verpflichtet, bei jeder, auch einer Zweitnutzung, sofern nicht vertragliche oder Lizenzbestimmungen etwas anderes besagen, die Zustimmung des Autoren einzuholen. Wie die Ausstellung selbst dokumentiert, überschreiten Künstler in ihren Materialaneignungen diese Regeln zwar. Wenn Herausgeber und Kuratoren dies tun und sich dabei auf dieselbe künstlerische Freiheit berufen, dürfen sie sich aber nicht wundern, wenn man sie - genau wie jene Künstler - Manipulateure nennt.

4) Autorschaft hat mit Verantwortung zu tun und die wird durch die Signatur gegeben. Ohne Kennzeichnung mit Namen verlieren alle Texte ihren Wert.

PLAGIAT

5) Der Katalog macht seinen Text nicht als kollektives, anonymes Werk kenntlich, sondern schreibt ihn implizit den Kuratoren zu. Damit verbuchen sie ihren Wert ausschließlich auf ihr Konto bzw. das des Lentos Museums. Andere AutorInnen bzw. UrheberInnen sind nicht mehr identifizierbar und werden wie in stalinistischer Publizistik aus der Geschichte wegretuschiert. Da die Leser den Eindruck gewinnen, die Texte seien von den Kuratoren geschrieben worden, handelt es hier nicht nur um Unterschlagung von Namen, sondern um ein Plagiat. Anders als in künstlerischen Plagiaten bedient hier nicht ein (schwächeres) Individuum bei Institutionen, sondern eine Institution bei Individuen, ähnlich einem Professor, der die Forschungsarbeit eines Studenten oder Assistenten unter seinem eigenem Namen in einer Fachzeitschrift publiziert.

ZWEIFACHE VEREINNAHMUNG

6) Die im Katalog enthaltene Dankesliste hat ebenfalls eine Vereinnahmung der Genannten zur Folge, da es zumindest im Fall der mir bekannten Autoren im Vorfeld keine Kontakte bzw. Absprachen gab. Diese (fiktive) Liste suggeriert eine Qualitaetsgarantie, die die Reputation der Kuratoren und des Herausgebers steigern soll.

7) Die zitierten Autor/innen wurden aus der symbolischen Wertschoepfungskette der Katalogveroeffentlichung bewusst ausgeschlossen; begruendet wurde dies in einer Mail damit, dass ihr Einschluss (durch Honorierung) das Produkt (den Katalog) verhindert haette, weil dieser damit zu teuer geworden waere. Die Kuratoren verraten hiermit ein durchaus gestoertes Rechtsbewusstsein, das die oekonomische Handlungsfaehigkeit des Verwerters ueber das verbriefte Recht der ProduzentInnen stellt.

8) Die Kuratoren zeigen mit ihrem Verhalten, dass sie nicht verstehen, was die Handlungsoption "Aneignung" ist: Es geht naemlich nicht darum, Geld fuer Autoren zu sparen. Und auch nicht darum, die Arbeit anderer fuer den eigenen Marktwert zu benutzen.

9) Da das Lentos Museum bis heute zu keiner Stellungnahme bereit war, schlage ich folgendes vor:

- die erzielten Einnahmen aus dem Verkauf des Katalogbuchs werden der Free Software Foundation Europe oder dem Creative Commons-Projekt gespendet

- die Kuratoren verzichten anteilig auf ihr Honorar und überweisen es ebenfalls an "Creative Commons

- die noch verbleibende Auflage des Katalogbuchs wird kostenlos verteilt und das Manuskript als PDF-Datei zum freien Herunterladen ins Netz gestellt

- das Lentos Museum und die Kuratoren werden auf allen Websites und noch zu produzieren Websites anonymisiert, genauso, wie zuvor die Autoren.

10) Das Urheberrecht gibt mir theoretisch alle Mittel an die Hand, die weitere Verbreitung des Katalogbuchs zu stoppen. Da ich meine Texte aber gerne freigebe, wenn minimale Anstandsregeln wie Autoren- und Quellenangabe eingehalten werden, wird meine Lektion aus dieser unerfreulichen Erfahrung sein, künftig meinen Texten eine Lizenz beizugeben, in der unmissverstaendlich die Regeln expliziert werden, nach denen sie genutzt werden duerfen, und alle Verstoesse einem Anwalt zu uebergeben.

Inke Arns

sonntag 0307 22:00 !!!
Golden Pudel Klub Hamburg

JUST DO IT!
PRÄSENTATION DES BUCHS ZUR AUSSTELLUNG
Die Subversion der Zeichen von Marcel Duchamp bis Prada Meinhof
~~~~ mit THOMAS EDLINGER [Kurator/FM4/Wien]
~~~~ und FLORIAN WALDVOGEL [Kurator/Frankfurt]
~~~~ danach Musik mit DJs Rüftata110 & Superdefekt

JUST DO IT! Buchpräsentation mit erschütterndem Videomaterial (Stichwort Kinderarbeit!) und kongenialem musikalischen Raubrittertum (Stichwort: "Jesus, ich verzeihe Dir!") im Gepäck. Stichelredner und Teufelsmusikanbeter sind Thomas Edlinger (Wien/Kurator und Radiomacher von FM4 "Im Sumpf") und Florian Waldvogel (Frankfurt/Kurator).

Von der Appropriation bis zur Anti-Copyright-Bewegung, vom elektronischen zivilen Ungehorsam bis zum korporativen Situationismus, von der Kommunikationsguerilla bis zum Rebellionsmarketing: Irritative Umdeutungen und Aneignungen von Images und Logos kommen in den letzten Jahren in Kunst, Pop, Werbung und politischem Aktivismus vermehrt zum Einsatz. Ausgehend von der gleichnamigen Ausstellung im "Lentos Kunstmuseum Linz" bündelt dieses Text-Bild-Kompendium Materialien zu Geschichte, Praktiken und Kritik des Culture Jammings.

http://www.selene.at
http://www.lentos.at/de/45_443.asp

Zátopek im Club Voltaire Tübingen
http://www.immerdienstags.de

Di, 12.04.2005, Einlass ab 20.30h
Wird Gerhard Schröder erschossen werden?
Zátopek proudly presents OpenSecurity (OSEC)

...einen internationalen Securityplayer der ersten Güteklasse, der für ein neues, einmaliges Anti-Terror-Sicherheitskonzept steht.

und dann auch noch das:


Donnerstag, 14. April 2005, 19 Uhr
Wolfgang Schüssel darf nicht erschossen werden!
Lentos-Museum, Linz

… ist ein Zeichen.
Das Kunstmuseum Lentos in Linz widmet sich der Subversion der Zeichen und stellt Fragen zur politischen Reichweite des »Culture Jamming«.

Rudi Maier in der aktuellen Jungle World-Nummer (30.3. 2005) über die bereits annoncierte Culture-Jamming-Ausstellung:

"Der Kapitalismus will alles zur Ware machen, das ist nichts Neues. Dass er sich dabei oftmals trickreich mittels der von Louis Althusser beschriebenen zähneknirschenden Harmonie absichert, belegen die Reaktionen auf eine Aktion, die vor einigen Jahren in den USA für Aufsehen sorgte. Mit den Slogans »in money we trust« und »bringing democracy and capitalism closer together« warb die Website vote-auction.net dafür, Wahlberechtigungsscheine bei den Präsidentschaftswahlen an die Meistbietenden zu verkaufen. Die Folgen: Mehr als 1 800 Medienberichte über diese Aktion weltweit, darunter ein 27minütiges Feature auf CNN, und eine Debattenschlacht über entgrenzten Kapitalismus und sein Verhältnis zur parlamentarischen Demokratie – die einen fanden es eine gute Sache, die anderen hetzten gegen die Nestbeschmutzer. "


Der Text diskutiert vor allem die Frage der Möglichkeit von Subversion angesichts der vielfältigen Formen der Rekuperation:

"Beim Culture Jamming handelt es sich allerdings um eine offensichtlich zweischneidige Angelegenheit. Die Sabotage der hegemonialen Bedeutungsproduktion von Zeichen gehört nicht nur zum Standardrepertoire der Kommunikationsguerilla, sondern seit Längerem auch zu den Basics der PR-Agenturen und Marketing-Abteilungen. In Zeiten, in denen potenzielle KonsumentInnen aufgefordert werden, »anders zu sein«, und Differenz als zentraler Kaufanreiz offeriert wird – bei Daimler-Chrysler hieß das jüngst: »Lerne die Regeln und brich sie« – ist es nicht verwunderlich, wenn auch in teuren Werbekampagnen das Bedeutungsgefüge der Zeichenwelten kräftig durcheinander geschüttelt wird.

Dabei ist es jedoch hilfreich, sich zu vergegenwärtigen, dass die Produktion von Zeichenbedeutungen keine Einbahnstraße ist, sondern stets und immer wieder neu ausgehandelt wird. Hier allerdings spielen nun seit kurzem verstärkt Debatten um Marken- und Copyright-Rechte eine größere Rolle. Von Jerry Rubins »Do it« aus den Sechzigern über das alte Punk-Motto des »Do it yourself« hin zum »Just Do It«-Slogan von Nike war es auf den ersten Blick nur ein kurzer Weg. Doch wer hat nun die Rechte an dem Slogan? Nicht von ungefähr wird das Thema Copyright und Copyleft in mehreren Arbeiten thematisiert."



Zum ganzen Artikel auf den Webseiten der Jungle World

Zum Bericht über das Symposium anlässlich der Eröffnung der Ausstellung

"Nike, Gatt, Gangsta-Rapp: Eine Ausstellung und ein Symposium untersuchen die Macht der Marken"

Im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung (2.3. 2005) findet sich ein längerer Artikel über die Lentos-Ausstellung in Sachen Culture Jamming ("Just do it"):

Dort heißt es u.a. :

"Künstlerische Strategien dieser Art sind nicht neu (...) Doch können diese Störfeuer wirklich Veränderung bewirken?"

Im Lentosmuseum und im Kunstbetrieb bestimmt nicht ...

"Das ist die zentrale Frage, die auch von den Teilnehmern des Symposiums aufgeworfen wurden. Schadet es der Firma Mattel, wenn eine selbst ernannte Barbie Liberation Organisation massenweise den Sprechmechanismus von Ken manipuliert, so dass er mit hoher Frauenstimme fistelt? I wo, die Kind fanden das kultig. Was juckt es die WTO, dass die 'Yes Men' seit Jahren als offizielle Vertreter der WTO in Talkshows eingeladen werden, wil ihre Webseite mit dem alten Namenskürzel der Welthandelsorganisation 'GATT' operiert? Wird Amerika autofrei oder steigt wenigstens in das Kyoto-Abkommen ein, weil Mel Handerson in San Francisco einige hundert Taxis an einen Ort bestellt und ein Verkehrschaos verursacht hat? Nö, aber das Ganze war schön poetisch. Aus der Luft betrachtet bildeten die Fahrzeuge eine Sonnenblume."

Wie, Kunst soll die Welt verändern? Hat Frau Göricke diese Frage wirklich ernstgemeint? Oder ist das jetzt wieder so ein Kritiker-Gestus, der nichts kostet? Die eigentliche symbolische Politik, die nichts ändern soll findet doch heute beim "Gipfeltreffen" zwischen Fischer/Schröder und Merkel/Stoiber statt. Das sind diejenigen Inszenierungen, die auch eine Süddeutsche Zeitung nicht infragestellt, da sie die Grundfesten des Kerngeschäfts berühren und der Mainstream inzwischen so verblödet ist, dass sie derlei Inszenierungen für Politik halten.

"Es ist noch schlimmer. Wenn die Spaßguerilla Lachsalven verschießt, lacht immer öfter das Imperiums zurück und verwurstet die Ideen der Subkultur. Orginalität und Nonkonformismus sind längst nicht mehr die Markenzeichen des Künstlers, sondern Qualifikationsmerkmal der angehenden Führungskraft. Deshalb lancierte DaimlerChrysler den Maybach mit dem Slogan: 'Leadership is about breakring rueles*. (....)
Kreativkritik sei wie eine Frischzellenkur für die unermüdlich produzierende Zeichenmaschine, sagte der Kurarotor Thomas Edlinger. Und Margarita Tsomou von kulturattac zitierte das resignierende Fazit der Band Negativlnad: 'Heute aborobieren sie den Kern und geben uns damiot zu erkennen, dass kein Widerstand möglich ist.'"


Tja, das dürfte nun mal der Vorteil von PolitaktivistInnen sein, die eben nicht um Authentizität, Kreativität und Nonkonformismus bemüht sind, sondern wissen, dass der Kampf um die Zeichendeutung ein Kampf um Hegemonie ist. Die wissen auch, dass es einen historischen Aspekt gibt, der dazu führt, dass es keine Sicherheit über die Auslegung von Zeichenkämpfen gibt. Ein historisch richtiges Argument kann heute falsch sein, dass heißt aber nicht, dass es damals auch falsch war oder gar ursächlich für seine Rekuperation verantwortlich ist. Diese Einfalt bringt nur die linke Ideologiekritik und der in der Jungle World gepflegte Kritikergestus zustande und natürllich die Kunstszene, die ihr kulturelles Kapital verteidigen will. Tja wenn letztere ein wenig in den gerade in ihrem Milieu gehypten Hardt/Negri-Band gelesen und wirklich etwas verstanden hätten, dann wüssten sie nun, dass es keine sicheren Orte und damit auch keine sicheren Positionen mehr gibt. Und das ist das Markenzeichen des Empires.

Kommen wir nun zu den Obessionen der Frau Göricke:

"Das stimmt, solange antiautoritäre Spaßaktivisten am Werk sind. Was aber, wenn gewaltbereite Extremisten die Strategie der Subversion der Zeichen nutzen? So zeigt die AES-Group in der Ausstellung einen Wandtechppech mit einer verschleierten Freiheitsstatue, die einen Koran in der Hand hält. Es gibt keine Hoheit über die Zeichen."

Vergessen wir mal das mit dem Koran, die neue Chiffre der gegenwärtigen Terrorismus-Paranoia. Gemeint sind eigentlich wir. Lesen wir obiges auf uns bezogen, die es Ernst meinent mit dem Willen, die Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein geknechtetes und unterdrücktes Wesen ist, die tatsächlich die Verhältnisse zum Tanzen bringen wollen, für wirkliche Demokraite streiten und sich nicht auf die Künstler-Spielwiese des Museums verbannen lassen, dann bekommt die Angelegenheit eine neue Qualität. Schön dass sie das noch fürchten ...

ESSO"Culture Jamming" bezeichnet Strategien des zivilen Ungehorsams – Strategien, die in Kunst und Kultur genauso ihre Spuren hinterlassen, wie sie politisch motivierten Aktivismus prägen. Das Lentos Kunstmuseum Linz verfolgt mit der Ausstellung Just do it! diese Spuren zurück"

Die Culture-Jamming-Ausstellung im
Lentos Kunstmuseum Linz wurde im österreichischen Standard (24-2-2005) mit einem vierseitigen Spezial: „Die Subversion der Zeichen von Marcel Duchamp bis Prada Meinhof.“ Zwei Seiten Abbildungen (zur Bildergalerie) sowie der Artikel „Barbie mit Störgeräusch“ gewürdigt. Darin lesen wir: „'Viral Marketing', Medial Hoaxhing, Adbusting, Sniping, Faking oder Subvertising heißen die ausdiffferenzierten Strategien der semiologischen Guerilla“.

Dieser Beilage entnehmen wir, dass die autonome.af.r.i.ka.-gruppe dort als Künstler ausgegeben wird. Tja das kommt davon, wenn man sich auf das Museum einlässt.

lautet die Überschrift eines Artikels der Süddeutschen Zeitung (21.2.2005) über den Frankfurter Kongresse "Schöner wär's, wenn's schöner wär" "zur Zukunft des Dagegenseins".

Abgesehen von der tendenziellen Süffisanz und einer abschätzigen Bemerkung zu Referend Billy von der "Church of Noshopping" ist dabei nur ein Satz bemerkenswert:

"Man zerpflückt nicht mehr stundenlang herrschende Verhältnisse und anschließend sich selbst. Es hatte allerdings auch damit zu tun, dass in Zeiten der Globalisierung kurzfristie Interventionen angesagt sind. Und die zünden nur, wenn sie mit einer Ästhetisierung des Widerstandes einher gehen."

Freitag, 25.2.2005, 19.00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung im Lentos-Museum zu Linz
26-2-2005 - 6-6-2005

"Just do it! Die Subversion der Zeichen von Marcel
Duchamp bis Prada Meinhof" / * / ** / *** /


Deportation Class


Ausserdem findet dort am Samstag, 26.2. 2005 ein Culture-Jamming-Symposium mit den
üblichen Verdächtigen statt.

Lentos Kunstmuseum Linz
Ernst-Koref-Promenade 1
A-4020 Linz
Tel.: +43(0)732/7070/3600 or 3614
Fax: +43(0)732/7070/3604
http://www.lentos.at

Das ORF-Radioformat FM4 featured auf seinen Webseiten ("Faking the Books") in ausführlicher Weise die "Yes Men". Anlass ist der Start des Yes Men-Film in UK.

YesMenFilm

Hier gibt es einen Text von Sonja Brünzels zu Reclaim the Streets.

Ursprünglicher Publikationsort
war allerdings die alte ehrwürdig und leider verblichene com.une.farce, in der eine Zeitl lang auch die Texte der a.f.r.i.k.a.-gruppe jeweils erstveröffentlcht wurden:

Sonja Brünzels:
Reclaim the Streets: Karneval und Konfrontation. In: com.une.farce 3/1999

 

twoday.net AGB

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